bluotgieʒende
Part.-Adj.
‘blutvergießend, Blut ausströmend’
blutgyzzinde stat in irem mittele [
civitas effundens sanguinem
in medio sui
]
Cranc
Ez 22,3;
neig dich in die bluͦtgiessenden wunden siner grundlosen erbarmherzekeit
Seuse
379,18;
die bluͦtgiessenden brunnen ebd.
542,9
bluotharsch
stM.
‘Mörderbande’
man siht in [Spielern] dike übel ergân / ze leste, die
sölch leben hânt / in den bluotharsch gânt Ammenh
17692
bluotigen
swV.
‘blutig machen’
also blutigete der tot / mit bitterer unsuze / Crist dort sine vuze, / siten,
hande, rucke HeslApk
7806
bluotlich
Adj.
‘blutig, blutfarben’
wer ist der, / der kegen uns komet her / mit dem vil rotvarben kleide / blutlich
nicht var der heide? Brun
7665
bluotnaʒ
Adj.
‘nass von Blut’
daz er mit den bluͦtnassen wunden ab wesch in siner goͤtlichen kraft
alle din missetat Seuse
379,19
bluoträhsen
swV.
‘Blut husten, speien’
sulcher leide er sich vleiz / daz im sin ingeweide reiz; / des wart er itel
blutresen / die suche so mit im wesen, / daz ein junger ie zuz im gienc / und daz blut
in ein vaz gevienc Macc
11723.
– subst.:
di brust sucht, di da ist uon deme blut resen
SalArz
19,40;
man spricht auch, daz sein wurzel guot sei für daz
pluoträchsen auz dem mund und auz dem hals BdN
316,15
bluotrîchgevar
Adj.
‘kräftig von Blut gefärbt’
zesamne si dô drungen, [...] dô wurden liehte ringe
bluotrîchgevar OrtnAW
323,2
bluotrisec
Adj.
‘blutüberströmt’
wie ellendeklich si kom ingende also bluͦtrúsig dez hizzigen
bluͦtes, daz uf si hategetropfet, daz von den ufgebrochnen wunden ab floss ires
[...] kindes Seuse
37,5
bluotrôt
Adj.
‘rot von Blut’
der in sin ougen geslagen wirt, vnde iz dar abe blut rot wirt
SalArz
36,48;
in eime cleide blutrot PassI/II
259,81
bluotrôtvar
Adj.
‘blutrot’
der sweyß, / der blut rot var und heyß / von dyme zarten libe
viel / HvNstGZ
2382
bluotrüegec
Adj.
‘eines mit der Todesstrafe bedrohten Verbrechens angeklagt’,
subst.:
enphilcht er [
pfaffenfuͤrst
] einem
richtær also sein gerichte daz er vber die pluͦt ruͤgigen richte er wirt
schuldich an allen den die ir pluͦt auz giezzent SpdtL(E)
Ldr 81,2
bluotrünne
Adj.
‘blutig wund’
wer den andern blûtrunne macht âne vleischwunden SSp(W)
1:68,2
bluotruns
Adj.
‘blutig wund’
ob aber er, der den maulslak enphangen hat, pluetruns erscheint, und diser, der in
geslagen hat, bewaert, daz er in nuͦr mit der hant geslagen hat, da sol nicht
anders von gericht werden, denn umb einen ainvaltigen maulslag UrkBabenb
2:290,13
(14. Jh.).
– jmdn. bluotrunse(n) machen:
swer oͮch den andern mit vngewafender hant vreuenlich
[...] bluͦtrunsen machet, de sol er im bezsern
mit einem phunde UrkCorp (WMU)
26AB,15.
1671,17;
StRZürich
163
bluotruns, bluotrunst
stMF.
auch bluotrunse, bluotrust(e).
1
‘blutende Verletzung’
2
‘(ausfließendes) Blut, Blutstropfen’
3
‘Blutvergießer’
1
‘blutende Verletzung’
geniset aber der wunde, vmbe den bluͦtrvns so gat es ime
[d.i. der in wundete
] an die hant
UrkCorp (WMU)
N238AB,5;
swer ainen biderben man rauffet oder schlehet und daz an
bluͦtrunsin ist StRAugsb
126,5;
ane blutrustin ebd.
123,19;
von bluotrunsi, dü ane rechtü wafen geschiht StRZürich(B)
1,21;
er warp nâch vrouwen gunst, / dâ von er manic bluotrunst enpfienc
Frauentreue
28
2
‘(ausfließendes) Blut, Blutstropfen’
swie er [Christus] den sich zv huse truc / doch goz
er manige bluotruns PassI/II
150,37;
o mine minne, mit disen blutrúnsen, die da din schoͤnes antlit ab
runnen und dine wangen bluͦtig machten Seuse
542,11
3
‘Blutvergießer’
wo sint ir nuͤ, her Judas? / ir bluͤt
ruͤns! ir maden as! / ir valscher kus! untruwen schrin!
HvNstGZ
6371
bluotruns(t)ec, bluotrüns(t)ec
Adj.
1
‘blutig wund’ , meist
machen, werden
‘jmdm. eine blutende Verletzung zufügen, eine blutige Verletzung
davontragen’
2 subst. ‘blutige Verwundung, Bluttat’
1
‘blutig wund’, meist ~
machen, werden
‘jmdm. eine blutende Verletzung zufügen, eine blutige Verletzung
davontragen’
slehet ein man sîn lêrkint [...] unde machet erz
bluotrünsic dâ ze der nasen, ern büezet [...] niht
SchwSp(W)
158,2;
so ain brvder oder ain swester ainen brvder oder ain swester
blotrvnstik machet oder swerlich schlehet oder stozet SpitEich
17,10.
25,9.
27,10;
wirt er geraufet oder geslagen oder blutrunstik
StRAugsb
45,7
2
subst. ‘blutige Verwundung, Bluttat’
umbe bluotrünstic, daz âne daz verch geschiht und âne leme,
dâ wettet man etwâ fünf schillinge, etwâ drî schillinge SpdtL
169,8;
swelch pfaffenfürste sôgetâniu gerihte hât diu über
bluotrünstige gânt ebd.
197,23
u.ö.;
der aber den andern slecht, stosset oder rofet âne bluͦtruͥnsig,
der sol geben ze buͦsse 1 #(Pfund) imperial UrbHabsb
1:526,14
bluotslac
stM.
‘Schlag, der eine blutende Verletzung verursacht’
were oͮch / das [...] dv̂ wnde alse tief ist, das
si gat an das erste tv̂mengelêch [Daumengelenk] , das ist der
bluͦdsclag UrkCorp (WMU)
1295,15;
swer in der stat ze Gewiler [...] den pluotschlag tuot
âne den tod, der het des aptz von Murbach unhuld beschuldiget WeistGr
5,344
(a. 1310)
bluotslîfen
stN.
‘Blutverlust’
an dem bluͦt sliffen / ward er do tobsuͤhtic WhvÖst
12136
bluotslinde
swM.
‘Blutsäufer’
her waz zur helle kumftic / [...] an die gewalt der
blutslinden HeslApk
10842
bluotspeichel
swF.
‘das Speien, Aushusten von Blut’
wenn man den stain zerstœzt und in in wazzer zerlæt, sô hailt er
die pluotspaicheln und verstellt auch der frawen haimleichait BdN
445,2
bluotspîwunge
stF.
‘Blutspucken’ oder ‘blutiger Auswurf’? (Bezug
zwischen Lemma und Interpretament unklar, Fehler?):
putres vomicae: bluͦtspiung [La. putres:
bluͦtspuung
]
VocOpt
43.083
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