Wörterbuch
ABCDEF s.VGHIJK
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g – gabiʒ?
gâch – gademstat
gademvrouwe – gâhe
gæhe – galazîâ
galban – 1galle
2galle – galsterîe
galsterlich – gamanje
gamânje – gampelher
gampelsite – ganeist(e)
ganeistelîn – ganteren
ganz – gære
gargarismus – gart
gart – gartgabele
garthagen – gasse
gast – gastmeisterin
gastnusse – gæʒe
gaʒʒe – gebant
gebâr – gebeinet
gebeitic – gebërærin
gebërc – gebietære
gebietærin – gebiuge
gebiunde, gebünde, gebunt – gebogen
geborc – gebraste
gebræte – gebrësthaftic
gebrëstic – gebrûchic
gebrûchlich – gebünde
gebünde – geburgeze
gebûric – gebûschirre
gebütel – gedæhtnisse
gedalsch – gedense
gederbe – gedinchof
gedinclich – gedon
gedon – gedröulich
gedröuwe – gedwâse
ge|ehte – gegate
gegatrom – gegen hëllen
gegenherte – gegenrede
gegenreise – gegentraht
gegen trëten – gegenwertige
gegenwort – gegihte
gegiric – geharnascht
geharre – geheiligunge
geheim – gehende
gehenge – gehimelze
gehirne – gehœric
gehœrlich – gehüge
gehügede – gehuobet
gehuof – geilic|heit
geillîche – geiselstreich
geiselunge – geisticlich
geistîn – geiʒeweide
geiʒgalle – geiʒwolle
gejac – gekleide
geklûder – gelæge
gelaister – gelegede
gelegelich – geleitesman
geleitgëlt – gëlfe
gëlfen – gelîcherin
gelîcherte – gelîchsame
gelîchsamen – gelide
gelidemâʒe – gelinc
gelinc – gelle
gelle – gelœte
geloub- – geloupheit
gelouplich – gëlte
gëltel – gelübe
gelübede – gelüppic
gelüpschafte – gëlwelot
gëlwen – gemahellich
gemahelschaft – gemæʒicheit
gemæʒiclich – gemeinder
gemeine – gemeinmüeticlich
gemeinsagunge – gemelîche
gemelîcheit – gemietede
gemietunge – 2gemüete, gemuote
gemüetic – gemuotheit
gêmuoticheit – genâden
genâdenarm – genâdezît
genædic – genant
1genantlich – genemede
genende – genës
genesche – genibelet
genîc (genîge ?) – genistbærlich
geniste – genôʒsam
genôʒsame – gensîn
gensischen – genuht
genuhten – genuocsamede (?)
genuocsamen – Geon
georset – gequël
gequide – 1gerat
2gerat – gerede
gerede – gerëhtmachen
gerëhtmachunge – gereiʒe
gereiʒede – gerigel
gerigelingen – gerihticlîche
gerihtinsigel – geristic
geristlich – gërne
gerner – gërste
gërstegrûʒ – 2gertelîn
gerten – gerûmiclich
gerummel, gerumpel – geruowic
geruowicheit – gesagede, gesegede
gesalzene – geschaffenheit
geschaffenwësen – gescheftnisse
gescheftvrouwe – geschepfnisse
geschepfunge – geschihtic
geschihticlich – geschræje (?)
geschrât – geschulteret
geschuoch – geselbede
gesêlen – geselliclîcheit
geselligen – gesigel
gesigen – gesinne
gesinnen – gesiuniclich
gesiuse – gesloufe
gesloufic – gesnæren
gesnarren – 1gespenge
2gespenge – gespîwe
gespiz – gespreide
1gesprenge – gestalt
gestalt – gestelle
gestellet – gesticke
gestickelet – gestopfel
gestœʒe – gestriuʒe
gestriuʒunge – gestüplach
gestüpnisse – gesuoch
gesuochære – geswenke
geswenze – geswindicheit
geswindiclîche – getænede
getæper – getelse
getemere – getougen
getougen – getregede|gülte
1getrehte – getriuwenisse
getriuwewirdic – getult
getumele – getwancnisse
getwancsal – gëtzen
getzsal – gevæhic
geval – geværlich
gevatere – gevellicheit
gevelliclich – geveterede
geveterlîn – gevlester
gevlitter – gevorstet
gevræʒe – gevüegelich
gevüegetheit – gevürste
gewach – gewalt
gewalt – gewaltroubunge
gewaltsame – gewantsnîden
gewantsoum – gewarsamlîche
gewarschart – gewehenen
gewehse – 2gewende
gewendelach – gewërben
gewërbic – gewërken
gewërldet – gewëterblitzen
gewette – gewilden
gewîlet – gewinnunge
gewint – gewist
gewiste – gewonet
gewonhaft – gewuoc
gewurc – gezamen
gezan – gezerge
gezic – gezît
gezîte – geziugelîn
geziugen – gezühticlîche
gezunft – gheheel
gibe – giegengêre
giel – gifticheit
gifticlich – gîgengarren
gîgennagel – gîle
gileht – gine|glapf
ginen – gir
gir – giric
giricheit – girte
girunge – gît
git (?) – giuden
giudenlich – glanken
glanst – glas(e)väʒʒelîn
glas(e)vënster – gleienbluome
gleif – glenzezît
glenzic – glîme
glîmen – glîssenerîe
glisterîe – glocke
glockehûs – gloie
gloieren – glück-
glüejen, glüen – gnaister
gnaistli – gogel
gogel- – golf
gollen – goltërze
golt|esche – goltmâl
goltmasse – goltslahære
goltsmelz – goltvël
goltvinger – gos (?)
got – götelîn
gotelop – goteshûsrëht
goteshûswartære – gotesvriunt
gotes|wâr – gotheftic
gotheit – gotmeinunge
gotmensche – gotweiʒ
gotzam – gougeren
göugewete (?) – goukelklucken
goukelkunst – goukeltocke
goukelunge – göumütte, -mutte
göu|phâwe – grâ
grâ – grab(e)wart
grab|îsen – 2grâl
grâlen – gran
grân – gransprunge
gransprunge – gras(e)löufel
gras(e)marschalcambet – grætic
grâ|tuochære – grâwërc
grâwërcliute – grêde
grêden – gremiclich
grempære – greʒenach
gribellure – grieʒwart
grieʒwartære – grîfvalke
grîfzan – grîn
grindel – grisegrammen
grîseleht – griuse
griuselen – groben
grobiln – grôʒgamander
grôʒgebieter – grôʒtürstic
grœʒunge – grüenheit
grüenlich – grundelôs
grundelôselich – gruntrëht
gruntrüerunge – gruntvorschende
gruntvriunt – gruoʒbære
      gruntvriunt stM.
      gruntwalle swM.?
      gruntwallen stV.
      gruntwallunge stF.
      gruntwëlle stF.
      gruntwurze F.
      grunzeht Adj.
      grunzen swV.
      gruo stF.
      gruobe stswF.
      gruobehol stN.
      gruobelîn stN.
      gruoben swV.
      gruome stM.
      gruon-
      gruon- stM.
      gruose stF.
      gruot stF.
      gruoʒ stM.
      gruoʒbære Adj.
gruoʒe – grütschîn
grutte – gubelnagel
guc – güeticlîche
güetlich – gugelkotze
gugelroc – gülte
gülteguot – gumpenîe
gunderam – guonlich
guot – guotlich
guotlîche – gupfoht
guppelspil – gürtelsenken
gürtelsnuor – gymnosophiste

   gruntvriunt - gruoʒbære    


gruntvriunt stM. ‘wahrer Freund’ gruntfriunde, pfuntfriunde sint leider tôt, / muntfriunt mit friunde noch izzet brôt / und ist mit worten tischgeselle / in des friundes herzen swelle Renner 17219

gruntwalle swM.? ‘das Wallen von Grund auf’ der ougen gruntwalle / von herzen dô den vluz [der Tränen] truoc KlageB 2152

gruntwallen stV. ‘von Grund aufwallen’ owê dir, leider urteile smit! [...] / owê dir, gruntwallende wurz [= würze ‘Gebräu’ ] , / ein überfeim der schanden RvZw (Sch) 2,4

gruntwallunge stF. ‘das Wallen (des Meeres) von Grund auf’ estus: gruntwallung VocOpt 54.041; VocClos Es29

gruntwëlle stF. gefährliche, vom Meeresgrund herrührend gedachte Welle, ‘Grundsee’ die starken gruntwelle kolten si vil sêre. / [...] die kiele in zerbrâsten Kudr 85,3 (s.a. Anm. z.St.); dô begunden wagen / von den gruntwellen ir kiele harte sêre ebd. 1137,3. 261,4; bildl.: so sent er [Gott] iu engegen diu vil starken sturmweter [...], daz ist angest unde arbeit [...]. swenne [...] so getaniu gruntwelle uf iuch gevalle, so sult ir tuon sam unsers herren junger Konr (Sch) 40,1

gruntwurze F. grintwurz

grunzeht Adj. ‘mürrisch’ [alte Leute] sint gruntzecht und urteleht [zu (absprechenden) Urteilen geneigt] Tauler 369,30

grunzen swV. ‘murren’ di bose juden [...] grunzedin und grynen, / war umme her [Christus] were heymelich den [...] / de da waren groize sundere MynnenR 648

gruo stF. ‘frisch gewachsenes Grün, frische blühende Pflanzenwelt’ (vgl. FrlWB s.v.): sprich diner fantasien zu, / waz feien [Fee] sach Alanus uf der glanzen gru Frl 3:4,2; ez went ein narre unwise, / spricht im ein wib gutliche zu, / der minnen dru [Falle] , / der si zuhant uf siner wise gru ebd. 6:9,4

gruobe , grüebe stswF. auch grûpe, grôve. 1 ‘Vertiefung im Erdboden’ , die künstlich hergestellt oder natürlich sein kann, von unterschiedlicher Art und Größe
1.1 ‘Grube, Mulde, Loch’
1.2 ‘Höhle, Grotte’
1.3 ‘Abgrund’
1.4 Raum der Hölle und der Unterwelt
1.5 sprichw. (Lc 6,39, vgl. TPMA 2,31ff.)
2 Grube, Graben usw. für bestimmte Zwecke
2.1 Tierunterschlupf
2.2 ‘Fall-, Fanggrube’
2.3 ‘Graben’
2.4 zur Aufbewahrung von Lebensmitteln
2.5 ‘Abort’
2.6 ‘Bergwerk, Stollen’
2.7 ‘Steinbruch, Abbaustelle’
3 ‘Grab’ , meist ‘Massengrab’
4 Vertiefung im Körper von Lebewesen;
5 Vertiefung in einer Wand
6 als Bestandteil von Namen
   1 ‘Vertiefung im Erdboden’, die künstlich hergestellt oder natürlich sein kann, von unterschiedlicher Art und Größe    1.1 ‘Grube, Mulde, Loch’ ein vihe, so iz eine gruͦbi [...] siht, so get iz vmbe vnde vlivhet die vrêise Spec 64,4; dô Ruben zuo der gruobe [Brunnen] chom und in [Joseph] niene mahte vinden, / sîn gewâte er zarte Gen 1822. 1965; Lucid 15,14; eina grûba uôlla uuâzzeres ÄPhys 8,7. 8,13; ob ditz [Schaf] vellet des sabbatis in div grvebe EvAug 25,11; EvBeh Mt 12,11; jdoch sint svmeliche, di vullin di grube [für den Weinstock] mit kleynen gevugin steynen Pelzb 130,22. 130,21; HeslApk 12077; Konr 10,119. 10,121; PrMd (J) 345,9. – Loch im Eis: sie begonden daz ys schowen, / ein grvbe was drin gehowen, / do man wazzer vz nam ReinFu K,730    1.2 ‘Höhle, Grotte’ die fossiuren, / die meister Gotfrit hât genant / la fossiure a la gent amant, / der minne gruobe, der minne hol HvFreibTr 3325    1.3 ‘Abgrund’ diu gruobe [ ein abgründe tief 4614 ] , dar in viel der man RvEBarl 4709; er viel die gruntlôsen [unergründlich tief] gruop / her ab in die helle nider Helbl 2,202    1.4 Raum der Hölle und der Unterwelt: diu gruob ist diu helle Erinn 259; [Sybille und Aeneas] quâmen zeiner grûben, / diu was wît unde lank. / freislîche sie stank, / sie was vinster unde tief En 2888    1.5 sprichw. (Lc 6,39, vgl. TPMA 2,31ff.): swâ ein blinde dem anderm gît geläite, / dâ vallent si bêde in die grûbe Erinn 257; EvBeh Lc 6,39; HeslApk 15501. 5842; EvAug 35,18; Priesterl 132; BdN 217,33    2 Grube, Graben usw. für bestimmte Zwecke    2.1 Tierunterschlupf: di fühse habent grvebe. vnd di vogel des himels nest EvAug 16,11; EvBeh Mt 8,20; der lev in der grube siner [ : in spelunca sua ] PsM 9,30    2.2 ‘Fall-, Fanggrube’ daz man ym [dem Elefanten] gruben grebet na / und bestrewet di gruben da / mit futer Hiob 14891; wenn die jäger ainen pern vâhen wellent, sô grabent si ain gruob und besprengent den weg zuo der gruob mit hong BdN 163,10. 163,12; PrGeorg 11,14. – im Sprichwort "Wer (andern) eine Grube gräbt, fällt (selbst) hinein" (Ps 7,17; TPMA 5,321ff.): die groue hetich gegrauin / iz [l. ich ] moz dar selue in uarin Roth 4527; MF:Sperv 1:12,6; WolfdA 219,2. 217,2; [der Kaiser zum Schenken, der ihn vergiften wollte:] dû hâst mir aine gruobe gegraben: / dû muost selbe den scaden haben Kchr 7512; Gawein im selbe die gruobe gruob [indem er seinem Feind half] Krone 12002. 15280. 16827; Ammenh 2393; Ottok 62199    2.3 ‘Graben’ sie gruben / hi und da die gruben / und leitten wazzer da drin Pass I/II (HSW) 4678; den graben sach man si fullen [...] / daz man über die gruoben / ân geruste gie Ottok 10923; kirchen und kirchofe und ieclich dorf binnen sîner grûben und sîme zûne SSp (W) 2:66,1; Pass I/II (HSW) 4673; EnikWchr 21505. 21511; wan der den paum umbgrebt dreir vinger lank von der würzeln mit ainr gruob, dâ diu schedleich fäuhten auz gêt, sô werdent die mandelnüz süez BdN 315,25    2.4 zur Aufbewahrung von Lebensmitteln – von Getreide (s.a. korngruobe ): füllt er gruop und kasten vol, / in habent doch die herren wol Helbl 1,836 – von Fischen (DWB 3,1686 s.v. Fischgrube): tuͤt aber er ez [Fische verkaufen] haimliche in seiner gruͦben oder in sinem hause [...], der muͦz geben die vorgesprochen puͦze und muͦz darzuͦ ain jar von der stat sein NüP 130    2.5 ‘Abort’ ist aber, daz ein man sinken [in die Tiefe treiben] wil eine grube, die da heizet ein heimelichkeit StRFreiberg 31,16    2.6 ‘Bergwerk, Stollen’ czwo gruben sint gepawet [...]; eine ist genant Ruthart, di ander czum Leupold BgRIglau 497,5 (a. 1347-1360); ich sag euch wie ez in der gruben stet: / ein ganch uber den andern get / crucewis mit einer swebeleiten Erz III 56,51 u.ö.; perchknappen, die in die gruob varnt BdN 109,7; von den [Belagerern] wart dô bereit / ein fiwer in die gruoben Ottok 77778; BdN 109,11    2.7 ‘Steinbruch, Abbaustelle’ dv́ gruͦbe der mulistaine UrkCorp (WMU) 3139,32; daz mir die frowen von dem Paradise sante Claren ordens hant gelazen ir stainzehenden ze Vttenhoven in den grvͦben ebd. 388,33 u.ö.    3 ‘Grab’, meist ‘Massengrab’ si folten manige grûben / mit frûnden unde mit mâgen, / di dâ irslagen lâgen SAlex 4753; dâ wart ein michel gâhen, / unz man die gruoben ûf gegruop / und die tôten wider ûz gehuop, / die dâ wâren ê begraben StrKarl 10895. 10725; die herren [...] tôten brâhten / garlich zû der grûben / und sie dar în hûben, / die sich darzû hêten bereit Kreuzf 4665. 5716 u.ö; zwelff gruben hieß er beraitten, / da wurden gar ein getragen / di auff dem velde wurden erslagen HvNstAp 3975; Rol 7595; Pass I/II (HSW) 22695. 22711. in die gruobe komen ‘sterben’ lieber sun, [...] bûwe wir die huobe; / sô kumst du in dîne gruobe / mit guoten êren alsam ich Helmbr 250    4 Vertiefung im Körper von Lebewesen; am Kinn: ein kinne an [ohne] gruben kleine, / daz hat mit hazze gemeine Physiogn 271. – für die Augenhöhle (s.a. ougengruobe ): [von einem ausgehungerten Pferd:] sîn ougen tief, die gruoben wît Parz 256,23; di wile er dise wort sprach, / do vieln alsam die schupen / von siner ougen grupen Pass I/II (HSW) 21542. – andere: bi der stirne man sie [die Nase] kaume sah / von einer grüben das geschach, / die sie in die stirne zoh Krone 19661. 19639; die slangen habent neur gruob an der ôrn stat BdN 285,18    5 Vertiefung in einer Wand: diu want [der Minnegrotte] was wîz, eben unde sleht; / [...] an ir sol [...] / weder bühel noch gruobe [sein] Tr 16968    6 als Bestandteil von Namen: Friderich in der Gruͤbe UrkCorp (WMU) 1908,36; der Chvnrat ouf der Gruͦeb ebd. 2336,30; Hiltebrant Gruͤbe ebd. 2550,43. den hof [...], der da haisset in grvͦbe UrkCorp (WMU) 3268,14. – als Ortsangabe: daz aigen, daz wier heten pei Hegersteten in der grueb vnt an dem chogel UrkCorp (WMU) 1877,4

gruobehol stN. ‘Grube’ ein tiefez gruobehol / daz was grôzes snêwes vol LvRegFr 907

gruobelîn stN. ‘kleine Grube’ vallicula: grvͦbelin SummHeinr 1:228,381

gruoben swV. ‘eine Falle stellen’ (sprichw., vgl. gruobe 2.2 ): im selben gruobet dicke ein man, / und wænt eim andern gruobet hân Boner 6,33

gruome stM. vgl. me. grôme ‘Knabe, Diener’ (MED, G, 387f.). ‘Mann’?: Pallas der was kûne [La. der junge gruͦme ] , / her was ein helt lussam En 7338

gruon- s.a. grüen-

gruon- , grüenespëht stM. auch grüenspeht; vgl. Suolahti, Vogelnamen, S. 32f. – ‘Grünspecht’ merops: gruͤnespeht SummHeinr 2:146,2; merops: gruͦnspeht ebd. 2:369,177. 2:347,60. 2:65,247; merops: gruͤnespecht VocOpt 44.150; gruͤnspecht ebd. 44.188; grvenspeht UvLil 257r 31

gruose stF. auch sw. ( KvWPart 17582, KvWGS 272 ), zur Herkunft und Verbreitung s. DWB 9, 982. 1 ‘(junges, frisches) Gras’
2 ‘Saft von (grünenden, jungen) Pflanzen’
3 Zustand des Grünens, Wachsens, im Saftstehens
4 ‘Lebenssaft, Lebenskraft überhaupt’
   1 ‘(junges, frisches) Gras’ maneg [im Kampf verwundetes] ors daz sît nie gruose enbeiz Parz 387,23    2 ‘Saft von (grünenden, jungen) Pflanzen’ an vruchtigeme doume [Trieb] / hete er [der Baum] gruse unde saf Pass III 350,21; des wildes crûtes gruose, / die Schŷron mit sîner hant / ûz den wurzen dicke want, / diu wart im [dem Kind] în getroufet KvWTroj 6072; als daz gras uf der wisen / winterzit virtirbet, / swan im diu gruͦse irstirbet / dar uz ez wahsen solde Vät 3916. 18890; [die Linde] erwelchet als ein chrovt, / dem div gruse ist entwichen Warnung 141; NvJer 25777; KvWPart 17582. – übertr. auf menschl. Körpersäfte: do nam er [das Einhorn] , frouwe, sine fluht / zuo dir [...], / unt slouf in dinen buosen, / der ane mannes gruosen [d.h. jungfräulich] / ist luter unde liehtgevar KvWGS 272; daz herze wirt gesoret / von der gruse vuchtekeit, / di sich zun ougen uz treit Pass I/II (HSW) 10895. 41291    3 Zustand des Grünens, Wachsens, im Saftstehens: dar in mitten stunt ein gras, / daz wol in siner gruse / stete bliben muse, / wand im der sunnen gebrast Pass I/II(HSW) 3215; darnach uber dru jar / begonde ez [das Holz] lusteclich sich irgruen, / nach der gruse schone bluen Vät 22150. – übertr.: idoch di lebende hitze, / di des gelouben minne hat / [...] di was an Marien, / an der edeln, an der vrien / bluende in schoner gruse Pass I/II (HSW) 8349; sines herzen wize [Reinheit] / bleib dran in schoner gruse Pass III 320,25; die gruse, des gelouben kraft ebd. 691,6; Pass I/II (HSW) 291    4 ‘Lebenssaft, Lebenskraft überhaupt’ [der Mehlbrei] hielt im sine gruse / an dem libe und die craft Vät 6062; mit manigerhande dampfe / derret er [der Teufel] des vleisches gruse ebd. 835; wan im di gruz gar entwaich, / des was er yetzu worden plaich / und an seiner sterkch swach ebd. 37347. 3921; Pass III 667,48

gruot stF. zu grüejen swV. ‘das Grünen, (frischer) Wuchs’ beide blumen unde gras / stunt da in voller grute MarLegPass 21,235; der boume gruot HartmKlage 1791; von krûtes und von grases grüete LvRegFr 223; des gevildes grûte NvJer 23775. 35; Brandan 914. – übertr.: daz ir [der Wurzel der Habgier] diu ris uz spriezen / und sich so wite irgiezen / daz von ir valschen gruͦte / sich irret daz gemuͦte Vät 4053; sines herzen grute / brante in steter glute / nach der vreuden vlute Pass I/II (HSW) 23978

gruoʒ stM. 1 ‘Angriff, Kampf’
2 ‘Unglücksschlag, Bedrängnis, Not’
3 ‘das Antreiben eines Tieres’
4 ‘das Ansprechen, Anrede’
5 ‘Anklage’
6 ‘Gruß, Begrüßung’ , bei Begegnung, Zusammentreffen und Abschied (selten) als Ausdruck der Höflichkeit, der Ehrerbietung, des Wohlwollens usw.
6.1 allg.
6.2 ‘Willkommensgruß, Begrüßung, Empfang’
6.3 ‘Abschiedsgruß’
7 ‘Wohlwollen, Wertschätzung, Gunst (u.ä.); Gnade’ (von 6.1 nicht scharf zu trennen)
   1 ‘Angriff, Kampf’ si begunden sô herten gruoz / einander beide bieten, / daz si die schilte schrieten StrKarl 11564; her [...] gaf in sulhe grôte, / dat ir manich sôchte den sant Crane 1592. sit ich muz / alhie besitzen herten gruz [ein heftiges Wortgefecht zu bestehen habe] Pass III 676,5    2 ‘Unglücksschlag, Bedrängnis, Not’ got in irgazte [entschädigte] manegere gruozze Gen 2639; [Gott, ] lâ dir mîn gruoz sîn leit ebd. 1506; wante newas si ime gevallen an den fuoz unt hâte ime gechlaget ir gruoz ebd. 539 (vgl. ir leides gruͦz GenM 21,16 ); swer niht enhât und haben muoz, / dem wirt vil selten sorgen buoz / und muoz lîden unwerden gruoz Renner 6733. – in genitivischen Verbindungen (auch an 1 anschließbar): dô was des jâmeres gruoz / dô dû sâhe [...] [dein] wîb liebeste / den bitteren tôt chiesen Gen 1686; ez ist ein ungelückes gruoz, / der gêt vür aller hande swære, / daz ich von vriunden scheiden muoz, / bî den ich iemer gerne wære MF:Hartm 11:2,1; wand ich von ungemaches gruz / grobelichen sufzen muz Pass III 199,21; daz din junger lip begraben / von minen schulden werden muͦz, / des bin ich in unmuͦtes gruͦz WhvÖst 5232; daz der diep des todes gruͦz [die Todesstrafe] / umbe einen chelch enpfahen muͦz, / der eines pfaffen ist gewesen StrKD 109,11. 80,156. 138,26    3 ‘das Antreiben eines Tieres’ wierz [= wie er daz ] ors ûzem walap / mit sporen gruozes pîne / mit schenkelen fliegens schîne / ûf den poinder solde wenken Parz 174,1; vorne speldet her [der Stier] den vuz / durch des scharfen tribers gruz HeslApk 8452; jeit man in [Jagdhund] lustlîch an, sô jeit er suoze; / wil aber man in fremden, / sô sleht er swîgent für nâch einem gruoze Hadam 553,7. 337,4    4 ‘das Ansprechen, Anrede’ maniger grüezet mich alsô / – der gruoz tuot mich ze mâze vrô –: / ‘Hartman, gên wir schouwen / ritterlîche vrouwen’ MF:Hartm 15:1,2; der gruz [Gottes] begegent en [den Verdammten beim Jüngsten Gericht] : / ‘get ir in daz ewige vur, / do wirt die wonunge sur!’ HeslApk 21408    5 ‘Anklage’ deme [Sterbenden] sit ir ot barmherzec mite, / wand er die engestlichen trite / vor den hohen richter muz, / da im wol gibet herten gruz, / waz er ubels uf im weiz Pass III 213,44; hat der velscher boten gehabt zu dem gruze, di mac man manen, als recht ist StRFreiberg 80,12; irvellet der vorderer [Kläger] dri stunt nach einander an der ansprache unde an dem gruze, so ist der dip ledic zu rechte ebd. 124,17.19    6 ‘Gruß, Begrüßung’, bei Begegnung, Zusammentreffen und Abschied (selten) als Ausdruck der Höflichkeit, der Ehrerbietung, des Wohlwollens usw.    6.1 allg.: als er mich von verre / zuo ime sach rîten, / nune mohter niht erbîten / und enlie mir niht die muoze / daz ich zuo sînem gruoze / volleclîchen wære komen [ihn in aller Form begrüßt hätte] , / erne hete mir ê genomen / den zoum unde den stegereif Iw 290; sich bôt der lewe ûf sînen vuoz / und zeict im unsprechende gruoz / mit gebærde und mit stimme ebd. 3870; Parzivâl bôt sînen gruoz / dem grâwen rîter Parz 446,22. 509,1; daz ich versage mînen gruoz / Artûse unt der messnîe sîn ebd. 315,18; guotlîche giengen si dar / und gruozten in vil suoze / mit disem süezen gruoze: / ‘dêu sal, bêâs amîs! / vil lieber vriunt, swer sô dû sîs, / got müeze dich gehalten!’ Tr 2680; ‘pax vobis, mit iu sî vride!’ / daz was sîn [Christi] ellîcher gruoz KvHeimHinv 471; dô sî mich sach, diu guot mir neic; / den gruoz mit worten sî versweic UvLFrd 33,16; Frauenlist 192. – Gruß der Dame, bes. im Kontext des Minnesangs und Minnedienstes (übergehend zu 7): ich sanc hie vor den frowen umbe ir blôzen gruoz. / den nam ich wider mîme lobe ze lône Walth 49,12. 96,16; SM:UvS 8: 3,7; KLD:UvL 7: 2,6; UvLFrd 186,24; dient her nâch [später] umbe wîbe gruoz Parz 456,21; der edeln vrouwen gruoz Wig 10618; mirn wirt nimmer jâmers buoz / ich enpfâhe ir minne und ir gruoz / der güete mir sô nâhen lît ebd. 8489. der englische ~ : daz si [Maria] käusch gelobte in der antwurt zuo dem englischen gruoz BdN 60,29; das Gebet ‘Ave-Maria’: ich bin din muͦtter von himelrich, [...] und dis wis klaid hast du mir gemachet mit dem engelschlichen gruͦtz, den du mir als dik mit andacht sprichest Stagel 84,31. – jmdm. jmds. ~ sagen ‘überbringen’ herre Panthias, gent, sagent Pilato minen gruz, vnd nigent ime an sinen vuͦz PassSpM 952. – schriftl. übermittelter Gruß: dir enbiutet minne unde gruoz / mîn lîp Parz 76,23; der selbe brief besigelt was / under einem adamas / in ein guldîn vingerlîn; / [...] mit worten und mit sinne / enbôt er sîner âmîen, / [...] sînen gruoz und allez guot Wig 8708; wir [...] kivnden allen den, die disen briefh ansehen alt hoͤrint lesen, vnsirn grivͦz UrkCorp (WMU) 432,20 u.ö.    6.2 ‘Willkommensgruß, Begrüßung, Empfang’ dô der vogt von Rîne in den palas gie, / Etzel [...] spranc von sînem sedele [...]. / ein gruoz sô rehte schœne von künege nie mêr geschach. / ‘sît willekomen, her Gunther [...]’ NibB 1808,4. 591,1. 1185,1; ‘sît willekomen, herre wirt’, dem gruoze muoz ich swîgen, / ‘sît willekomen, herre gast’, sô muoz ich sprechen oder nîgen Walth 31,23; her Gwîgâlois zen gesten sprach / sînen gruoz vil minniclîche / und bat si alle gelîche / im dâ willekomen sîn Wig 9340; do emphiengen in die Swâbe / mit lobelîcher gâbe; / daz was ir willeclîcher gruoz AHeinr 1421; und bî dem êrsten gruoze / viel er ir ze vuoze / und enhete doch deheine bete Iw 8041; dîn gruoz ist Jûdases gruoz Mai 171,40. [die Vögel] hæten sich alle an genomen / eine wunneclîche unmuoze / den gelieben zwein ze gruoze Tr 17366; mich enpfahen / die vogel also suoze. / so wol dem selben gruoze! Tannh 3,23; si enpfie der küele brunne [...] : / er rûnete suoze / den gelieben ze gruoze Tr 17380    6.3 ‘Abschiedsgruß’ daz siniv chint unde ir barn an gruͦz uon im wæren geuarn GenM 61,19; dô schiet ouch sich mit gruoze vil manic schœne magedîn NibB 1327,4; mit manigin semftin gruͦze / schiet sich Athis dannin Athis D 98; dâ sach man gruoz gên gruoz gân. / urlob nam der keiser dâ RvEGer 6792    7 ‘Wohlwollen, Wertschätzung, Gunst (u.ä.); Gnade’ (von 6.1 nicht scharf zu trennen): dô muos$’ er sînen friunden versagen dienest unde gruoz NibB 2174,4; ich erwirbe sus wol küneges gruoz Parz 421,22; alsus mügt ir des künges gruoz / behalten Reinfr 9862; ditz ist sîn êrstez werc. / er heizet Wirnt von Grâvenberc. / der werlte ze minnen / enblient erz sînen sinnen: / ir gruoz wil er gewinnen Wig 144; ich pünd mich in der maid grüzz, / der rainen chäuschen himelporten KvMSph 4,13; ich han verlorn sinen [Gottes] gruͤz Erz III 6,264; swer da nicht hat an tugenden kraft, / der vellet im [Teufel] zu vuze / und dienet im wol nach gruze Pass III 80,20. – in Verbindung mit hulde, gunst: umbe sîn hulde und sînen gruoz / diente si im alle wege / mit ir güetlîchen phlege AHeinr 308; er bôt sich drâte ûf ir vuoz / und suochte ir hulde unde ir gruoz / als ein schuldiger man Iw 2284; swaz ich vermac, / dâmit ich gern bejag / der liut gruoz und ir gunst Ottok 13

gruoʒbære Adj. ‘zu grüßen verpflichtet oder berechtigt’ ir neheines gruoz het er vernomen, / die dâ gruozbære wâren Wh 144,9