Wörterbuch
ABCDEF s.VGHIJK
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g – gabiʒ?
gâch – gademstat
gademvrouwe – gâhe
gæhe – galazîâ
galban – 1galle
2galle – galsterîe
galsterlich – gamanje
gamânje – gampelher
gampelsite – ganeist(e)
ganeistelîn – ganteren
ganz – gære
gargarismus – gart
gart – gartgabele
garthagen – gasse
gast – gastmeisterin
gastnusse – gæʒe
gaʒʒe – gebant
gebâr – gebeinet
gebeitic – gebërærin
gebërc – gebietære
gebietærin – gebiuge
gebiunde, gebünde, gebunt – gebogen
geborc – gebraste
gebræte – gebrësthaftic
gebrëstic – gebrûchic
gebrûchlich – gebünde
gebünde – geburgeze
gebûric – gebûschirre
gebütel – gedæhtnisse
gedalsch – gedense
gederbe – gedinchof
gedinclich – gedon
gedon – gedröulich
gedröuwe – gedwâse
ge|ehte – gegate
gegatrom – gegen hëllen
gegenherte – gegenrede
gegenreise – gegentraht
gegen trëten – gegenwertige
gegenwort – gegihte
gegiric – geharnascht
geharre – geheiligunge
geheim – gehende
gehenge – gehimelze
gehirne – gehœric
gehœrlich – gehüge
gehügede – gehuobet
gehuof – geilic|heit
geillîche – geiselstreich
geiselunge – geisticlich
geistîn – geiʒeweide
geiʒgalle – geiʒwolle
gejac – gekleide
geklûder – gelæge
gelaister – gelegede
gelegelich – geleitesman
geleitgëlt – gëlfe
gëlfen – gelîcherin
gelîcherte – gelîchsame
gelîchsamen – gelide
gelidemâʒe – gelinc
gelinc – gelle
gelle – gelœte
geloub- – geloupheit
gelouplich – gëlte
gëltel – gelübe
gelübede – gelüppic
gelüpschafte – gëlwelot
gëlwen – gemahellich
gemahelschaft – gemæʒicheit
gemæʒiclich – gemeinder
gemeine – gemeinmüeticlich
gemeinsagunge – gemelîche
gemelîcheit – gemietede
gemietunge – 2gemüete, gemuote
gemüetic – gemuotheit
gêmuoticheit – genâden
genâdenarm – genâdezît
genædic – genant
1genantlich – genemede
genende – genës
genesche – genibelet
genîc (genîge ?) – genistbærlich
geniste – genôʒsam
genôʒsame – gensîn
gensischen – genuht
genuhten – genuocsamede (?)
genuocsamen – Geon
georset – gequël
gequide – 1gerat
2gerat – gerede
gerede – gerëhtmachen
gerëhtmachunge – gereiʒe
gereiʒede – gerigel
gerigelingen – gerihticlîche
gerihtinsigel – geristic
geristlich – gërne
gerner – gërste
gërstegrûʒ – 2gertelîn
gerten – gerûmiclich
gerummel, gerumpel – geruowic
geruowicheit – gesagede, gesegede
gesalzene – geschaffenheit
geschaffenwësen – gescheftnisse
gescheftvrouwe – geschepfnisse
      gescheftvrouwe stF.
      geschehelich Adj.
      geschëhen stV. (Va)
      geschëhene stF.
      geschëhenheit stF.
      gescheide stN.
      gescheidunge stF.
      gescheine stF.
      gescheit stN.
      geschelle stN.
      geschëlle stN.
      geschëlte stN.
      gëschen swV.
      geschendede stF.
      geschenden swV.
      geschenke stN.
      geschepfe stN.
      geschepfede stFN.
      geschepfelich Adj.
      geschepfnisse stN.
geschepfunge – geschihtic
geschihticlich – geschræje (?)
geschrât – geschulteret
geschuoch – geselbede
gesêlen – geselliclîcheit
geselligen – gesigel
gesigen – gesinne
gesinnen – gesiuniclich
gesiuse – gesloufe
gesloufic – gesnæren
gesnarren – 1gespenge
2gespenge – gespîwe
gespiz – gespreide
1gesprenge – gestalt
gestalt – gestelle
gestellet – gesticke
gestickelet – gestopfel
gestœʒe – gestriuʒe
gestriuʒunge – gestüplach
gestüpnisse – gesuoch
gesuochære – geswenke
geswenze – geswindicheit
geswindiclîche – getænede
getæper – getelse
getemere – getougen
getougen – getregede|gülte
1getrehte – getriuwenisse
getriuwewirdic – getult
getumele – getwancnisse
getwancsal – gëtzen
getzsal – gevæhic
geval – geværlich
gevatere – gevellicheit
gevelliclich – geveterede
geveterlîn – gevlester
gevlitter – gevorstet
gevræʒe – gevüegelich
gevüegetheit – gevürste
gewach – gewalt
gewalt – gewaltroubunge
gewaltsame – gewantsnîden
gewantsoum – gewarsamlîche
gewarschart – gewehenen
gewehse – 2gewende
gewendelach – gewërben
gewërbic – gewërken
gewërldet – gewëterblitzen
gewette – gewilden
gewîlet – gewinnunge
gewint – gewist
gewiste – gewonet
gewonhaft – gewuoc
gewurc – gezamen
gezan – gezerge
gezic – gezît
gezîte – geziugelîn
geziugen – gezühticlîche
gezunft – gheheel
gibe – giegengêre
giel – gifticheit
gifticlich – gîgengarren
gîgennagel – gîle
gileht – gine|glapf
ginen – gir
gir – giric
giricheit – girte
girunge – gît
git (?) – giuden
giudenlich – glanken
glanst – glas(e)väʒʒelîn
glas(e)vënster – gleienbluome
gleif – glenzezît
glenzic – glîme
glîmen – glîssenerîe
glisterîe – glocke
glockehûs – gloie
gloieren – glück-
glüejen, glüen – gnaister
gnaistli – gogel
gogel- – golf
gollen – goltërze
golt|esche – goltmâl
goltmasse – goltslahære
goltsmelz – goltvël
goltvinger – gos (?)
got – götelîn
gotelop – goteshûsrëht
goteshûswartære – gotesvriunt
gotes|wâr – gotheftic
gotheit – gotmeinunge
gotmensche – gotweiʒ
gotzam – gougeren
göugewete (?) – goukelklucken
goukelkunst – goukeltocke
goukelunge – göumütte, -mutte
göu|phâwe – grâ
grâ – grab(e)wart
grab|îsen – 2grâl
grâlen – gran
grân – gransprunge
gransprunge – gras(e)löufel
gras(e)marschalcambet – grætic
grâ|tuochære – grâwërc
grâwërcliute – grêde
grêden – gremiclich
grempære – greʒenach
gribellure – grieʒwart
grieʒwartære – grîfvalke
grîfzan – grîn
grindel – grisegrammen
grîseleht – griuse
griuselen – groben
grobiln – grôʒgamander
grôʒgebieter – grôʒtürstic
grœʒunge – grüenheit
grüenlich – grundelôs
grundelôselich – gruntrëht
gruntrüerunge – gruntvorschende
gruntvriunt – gruoʒbære
gruoʒe – grütschîn
grutte – gubelnagel
guc – güeticlîche
güetlich – gugelkotze
gugelroc – gülte
gülteguot – gumpenîe
gunderam – guonlich
guot – guotlich
guotlîche – gupfoht
guppelspil – gürtelsenken
gürtelsnuor – gymnosophiste

    gescheftvrouwe - geschepfnisse    


gescheftvrouwe stF. ‘Testamentsvollstreckerin’ waz ich dar an [im Testament] geschafft han meinen lieben geschefft herren und meinen lieben geschefft frawn UrkRegensb 529 (a. 1341)

geschehelich Adj. ‘geschehen, tatsächlich’ so habe ich disen breif ze vrkunde einer ganzen warheite vnd eines geschehelichen dinges besigelet UrkCorp (WMU) 152,12

geschëhen stV. (Va) sw. Formen (z.B. Prät. geschiͤd MarlbRh 47,26 u.ö.; Part. Prät. geschiͤt MarlbRh 40,4 u.ö.; Herb 6144 u. Anm.; SAlex 3597; vgl. 2 5Mhd. Gr. § M 80, Anm. 1); auch kontrahiert (z.B. geschen Herb 15229; geschien Eilh St,7518; vgl. 2 5Mhd. Gr. § L 80), ausführlich zum Formenspektrum s. WMU 1,666f. 1 unpersönl. ‘jmdm. ergehen, geschehen’
1.1 mit Dat.
1.1.1 mit ze/zuo und abh. Inf. ‘zu etw. kommen, etw. tun müssen, jmdm. beschieden sein’
1.1.2 mit präp. Erg.
1.2 mit präp. Erg. statt Dat.
2 mit persönl. Subjekt und abh. Inf. mit ze/zuo (s.a. 3.2.1 )
3 mit nicht-persönl. Subjekt
3.1 ohne Dat. ‘sich ereignen, geschehen, vorkommen’
3.1.1 mit ze/zuo und abh. Inf.
3.1.2 mit Subjektsatz
3.1.3 mit präp. Erg. bzw. Pron.-Adv.
3.1.4 Part.-Adj.
3.2 mit Dat. (meist Dat.d.P.) ‘jmdm. geschehen, widerfahren, zuteil werden’
3.2.1 mit ze/zuo und abh. Inf. ‘zu etw. kommen, etw. tun müssen, jmdm. beschieden sein’ (s.a. 2 )
3.2.2 mit Subjektsatz oder explizierendem Satz
3.2.3 mit präp. Erg. bzw. Pron.-Adv.
3.3 mit ëʒ als Subjekt
3.4 in der Wendung (jmdm.) durft/ nôt ‘notwendig, gezwungen sein’
   1 unpersönl. ‘jmdm. ergehen, geschehen’    1.1 mit Dat.: er [Parzival] kunde kurtôsîe niht, / als ungevarnem man geschiht Parz 144,22 u.ö.; des [Hinterhalts] enversahen sie sich niet, / als manigen geschiet, / der durch minne wirt betrogen Herb 13558; Iw 2792. – oft mit Adv.: weme gescah zu dirre werlde je baz? Litan 1181; ich wæne in an der verte nie sô sanfte geschach NibB 1661,4; wiest mir von ime geschehen / sô leide und alsô swâre! Tr 1008; wâfen, wie geschach mir sô? KLD:GvN 19: 1,7; wie könde lieber mir geschehen SM:KvT 3: 3,1; ReinFu K,748; UvZLanz 996; TannhHofz 36; Mechth 2:4,55. – mit Dat.d.S.: got lazze uwerme gewerbe wol geschen Herb 15483    1.1.1 mit ze/zuo und abh. Inf. ‘zu etw. kommen, etw. tun müssen, jmdm. beschieden sein’ dô diu maget rehte ersach / daz ir ze sterbenne niht geschach, / dâ was ir muot beswæret mite AHeinr 1282; dem niht ze geben geschiht [der nicht gibt] WälGa 1301; dô ir ze sprechene geschach, / si stuont ûf selbe unde sprach Tr 15471; wol im, dem ze wonenne dâr geschæhe! SM:Wi 9: 6,6; von des mannes munde / dem ie zu redene geschach HeslApk 22489; Agomennon wol sach, / daz im zv rumen gescah Herb 16887. 1958; GrRud D 11; Parz 256,16    1.1.2 mit präp. Erg.: ane: müget ir sehen, / wie mir hiute ist geschehen / an mînem sune Paridê Eracl 3190; im kunde an lieben vriunden nimmer leider geschehen NibB 781,4; mir möhte an ir ze vreideclichen vroiden alse wol geschehen SM:UvS 18: 3,7; Herb 5500. gegen: den sîn herze twingit, daz er minne ein wîb, / der sîn lîb muoz stæte frömde sîn, / in nôt ez in bringit ─, anders wirt im nicht. / sam geschicht mir gegen der frowen mîn SM:Had 12: 4,4    1.2 mit präp. Erg. statt Dat.: ir sült die zende stüren niht / mit mezzern, als etlicher tuot, / und als mit manegem noch geschiht TannhHofz 119    2 mit persönl. Subjekt und abh. Inf. mit ze/zuo (s.a. 3.2.1 ): er hât ez wol begunnen / daz er ze lobenne sol geschehen [dass er Anerkennung erfahren muss] Er 1292; ôwê unde heiâ hei / daz ich dînen vater ie gesach, / der mir ze sehen aldâ geschach Parz 496,24; vmb die arbeit du geschiehest / aller der welt zú prijsen Krone 29470; KvFuss 928    3 mit nicht-persönl. Subjekt    3.1 ohne Dat. ‘sich ereignen, geschehen, vorkommen’ gisciet ein duibi [Diebstahl] bi slaphindir diet Mühlh 111,9; ein ander küssen dâ geschach Parz 672,15. 702,9; dû [Christus] weist ouch die gedanche gar / des menschen, ê si geschehen KvHeimHinv 883; die naturliche grawe [graue Farbe der Haare] geschit [stellt sich ein] so der mensche kumit zu rechtem alder SalArz 27,12; AvaJG 2,1; sælic wîle, sælic zît, / sælic allez, daz der süezen stunt geschach SM:UvS 19: 7,2; Lanc 294,10    3.1.1 mit ze/zuo und abh. Inf.: Vlixes zv aller erst sprach / daz da zv sprechene geschach Herb 3760    3.1.2 mit Subjektsatz: eines nahtes gescah / daz ir neheiner ne wesse waz der andere sprah VMos 15,20; so mag geschehen, daz der mon kuͤmt zwischen unser gesiht und zwischen die sunnen KvMSph 60,3; eines tags geschah das Claudas vil hatt zu thun Lanc 21,36; Parz 415,10. – meist mit Korrelat (daʒ) im abhängigen Satz: eines tages daz gescach daz si in einen gesach Gen 1894; dô daz geschach, daz er ersach den grâwen tac, / dô muost er sîn unvrô MF:Wolfr 7: 2,3; Parz 281,29    3.1.3 mit präp. Erg. bzw. Pron.-Adv.: dar abe: wir han vil dar abe gelesen, / waz da wunders abe gescah Herb 15848. (dar) ane: merkent wunder, waz an mir geschach SM:Tr 2: 2,7; vrate [Entzündung] an den ougin geschit. swenne der uir vuchte einer zu uil ist SalArz 35,26; hæt aber ez diu werde, hôchgemuote alleine wert, / sô wær allez daz geschehen daran, des mir daz herze gert SM:UvS 19: 5,6. gegen: swaz des gein mir ist geschehn Parz 299,21. ûʒ: des begundens under in dô jehen, / ez wære ûz zoubere geschehen Tr 8336. 8438; Eckh 5:208,7. (wâ) von: daz geshah uon den totlichen sunden VMos 17,25; von fraze sünden vil geschiht, / von trinken ist arges vil geschehen TannhHofz 171; Wh 441,25; ich weiz wol wâ von daz geschiht Iw 6641    3.1.4 Part.-Adj.: swem von liebe friuntlich meinen sî beschehen, / [...] / der fröwe sich so lieb geschehener sachen! SM:Te 1: 1,2; ez ist ain puoch, daz haizt historia Jeronimi und haizt ze däutsch daz puoch von den geschehen dingen, daz Jeronimus hât gemacht BdN 195,27; UrkCorp (WMU) 1320,34    3.2 mit Dat. (meist Dat.d.P.) ‘jmdm. geschehen, widerfahren, zuteil werden’ ich wil in [den Frauen] niuwan guotes jehen. / allez guot müez in geschehen Iw 1888; Rol 1388; im ist grôz unreht geschehen UvZLanz 1810; frouwe, wende sô mîn leit, / daz mir nâch leide liep geschehe KLD:UvL 5: 4,6; Volmar 257; vil michel leit ime da gescach AvaLJ 161,2; wê geschehe der huote, diu mich scheide / von ir schœnes lîbes ougenweide! SM:  Te 12: 3,1; lât mich skiere alle sehen swaz sîn ûwer ieglicheme ze teile sî geskehen Gen 1663. – ‘jmdn. überkommen, erfassen’ ob ez [das Adlerküken] niht in die sunnen siht, / daz im diu zageheit geschiht, / von neste lât erz [der Adler] vallen Wh 189,10; ob in allen diu flûht geschicht, / ich [Petrus] fleuhe benamen von dir nicht GvJudenb 1171; da geschach ir ein groß wieddermuͦt [Ungemach] Lanc 17,11    3.2.1 mit ze/zuo und abh. Inf. ‘zu etw. kommen, etw. tun müssen, jmdm. beschieden sein’ (s.a. 2 ): ich dol / swaz ze lîden mir geschiht Wig 9888; redet, daz vch zv reden geschit Herb 719; Spec 130,16; Iw 3367; die arbeit / diu im ze lîdenne geschach AHeinr 293; sît erz erwarp mit âventiur, / durch waz solt erz nu rîten niht, / sît ez ze rîten im geschiht? Parz 540,14    3.2.2 mit Subjektsatz oder explizierendem Satz: nu müeze mir geschehen, als ich ir günne und mîn geloube sî MF:Reinm 51b: 3,6; duͦ dir dat mocht geschiͤn, / dat du din kint mochts levend gesiͤn MarlbRh 46,1; ‘ach ich vil unselig wip’, sprach die frau, ‘wie geschah mir suͦß das ich yn von mir scheiden ließ!’ Lanc 332,34    3.2.3 mit präp. Erg. bzw. Pron.-Adv.: (dar) ane: an laster vnde an schande / geschach in beiden groz schade Herb 17356; RvEBarl 8197; an dem [Siegfried] mir [Kriemhild] herzeleide von iuwern [Hagens] schulden geschach NibB 2372,4; MF:Reinm 16:1,12; daz ime dar ane nehein ungemach gescâhe Gen 1380; Roth 4518. mit: swer nach der iungesten winglocken get an lieht, swaz dem geschiht mit werfen, mit schiezzen, mit slahen oder mit stechen, oder swaz im ungemaches geschehen mag, swer daz tuͦt, der sol unserm hern dem bischofe [...] keine bezzerunge tuͦn WüP 83,3. (dar) von: von dem wunsche ein wunder mir geschach, / daz ich die vil minneclîchen / mit des herzen ougen bî mir sach KLD:UvL 57: 2,5; SalArz 59,49; dâ von ein trûren im geschach Parz 151,6; NibB 138,4. zuo: swaz unz ze leid geschiht, daz ist sein geisel PrOberalt 146,36; do merkete Theanus, / daz er betrogen was alsus. / er entorste niht iehen, / wie im zv dem bilde [das Bild der trojanischen Schützgöttin Pallas betreffend] was geschen Herb 15885; Ägidius 410    3.3 mit ëʒ als Subjekt: swiez geschæhe, ez geschach / und geschiht ouch hiute und alle tage Tr 14956. 2219; ez geschach mir, [...] / daz ich nâch âventiure reit Iw 259; ez geschicht oft, daz ain man gepizzen wirt von ainem töbigem hunde BdN 126,30; RvEBarl 2055; Mechth 3:1,84    3.4 in der Wendung (jmdm.) durft/ nôt ~ ‘notwendig, gezwungen sein’ ob is durft geschehe, / her lieze sin houbit abe slan, / ê her einer lugenen wolde gestan TrSilv 683; durft 2.2; ze nôt noch ze vreise / wart nieman frümer, sô man jach, / wan es im dicke nôt geschach / beidiu naht unde tac UvZLanz 8098; Rol 2963; nôt

geschëhene stF. ‘Tätigkeit’ uber daz setze wir, daz man dikeine wîbesnamen zu disses ordenes voller geschêne unde geselleschefte [ ad plenum huius ordinis consorcium ] entphâhe StatDtOrd 52,4

geschëhenheit stF. ‘Inbegriff des Geschehenen’ (s.a. ungeschëhenheit ): ez was allez über nâtûre, daz an Kristî sêle geschach. diz geschehen heizet ein übernâtiurlic lieht. her inne vermöhte Kristî sêle allez, daz si vermöhte in dirre geschehenheit Eckh(Pf) 674,30; diu êwig geschehenheit ebd. 682,28

gescheide stN. 1 ‘Grenze’
2 ‘Trennung, Abschied’
   1 ‘Grenze’ nû het der abt vor, / [...] / daz er dem bischolf ze leide / bûte an dem gescheide / hie ze Stîr des landes drums Ottok 27771; daz die selben enlehentú swin fúr das gescheide nút enkommen UrkLicht 7,217 (a. 1288); Lilie 41,13; GTroj 14769. – ‘Kamm, Gipfel’ ad verticem (geskeite) montis UrkEnns 1,637 (13. Jh.)    2 ‘Trennung, Abschied’ din sun ind du, geleit mich beide / al an gescheit bit stedicheide! MarlbRh 2,24; nu, weiz got, it geit zuͦm gescheide [Dahinscheiden] ebd. 24,18 u.ö.; alsus wart da eyn gescheit / van Karlle ind van Galyen KarlGalie 3696; in desem geschede / bleuen sy [Karl und Konstantin] gevrunde beyde Karlmeinet 335,21; MinneR 497 1066

gescheidunge stF. ‘Scheidung’ divorcium: gesgeidunge Gl 3:360,70 (BStK927)

gescheine stF. ‘Anblick, äußere Erscheinung’ sus sprach di frouwe gute / fro gar in suzen mute / in aller der gescheine, / alse obe di vil reine / keiner suche entsube [empfand] niht Elis 9251; kusche gar von sinne, / wollusteg an gescheine [mit Freude anzusehen] , / doch gar von libe reine ebd. 3159; die linenduch gesach er [Petrus] eine / vnd anders fant er kein gescheine [fand er im leeren Grab Jesu nichts zu sehen, Lc 24,12 ] EvStPaul 10594. 8305. zuo ~ ‘zur Beachtung, Betrachtung’ den creaturen kundent da / gar vffentlichen zu gescheine / daz ewangelium gemeine EvStPaul 5410; er [Jesus zum Aussätzigen] sprach: ‘ich wil ez, ia, wiz reine!’ / als er die wort da zu gescheine / vz sinem munde nu geliez, / daz malat [Aussatz] floch vnd reine er hiez ebd. 2537

gescheit stN. gescheide

geschelle stN. (Koll. zu schal stM.) ‘Lärm, Getöse’ dâ [am Tag des Jüngsten Gerichts] wirt ein vil michel schal, / dâ wirt grôz geschelle LBarl 3040; dô huop sich in der stat / grôz geschell und braht Ottok 50599; also treibt er [der Angeber im Wirtshaus] daz geschell [lärmendes Gelage] , / untz der wiͤrt im sprichet zuͤ Teichn 125,92; Tr 14371; SM:Go 2:6,9; RvEWchr 27844. – ‘Gerede, Gerücht’ swie ich in daz geschelle / kom ummer da ich inn was SHort 7766; es geschah an ainer andern stat, daz ein gross geschell úber in ward gende Seuse 67,5. 75,6. – ‘Aufruhr, Tumult’ swenne der meister ein geschelle nider zelegenne sendet nach den, die imme rate sint UrkCorp (WMU) N238AB,11. 1797AB,15; wer ouch, das ein geschell und ein geloiffe von fure, kriege oder von dheiner anderen sache wegen ufferstunde StRSchlettst 42; seditiosus: geschelle machender EvAlem 66(Mc 15,7)

geschëlle stN. ‘Schellen am Reitzeug’, Koll. zu schëlle swF. (zur Sache s. Schultz, Höf. Leben 1,495.498.500): surzengel [Übergurt] , satel, geschelle / von dirre hurte gar zebrast Parz 295,26; ein gereite, / smal ân alle breite, / geschelle und bogen verrêret [verschlissen, abgerissen] , / grôz zadel [Makel] dran gemêret ebd. 257,3. er stach ir einen ûf den schilt, / daz daz gestelle [La. geschelle ] gar zerbrach / und man den schilt vallen sach / verre UvZLanz 6385

geschëlte stN. ‘Schelte, Schmähung’ e sie quemen vf daz felt, / da enwas niht wenne geschelt, / scharfe wort, svre tat, / als ir dicke vernomen hat Herb 9868. 7067; da horde man vluͦchen inde geschelt / inde over den dief clagen, / har roufen inde hantslagen MorantGalie 3370. 3600; werfet von uͦch den nyt und den haz und den zorn [...], wane da von kuͦmet geschelt und manslacht, ruͦb und brant PrLpz 96,8

gëschen swV. ‘den Mund aufsperren, gähnen’ (vgl. gësche? , gëtschen , gischen; hëschen ): oscito: geschen VocesWack 70 (Walther, Initia 13517)

geschendede stF. ‘Schande, Schmach’ confusio: giscentida Gl 2:78,1 (BStK637); Gl 2:78,1 (BStK408)

geschenden swV. schenden

geschenke stN. auch geschanke. 1 ‘Getränk, das Eingeschenkte’
2 ‘Geschenk’
   1 ‘Getränk, das Eingeschenkte’ den cof nam er mit den wine / vnde segente dar inne / eine vil gute mjnne / vnde gab in daz geschenke / unde hiez si alle dannen uz trinke Glaub 1005; dem [Bacchus] lief man hin zu dem tranke / swo iender was ein geschanke, / also begienc man sin ere Macc 8638    2 ‘Geschenk’ di burgere [...] batin on [Ludwig] mit grozim flize daz her zu on in di stat [Erfurt] riten wolde unde ir geschenke unde ere nemen wolde Köditz 49,14

geschepfe stN. geschaf

geschepfede stFN. gescheffede

geschepfelich Adj. ‘erschaffbar’ (s.a. ungeschepfelich ): ich entæte niht sünde umbe allez, daz geschaffen oder geschepfelich ist Eckh 5: 22,13. 2:88,8

geschepfnisse stN. geschefnisse