g – gabiʒ? gâch – gademstat gademvrouwe – gâhe gæhe – galazîâ galban – 1galle 2galle – galsterîe galsterlich – gamanje gamânje – gampelher gampelsite – ganeist(e) ganeistelîn – ganteren ganz – gære gargarismus – gart gart – gartgabele garthagen – gasse gast – gastmeisterin gastnusse – gæʒe gaʒʒe – gebant gebâr – gebeinet gebeitic – gebërærin gebërc – gebietære gebietærin – gebiuge gebiunde, gebünde, gebunt – gebogen geborc – gebraste gebræte – gebrësthaftic gebrëstic – gebrûchic gebrûchlich – gebünde gebünde – geburgeze gebûric – gebûschirre gebütel – gedæhtnisse gedalsch – gedense gederbe – gedinchof gedinclich – gedon gedon – gedröulich gedröuwe – gedwâse ge|ehte – gegate gegatrom – gegen hëllen gegenherte – gegenrede gegenreise – gegentraht gegen trëten – gegenwertige gegenwort – gegihte gegiric – geharnascht geharre – geheiligunge geheim – gehende gehenge – gehimelze gehirne – gehœric gehœrlich – gehüge gehügede – gehuobet gehuof – geilic|heit geillîche – geiselstreich geiselunge – geisticlich geistîn – geiʒeweide geiʒgalle – geiʒwolle gejac – gekleide geklûder – gelæge gelaister – gelegede gelegelich – geleitesman geleitgëlt – gëlfe gëlfen – gelîcherin gelîcherte – gelîchsame gelîchsamen – gelide gelidemâʒe – gelinc gelinc – gelle gelle – gelœte geloub- – geloupheit gelouplich – gëlte gëltel – gelübe gelübede – gelüppic gelüpschafte – gëlwelot gëlwen – gemahellich gemahelschaft – gemæʒicheit gemæʒiclich – gemeinder gemeine – gemeinmüeticlich gemeinsagunge – gemelîche gemelîcheit – gemietede gemietunge – 2gemüete, gemuote gemüetic – gemuotheit gêmuoticheit – genâden genâdenarm – genâdezît genædic – genant 1genantlich – genemede genende – genës genesche – genibelet genîc (genîge ?) – genistbærlich geniste – genôʒsam genôʒsame – gensîn gensischen – genuht genuhten – genuocsamede (?) genuocsamen – Geon georset – gequël gequide – 1gerat 2gerat – gerede gerede – gerëhtmachen gerëhtmachunge – gereiʒe gereiʒede – gerigel gerigelingen – gerihticlîche gerihtinsigel – geristic geristlich – gërne gerner – gërste gërstegrûʒ – 2gertelîn gerten – gerûmiclich gerummel, gerumpel – geruowic geruowicheit – gesagede, gesegede gesalzene – geschaffenheit geschaffenwësen – gescheftnisse gescheftvrouwe – geschepfnisse geschepfunge – geschihtic geschihticlich – geschræje (?) geschrât – geschulteret geschuoch – geselbede gesêlen – geselliclîcheit geselligen – gesigel gesigen – gesinne gesinnen – gesiuniclich gesiuse – gesloufe gesloufic – gesnæren gesnarren – 1gespenge 2gespenge – gespîwe gespiz – gespreide 1gesprenge – gestalt gestalt – gestelle gestellet – gesticke gestickelet – gestopfel gestœʒe – gestriuʒe gestriuʒunge – gestüplach gestüpnisse – gesuoch gesuochære – geswenke geswenze – geswindicheit geswindiclîche – getænede getæper – getelse getemere – getougen getougen – getregede|gülte 1getrehte – getriuwenisse getriuwewirdic – getult getumele – getwancnisse getwancsal – gëtzen getzsal – gevæhic geval – geværlich gevatere – gevellicheit gevelliclich – geveterede geveterlîn – gevlester gevlitter – gevorstet gevræʒe – gevüegelich gevüegetheit – gevürste gewach – gewalt gewalt – gewaltroubunge gewaltsame – gewantsnîden gewantsoum – gewarsamlîche gewarschart – gewehenen gewehse – 2gewende gewendelach – gewërben gewërbic – gewërken gewërldet – gewëterblitzen gewette – gewilden gewîlet – gewinnunge gewîlet Part.-Adj. gewille stN. gewillen swV. gewillet Part.-Adj. gewillic Adj. gewillîche Adv. gewilliclîche Adv. gewilt stN. gewiltnisse stN. gewin stM. (auch swM. gewinde stN. gewinhaft Adj. gewinlich Adj. gewinnære stM. gewinnen stV. (IIIa) gewinnic Adj. gewinnige Subst. gewinnisse stF. gewinnot Adj. gewinnunge stF. gewint – gewist gewiste – gewonet gewonhaft – gewuoc gewurc – gezamen gezan – gezerge gezic – gezît gezîte – geziugelîn geziugen – gezühticlîche gezunft – gheheel gibe – giegengêre giel – gifticheit gifticlich – gîgengarren gîgennagel – gîle gileht – gine|glapf ginen – gir gir – giric giricheit – girte girunge – gît git (?) – giuden giudenlich – glanken glanst – glas(e)väʒʒelîn glas(e)vënster – gleienbluome gleif – glenzezît glenzic – glîme glîmen – glîssenerîe glisterîe – glocke glockehûs – gloie gloieren – glück- glüejen, glüen – gnaister gnaistli – gogel gogel- – golf gollen – goltërze golt|esche – goltmâl goltmasse – goltslahære goltsmelz – goltvël goltvinger – gos (?) got – götelîn gotelop – goteshûsrëht goteshûswartære – gotesvriunt gotes|wâr – gotheftic gotheit – gotmeinunge gotmensche – gotweiʒ
gotzam – gougeren göugewete (?) – goukelklucken goukelkunst – goukeltocke goukelunge – göumütte, -mutte göu|phâwe – grâ grâ – grab(e)wart grab|îsen – 2grâl grâlen – gran grân – gransprunge gransprunge – gras(e)löufel gras(e)marschalcambet – grætic grâ|tuochære – grâwërc grâwërcliute – grêde grêden – gremiclich grempære – greʒenach gribellure – grieʒwart grieʒwartære – grîfvalke grîfzan – grîn grindel – grisegrammen grîseleht – griuse griuselen – groben grobiln – grôʒgamander grôʒgebieter – grôʒtürstic grœʒunge – grüenheit grüenlich – grundelôs grundelôselich – gruntrëht gruntrüerunge – gruntvorschende gruntvriunt – gruoʒbære gruoʒe – grütschîn grutte – gubelnagel guc – güeticlîche güetlich – gugelkotze gugelroc – gülte gülteguot – gumpenîe gunderam – guonlich guot – guotlich guotlîche – gupfoht guppelspil – gürtelsenken gürtelsnuor – gymnosophiste
|
gewîlet
Part.-Adj.
→
1wîlen
swV.
gewille
stN.
Koll. zu
wëlle
‘Gewoge, Wellen’
daz mer [...], / daz gestât niemêre
stille, / in einem gewille / willet ez sich zaller zît RvEAlex
16952.
9114;
des meres pflak / ein wint mit starkem gewille HeroLeander
109;
Seuse
289,18.
430,2.
–
daz süntlich gewille / wirfet vns nv her nv hin Martina
292,44
u.ö.;
gewillen
swV.
→
1willen
gewillet
Part.-Adj.
→
1willen
swV.
gewillic
Adj.
‘bereitwillig’
jrme lieben frvinde hern Ripeline, dem meister von Strasburc, enbietent die
gebrvͦdere von Landesberc irn gewilligen dienest UrkCorp (WMU)
N28,13;
daz gehœret allen gewilligen armen zuo, die sich habent gesenket in daz
tal der dêmüetikeit Inslac
393,26;
Übervart
503,13;
Eckh
1:287,5;
AlexiusF
1216;
UrkEnns
5,197
(a. 1317)
gewillîche
Adv.
‘bereitwillig, gerne’
dise maget [...] hat sich gewilleklich
[La. gewillich
] geophert in die martel
ElsLA
201,18;
alles das der mensche mit lust ie besas willeklich
[La. gewilliche
] in geist oder in nature
Tauler
332,7
gewilliclîche
Adv.
‘bereitwillig, gerne’
die tohter tet es darzuo gewillikliche und gerne MerswKn
87;
gewillecliche vnd mit vorbedahtem muͦte UrkCorp (WMU)
N369,12;
das si dar in willeklich sint bereit ze [La.
das sú sich gewillikliche kerent
zuͦ
] gonde in gotz willen Tauler
345,17;
AlexiusF
554;
Virg
698,8;
Auge
273
gewilt
stN.
‘Wild, Wildtiere’
vnd sol nieman in disen zilen hornschellen noch gewilt vellen WeistGr
1,4
(Mitte 14. Jh.);
zuo dem brunnen liefen lewen, bern, wiltswîn: / mitten under dem gewilde saz
daz kindelîn WolfdA
99,4;
Jagdallegorie
53
gewiltnisse
stN.
‘Wildnis’
da schieden die dry gesellen von dannen und kamen in das wüst gewiltniß
Lanc III
321,10
gewin
stM. (auch swM.
MinneR 410
418
), unter nd. Einfluss auch stN. (
Reinolt
2:2,16;
KarlGalie S. 44)
1
‘Sieg, Erfolg’
2
‘Gewinn’
2.1
‘Erwerb, Ertrag’
2.2
‘Broterwerb, Arbeit’
2.3
‘Vorteil, Nutzen’ (teils semantisch abgeschwächt) 3 phras. zu 1 und 2 (vgl. TPMA 4,470-491) 3.1 häufig verlust gegenübergestellt 3.2 speziell in der Wendung ze gewinne unde/ oder ze verluste (und umgekehrt)
1
‘Sieg, Erfolg’
wederm geviele der gewin [welchem (der Kontrahenten) der Sieg
zufiele] , / des was zwîvel under in Er
928;
man jehe dem gewinnes, den man siht gewunnen hân NibA
914,4;
ich hete ein spil sô guot, daz ich gewinnes mich versach WernhSpr
65,1;
UvZLanz
1155;
ein polensch rittir hatte e / [...] / im gelobt an
sine hant, / er wolde di stat gewisse / im mit vorrêtnisse / antwortin zu gewinne
[Eroberung]
NvJer
14919.
25005.
–
diu sigerîche Minne / diu windet sich ûz wîbes ougen / durch des mannes
ougen tougen nâch gewinne: / Minne unt ein minniclîchez wîp sint sinneroubærinne
RvZw
270,11
2
‘Gewinn’
2.1
‘Erwerb, Ertrag’
ir gewin und ir bejac / den sanden si
[Tristan und Kaedin] ze Karke Tr
18924;
dar [in ein reiches
Land] wurden sie gesant / nach spise vnde nach gwinne. / des was da
vil inne Herb
3901.
17049;
dvrch gewin ReinFu
K,415;
die da werfent nach vnrehtem gewinne / si phrengent
[bringen in Bedrängnis] die armen
VMos
40,9;
der engel gewin waz da groz, / swa blvͦt von den
kristen vloz TürlArabel
*A 45,30;
da wart nvͥt kranc der botten gewin
[Lohn]
ebd.
*A 196,14;
er [der Hl.
Laurentius] oppherote gote des besten gewinnes [Guts,
Besitzes] , den er hete, sin selbes lîb Spec
91,18;
WessobrGlB I
145,37;
StRMünch
408,17;
Wig
5495;
Ammenh
17978.
– Zinsgewinn:
du soldes minen schazt gegeben habn zu gewinne
[
nummulariis
] , swanne ich were
komen, daz ich min gute hette wider genumen mit wuchere
[
usura Mt 25,27] , daz ist mit
gewinne PrLpz
14,32.
– übertr.:
frou Herzeloyd diu künegin, / ir site an lobe vant
gewin, / ir kiusche was für prîs erkant Parz
103,4;
er minnet sîn wîp und si in, / sie dûhte ein
vreuderîch gewin, / daz sie einander solten hân RvEBarl
5988.
– auch von etw. Negativem:
sô gebt ir jâmers mir gewin Parz
612,25;
diu herzogin / an ungemache im gap gewin ebd.
628,10
2.2
‘Broterwerb, Arbeit’
ich bin ein armman / vnde han anders dehein gewin, / wen
daz ich ein ieger bin Herb
18070;
von unserme gewinne / sô sint sî worden rîche, / und
leben wir jæmerlîche Iw
6404;
daz sie ouch unerloubeten gewin unde gescheffede niht
urboren StatDtOrd
52,31
2.3
‘Vorteil, Nutzen’ (teils semantisch abgeschwächt):
ouch ist mir mære geseit / daz hie ein âventiure bî / mit starkem gewinne
[ruhmreich, verdienstvoll] sî / von einem guoten
knehte Er
8385;
ist dîn herze steinîn gar / und dornic, ob ich sæje dar /
guotes sâmen gewin: / [...] / sô bin ich sô niht ûz
gesant, / daz ich in nâch unwerde / werf in unberhafte erde
RvEBarl
1633;
min kint [Willehalm] nah
gewinne dich [Arabel] hat gekvst
TürlArabel
*A 265,27;
durch miner [einer erblindeten
Frau] ougen gewin [Heilung] / und
durch got vuͦre mich so hin / zuͦ dem
[...] seligen Johanne! Vät
3673;
Wig
181.
– vor allem bei Wolfram: ~
ane etw.:
diu rîche wîse heidenin / het an künste den gewin /
daz si wol redete franzeis Parz
329,12;
daz gît an freuden mir gewin ebd.
369,8;
got gebe an helfe mir gewin Wh
122,30;
ein gewin / an willekeit der liute ebd.
234,14
u.ö.
3
phras. zu 1 und 2 (vgl. TPMA 4,470-491):
ûf minne und ûf gewinne / stânt al der werlde sinne; / noch süezer sint
gewinne / dan dehein werltlich minne Freid
55,19
u.ö.;
Renner
5087;
gewin hât mit gewinne pfliht, / ein kummer ist âne den andern niht ebd.
13403
u.ö.;
nu strebt ein ieglîch man sêre / dar nâch wie er gewinne mêre WälGa
6616;
Krone
17929
3.1
häufig verlust gegenübergestellt:
waz tâ geschehe, wiez dort ergê, / gewin und flust, wie
daz gestê, / desn weiz frou Herzeloyde nieht Parz
102,24.
597,7;
dâ huop sich vlust und gewin Wig
11015;
mit grôzem vlîze er [Gregorius, der zum Kampf vor die Stadt
will] in [seinen Gastgeber] des bat
/ [...] / daz er in lieze wider in, / er bræhte vlust
oder gewin Greg
2090;
gewin den wolten si bejagen / oder kiesen die verlust KvWPart
20490;
ez si gewin, ez si verlust Frl
14:31,10;
Tr
367;
Himmelr
11,11;
TürlArabel
*A 250,12
3.2
speziell in der Wendung ze gewinne unde/ oder ze verluste (und
umgekehrt):
daz die fuͤmfe [Schiedspersonen] nah
beider taile fuͤrlegen [Darlegungen der beiden
Parteien] ovf ir ait daz reht drvmbe sprechen solten ze
fluͤste vnd ze gewinne UrkCorp (WMU)
1270,33;
zuͦ gewinne oder zuͦ verluste ebd.
1007,45
u.ö.;
swer umb sein geschaeft von der stat arbait oder auf dem
gotzweg ist [...], der mag sein chlag ze gewin und ze
flust aufgeben vor dem rechten StRMünch
318,5;
des sol mîn herze pflihte hân / ze flüste odr ze gewinne
Parz
432,1;
StRFreiberg
205,24;
Herb
6864.
11005
gewinde
stN.
zu wint stM. ‘Wind, Sturm’
iz wewit ein gewinde, / daz ist gar vͦberswinde / vnde da bi eislich
gnvͦg gevar, / dvͦrch alle die werlit her vnde dar PrHess
50,33;
wanne in sin [des festverwurzelten Baumes] este /
auch kvmme daz gewinde / gar starg vnde vͦberswinde, / daz in daz gewinde sa
/ it vmme moge werfen da ebd.
53,191
u.ö.
gewinhaft
Adj.
1
‘ertragbringend’
2
‘teilhabend am Gewinn’
1
‘ertragbringend’
[wir] biten got daz er uns sende / uf einen so gewinhaften
berk / daz wir willen und werk / an sinen dinst also keren Erz III
56,507;
wer da hat gewinnehafte teil inme lande, der sal bi namen sine berckost
[Geld zum Betrieb des Bergwerks] von denselben teilen
nemen StRFreiberg
74,21.
–
daz andere dar ane groze lit der minne, daz ist daz si gewinhaft ist.
minne gewinnit alliz daz si gewinnin wil Parad
89,6
2
‘teilhabend am Gewinn’
dar umb bedäutt er [der Stein
jachant
] der hailigen bescheidenhait, dâ mit si sich
zuoschihten allen läuten nâch got, dar umb, daz si all menschen gwinhaft machten und
si got gewunnen in daz êwig leben BdN
450,2
gewinlich
Adj.
‘nach Gewinn, Beute trachtend’
als zwên gewinlich valken / ûf einander warten, / seht, alsô
gebârten / von Meinz, von Koln die bêde Ottok
59146
gewinnære
stM.
1
‘Sieger, Gewinner’
2
‘jmd., der Erfolg hat, der etw. einnimmt’
3 unklar; ein Dienstverhältnis beschreibend (vgl. DWB 4,1,3,6072f.) oder als
gevener
‘Fähnrich’ zu
venre
(vgl. Anm.z.St.) 4 als Bestandteil von Personennamen
1
‘Sieger, Gewinner’
der gewinner [der sich nicht zu einem weiteren Spiel überreden
lassen will] sprach: ‘nein ich, / ich wil ê mit gewinne
hein’ HvBer
9151
2
‘jmd., der Erfolg hat, der etw. einnimmt’
der êrste sterne, Saturnus, ist ein fürber [jmd., der
reinigt] ; [...] der sehste, Mercurius,
ist ein gewinner Eckh (Pf)
212,38;
dar nâch wirt Mercurius der gewinner, sô diu sêle alliu dinc gît umbe got,
unde bringet ze lône daz guot der gotheit ebd.
213,23.
– übertr.:
sô der briester wirt gewiet, / sô ist er gote uil lieb, / sô wil er zwâre
/ in haben zeimme gewinnâre, / sînen uil hêren amman Messgebr
158
3
unklar; ein Dienstverhältnis beschreibend (vgl. DWB 4,1,3,6072f.) oder als
gevener
‘Fähnrich’ zu
venre
(vgl. Anm.z.St.):
ietweder schar mit listen / stalten ir geselleschaft / dar
nach als si heten kraft: / swelhe den hufen halten / scholten, auch si walten / die
gewinner solten sin WhvÖst
14433
4
als Bestandteil von Personennamen:
Jtun, des gewînners tochter vsser Lintal, Heinrichs wirtinnun von Gerolzwile
UrkCorp (WMU)
1840,11
gewinnen
stV. (IIIa)
1 intr. (oft verliesen gegenübergestellt) 1.1
‘siegen, den Sieg erringen’ ( ane jmdm. ‘über
jmdn.’ ) 1.2
‘(an Besitz) zunehmen, erfolgreich sein’
2 tr. (mit fakultativem Dat. denjenigen bezeichnend, dem ein Gewinn zugute kommt;
mit fakultativem Präp.-Obj. ane mit Dat. denjenigen bezeichnend, dem
etwas abgewonnen wird) 2.1 mit Akk.d.S. 2.1.1
‘besiegen, überwinden, (Festungen, Länder usw.) erobern’
2.1.2 in Verbindung mit sige/ spil
‘gewinnen, den Sieg in einer Auseinandersetzung erringen’
2.1.3
‘etw. erwerben, erlangen (durch eigene Anstrengungen)’ im fließenden
Übergang zu ‘etw. erhalten, bekommen (ohne eigenes Zutun)’
2.1.3.1 allg. 2.1.3.2 im Sprichw. (vgl. TPMA 4, 473ff.) 2.1.3.3 in Wendungen 2.1.4
‘etw. holen, bringen, besorgen, herbeischaffen’
2.1.5
‘erfahren, erleben’ , oft von Negativem ‘erleiden’
2.1.6 häufig auch von Gemütszuständen oder Gedanken, Überzeugungen ‘verspüren,
haben, empfinden’ (mit inchoativem Aspekt) 2.1.7 (Land) ‘bewirtschaften, bebauen’
2.1.8
wort/ rede ~
‘das Wort ergreifen’
2.1.9
hove ~
‘einen Hoftag/ eine Versammlung zusammenbringen, veranstalten’
2.2 mit Akk.d.P. 2.2.1
‘jmdn. besiegen, überwinden’
2.2.2
‘jmdn. bekommen, erhalten’
2.2.2.1 mit Präp. ze
‘jmdn. als/ zu etw. bekommen, erhalten’ (s.a.
2.2.3 ) 2.2.2.2 semantisch abgeschwächt in Nähe zu ‘haben’
2.2.3
‘jmdn. (zur Ehe oder Partnerschaft) bekommen’
2.2.4
kint ( sun, erbe u.a.)
‘ein Kind (einen Sohn usw.) bekommen’
2.2.5
‘jmdn. (aus Gefangenschaft) befreien’
2.2.6
‘jmdn. holen (lassen)’
2.2.7
‘jmdn. für sich einnehmen, (als Anhänger, Diener o.ä.) gewinnen,
anwerben’
2.2.8
‘zu einem bestimmten Verhalten überreden’
2.2.9 in der Wendung liep
‘lieb gewinnen’
2.3 mit Gen. part. ‘erhalten, erwerben’
3 mit Inf. ( schaffen/ tuon ) mit ze
‘zu schaffen haben/ zu tun bekommen (mit jmdm.)’
4 mit Gen. 4.1
‘erreichen, treffen’
4.2 unklar, vielleicht ‘zur Welt bringen’
4.3
‘erhalten, erlangen’ (oder ist der Gen. durch Kasusattraktion zu
begründen?, vgl. 2
5 Mhd. Gr. § S 167)
1
intr. (oft verliesen gegenübergestellt):
1.1
‘siegen, den Sieg erringen’ (ane jmdm. ‘über
jmdn.’):
diu spil, diu ich [Brunhild] im
teile, getar er diu bestân, / behabt er des die meisterschaft, sô wird$’
ich sîn wîp, / unt ist, daz ich gewinne, ez gêt iu allen an den lîp
NibB
423,4.
973,4;
der da [vor Gericht] gewunnen hat
UrkCorp (WMU)
2369,30;
mich hilft duͥ vorgabe [Vorteil] min, /
ich [Dietrich] wil an dir
[Ecke] gewinnen EckenlE2
131,10;
des dritten tages was myn herre Gawan fru offgestanden
und was in die kirchen gegangen. des wart die frau [für die er
kämpfen soll] gewar und [...] da wart
ir ußermaßen wol zu mute, und ducht sie wie sie gar gewunnen hett
Lanc
326,32;
dirre flôs, jener gewan Parz
77,29;
Wh
446,1;
verliesen unde gewinnen / daz treit die criege hinnen
Tr
369;
UrkCorp (WMU)
565,11;
Herb
7537.
– jmdm. mit urteil gewunnen gëben
‘jmdm. den Sieg (vor Gericht) zusprechen, recht geben’ (zur frühnhd.
Entfaltung der Wendung s. DWB 4,1,4,6729-33):
das der, dem der rihter ze Cume gewunnen hat gegeben mit vrteil,
gewunnen sol han vnd der ander fuͤrlorn UrkCorp (WMU)
2369,29.
2369,23
1.2
‘(an Besitz) zunehmen, erfolgreich sein’
buwen sie da [in der Fremde]
begunden. / da gwunnen sie inne / an habe vnde an gwinne, / daz sie in kvrzen
iaren / wol gerichet waren Herb
17048;
ez ist maneges herren site, / dêr entuot noch enlât /
durch deheines mannes rât, / wan durch sîn selbes sinne, / er verliese ode
gewinne. / dâ gêt dicke schade nâ Eracl
2704.
– subst. ‘Erfolg, Nutzen’
swa ich [ein Teufel] die
beschlafen ungewandelt vinde [wo ich diese (Sünde) finde, ohne
dass sie über Nacht bereut wurde] , da ist es min gewinnen,
wan dis ist ein fundament langer bosheit und verlust aller helikeit
Mechth
4: 2,94
2
tr. (mit fakultativem Dat. denjenigen bezeichnend, dem ein Gewinn zugute kommt;
mit fakultativem Präp.-Obj. ane mit Dat. denjenigen bezeichnend, dem
etwas abgewonnen wird)
2.1
mit Akk.d.S.
2.1.1
‘besiegen, überwinden, (Festungen, Länder usw.) erobern’
Alexander was ein listich man, / vil manige rîche er
gewan SAlex
8;
sime bruder gwan er sin lant / da zv Troygen riche /
harte menliche Herb
18199;
Jericho wart mit herehornen gewunnen, daz die
burcmure von ir selber nider uiel Lucid
85,12;
von dir [Mutter Gottes] wart
irhoret / in der helle mandunge [Freude] , / mit
dir wart gewunnen / an deme diuvele sin veste SüklV
256;
Rol
878;
Tr
17007;
Lanc
2,26.
151,9.
– in der Wendung über houbet ~
‘vollständig/ auf einen Schlag besiegen, erobern’ (s.
houbet
stN. zu adv. über
houbet):
er zocte dan / vor eine burc genant Heimsôt / und sturmte dî sô
lange ôt, / daz er sî ubirhoubt gewan NvJer
14949;
der herzoge Gêrold von Swâben [...] gewan
Rôme über houbet mit der swâbe helfe SchwSp (W)
31,6;
Ottok
31219.
8544.
–
mit viure ~
‘zerstören, verbrennen’
dabi sint zwene berge, die heizent Armenii. da
uffe stat Noez archa. daz holz enmac nieman mit deheineme fúre
gewinnen Lucid
31,11
2.1.2
in Verbindung mit sige/ spil
‘gewinnen, den Sieg in einer Auseinandersetzung erringen’
dô er den sige dâ gewan, / dô bôt in der wirt an /
sîne tohter und sîn lant Iw
6799;
vil sælig wîb, gar unverschulde lîde ich dînen zorn. /
sol der an mir gewinnen wernden sik, / daz tuot mîn leben alsô verswachen, /
daz ich vil lieber wolte sîn noch ungeborn SM:Te
3: 1,8;
Lucid
54,11;
MarlbRh
127,26;
Tristan daz spil gewan Tr
2319.
–
gewunnen spil als Ausdruck für einen erreichten Wunschzustand
oder eine Errungenschaft:
‘welt ir umb rinder und umb schâf’, / sprach der
margrâf Iuslâf, / ‘gewunnen spil wâgen? [den sicheren
Sieg riskieren] ’ Helbl
4,347;
wâ sæhe du [Ortnit] ûz henden ie geben
gewunnez spil? / mir [Alberich] ist der stein
sô nutze, daz ich dirz niht geben wil OrtnAW
145,3;
ich bit dich, schepper gnaden rich, /
[...] / geruͦche mir da
[beim Jüngsten Gericht] geben / gewonnen
spil, daz beste deil, / ein ewic drost, ein ewic heil ParisTagz
2676;
RvZw
206,5;
Tr
11057.
11357
2.1.3
‘etw. erwerben, erlangen (durch eigene Anstrengungen)’ im fließenden
Übergang zu ‘etw. erhalten, bekommen (ohne eigenes Zutun)’
2.1.3.1
allg.:
swer ie durch hövischeit gestreit, / der gewinne
in [den Gürtel] mit manheit / an mir: des hât
er êre Wig
434;
swenner [...] die
hêrscaft giwinnit dâ er nâch ringit Gen
2859;
so muͦz uns balde ruwe, / daz ie diehein
kristen man / der touphe an sich gwan, / ie gerit den mort
Rol
2380;
MF:Reinm
15: 3,7;
VAlex
353;
VMos
10,10;
in ir armuote / ir hende muose sie sich begân, /
als manec wîp hât getân. / dô ir des guotes zeran, / sie næte unde span
/ und gewan dâ mit ir spîse Eracl
651;
umb zwei hundert pfening enmoͤht man niht
gewinnen brotes, daz ir ieglichem ein weniges wuͤrde
PrOberalt
68,9;
StatDtOrd
53,3;
Mechth
5: 23,151.
– mit Ersparung des Obj.:
wir selbe sîn wâ unde wâ / von lande ze lande
/ koufende aller hande / und gewinnen, daz wir uns betragen
Tr
8809.
– mit sächl. Subj., teils semantisch verblasst:
ir blüendiu zuht, ir wîplich güete grôz lob ir
gewinnet KLD:BvH
5: 3,7;
diu maget tugentrîche / begund in
allenthalben / meisterlîche salben / mit einer salben alsô guot, /
daz im daz verch und daz bluot / eine sölhe hitze gewan, / daz den
kampfmüeden man / des lebennes geluste UvZLanz
2205.
4775;
dar nâch über wênig tag wirt ain würmel auz
dem aschen und gewint dar nâch flügel. dar nâch wirt dar auz ain
vollkomener fenix BdN
186,34.
478,29;
daz schœneste gras / daz diu werlt ie
gewan Iw
335;
Tr
17181;
da [in Ägypten]
gewinnet ez [das Wasser des Nils] siben
abrunse [Abflüsse] vnz hin ze Alexandria
Lucid
19,21;
Lanc
485,27.
– hier mit Präp. abe/ûʒ oder Adv.
danne
‘etw. herausziehen’
von herzeleide geschach im daz / daz erz
verdulte und versaz / daz sîz
[
vingerlîn
] im ab der hant
gewan Iw
3199;
alsô gewinnt man pfeil auz den wunden
BdN
160,7;
Lanc
364,20;
nu ersach diu sinnerîche, / diu wîse
küniginne / die scharten dar inne [in der
Wunde] . / si besante ein cleinez zengelîn; / dâ
mite sô reichte si dar în / unde gewan die scharten dan
Tr
7189.
–
‘erzeugen, herstellen’
he was ein wise man der den win uon erstin uz
den winstocken gewan SalArz
34,14.
– von Pflanzen, Säften etc. ‘ernten, pflücken’
dû solt in dem mânôde julio centauriam daz
chrout gewinnen unde samen sîn vil, daz dû sîn genuoch habest allez
daz jâr Barth
133,21;
swer der nezzel samen in der ernne gewinnet,
der ist guͦt zu manichen dinge Macer
4,22.
33,9
2.1.3.2
im Sprichw. (vgl. TPMA 4, 473ff.):
swe uil der man gewinnit / wie schire ime
zerinnit Roth
5154;
reht als daz sprichwort dâ kiut: ‘mit unreht gewunnen ist
schiere zerrunnen’ PrBerth
1:334,4
2.1.3.3
in Wendungen:
–
ende gewinnen
‘aufhören; (er-)sterben’
dâ von der starke Volkêr dô den ende dâ gewan
NibB
2287,4;
nu gewan daz krachen ende Parz
568,15.
28,2;
Wh
254,30;
gewinne ich iemer des [der
Trauer] ein ende, ich wil mich wol gehaben
MF:Reinm
36a: 4,6;
Mechth
7: 45,19;
Spec
17,6.
–
gewalt ~
‘Verfügungsgewalt bekommen’ (Angabe der betroffenen Person oder
Sache im Gen. oder als präp. Erg.):
ôwî ôwî hêr Tristan, / daz ich iuwer ie
gewalt gewan Tr
10346;
daz diu Minne nie gewan / grœzern
gewalt an deheinem man Iw
1607;
Lanc
20,11.
107,23.
– etw. in sîne gewalt ~
‘etw. in seine Gewalt bekommen’
dô er daz hundelîn / gewan in die gewalt sîn
Tr
16264;
mîne sinne [Akk.] /
eins andern wîbes minne / in ir gewalt gewunnen hât
Iw
6805;
da Claudas gewann alles das lant inn synen
gewalt Lanc
17,4;
Rol
3751.
–
künde ~
‘Kenntnis erhalten, erfahren’
ditz ist der aller schœnste man / des
ich künde ie gewan! Wig
5444;
hei, gewunne ich noch die künde / daz ich sie
erwerben künde KLD:GvN
18: 5,8;
MarlbRh
115,27;
RvEBarl
1010.
–
oberhant ~
u.ä.:
du muost ê gewinnen
oberhant [Übermacht] / an dem besten
ritter der ie wart UvZLanz
328;
die von Troyge vz der stat / gwunen die vbern
hant Herb
11781;
Wig
11152.
–
state
‘Gelegenheit’
~ :
[Lanzelet hoffte,] daz er mit entrunne /
swenn er des state gewunne UvZLanz
5668;
dô si
[Blanscheflur] vereinete / und si ze
clagene state gewan, / dô gie si sich mit handen an
Tr
1173;
Lanc
55,9.
–
vrist/ vride ~
‘erreichen, erwirken’ (s.a. DRW 4,788f.):
nu giwin uns eini vrist, biscof Bebilin: / ob
iz uwiri gnadi megin sin, / ir giwinnit uns eini vrist
ÄJud
135;
gewinnestu uns aine frist, / ich wirde hi
zestete din man Rol
8944;
von mir gewinnent ir nymer friede noch gnade
Lanc
104,22.
97,33;
StRMünch
45,28
2.1.4
‘etw. holen, bringen, besorgen, herbeischaffen’
‘wilich ros sal ich u bringen?’ / ‘mochtes tu mir
gewinnen / Bontharden, den woldich riten. /
[...]’ GrRud
I 5;
sô dir daz houbet wê tuo, sô heiz dir gewinnen
ebboum [Efeu]
Barth
134,1.
128,20;
ein boum stet in Indian, / groz, den wil si von mir
han. / [...] / seht, ob ich irz allez her gewinne
Tannh
9,44;
frouwe, mîne sinne, / die mir wârn entrunnen, / die
habt ir gewunnen / wider in mîn herze Parz
580,10;
Herb
6619;
Eracl
1151;
VAlex
300.
– mit Ersparung des Obj.:
si liezen zesamene strîchen / alsô krefteclîchen / sô si meiste
von ir sinnen / ûz den rossen mohten gewinnen [die
Tjostierenden ließen die Pferde mit solcher Wucht aufeinander
zustürmen, wie sie nach ihrem bestem Vermögen aus ihnen herausholen
konnten]
Er
815
2.1.5
‘erfahren, erleben’, oft von Negativem ‘erleiden’
do hugede iegelich man / wider heim in sin lant /
vande si in der heruerde / manige zit harde / hetten gewnnin
Roth
4803;
mir ist eteswenne wol gewesen: / gewinne aber ich nu
niemer guoten tac? MF:Reinm
14: 2,9;
Iw
37;
ich vürhte laster ode den tôt / von iu gewinnen
morgen ebd.
7453;
Wh
85,2;
hie stêt iur beider dienstman / in der
grœsten nôt dier ie gewan Parz
740,22;
sô gewinnet er [der Patient]
daz fieber Barth
130,6.
157,7;
SalArz
66,21
u.ö.;
2.1.6
häufig auch von Gemütszuständen oder Gedanken, Überzeugungen ‘verspüren,
haben, empfinden’ (mit inchoativem Aspekt):
gewinne ich kumber dâ von, / sô bin ich kumbers wol
gewon Iw
7797;
Jesî gewan ein bœsen muot: / er nam von Naaman
sîn guot [IV Rg 5
]
SpdtL
79,4;
swer ûf minne ie muot gewan UvZLanz
8954;
dehein christen mensch der schol nimmer gedenchen
noch willen gewinnen, daz er iemant welle erslachen PrOberalt
133,33;
Rol
8929;
Wig
622.
–
des menschen haupt und sein hirn verwandelnt sich
auch vast nâch des mônen lauf, als wir sehen an den, die ir unsinne
gewinnent und verliesent nâch des mônen lauf BdN
66,21
2.1.7
(Land) ‘bewirtschaften, bebauen’
mit allem dem, daz dar zv gehoret in dorfe, an velde, an ackern, an
wisen, in awen, in holtze, an wegen, gewunnen vnd vngewunnen, gesvchet,
vngesvchet UrkCorp (WMU)
2665,14.
1508,2;
dy heide bis an dy große straße dy mogin dy gebur gewinnen bis an das
gemerke DRW
4,781
(NeuzelleUB.; a. 1345);
WeistGr
6,764(Anm. zu 2,354)
(a. 1315 kopial)
2.1.8
wort/ rede ~
‘das Wort ergreifen’
Adam eruorht im harte do er got erhorte; / troͮrichlichen er
daz wͦrt gewan, er sprach [...]
GenM
15,24;
ein herzog dô hervür trat, / dem man der rede gunde, /
[...]. / sîn rede er alsô gewan Wigam
(B)
4214
2.1.9
hove ~
‘einen Hoftag/ eine Versammlung zusammenbringen, veranstalten’
nu, waz sol der künic
[Artus] tuon, / der durch êre und durch ruon /
hât manegen hof gewunnen? UvZLanz
7759;
einen grôzen hof er gewan: / diu lantmenege zuo im
sluoc ebd.
8382;
TristMönch
39
2.2
mit Akk.d.P.
2.2.1
‘jmdn. besiegen, überwinden’
wiest gewunnen / mîn hêrre in sîme harnas, / sô wol
gewâpent sô er was? Parz
105,8;
dû giwinnist manigen vîant, die
ginikchit [unterwirft] dîn mahtich hant
Gen
2744;
Roth
1344;
Rol
4089;
Lanc
183,27.
– im Rechtsstreit:
bekennen si [
di boten
] des,
daz he gesworn habe, als recht ist, so ist der dip gewunnen
StRFreiberg
125,8;
giwinnit he [der Herr]
dan den man [den fortgelaufenen Eigenmann]
also, alsi hi biscribin is, so sal un umi di richteri
antwerti [so soll der Richter den Eigenmann seinem Herrn
übergeben] unde sal un un lazi vuri [soll
ihn (den Herrn) ihn (den Eigenmann) führen lassen] suar
he wil Mühlh
162,10
2.2.2
‘jmdn. bekommen, erhalten’
wirn gewinnen niemer mêre / deheinen herren alsô guot AHeinr
496;
enheten [= enhete in
(Keie)] sîn zunge niht verworht, / son gewan der hof nie
tiurern helt Iw
2569.
6976;
ir was ouch wol sô liep ir man, / ob ie kein frouwe
mêr gewan / sô werden friunt, waz war ir daz? Parz
103,12;
der liebste man, / den magt inz herze ie gewan
[ins Herz schloss]
ebd.
710,12;
BdN
450,3;
des helfe uns got mit sîner tugent, / daz wir in hie sô geminnen / daz
wir in dort gar gewinnen [Gott (i.S.v. Gottes Gegenwart)
erlangen]
LvRegSyon
4307.
– (vgl. unter 2.1.3.3):
do in der tiufel in sein gewalt gewan
PrOberalt
3,15;
Spec
113,26.
– hier ‘erwerben, kaufen’
west ir rehte, waz ich
[Eraclius] kan, / ir dûhtet iuch ein sælec
man, / möhtet ir mich [als Sklaven] gewinnen
Eracl
799.
–
sieche ~
(subst. siech i.S.v.
‘Verwundeter’) ‘Verluste erleiden’
wir müezen mangen siechen / vor der stat gewinnen
Wig
9900
2.2.2.1
mit Präp. ze
‘jmdn. als/ zu etw. bekommen, erhalten’ (s.a.
2.2.3):
daz ich in ze knehte dir / gewinne nâch den
hulden dîn RvEBarl
13995.
14896;
daz ir die gewinnet ze gesellen, die ivch dvrch
got erent Spec
24,33;
hey waz er [Volker]
im [refl. ‘sich’
] ze vîende der
küenen Hiunen gewan! NibB
1966,4;
KvHeimHinv
173;
UrkCorp (WMU)
2070,11.
– oft ze vriunde
~ :
ich hân verlorn den tiursten man / den wîp ze
vriunde ie gewan Wig
1395;
gewinnen [Imp.] got
ze friunde enzît: / der tôt vor uns verborgen lît SM:
JvR
1: 8,11;
MF:Mor
5: 1,3;
RvEBarl
14402
2.2.2.2
semantisch abgeschwächt in Nähe zu ‘haben’
wan man sô fröiderîchen al diu werelt nie
gewan [i.S.v. einen so glücklichen Menschen hat die Welt
noch nicht gesehen] , / alse ich denne wære, swanne ich
ir vil minneclîchez jâ / vernæme von ir munde sâ KLD:UvL
14: 5,5;
der eine mensche [Adam] was ein man, /
der vater noch muoter nie gewan Freid
19,10;
we gueden vader ye gewan HagenChr (G)
2537
2.2.3
‘jmdn. (zur Ehe oder Partnerschaft) bekommen’
min bruͦder Laban / der hat zv̂o tohter
di sint wole getan / der gewin du dir eine VMos
24,11;
sô hâstû brâht ein houbet dan: / daz bræhte ouch
lîhte ein ander man, / ich meine, ob er Îsolde / dâ mite verdienen solde. /
sin [d.i. si ne
] wirt aber gewunnen
niht / mit alsô cleiner geschiht Tr
9851;
‘weiß got’, sprach sie,
‘nuͦ wil ich númmer man gewinnen, sither das ich sin
nit haben mag.’ Lanc
392,19;
Gen
1684;
UvZLanz
8627;
UrkCorp (WMU)
1695,16.
–
ze (einem) wîbe/ einer vrouwen
~ (s.a. 2.2.2.1):
daz er sineme sune gewunne / ein wip uon deme
ebreisken chunne / ze einer frowen unde zeiner gebetten
VMos
19,27;
der chunich do daz maere / siner tohtir selbe
sagete, / daz der truhsatze habete / si gewunnen ze wibe / mit sin
selbes lîbe / vil harte maenliche Eilh
R,1741;
NibB
2189,4.
755,2.
–
ze liebe ~
:
wand sî muose tôten sehen / einen den liebesten
man / den wîp ze liebe ie gewan Iw
1316.
– euphem. ‘mit jmdm. Geschlechtsverkehr haben’
den einen wirfet er
[Teufel] ane glust, des huores âchust, /
daz er aller brinnet unz er daz wîb gewinnet Gen
422;
daz si deheinen man / nie wan ir wirt gewan
Volmar
608
2.2.4
kint (sun, erbe u.a.) ~
‘ein Kind (einen Sohn usw.) bekommen’
Iblis und Lanzelet / gewunnen lussamiu kint
UvZLanz
9369;
sîn sun, der guote Îsââc, / einen reinen sun gewan, /
Jâcoben, den guoten man RvEBarl
2167;
sie hatten nymant miteinander gewuͦnnen dann ein
junges knebelin kleyn Lanc
1,6;
bey dem jarstag sol stæt mein næhster erb sein, den ich gwinne
UrkCorp (WMU)
3204,16;
Mühlh
145,8;
Walth
23,15;
ein vogel heizt pellicânus: / swenne der
fruht [Nachwuchs] gewinnet, / alze sêre er die
minnet Parz
482,13.
–
iz gehite [vermählte
sich] also werde / der himel zu der erde. / die
gewunnen ensamet ein kint, / des alliu disiu lant sint, / einen vil
heiligen sun: / der lost uns von der helle Wahrh
31.
– mit präp. Erg.:
hetet ir [Eneas] doch ein kindelîn / an
mir [Dido] gewunnen! En
2193;
[den Gral erhielt] Amfortas, / des swester
Herzeloyde was, / bî der Gahmuret ein kint / gewan Parz
455,22.
–
‘gebären’
so daz wip chint gewinnen schol, so ist si unfro;
so si dann chint gewinnet, so vergisset si des laides daz si da von
erliten hat durch die fræud daz daz chint geborn ist
PrOberalt
94,26;
satureia ist schedelichen den wiben gerochen, di
kint tragen, wen si di kint dar abe zu unzit gewinnen
Macer
18,7;
Barth
132,25;
PrMd (J)
344,12;
AvaJo
11,1
2.2.5
‘jmdn. (aus Gefangenschaft) befreien’
der magidi sun wolti sinin ginannin / voni des viantis
giwalti giwinnin SuTheol
132;
‘er [Gawan] ist in
die burg gefangen’, sprach er, ‘und dri der besten ritter mit im
[...], der ich einen nit erkenne dann einen der
mich ußer gefengniß erloßt und gewan mich mit den wapen.’
Lanc
465,10.
144,25
u.ö.
2.2.6
‘jmdn. holen (lassen)’
do hiez er [Herodes] ilen
gengen die chunige gewinnen. / er bat si sagen mære, obe Crist geborn wære
AvaLJ
22,1;
arzte gewan her Gâwein, / im selben unde in zwein, /
ze heilenne ir wunden Iw
7773;
wa ist der man, / [...] ? /
man muoz mirn her gewinnen Eracl
4268;
Greg
2881;
RvEBarl
11936
2.2.7
‘jmdn. für sich einnehmen, (als Anhänger, Diener o.ä.) gewinnen,
anwerben’
sanctus Egidius hete / manigen muͦnich
guͦten / in sin munstir gewunnen Ägidius
910.
832;
an der gelübde ich wol vernime / daz wir alle ûf erden / von Kriste
muosten werden / behalten und gewunnen gote KvWSilv
4047;
SuTheol
308;
SM:UvS
35: 1,4;
die richen herren gewinnet er [der
Antichrist] ze ime [refl.] mit
schazze Lucid
134,11;
RvEBarl
12047;
Spec
144,15;
her wil noch manigeren dienistman gwinnen
TrSilv
517;
Tr
8589;
Gen
1907;
WüP
71,4
2.2.8
‘zu einem bestimmten Verhalten überreden’
Gîselher der junge in von der reise gar gewan
[brachte ihn davon ab]
NibB
320,4
2.2.9
in der Wendung liep
~
‘lieb gewinnen’
ich wart an ir nie valsches inne, / sît ich sî sô liep gewan
MF:Hausen
11:2,6;
daz si bi einander zwêne man / in ir herzen liep gewan
KvWEngelh
1004.
1058;
swer got ie úber sich selben liep gewan
Mechth
1: 3,23;
Lanc
95,7
u.ö.
2.3
mit Gen. part. ‘erhalten, erwerben’
ob mir gelunge / daz ich im [für
ihn] des öles gewünne / des ûz dem stamme rünne, / dâ von
würde er gesunt KvHeimUrst
1899;
si wolten des beginnen / des wazzeres gewinnen, / daz getrunche ire vehe
Exod
350;
Roth
2082
3
mit Inf. (schaffen/ tuon) mit ze
‘zu schaffen haben/ zu tun bekommen (mit jmdm.)’
wer mit keyme [irgendeinem] irme hinderseszen
[...] ze schaffende gewûnnet [in Streit
gerät]
[...], vor den selben rihtern sû beclagen
[...] sol UrkCorp (WMU)
1047,43;
wizzet daz ich nie gewan / ze tuonne mit deheinem man / den
ich sô gerne erkande Iw
7425;
swâ reht genâde nie niht gewan ze tuonne, wer mac si dâ vinden? Tit
60,4
4
mit Gen.
4.1
‘erreichen, treffen’
disen helm scoltu
[Genelun] tragen. / dune darft nehaine angest han, /
swa du in des kaiseres scâr / unter disem helme ritest gâr, / daz din dehein
wafen gewinne Rol
2551
4.2
unklar, vielleicht ‘zur Welt bringen’
Adam hinder sich sah / zu deme wibe er
sprah [Gn 3,20] / ęua sol si heizen / dev
werlt sol uon ir ulîzen [voll werden (?)] / uone
chunne zechunne / du solt sin gewinnen / dev geburt wirt din unde min / der
lebentigen muter solt du sin VMos
9,12
4.3
‘erhalten, erlangen’ (oder ist der Gen. durch Kasusattraktion zu
begründen?, vgl. 2
5Mhd. Gr. § S 167):
daz wir [...] der stift vnd alles des gvetes, des
si hevt hat vnd nach gewinnen mach, schermer, vogt vnd herre svllen sein
UrkCorp (WMU)
1861,14;
vnd verzihen vns alles des rethes, des wir an dem gvͦte han oder
moͮhten gewinnen ebd.
N429,37.
N791,18
gewinnic
Adj.
1
‘nach Gewinn trachtend’
2
‘erworben’ (während der Ehe)
1
‘nach Gewinn trachtend’
ich [die personif. Manheit
] bin wol halb
unsinnig, / min gir ist so gewinnig / daz ich besorgen lip noch leben MinneR
444
270
2
‘erworben’ (während der Ehe):
swel vrouwe irn elichen wirt erben wil, so er irstirbet, an gewinnigem
guͦte oder an varendem, die sol gelten den dritten teil siner schvlde
UrkCorp (WMU)
1671,46
gewinnige
Subst.
‘Erwerb’
ich nihabo réhte biháltin daz ambat nóh den
líb dar ích zuo ginámit bín, noh réht êra,
nóh rein herza, gihéllesami
[Einträchtigkeit] , úntárehafti
[Schlichtheit?] , réht giwînnigi, réht
háben, réht téilan BambGlB
147,36
gewinnisse
stF.
hier gewing-.
‘Gewinn, Nutzen’
das [die Untaten der Menschen]
geschiecht / von der geitichait pesunder, / das sy gewingnuss habent darunder / das
man die menschen verderben tuet Teichn
602,60
gewinnot
Adj.
WMU 1,730 wird erwogen, das Lemma als Part. Prät. zu einem sonst nicht belegten
gewinnôn swV. in der Bedeutung von gewinnic
2 aufzufassen.
‘(durch widem = Morgengabe oder durch Schenkung) übertragen,
erworben’
der vorgenanten vron Jtvn ir ê recht an dem aker alse am andren gewinnottem
guͦte sol behalten sin UrkCorp (WMU)
2141,14;
das dú eptischen vnd der samnug von Blazheim der vorgenanten sechs
mentagen [Grundstücke] ein, der gewinnot guͦt was
[...], kouft hant vmb zwenzig phunt phenige ebd.
1330,12
gewinnunge
stF.
1
‘Gewinn, Erwerb’
2
‘Erlangung’
1
‘Gewinn, Erwerb’
swem gewinnunge lieb ist, / der mac vertragen zaller vrist / verlust wirser
danne ein man / der guot samnen niht enkan WälGa
3991;
die genade scult ir
[Kaufleute] niht uerliesen mit unrehter gewinnunge
Spec
142,1;
vermeidung geüdunge und
geitigkait [
declinatio prodigalitatis et
avaritie
] und gewinnunge milltigkait
[
adquisitio largitatis
] ain ere ist der
chünigk HvHürnh
5,2;
UrkCorp (WMU)
N265,3;
Loheng
5904;
Tauler
150,17.
–
‘Gewerbe’
ob auch die auzzern die weil gewinnuͦng in der stat hieten, da von
sullen si gen der stat tuͦn, daz ander geste tuͦnd MGHConst
6,2:441,11
(a. 1335).
– übertr.:
mich duncket wol wie ich nit als gut gewinnung
[keinen so großen Nutzen] an uch hab als ich wonde
Lanc
353,26.
–
‘Einkünfte, Besitz’
manige gewinnunge / die ich âne barmunge / nam von witwen
unt von wäisen, / die lâzzent mih nicht ûz den fräisen Erinn
771;
daz dritte gebot ist, daz wir ez
[Almosen] geben sculen uon rehter gewinnunge,
[...] swer daz almoͮsen gît, daz in unrehte
an ist chomen mit diuue oder mit roͮbe oder uon sinen uorderen unreht ist
gewnnen, daz opfer ist gote [...] widerzæme
Spec
91,12
2
‘Erlangung’
dô liez er got durch got, und dô bleip im got, dâ got istic ist sîn selbes,
niht nâch einer enpfâhunge sîn selbes noch nâch einer gewinnunge sîn selbes, mêr:
denne in einer isticheit, daz got in im selber ist Eckh
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