b – bächelîn bächeln – backenknûʒ backenslac – badekeʒʒel badekleit – badevolc badewâc – balde baldecheit – ballerisse ballespil – balsamlich balsammæʒec – balster balster – banboum banbrief – banekîe banël – banierære baniere – banovære banoven – banvîre banvîretac – bar bar – bârbrët 1barc – barkân barke – barmecheit barmeclich – barnen barnstëcke – bartierunge bartinc – base Baseler, Basler – batalieren batalierre – baʒ bazân – bebreiten bebrunzen – bëchswarz bëchtranc – beckenknëht beckenkol – bedæhteclîche bedahtheit – bêdenthalbære bederben – bediutecheit bediuteclîche – bedringen bedröuwen – begâben begâbunge – bêgehart begëhen – begesten begetern – beginst beginstnisse – begnâdunge begougeln – begrîflich begrîflîcheit – behabede behaben – behalt behaltære – behebunge behecken (?) – behëlfen behëlfunge – behern behêrren – behœrlicheit behosen – behülfec behülfelich – behûsunge beide, bêde – beierisch Beierlant – beinîn beinîsen – 2beiten beitunge – bejac bejagen – bekennelich bekennelicheit – beklage beklagen – beklipfen beklocken (?) – bekorære bekorlich – bekriegen bekrîen – bekuppeln bekürn – belderîchen belëcken – belîbelich belîben – belle (?) bellechîn – Belzebub belzelîn, belzel – 1bemeinen 2bemeinen – benahtunge benæjen – benedîunge benediz – benihte benît – benuomunge benützen – 2ber bër – bërcgesworne bërcgot – bërcphenninc bërcrëht – berechenen berechenunge – bereit bereitære – bërgen bergîn – beriemen berieʒen – berillîn berîmeln – berîʒen berkel – bernbunge bërnde – bernzunge berœsen – berty berüchtegen – beruofære beruofen – besæjen besalben – beschaft beschaft – bescheiden bescheiden – 1beschern 2beschern – beschînen beschirm – beschouwede beschouwelich – beschuoben beschuohen – bëseme bësemen – besideln besiffeln – besîtes besitzære – beslieʒunge beslîfen – besnaben, besneben besneiteln – besoufen bespæhen – best bêst, bêste – beste bestëchen – bestie bestieben – bestrîten bestrouben – besunderbar besunderheit – beswæren beswærnisse – bët betagen – beteidigunge beteidingen – bëtelorden bëtelruof – beterminierunge bëteros – betimbern betirmen – betrahtegen betrahten – betriuten betriuwen – betrüeben betrüebenisse – bettegegate bettegëlt – betterise betterise – betûchen betüemen – betwengen betwinc – bevatzen bevëlch – bevillen beviln – bevolgec bevollen – bevür bevürhten – bewarlich bewærlich – bewëgen bewëgen – bewërfen bewërken – bewirten bewîselîche – bezâfen bezaln – bezëmen bezenen – bezoc bezoubern – bî bibe – bibunge bic – bíderben, bedérben biderbenen, bederbenen – bî|ein bîeinander – bierzins biese – bîgesëʒʒe bîgestendec – bîhtegen bîhten – bilchmûs bildære – bildeslêre bildesnitzer – billich billîch – bimʒ bin – binnen bînstoc – birden bir(e) – birnenkërn birnkumpost – bî schaffen bîschaft – bisemvaʒ bisen – bîsorge bîspël – bît bitære – bitteric bitterkeit – biuge biugunge – biutel|snîdære biuteltuoch – bî vüegen bî vüeren – bîzeichenen bî zëmen – blægen blâ|gleien|bluome – blandine blanke – blâst blaster – blâterkopf blæterlîn – blëchhantschuoch blëchrinc – bleichlich bleichros – bletzelîn bletzen – bliczen 1blîde – blindecheit blindeclich – bliuclich bliuge – blœde blœdecheit – blüegeln blüegen – bluombolle bluome – bluomenzît bluom|ôsterâbent – bluotgieʒen bluotgieʒende – bluotspîwunge bluotstëchære – bluotwurm blut – bocks bocksbluot – bogenschuʒ bogensnuor – 2bolle bollen – bônwibel bônwinde – borge bor|gemeit – (bornütze,) enbornütze bors, borse – borvërre, enborvërre borvil – bote botech – botwar botwarære – boumen boumgarte – boumzaher bovel – bræche brachen – brâ|hâr bræhen – branc brangen – brætelîn brangen swV. brankieren swV. brant stM. brantkrût stN. brantlich Adj. brantreite stF. brantschade swM. brantschatzen, brantschetzen swV. brantschatzunge, brantschetzunge stF. brantstat stF. brantstiure stF. brantsûl stF. brâslac stM. brast stM. brasteln swV. brasten swV. brât stN. brâtære stM. brâte swM. brætelîn stN. braten – brëche brëchel – breisier breit – brenken brenn-, bern(e)-, birnschatz – brësthaft brëstlich, brëstenlich – briefbuoch briefbuochelîn – brieʒen brî|mel – brîsger brîsschüechel – briulêhen briumeister – briutelstuol briuten – brœdeclich brœdeheit – brôt brôtbanc – brôtkouf brôtloube – bruch bruch – brückelât brückelîn – bruckslac bruckwëc – brûne brûnen – brünneholz brunnekîn – brünselbërc brünseln – bruochstinkende bruochwëc – bruoderzeichen bruost – brustgezierde brustklopfen – brûtgebende brûtgesanc – brûtsanc brûtschaft – bûchstœʒec bûchstrenge – budeminc bûden – bû|geschirre bû|gevelle – buhsholz bûhurdierære – bûlslac bulzen – büntnisse buntschuoch – buochbediuten buochblat – buochstap buochswam – buosemsnuor buosemtuoch – buppe bur – burcgesuoch burcgewer – burclêhen burclêhenrëht – burcrëhtacker burcrëhten – burctorære burcvëlt – bürde bürdelîn – bürgelschaft bürgen – burgertavel burgervëlt – burnegël burneholz – bürste bürsten – büschelîn buschoff – bûteilen bûteilunge – buttenblüejende buttenbluot – bûz bûʒe – buʒʒel
|
brangen
swV.
1
‘prangen, prunken, prahlen’
2
‘sich zieren’
1
‘prangen, prunken, prahlen’
ahei, wie prîslichen / palierten [=
polierten
] unde strichen / ze freuden iren lîp / beidiu
man und wîp, / die sich bî den frouwen / wolden lân schouwen / brangend unde brogent
/ ze Nurenberg in zogent Ottok
73289;
swie sêre wir brangen unde brogen, / doch ist manic unflât überzogen / in uns
mit einer bœsen [dünnen] hiute Renner
24059;
hie wirt die rede betwungen / daz er [Frauenlob]
ein teil sin brangen [mit seiner Spruchdichtung] lat
Frl
5:117G,13;
di wil sy uf geluckes rat / sazen unde prangten gnuc Hiob
8597;
do ich prangt vor in allen, / do hiet ich diͤr wol gevallen, / soltzu
mich gesehen han Teichn
397,101.
– besonders das ~ im Krieg, Kampf:
der marschalc [...] mit sturmis prangin / abir
vacht dî vestin an NvJer
24283;
der vîende prangin / dâmit si wârn bevangin ebd.
18212
u.ö.
2
‘sich zieren’
ich mach im [dem Ehemann] kæsewazzer / zezzen.
[...] dâ prang ich bî [ziere mich, davon
zu essen]
Helbl
1,992;
mit îlnder jage sunder prangen / zuckt man [beim Empfang des
Abendmahls] di kost in di wangen. / ditz bringet uns die gernde
lust / die wir [...] gên dem werden lîchnam tragen
JvFrst
1693
brankieren
swV.
‘etw. prangend vorbringen, vorstellen’ (Suolahti 1,70):
ob ir ez [das Gewand] eht alse hôhverteclîchen
traget, daz ir iuwern lîp dâ mite brankieret unde gampenieret [hüpft,
tänzelt] , unde wizzet niht, wie ir gebâren sullet PrBerth
1:118,15
brant
stM.
Pl. neben brende auch brande (
HeslApk
6335;
Helbl
7,268
).
1 brennender oder zum Brennen dienender Gegenstand 1.1
‘brennendes Scheit, angebranntes Stück Holz’
1.2
‘Fackel’
1.3
‘(flammendes, blitzendes) Schwert’ (häufig im Mnl.; vgl. MNW 1,1419f.) 1.4
‘Brenneisen’
2 Vorgang oder Zustand des Brennens 2.1
‘Feuer, Feuersbrunst; Brandstiftung; Brandschatzung’
2.1.1 eigentl. 2.1.2 übertr. ‘Glut, Hitze’ , meist mit Gen. 2.2
‘Platz im Wald, wo durch Brand gerodet wurde, Neubruch’
2.3
‘eingebranntes Zeichen (als Eichmarke)’
2.4
‘Schmelzen und Reinigen von Silber, Gewinnung von Feinsilber’
2.5 in med. Kontext 2.5.1
‘Brandwunde’
2.5.2
‘Brennmittel, um dem Körper Feuchtigkeit zu entziehen’
2.6 im Strafrecht: ‘Feuertod; Brandmarkung’
1
brennender oder zum Brennen dienender Gegenstand
1.1
‘brennendes Scheit, angebranntes Stück Holz’
kein viur hât ouch sô grôze craft, /
[...] man enmüges sô vil zesenden / mit einzelen
brenden, / biz daz ez swache brinnet Tr
19446;
vil kezzel wart gerüeret, zefüeret manic brant
NibB
959,3;
VMos
34,7;
VRechte
260;
Herb
2023.
3863.
–
weri abir daz enimi man wurdi ein brant edir ein
briph vur sini turi gihangin, da min umi den mortbrant miti cundigiti
Mühlh
174,20.
175,15.
–
vnde hiz die gazzen reinen / von boumen vnde von
steinen, / die hofstete von brenden Herb
1765;
HeslApk
17882.
–
brende schürn:
dane [in der Küche] schürte
niemen viuwer noch brant Wh
289,10;
ich muͦste shuͤrn die brende / und in
zuͤbern wazzer tragen Rennew
17854;
Kudr
996,4.
–
brinnender/glüender ~
:
als ein liuhtende lieht, daz alle zît liuhtet, und als ein brinnender
brant, der alle zît brinnet Eckh
2:30,6;
VMos
33,29;
er hiez dem kúnege ein gluͤjenden brant / gen
in die hant RvEWchr
9051;
ChristhChr
12080;
Wh
286,3.
– häufig swarz als ein ~
:
si was swarz als ein ander brant Wh
318,30;
Orites ist ein stein genant, / der ist swarz als ein
brant Volmar
558;
ain mor was schwartz als ain prant
HvNstAp
19098.
14282;
Ottok
33635;
ErzIII
6,465;
Eilh
Rm,19.
–
und wære si nacket sam mîn hant / unde swerzer dan ein brant Er
653;
ez [das Pferd] schein noch swerzer, denne
ein brant KvWTroj
3792.
22485;
KvWTurn
557;
nâch den branden / gevarwiu wâpenkleit Helbl
7,268.
– übertr.:
und lasse mich dur die kolen der minne ziehen und mit
den brenden der smacheit sclahen Mechth
3: 3,26;
der sele arzt, lesch ab der sünden brende / und
strich genaden salben [...] in unsers herzen wende
Mügeln
322,10
(oder zu 2.5.1?)
1.2
‘Fackel’
eine strâle von golde / hêt er
[
Amor
] in der zeswen hant, / in der
andern einen brant Wig
837;
da von so tun sie molen / min
[Amors] bilde mit eim strolen, / wie ich den hab
in einer hant / und in der andern einen brant, / durch zundet wol mit fure
Minneb
2116;
ebenso
KLD:Alex
7,72
1.3
‘(flammendes, blitzendes) Schwert’ (häufig im Mnl.; vgl.
MNW 1,1419f.):
ich [Bischof Turpin] en
[ihnen] doe mit desem brande, / den ich hye voren
in mynre hande, / sulche vesper syngen, / dat man sy horet clingen, / schrien
och ind we Karlmeinet
453,30;
wol gevazzet [mit einem Band befestigt; vgl.
veʒʒel stM.] was der brant. / dâ von leit er
eine hant / ûf den knopf des swertes vor, / daz ez hinden stuont enbor
Helbl
1,333;
einen brant niwen / von Piestinc Ottok
77085
1.4
‘Brenneisen’
welch gast brengit sensin, brende, kessele, pfannin, glockin vnde sin
glich UrkBresl
112
(a. 1327)
2
Vorgang oder Zustand des Brennens
2.1
‘Feuer, Feuersbrunst; Brandstiftung; Brandschatzung’
2.1.1
eigentl.:
und habent betracht und besorgt den grozzen schaden, den diu stat
genomen hat von dem fewr und von prant StRMünch
478,8;
mit brande / sachend sy ain burg enzuntt
GTroj
13110;
Lanc
374,30;
Mechth
2:26,3.
–
swelhe brvder oder swester ainen menschen
toͤttet oder brant tvet oder stilet SpitEich
17,23;
wiert iemand um prant gevangen, der schol mit dem gericht
verurtailt werden StRBrünn
359.
–
mîner mâge tôt, des landes brant
Wh
261,7;
in Walwanes lande / scholtu wuͤsten mit
brande / alle sine veste WhvÖst
6342;
RvEWchr
16787;
die vînde sach man phlegen / niht wan brandes
unde wuostens Ottok
8428;
Rol
276.
– häufig in der Formel roup und ~
:
mit roube und ouch mit brande wuosten si daz lant
NibB
176,3;
die Crichen zv furten vnser lant / mit roube vnde
mit brande Herb
2563;
und heretin in dem lande / mit roube und mit
brande Tr
394;
KvWSchwanr
165;
Rennew
19784;
GTroj
19932.
–
roͮb unde brant unde hoͮr scult ir
uermiden Spec
141,26;
er wendet roup, mort unde brant
Tannh
1,46;
diepstâl, roup unde brant, / zouber, manslaht
unde mort / sint der grœsten sünden hort RvEBarl
10622;
StRAugsb
133,18;
KLD:Kzl
16:20,11.
–
roup und ~ stiften:
si bewarten wol zwâren, / daz si ie roub oder
brant / gestiften in unse lant SAlex
6545;
si ritent in diu lant, / si stiftint ruͦb
unde brant Rol
202;
GrRud
δ 18;
SM:JvR
1:2,2
2.1.2
übertr. ‘Glut, Hitze’, meist mit Gen.:
wem en sal din wisheit niͤt werden bekant, /
we ensal niͤt vernemen dins herzen brant? MarlbRh
92,28;
des zornes brende Mügeln
375,8
u.ö.;
ein enzúndunge [...] in dem
brande der minne Tauler
166,27.
230,3
u.ö.;
Eckh
2:168,4;
brant der untruwen HeslApk
6747.
–
Seraphin is he drümb genant, / wand in gar
entfengt der minnen brant. / he birnet suͤzelich ind sere, / des
minsamen gods groz minnere MarlbRh
88,20;
Eckh
2:217,3
2.2
‘Platz im Wald, wo durch Brand gerodet wurde, Neubruch’
(vgl. Schmeller, BWB 1,360; Dalby, Mediaeval Hunt, 37b):
ûf einem brant hôrt ich die hunde erleschen [mit Bellen
aufhören]
Hadam
130,5;
in walde, ûf dem brande, / an wazzer, ûf den
traten [Weide]
ebd.
508,1.
131,2.
406,4
2.3
‘eingebranntes Zeichen (als Eichmarke)’
und all fuͤtrer und gastgeben suͤllen gerechtew und prantew
viertail haben, oder [...] der stat 1 pfunt pfenning
von dem prant StRMünch
411,25
2.4
‘Schmelzen und Reinigen von Silber, Gewinnung von Feinsilber’
daz man alles silber, daz man prennet hie in der stat, zehant nach dem
prant zaichen sol StRMünch
458,25;
vmb zwienzich mark sielbers Nevrenberger brandes UrkCorp
3394,16;
funf und zwainzig mark silbers loͤtiges Friburger brandes und
gewaͤges UrkMägdeb
297
(a. 1347).
–
‘Prüfung des Silbergehalts einer Münze’
vnd sol er vnd der rât [...] die selben
phenninge zem brande tragen, vnd sol mans da versvͦchen in dem fúre
nach rechte UrkCorp
1325A,10.
188,43
2.5
in med. Kontext
2.5.1
‘Brandwunde’
lylien wuͦrzeln [...]
hilfet zu dem brande, ob man di stat mit bestrichet Macer
16,1;
swer sich uerbrennet. der sal uf den brant legen e er
blatern gewinne uerbrantez mirtel loup SalArz
79,45.
2.5.2
‘Brennmittel, um dem Körper Feuchtigkeit zu entziehen’
sô [durch diese
Methode] gêt all diu pœs fäuhten her für, diu in dem glit ist,
reht als von aim prand, und ist als guot sam manig
prant [
cauterium
] , der ain jâr
wert BdN
300,10;
sein [des
slintpaum
] asch ist gar durchpeizent, wenn man
in mit ezzeich mischet, und dar umb machet man prend
[
cauteriorum vulnera
] dâ mit an
den painen oder anderswâ ebd.
325,1.
475,6;
sumeliche machent [bei
Kopfschmerzen] einen brant uf den armen. sumeliche hinden
an deme houbite SalArz
31,20;
man sneit sîn âder manigen ende / und macht im ûf dem houbet brende /
und leit im drûf vil herbiu phlaster LvRegFr
3616.
– übertr.:
so sol dir apt tvͦn als ein wise arzat, het
er dar irbottin [...] die arznia dir heiligon
scrifton vnde zeivngist den brant dir
virmeinsamvnga [
ustionem
excommunicationis
]
BrEng
28
2.6
im Strafrecht: ‘Feuertod; Brandmarkung’
unde wirt er darnach begriefen, so sol man uber in rihten
mit dem brande, wande er mortlichen gebrennet hat StRAugsb
94,13.
96,6.
–
den [Dieb] sol man merkchen mit dem prant
und sol er darzu dem rihter ze puͦzze geben sehs schillingen der
langen StRMünch
271,12
brantkrût
stN.
Pflanzenname:
esula: brandkrut VocOpt
50.125
brantlich
Adj.
‘brennend’
dü vakel guldin, / da von brandlicher pin / hie nach an Throye
für gatt GTroj
844;
sonder brantlichen has MinneR497
397
brantreite
stF.
‘Feuerbock, Gestell zum Auflegen der Holzscheite’ (vgl. Heyne,
Hausaltertümer 1,118 und 243):
andena: brantraite. ferrum trivm pedum super quo ponuntur ligna ad faciendum
focvm VocBV926
3:645,34;
andena: brantreit VocOpt
10.060.
–
havenstein, fürisen [Steingut und Feuereisen] / kan
ich niergent bewisen; / hoheln [Kesselhaken] und
brantreiden / hant sich gar von mir gescheiden KgvOdenw
13,29;
sulch droich [raubte] dat bette, sulch den pot, /
[...] sulch droich den haich ind die
brantreide [Hs. brantrichten
] , / dat irme
live wart zo leide HagenChr(G)
1343
brantschade
swM.
‘Schaden durch Brandstiftung’
vor den brantschaden vnd namen [Raub] , die sie ye
getan haben in dyser zweyunge UrkRhStädteb
166
(a. 1342)
brantschatzen, brantschetzen
swV.
‘Geld durch Branddrohung erpressen; niederbrennen und plündern’
(vgl. DRW 2,449):
und kriegetent darus [aus der Stadt Brumat] uf daz
bistuͦm mit brande und brantschetzende ClosChr
139,20;
daz der greven von Solmes marschalk [...] bi nacht
unde bi slafinder diet unser ingesezzin burgere nachtbranten, brantschaczeten unde
in ir pherde, kuwe, viehe [...] da namen UrkWetzl
1,662
(a. 1349)
brantschatzunge, brantschetzunge
stF.
‘Geldzahlung, um sich von Plündern und Niederbrennen
freizukaufen’ (vgl. DRW 2,449 unter brandschatz und
brandschatzen; s.a.
brennschaz
stM.):
alle gevangen, brantschetzung vnd reysge habe sullen vnd wellen wir gleych
teylen, nach der manzal UrkHohenz
3,212
(a. 1350);
wir sprechen ouch in derselben suͤne, daz alle geuangen
[...] vnd alle gedinge vnd brantschatzunge sollent sin
ledig vnd loys UrkWürzb
39,299
(a. 1327).
40,248
(a. 1339);
UrkLudw
206
(a. 1342);
von der ersten brantschetzunge oder schetzung, die er von unsern vienden nymet
DRW
2,450
(Würdtwein, Subs; a. 1334);
UrkMoselQ
440,20
(a. 1341/42)
brantstat
stF.
‘Brandstätte’
daz sev die prantstat mit samb den vmbseczen habent beschaut vnd geschaczt,
daz si so tewr nichten ist, als daz versezzen purchrecht UrkKlostern
1,323
(a. 1348)
brantstiure
stF.
‘Unterstützung bei Brandschäden’ (vgl. SchwäbWB 1,1349):
unsern purgern ze prantstewr und ze ainer hilffe
[...] alle gewohnleichen stewr
[...] ze 5 ganzen jaren [...]
gelazzen DRW
2,451
(Stampfer, MeranChr; a.1339)
brantsûl
stF.
‘Grenzpfahl’ (?):
vnd den widemacher datz Hinterperch, als in der phlvk bevangen hat, vnd den
acher datz Crepach vnd di alten hofstat datz Telfs als si di prantsevl bevangen
habent UrkCorp
2556,28
brâslac
stM.
auch brâwenslac.
‘Wimpernschlag, Augenblick’
so chumt der jungiste tach also sciere so ein braslach
AvaJG
17,8;
diz leben niht geherten [dauern]
mac, / wan als ein kurzer brâwenslac [La.
braslac
]
RvEBarl
8496;
daz vor got tausent jar / sein als der gestrig tach, / der heut ist als ein
proenslach MvHeilGr
1936;
Martina
256,35
brast
stM.
‘Lärm’
da schutte sich der vierde ast; / es ward ain galm und ain
prast: / do saß auff galadrius / und der edel pellicanus / und di susse nachtegal
HvNstAp
13154
brasteln
swV.
‘prasseln, krachen’:
– von brennendem oder brechendem Holz:
er [der Donner] prastelt auch oft
sam dâ tännein holz prastelt [La. braszelt
] in
ainem feur BdN
93,2;
dâ von sprach her Salomôn: / ‘ein tummer brastelt [La.
brasselt
] in sînem zorn / als under einem hafen
rösche dorn [trockene Dornen] .’ Renner
14026;
es prastlate als ain grosser walt / den der wint nider wät /
und di pawme zedrät HvNstAp
6270.
7586;
WhvÖst
6483.
– von Feuer:
und dar umbe, ê diz her zuo kome [dass das Holz
ganz im Feuer aufgeht] , sô ist dâ iemer ein rouch, ein widerkriec,
ein prasteln, ein arbeit und ein strît zwischen viure und holze Eckh
5: 34,2;
dez fures brasteln Minneb
3291;
alse der vlamme prastilt [
sicut sonitus
flammae
] einis vuers, daz da vorswendet stuppiln Cranc
Joel 2,5;
HistAE
529.
–
brasteln vnd krachen [Hs. brachen
] /
horte er vil vor yme da. / darvnder entzundte sich da / ein zü male groszes fùwre
Krone
27401;
da [beim val der
Sünder] hebt sich ein rasteln, / ein krachen und ein brasteln / als
alle berge vallen HvNstGZ
7437.
– von Menschen:
mîn herze wirt in jâmer dâ
verkastelt [eingeschlossen] , / swenn ich mich lieb
durch leide / verwegen wil, daz ez mit krachen brastelt Hadam
483,7;
dô quam sô her [zu der belagerten Burg] mit grôzir
bracht / geprastilt gene hûte, / dî mit vordroznim mûte / dort was gehaldin ubir tac
NvJer
19170
brasten
swV.
‘prasseln, krachen’, nur subst. Inf. belegt:
als ob der donre slüege enzwei / mit kreften einen ganzen walt, / sus wart ein
brasten manicvalt / von scheften und von lanzen KvWTroj
36922.
12241;
do sin wirtinne [Loths Frau] nu horte hinder ier dc
fiur und dc groze braston do sach si umbe sich PrSchw
1,25
brât
stN.
‘Fleisch, Weichteile des Körpers’
und [der Löwe] zart
im [dem Riesen] cleit unde brât / als lanc sô der
rücke gât / von den ahseln her abe Iw
5053;
er sluge sines swertes ort / durch Diomedes sarewat / in sin
fleisch vnde in sin brat Herb
9926;
brât und lide im tâten wê Parz
215,27.
75,6.
153,9;
în gedrücket dur daz brât / biz ûf daz bein ze grunde KvWTroj
38438.
37522.
38516
brâtære
stM.
‘Bratenwender’ oder ‘Schlemmer’ (ausführl.
zur Bed. AWB 1,1324):
ardalio: pratere VocBV926
3:428,51;
ir habt âne swær / einen edelen brâtær / in iuwer kuchen hie
ze stunt, / [...] ez ist der künic von Engellant
EnikFb
1444
u.ö.;
sô wirt der brâte harte dünne [La. C wirt dem brater harte
harte [!] kleinē
]
KLD:Schulm
1:1,13.
– als Bestandteil von Personennamen:
Haug der Prater, Albrecht der Prater UrkCorp (WMU)
304,37,38
brâte
swM.
1
‘Fleisch, Weichteile des Körpers’
2
‘zum Braten geeignetes Stück Fleisch, Braten’ (vgl. Dalby, Mediaeval Hunt, 37f.)
1
‘Fleisch, Weichteile des Körpers’
zwene der viervndzweinzigen schowent des klegers wunden, ob si gange dvr hvt
vnd dvr braten, also daz es mvge heizen ein blvͤtiger slag UrkCorp
1797A,3;
si [die Vögel] zartten yme [dem
Riesen] das fleisch ab / mit so gijrischer vngehab, / das sie jne
dorch slügen / vnd jne bisz vf das hertz nügen / vnd zerteilten sine braden
[La. sein braten
]
Krone
14140;
sage mir, vil trût geselle, / wie sint dîn [des
Hundes] brâten und dîn belle / sô veizet und ouch dîn balc sô vol?
Renner
7350
2
‘zum Braten geeignetes Stück Fleisch, Braten’ (vgl. Dalby,
Mediaeval Hunt, 37f.):
nû schant erz [das Reh] dâ erz
weste / veizet und aller beste, / und nam des einen brâten dan Iw
3903;
Tr
2902;
der hunt was wol beraten, / einen grozen braten / trug er in dem munde
ErzIII
90,10.
–
dv wirdest meister vber die braten ReinFu
K,687;
ez briet sîn vleisch vür sich dar, / unz daz ez rehte wart gewar, / daz nû
der brâte sûste / und in der hitze brûste Schrätel
221.
–
er [Herbst] wil manig her
birâten / veizzer brâten unde wil / trachten vil darzuo si machen vol
SM:Had
20: 1,5;
veizze swînîn brâten ebd.
18: 1,4;
dise salse ist guͦt zvͦ scheffinem braten
BvgSp
32a;
zvͦ rinderinen braten ebd.
33;
die wol gemachten pratten HvBurg
5565;
sô man teilt spec, würste und brâten Renner
15542;
GTroj
8058;
EnikWchr
6112.
– bildl.:
wir suln den kochen râten, / [...] daz sî der
vürsten brâten / snîden grœzer baz danne ê, / doch dicker eines dûmen
Walth
17,14;
her Vogelweide von brâten sanc: / dirre
brâte [der in der Glut liegende Koch] was dicke
und lanc Wh
286,19
brætelîn
stN.
‘kleiner Braten’
praten / sol man uns daz pretlein, / und daz die fisch
gesoten sein! Teichn
560,17
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