glīmen
stV. (Ia)
‘glühen, glimmen’
sus quam Herōdes wider heim. / des zornes funke dannoch gleim / in sīme herzen
heiz als ź Erlös
3858
glimme
Subst.
‘Funke’ (vgl.
glīmunge
):
alz der vater auf sich selben sach, do gebar er seinen einborn sun, do waz ein
glimme und ein minne, daz waz der heiligeist Eckh (J)
36,4
glimmen
stV. (IIIa)
auch glommen (
Lilie
43,34,
vgl. dort die Einl. S. XX-XXI).
1 allg. ‘leuchten, funkeln, glänzen’
2 überw. in Vergleichen, Bildern, Metaphern ‘leuchten, glühen, glimmen’
2.1 geistl. 2.2 weltl.
1
allg. ‘leuchten, funkeln, glänzen’
smaragde, sardin, gimmen, / rubin sach man druz glimmen Baldem
124.
– subst.:
von fulem holze ein glimmen gat, / swenn ez die vinsterheit bestat, / daz
glimmen ez an im selben hat Frl
11:12,13.
– Part.-Adj.:
in dirre kraft ist got āne underlāz glimmende und brinnende mit aller
sīner rīcheit Eckh
1:35,6
2
überw. in Vergleichen, Bildern, Metaphern ‘leuchten, glühen, glimmen’
2.1
geistl.:
sin [Gottes] suͤzlich
vuͥr in min herze quam, / min herze danaf schein ind glam. /
[...] dat glimmen entfengd mich bit siner minnen
MarlbRh
97,8;
ein kint din [Marias] heilec lip gewan, / der
von dem gotes geiste enbran / alsam ein gluot diu glimmet KvWGS
463;
wan der minnenkole lit in in und glimet und
gluͤget Tauler
53,26
2.2
weltl.:
was dā kein minne gernder man, / des herze mohte glimmen unde wehen
Heidin III
3817;
wat vroweden sal da in den invurigen hercen glommen Lilie
43,34;
ir brennende varb zwor ye glam / als in fuͤr ein
durres laub Minneb
738;
MinneR 433
327;
einer, der zu schalle ist gut, / mit worten glimmet als ein glut
Frl
5:63,18.
– Part.-Adj.:
diu [Isolde
Weißhand] viuwerniuwet ime den muot / mit der glimmenden gluot,
/ diu ime doch naht unde tac / betrochen in dem herzen lac Tr
19046
glimsen
swV.
→
ūf glimsen
glīmunge (?)
stF.
unklar, ob glimmunge.
‘Funke’ (vgl.
glimme
):
alz der vater auf sich selber sach, so gebar er sein einborn sun, do waz ein
glimung und ein minne, daz waz der heilig geist Eckh (J)
36,30
glinc
Adj.
→
gelinc
glindeht
Adj.
‘glatt, glitschig’
labilis: glat oder glindehte VocClos
La4;
lubricum: glat oder glindehte vt anguilla, vel labilis via dicitur lubrica
ebd.
Lu1
glinden
stV. (IIIa)?
‘gleiten’
vnd mag geleiden hin / ein blinder einen andern blinden? / ist niht, daz sie
da beide glinden / zu falle hin in eine gruben? EvStPaul
6799
glins
stM.
‘Glanz’
noch süzer dan dem hering dünke wazzers glins Frl
3:18,7
glinsten
swV.
‘glänzen, leuchten, strahlen’ (hier Part.-Adj.):
daz meint diz glensternde [La.
glinstende
] liecht, / daz mit eren zu pflicht /
ewiclich bi gote was Pass I/II (HSW)
9033
glinster
stFN.
vgl.
glanster
stM.
‘Glanz, Strahlen, Leuchten’
[Gott] riefe und riefe mir / und breche entzwei mine
bant. / din luchtunge quam zuhant / und iagete mit ir glinstere / besit min alde
vinstere Pass III
422,97;
hab mit mir vride, wan ich niht wol gesihe, / sus gāt mir vor den ougen daz
gelinster Loheng
2176
glinsteren, glinstern
swV.
vgl.
glansteren
,
glensteren
.
‘glänzen, strahlen, leuchten’
1 eigentl. 2 übertr.
1
eigentl.:
im [einem Mann] glinsterten die
ougen / als ein lampe die tougen / brinnet in liechtes glesten Daniel
6591;
geber der rechten lere / glinstern sam des himels liecht
ebd.
7305;
swelchez [Gebein] du sies glinstern / als ein
vuwer, daz ist min [des Apostels Bartholomäus]
Pass I/II (HSW)
32608;
Pass III
544,54;
kameren [...] bedakt mit golde unde mit silbir und
gemolt gar schone und geczirt, also das das glynstert kegin der sunnen
MarcoPolo
29,25.
– subst.:
die sunne, die sich vor erbot / mit schonem lichtes glinstern, / die
begonde nu ervinstern Pass III
555,7;
wan si beluchtet schon der tac, / der sterne glinstern
man nicht mac / gesen in ires schines macht Hiob
3138;
ach, lylgen, uwer glinstern / beginnet nu zu vinstern
Daniel
2919.
4334;
Pass I/II (HSW)
9322.
– Part.-Adj.:
di stimme des loufenden rades und des krischenden
pferdis und des ruschenden herwaynis [Kriegswagen] und
des ufsitzenden riteris und des blankenden swertis und des glinsterndes speris
Cranc
Na 3,3;
undir disen gelitten / sint pfaffin ouch enmitten, / dī
eine werde stat dā hānt / und sullin sīn gemant, / daz sī in des vridis stunt /
glinstirnde sam dī vunkin tūnt NvJer
858
2
übertr.:
alle vrowen ich meine, / elich, witwen, die reine / sint hie
bi des libes craft, / [...], / glinstern an guten werken, /
die cranken wider sterken Daniel
1989;
durch truren min ouge vinstert, / von zorne min herze
glinstert Hiob
6948.
– subst.:
wan diz truren unbequeme / der vernumphte lichtes
glinstern / machet truben und vinstern Hiob
7571
glinsterwīʒ
Adj.
‘glänzend weiß’
schone, glanst mugen wol sin / priestre, wand von irme schin
/ sprichet der propheta war / Ezechyel offenbar: / ‘glinstir wiz sint sie vil
me / wan des winteris der sne [...] liechter vil wan ein
saphier / an tugenden, clarheit, zier.’ Daniel
2273
glinzen
stV. (IIIa)
‘leuchten, schimmern, glänzen’
ouch was daz weter alsō vīn / und alsō glanz diu sunne, / daz
von ir michel wunne / sich huop ūf der plānīe KvWTroj
1141;
man sach an in den gotes flīz: / [...] / dar under
lechelīchen / glanz ein munt durchliuhtic rōt / al werbende vriundes herzen nōt
UvEtzWh
1669
glipfen
swV.
‘ausgleiten’
eya herre, wer sol mir des gehelfen, das ich alle mine wege
also wandele, eb ich glippfe, das ich nit valle? Mechth
6: 38,11
glise
Subst.
eine Pflanzenart, ‘Kerbel’ (?), (vgl. Marzell 1,330ff.):
cerofolium: gerwella, glise, fuͥnfblett Gl
3:49,24
(BStK160)
glīsenerīe
stF.
→
gelīchsenerīe
glisse
stF.
→
2glīʒe
glīssenere
stM.
→
gelīchsenęre
glīssenerīe
stF.
→
gelīchsenerīe
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