Wörterbuch
ABCDEF s.VGHIJK
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b – bächelīn
bächeln – backenknūʒ
backenslac – badekeʒʒel
badekleit – badevolc
badewāc – balde
baldecheit – ballerisse
ballespil – balsamlich
balsammęʒec – balster
balster – banboum
banbrief – banekīe
banėl – banieręre
baniere – banovęre
banoven – banvīre
banvīretac – bar
bar – bārbrėt
1barc – barkān
barke – barmecheit
barmeclich – barnen
barnstėcke – bartierunge
bartinc – base
Baseler, Basler – batalieren
batalierre – baʒ
bazān – bebreiten
bebrunzen – bėchswarz
bėchtranc – beckenknėht
beckenkol – bedęhteclīche
bedahtheit – bźdenthalbęre
bederben – bediutecheit
bediuteclīche – bedringen
bedröuwen – begāben
begābunge – bźgehart
begėhen – begesten
begetern – beginst
beginstnisse – begnādunge
begougeln – begrīflich
begrīflīcheit – behabede
behaben – behalt
behaltęre – behebunge
behecken (?) – behėlfen
behėlfunge – behern
behźrren – behœrlicheit
behosen – behülfec
behülfelich – behūsunge
beide, bźde – beierisch
Beierlant – beinīn
beinīsen – 2beiten
beitunge – bejac
bejagen – bekennelich
bekennelicheit – beklage
beklagen – beklipfen
beklocken (?) – bekoręre
bekorlich – bekriegen
bekrīen – bekuppeln
bekürn – belderīchen
belėcken – belībelich
belīben – belle (?)
bellechīn – Belzebub
belzelīn, belzel – 1bemeinen
2bemeinen – benahtunge
benęjen – benedīunge
benediz – benihte
benīt – benuomunge
benützen – 2ber
bėr – bėrcgesworne
bėrcgot – bėrcphenninc
bėrcrėht – berechenen
berechenunge – bereit
bereitęre – bėrgen
bergīn – beriemen
berieʒen – berillīn
berīmeln – berīʒen
berkel – bernbunge
bėrnde – bernzunge
berœsen – berty
berüchtegen – beruofęre
beruofen – besęjen
besalben – beschaft
beschaft – bescheiden
bescheiden – 1beschern
2beschern – beschīnen
beschirm – beschouwede
beschouwelich – beschuoben
beschuohen – bėseme
bėsemen – besideln
besiffeln – besītes
besitzęre – beslieʒunge
beslīfen – besnaben, besneben
besneiteln – besoufen
bespęhen – best
bźst, bźste – beste
bestėchen – bestie
bestieben – bestrīten
bestrouben – besunderbar
besunderheit – beswęren
beswęrnisse – bėt
betagen – beteidigunge
beteidingen – bėtelorden
bėtelruof – beterminierunge
bėteros – betimbern
betirmen – betrahtegen
betrahten – betriuten
betriuwen – betrüeben
betrüebenisse – bettegegate
bettegėlt – betterise
betterise – betūchen
betüemen – betwengen
betwinc – bevatzen
bevėlch – bevillen
beviln – bevolgec
bevollen – bevür
bevürhten – bewarlich
bewęrlich – bewėgen
bewėgen – bewėrfen
bewėrken – bewirten
bewīselīche – bezāfen
bezaln – bezėmen
bezenen – bezoc
bezoubern – bī
bibe – bibunge
bic – bķderben, bedérben
biderbenen, bederbenen – bī|ein
bīeinander – bierzins
biese – bīgesėʒʒe
bīgestendec – bīhtegen
bīhten – bilchmūs
bildęre – bildeslźre
bildesnitzer – billich
billīch – bimʒ
bin – binnen
bīnstoc – birden
bir(e) – birnenkėrn
birnkumpost – bī schaffen
bīschaft – bisemvaʒ
bisen – bīsorge
bīspėl – bīt
bitęre – bitteric
bitterkeit – biuge
biugunge – biutel|snīdęre
biuteltuoch – bī vüegen
bī vüeren – bīzeichenen
bī zėmen – blęgen
blā|gleien|bluome – blandine
blanke – blāst
blaster – blāterkopf
blęterlīn – blėchhantschuoch
blėchrinc – bleichlich
bleichros – bletzelīn
bletzen – bliczen
1blīde – blindecheit
blindeclich – bliuclich
bliuge – blœde
blœdecheit – blüegeln
blüegen – bluombolle
bluome – bluomenzīt
bluom|ōsterābent – bluotgieʒen
bluotgieʒende – bluotspīwunge
bluotstėchęre – bluotwurm
blut – bocks
bocksbluot – bogenschuʒ
bogensnuor – 2bolle
bollen – bōnwibel
bōnwinde – borge
bor|gemeit – (bornütze,) enbornütze
bors, borse – borvėrre, enborvėrre
borvil – bote
botech – botwar
botwaręre – boumen
boumgarte – boumzaher
bovel – bręche
brachen – brā|hār
bręhen – branc
brangen – brętelīn
braten – brėche
brėchel – breisier
breit – brenken
brenn-, bern(e)-, birnschatz – brėsthaft
brėstlich, brėstenlich – briefbuoch
briefbuochelīn – brieʒen
brī|mel – brīsger
brīsschüechel – briulźhen
briumeister – briutelstuol
briuten – brœdeclich
brœdeheit – brōt
brōtbanc – brōtkouf
brōtloube – bruch
bruch – brückelāt
brückelīn – bruckslac
bruckwėc – brūne
      bruckwėc stM.
      brüederlīn stN.
      brüeje stswF.
      brüejen swV.
      brüel stM.
      brüelen swV.
      bruesam Adj.
      brüet|ei stN.
      brüeten swV.
      brüeterīn stF.
      brügel stM.
      brugge stswF.
      bruggen swV.
      bruht(e) stF.
      brummen swV.
      brummieren swV.
      brumsen swV.
      brūn Adj.
      brūnāt stM.
      brūne stF.
brūnen – brünneholz
brunnekīn – brünselbėrc
brünseln – bruochstinkende
bruochwėc – bruoderzeichen
bruost – brustgezierde
brustklopfen – brūtgebende
brūtgesanc – brūtsanc
brūtschaft – būchstœʒec
būchstrenge – budeminc
būden – bū|geschirre
bū|gevelle – buhsholz
būhurdieręre – būlslac
bulzen – büntnisse
buntschuoch – buochbediuten
buochblat – buochstap
buochswam – buosemsnuor
buosemtuoch – buppe
bur – burcgesuoch
burcgewer – burclźhen
burclźhenrėht – burcrėhtacker
burcrėhten – burctoręre
burcvėlt – bürde
bürdelīn – bürgelschaft
bürgen – burgertavel
burgervėlt – burnegėl
burneholz – bürste
bürsten – büschelīn
buschoff – būteilen
būteilunge – buttenblüejende
buttenbluot – būz
būʒe – buʒʒel

   bruckwėc - brūne    


bruckwėc stM. ‘Brückenweg’ vnde ein zweiteil an den bruckewege bi jvncherre Wiriche UrkCorp N722,3

brüederlīn stN. Dimin. zu bruoder stM.: sich den guͦten nehesten dīn / rehte als dīn bruͦderlīn / unde als dū dich selben tuͦst Kröllwitz 196; dru des kunges bruderlin Macc 11807; Jhesu, zartes bruderlin! / aller selikeit ein stift! HvNstGZ 2074. – ‘Ordensbruder’ ein brūdirlīn, ein knottir [Franziskaner; vgl. Anm.z.St.] , / daz was genant der Ottir NvJer 26064

brüeje stswF. ‘heiße Flüssigkeit, (Fleisch-)Brühe’ der vuchs dem stork ein schalkheit bōt: / die spīse er dō gar versōt, / daz dā nicht wan ein brüege wart Boner 37,11; das huon mit der warmen brüegen MerswBgR 165; neme sur wiseln [Kirschen] vnd brech in die stile abe vnd siede sie in eynem hafen mit ir eigin bruͤ BvgSp 84 u.ö.

brüejen swV. 1 tr.
1.1 ‘jmdn. ansengen, verbrennen’
1.2 ‘etw. (geschlachtete Tiere) mit kochendem Wasser übergießen, brühen’
2 intr. ‘brennen, glühen’
   1 tr.    1.1 ‘jmdn. ansengen, verbrennen’ do des der arm man enbeiz, / do bruͦt ez in an den munt StrKD 62,25; daz in daz fiur niht bruote, / daz von im [dem Drachen] dranc besunder, / daz was ein vremdez wunder KvWTroj 9858; man hiez och ysen glüegen / da mitte nitlich brüegen / mengen werden gotis trut Martina 101,100. 211,28 u.ö.; EbvErf 1578; RvEWchr 9075; Teichn 10,11. – übertr.: des brut die afterruwe sam ein nessel min herze sunder wan Mügeln 402,6. – mit Refl.-Pron.: heit un dan goit [Gott] unsculdic gimachit [beim Feuerordal] , daz he sich nicht gibruit inheit Mühlh 112,24; wie stark und wie heiz her [ Cerberus ] was? / daz Sibille und Źnźas / sich von der hitze brūten En 3217    1.2 ‘etw. (geschlachtete Tiere) mit kochendem Wasser übergießen, brühen’ verher diu mag er [ fleismanger ] daheime wol brvͤn in sime huse unde staechen StRAugsb 200,6; nim ein verkelin, daz drier wuͦchen alt si, vnd bruͤ daz kuͤle vnd zvͤhe im daz har allez abe BvgSp 8    2 intr. ‘brennen, glühen’ got tuot in [den Marienverehrer] vrī / der helle, diu dā brüejet LobGesMar 37,14; wie daz fure da [in der Hölle] bruoget / daz da niht endes pfliget Martina 217,82. – übertr.: und dar nach die minne minr und me bruͤget Tauler 230,9. – subst.: swer linin tuch mit viure / leget uf ez [das helfenbein ] , zu stiure / mit kalder art sin helfe tut brüen dem tuche tiure [macht das Verbrennen unmöglich; vgl. Anm.z.St. u. BdN 135,24 ] Frl 5:24,5

brüel stM. auch bruͤgel u.ä. (WMU, S. 300); von mlat. bro(g)ilus; wohl stammverwandt mit bruoch ‘Sumpfland’ (Kluge, S. 154). 1 eigentl. ‘Brühl; feuchte Wiese, eingefriedetes Wiesengelände, das zum Herrenland gehörte’ (vgl. LexMA 2,751)
2 übertr.
   1 eigentl. ‘Brühl; feuchte Wiese, eingefriedetes Wiesengelände, das zum Herrenland gehörte’ (vgl. LexMA 2,751): woldet ir [Geiß] volgen mīner lźre, / ich [Löwe] bręhte iuch zeinem brüele. / dā ist luft und küele, / gras, bluomen unde klź Bīspel(Pf) 20,9; her Jūpiter, [...] / der hete sīnen hof geleit / ūf eine wisen liehtgevar: / dā von was er der źrste dar / zuo dem erwelten brüele [ : gestüele ] KvWTroj 939. 3872; KvWKlage 4,8; KvWPart 16496; so sint die gruonen brvole / gevalwet vnd die heiden / von lihter węte gescheiden Martina 250,18. 47,96 u.ö.; EckenlE2 229,10; JTit 6110,3; Neidhc 17:5,14. – in Urkunden: habet etiam ibi archiepiscopus .ii. prata que dicuntur brule UrkMittelrhein 2,395 (a. 1220); an wise, diu haisset der stūche [...] vnd lith indem bruel des hofes ze Ammern UrkCorp 2326,29 u.ö.; unse [der Gemeinde gehörende] zwo weiden, die da heissen die zwen brüle, die da gelegen sint hinder dem hof zu Nennich UrkMoselQ 199,33 (a. 1348). – als Bestandteil von Ortsbezeichnungen: die mattun die heizet des vassers bruͤgel UrkCorp 2909,40; dim conuenth der swestervn andem Brvͤle ze sant Gallin ebd. 278,24    2 übertr.: daz ich der tugende cleider / so lüzil han an mich gesnitten / dez muoz ich nach toren sitten / erfrorn wan [l. varn?] vnd kvele / uf dirre welte brvele Martina 73,20; jn ir brüel [bildl. für die weibliche Scham] zefuort er daz broz, / daz mit blüete was entsprungen Krone 11726

brüelen swV. ‘brüllen’ reht als ein ohse brüelen [ : erküelen ] / begunde er mit der stimme KvWTroj 27320; man hōrte in [den Bären] brüelen als ein rint / von sīner angestlichen nōt KvWPart 18366; diz sprach mit lutem ruofe / [...] brüelende mit clagelicher luot / [...]der tievil varnde dur den luft Martina 13,39. 97,32. 190,82; er luote [Hs. brügelt; l. brüelte ] alsam ein ohse Virg 527,8 (vgl. Anm. zu WolfdD(J) 8:308,3 )

bruesam Adj. ‘abschreckend’ ich bitte die diz buch lesen, / daz sie en niht lazen wesen / bruesam [ ne abhorrescant ] dirre buche schrift / durch mancherleie sache stift; / sie sullen die sache uben / niht zu verderbnisse pruben / sunder daz sie uns ein vorbint / allen zu bezzerunge sint Macc 8697

brüet|ei stN. ‘Brutei’ ez verderbent auch diu prüetair dicke von ainem gęhen donr oder von des habichs stimme BdN 194,25

brüeten swV. 1 tr.
1.1 ‘etw. erwärmen, erhitzen; etw. (Eier) ausbrüten’
1.2 ‘jmdn. aufziehen, erziehen’
1.3 übertr. ‘etw. ersinnen, aushecken; hervorbringen’
2 intr. ‘brüten’
   1 tr.    1.1 ‘etw. erwärmen, erhitzen; etw. (Eier) ausbrüten’ so salbent si ir diu ougen unt bruͦtent [ fouent ] sia, unze si gesehent wirdit JPhys 25,5; jz ist deme magin gut wan iz prutet in SalArz 22,25; brvͤtend [interl. zu fouendo ] PsM H 5,2. si legit ir eier in die hizze unte bruͦttet [ excoquat ] si in der wirme des sunnen JPhys 24,13. siu nimit einer ander perdice ir eier unt bruͦtet [ fouit ] siu JPhys 23,7; der vogel wont in dem mer und prüett seineu air siben tag BdN 172,6 u.ö.; ich brüet mīn eiger [...] als mīn geslecht tuot anderswā Boner 49,49; swenn er sīn eiger hāt verlorn, / dar ūz er brüetet sīne fruht KvWTroj 34133. von imbin ein michil swarn, / der drin durch nisten was gevarn / und hate [...] / gebruͤtet drinne honegis vil RvEWchr 20587    1.2 ‘jmdn. aufziehen, erziehen’ als ein vogel sīn vogelīn / ammet unde brüetet, / alsō het si dich behüetet, / almeistic an ir arme erzogen Wh 62,27; reht als ein huon ir hüenelīn / hāt under den vetachen sīn / gezogen und gebrüetet, / also hāt si mīn gehüetet EnikWchr 7075; ErzIII 116,3. – mit erspartem Obj.: du [Gott] zvhis vnde bruͦtis, / du sterkis vnde behutis Litan 155    1.3 übertr. ‘etw. ersinnen, aushecken; hervorbringen’ alsus enliez sīn gedanc / brüeten deheinen kranc / in sīnem reinen herzen LvRegFr 2250; dar na sol wir uns hudin, / dat wir die sunden anderwerf brueden Lilie 73,35; minn alle tugende brüetet, / sam sīniu kindelīn daz huon KvWTroj 2542; er sęlic man, / [...]der reine schame brüete RvZw 198,12; ein schalchait pruten Teichn 398,52. 189,39; valsch brüeten WernhSpr 35,12; Eracl 2642    2 intr. ‘brüten’ die vogel, die vil hüenl pringent mit ainander, die gepernt oder prüetent gar haimleich BdN 165,32; si prüetent auch paideu, er und si, in zwain zeiten ebd. 181,1; HvBurg 850; do diu krā ūz [fertig] gebrüetet hāt Boner 49,57. – ‘brütend sitzen’, übertr.: ich gibe den edelen rat vil guten, / daz sie mit williglichen sinnen brüten / ob ritterschaft und minnen spil [sich ernsthaft darum bemühen] , / so daz die wolgemuten / wip freischen reine tat in ir handelunge Frl 11:14,2

brüeterīn stF. ‘Brüterin’ diu krā mocht in nicht spīse geben, / des muoste si verliern ir leben: / die [von der Krähe ausgebrüteten] jungen hebke griffens an. / [...] sus starp diu arme brüeterīn Boner 49,82

brügel stM. ‘Knüppel, Keule’ man sach dā swerte vil erwegen / unde ūf heben manegen brügel KvWPart 14415; diu swert enwurden niht gespart / und die vil starken brügele KvWEngelh 2735; brügel werffen ward gespiltt / uss mannes kreften uff in do GTroj 6808; ein strīten / mit prügeln und mit schīten BFrau 590. 414

brugge stswF. brucke

bruggen swV. brücken1

bruht(e) stF. 1 ‘Gesetzesbruch’
2 ‘Widerstand’ (?)
   1 ‘Gesetzesbruch’ so sal [...] der erschbuschof van Kolne of syn amptman, in des gerichte de bruchte gescheit is, dat richten UrkNiederrh 3,148 (a. 1320)    2 ‘Widerstand’ (?): sin veterlich gehilwe [Gewölk] / mit süzicheit die brucht [La. den pruch ] betwanc / an der naturen gilwe [Blässe] Frl 7:1,14

brummen swV. 1 ‘brüllen, brummen, summen’
2 ‘ertönen (lassen)’ , von Blasinstrumenten (vgl. Eitschberger, Musikinstr., S. 166f.)
   1 ‘brüllen, brummen, summen’: – vom Löwen: ein michel gebure [...] bringt zwen lewen an einer ketten geleitet sere bruͦmmende und sere eistlich gebarende Lanc 629,23; ein grimmig bere und ein bruͤmende loͤwe Mechth 5: 11,18; HvFritzlHl 8,10. – vom Teufel: das brummen und das grimmen und das bissen und das nagen, das er [Teufel] do tet in sinen banden, das ist unsprechlich Mechth 7: 39,44. – von Bienen und Hornissen: unz daz aineu [Biene] under in zwir oder dreistund geprumt oder gehumt gegen dem liehten tag BdN 289,15. 290,13. 290,14. si [Hornissen] prumment grausenleich mit irn stimmen ebd. 300,27    2 ‘ertönen (lassen)’, von Blasinstrumenten (vgl. Eitschberger, Musikinstr., S. 166f.): pusawmen und trumen̄ / hiessen sy da prumen̄, / horen und schalmeyen̄ HvNstAp 7330; als ain wahter, der mit aim herhorn prummet gegen dem tag BdN 289,17. – s.a. gebrummen stN.

brummieren swV. zu brummen. ‘dumpf tönen, brummen’ pusaumen und prummen [La. pusawnen ließ man prumiern (: drumiern) ] , / pawcken und trumen / slug man da, das es erhal HvNstAp 11137

brumsen swV. zu brummen . ‘brummen’, im Vergleich: pei dem merohsen verstźn ich ainen iegleichen eifręr, der in seim haus promsent ist als ain per und gelebt nümmer güetleichen mit seiner hausfrawen noch mit seim gesind BdN 237,20

brūn Adj. 1 als Farbenbezeichnung mit verschiedenen Nuancen: ‘braun, dunkel, dunkel-, hell-, schwarz-, rotbraun, braunviolett’
1.1 allgemein
1.2 bezogen auf Personen, Körperteile (bes. Augen, Augenbrauen, Haare)
1.3 bezogen auf Tiere
1.4 bezogen auf Pflanzen
1.5 bezogen auf Stoffe, Kleidungen und sonstige Gegenstände
1.6 in umschreibenden Ausdrücken
1.7 übertr.
2 vom Glanz des Metalls (auch des Glases): ‘glänzend, funkelnd’
   1 als Farbenbezeichnung mit verschiedenen Nuancen: ‘braun, dunkel, dunkel-, hell-, schwarz-, rotbraun, braunviolett’    1.1 allgemein: ain mittell farbe unnder weiß und schwartz das ist praun HvHürnh 76,30; nim abfeilinch vnd rostiges eisen vnd waiches pech vnd lazze das lange vnder einander sieden; das wirt schön prawn auf rotem tuch BairFärb 1,3; und wem träumt, daz er vil swarzer ding sehe oder prauner ding [...], der hāt vil in im der materi, diu dā haizt diu swarz colera oder melancolia BdN 53,15    1.2 bezogen auf Personen, Körperteile (bes. Augen, Augenbrauen, Haare): Antilocus was [...] ein wol gewassen brun man Herb 12945; brūn rōt wīz ist diu vil reine guote, / von den varwen sō getān daz nie engel schœner wart / an ze schouwen KLD:UvL 39: 6,3; almehtec schepfer [...], / du bist ein brūner jungelinc und ein altherre grīse KvWLd 32,17; daz ich brūn [ nigra ] bin, ich bin doch schœne und wol gestalt; aber diu sunne hāt mich entverwet [Ct 1,4] Eckh 5: 114,11; BdN 461,15; braun, rodehaft [rötlich ] ist ir [der Choleriker] varwe gar Physiogn 61; der ist ainr stumpfen nātūr, der gar weiz ist oder gar praun und hāt ainen grōzen pauch und krump vinger BdN 51,16; die ougen brun, swartz, clar Herb 7696; liehtiu ougen, dā bī brūne brā, hāstu und zwei rōtiu wängelīn KLD:UvL 46: 4,1; brun, krus, lanc was im daz har Herb 3170; ir brūnez hār, ir ougen klār, / ir rōter munt KLD:GvN 46: 3,3; und was sīn hār brūn unde reit KvWSchwanr 1025; juncherre wīs [Gott] , du węre grīs: / nu zieret dich ein brūner vahs KvWLd 1,18; braun har und niht zu dunne gar, / daz nimt guter tugende war Physiogn 117. – von Blutergüssen: wuͦrde ein man mit steben geslagen vffe sinen rucke vnde buͦch vnde die slege bruͦn weren vnde blā vnde vf erhaben UrkCorp 51,38=606,15 (Stadtrecht Magdeburg/Breslau)    1.3 bezogen auf Tiere: so ist daz vierde ros braun StrKD 6,199; eins edelen valken ougen brūn SM:Wi 9: 6,1; daz [Eichhorn] ist rōt in etleichen landen und in andern landen ist ez praun oder grāw BdN 158,8    1.4 bezogen auf Pflanzen: diu heide was von bluomen gar / rōt, wīz, weitvar, / brūn, grüene unde gel, / swarz, mervar, wolkenhel, / tusenvźch, trūbeblā, / stahelbleich, īsengrā, / purpurbrūn, sīdeval UvZLanz 4751; in grüene mac man schouwen / bluomen blā brūn rōt gel blanc KLD:Kzl 12: 1,8; RvEBarl 9308; KLD:UvL 29:1,7; SM:KvL 18:1,9; SM:AvR 3:1,7; SM:Had 19:1,3; marrubium haizt marobel [...]. daz kraut [...] ist zwaierlai: daz ain weiz, daz ander swarz. daz weiz ist gevar sam ob sein pleter gesprengt sein mit melb, aber daz swarz ist praun und hāt der sprinkel niht BdN 409,4; diͤ wize lilj der reinicheide, / diͤ brun viol der otmuͤdcheide MarlbRh 6,24    1.5 bezogen auf Stoffe, Kleidungen und sonstige Gegenstände: einin wapinroc er vuorte, / [...] von brunime samitte / gesnitin Athis B 41; Tr 10900; Wh 407,7; brūn scharlachen was ir roc Parz 232,26; Wh 63,22; Wig 8871; ein rīcher triblāt, / brūn UvZLanz 4818; da was ein kolter gebreit / von sulcher zierheit, / etwa wiz als ein sne, / etiswa grune als ein cle, / etiswa brun, etiswa rot Herb 7237; der zobel brūn unde breit En 1723. 5198; Athis D 147; Eracl 3813; ein schapel, / daz was weitīn unde gel, / rōt, brūn unde wīz Wig 853; des roc was gel unde brūn / in ein ander geparrieret ebd. 11297; Lanzeletes pavilūn, / wīz, grüene, rōt, brūn UvZLanz 9081; dar inne sule [= sūle ] in alle sit / grune, rot, wiz, bla, / brun, gel, swartz, gra Herb 1816; ein palas hźt diu künigīn / daz was märmelsteinīn, / gezieret wol begarwe, / von vier hande varwe: / rōt, brūn, weitīn und gel Wig 226. – in Vergleichen: der zobel was dar ane / breit, brūn alse ein bere En 775; manchen belz wīten / bestellit brūn als ein brāmbere Eilh(L) 2075; er [ein kostbares Goldgewebe] was von timīt innen vol, / vil brūner danne ein vīolate, / reht ebenbrūn der gloien blate Tr 11121    1.6 in umschreibenden Ausdrücken: – für die weibliche Scham: er vant die rehten hirzwurz [...]: / diu wurz was bī dem blanken brūn Parz 644,1; ez [Hemd] ruorte etwaz brūnes / an ir huf Tit 81,4 (= JTit 759,4 ); der brūnen bluomen anger u.ä. HvFreibTr 3782. 5969 ( → bluome 1). – für die Brustwarze: diu [Säuglinge] sie an ir brüstelīn / leite [...]. / daz brūne an der wīze / dā sō wünniclīchen stuont: / in beiden gap siez in den munt UvEtzWh 2258    1.7 übertr.: iuwer lūter edelkeit / ist worden tunkel unde brūn KvWPart 8439    2 vom Glanz des Metalls (auch des Glases): ‘glänzend, funkelnd’ di christen heten da gefrumt / manigen helm prunen / blaich unt uerhouwen, / manige sele zu der helle Rol 4579. 2661. 3345; KarlGalie 11655; er sluc sin brun ysen / hine gein Parisen Herb 13967; vil der brūnen klingen SM:Go 1: 2,1; mit brūnen scharpfen swerten UvZLanz 8079; sīn [des Schwertes] brūniu varwe diu wart bleich Er 9261; Eracl 1309. 4965; do begunden die recken / mit den brunen ecken / howen, schroten, sniden / den wapenroc von siden / vnde den halsberc dar vnde Herb 4985. 9906. 13034. Elmend A 764; der brune stahel schrit den rinc, / so daz daz fur dar vz ginc Herb 8757. daz dach ein rīcher samīt was, / var als ein brūnez glas Er 8943. – Lit.: Jacobsohn, Farben, S. 86-89.

brūnāt , brūnīt , brūnet stM. mlat. bruneta, brunetum, afrz. brunet(t)e; Endung -āt im Anschluss an die Stoffnamen auf -āt, -īt im Anschluss an samīt oder aus afrz. -źt (Palander 109, Suolahti 1, 34 und 71; Frings/Linke zu MorantGalie 5144; Brüggen, Kleidung, S. 270f.). – ‘feiner dunkelgefärbter Kleiderstoff (wohl aus Wolle)’ vier chnappen mit brvnet / gechleit vnd mit rose Krone 6887; scharlachen und brūnāt / daz węre dā ein swachiu wāt StrDan 6569; Ottok 7690. 19630; dat en was scharlachen noch brunit, / mer yd was der beste samyt KarlGalie 3594. 3358; grone ind brunyt ebd. 13449; MorantGalie 5144; fritschāl, brūnāt, vźhe veder Helmbr 1345; ein kleit von brūnīte KvWEngelh 1308; vmbe dri vnd sehzic marche silbers [...] vnd vmbe ainen brunates mantel UrkCorp (WMU) 709,19

brūne stF. briune