genesche
stN.
→
genasche
geneschelîn
stN.
Dimin. zu
genasche
‘Begierde’
die armen liute habent ouch ûzsetzikeit an irn hiusern. daz sint die dâ
unfuore trîbent, die umb ein genäschelîn zwei in eine kamer stôzent PrBerth
1:121,33
genëselich
Adj.
→
genislich
genësen
stV. (V)
Prät. mit gramm. Wechsel genâren (z.B.
AvaLJ
130,6;
Gen
1502;
Rol
5188;
LvRegFr
3160
); Part. Prät. auch genern (
Gen
159.
1544
).
1 intr. ‘am Leben bleiben, gesund werden, gerettet werden, unversehrt
bleiben’ ; die Bed.-Positionen 1.1 bis 1.4 sind
nicht immer scharf voneinander zu trennen 1.1
‘am Leben bleiben, überleben’
1.1.1 mit Gen. ‘etw. überleben’
1.1.2 mit präp. Erg. ‘etw. überstehen, gegen jmdn.
bestehen’
1.1.3 mit präp. Erg. von
‘von etw. am Leben gehalten werden’ (?) 1.2
‘gesund werden, wieder zu Kräften kommen’
1.2.1 mit Gen. ‘sich von etw. erholen, von etw. geheilt
werden’
1.2.2 mit präp. Erg. 1.3
‘gerettet/erlöst werden, Heil finden’
1.3.1 mit Gen. 1.3.2 mit präp. Erg. 1.4 allgemeiner auf Unversehrtheit oder Wohlbefinden bezogen ‘schadlos,
sicher sein’
1.4.1 mit Gen. 1.4.2 mit präp. Erg. 1.5
‘ein Kind zur Welt bringen’
1.5.1 ohne Zusatz 1.5.2 mit Gen. 2 subst. ‘Überleben, Heil’
3 vereinzelt tr. (wohl unter nd. Einfluss, vgl. Schiller/Lübben 2,58 )
‘jmdn./etw. retten’
1
intr. ‘am Leben bleiben, gesund werden, gerettet werden, unversehrt
bleiben’; die Bed.-Positionen 1.1 bis 1.4 sind
nicht immer scharf voneinander zu trennen
1.1
‘am Leben bleiben, überleben’
nu sol ich liden den tot. / maht iz iemer sus sin, daz
genaren diu chint min! AvaLJ
130,6;
einer genas, der ander starp Eracl
2743;
ist der tot, den er wundete, ez gat im an das hoͮbet. genist er,
dv́ hant hat er verlorn UrkCorp (WMU)
1797A,28;
Roth
1665;
GrRud
Gb 34;
Mügeln
13,16.
–
gebt mir sînen [Christi]
lîchnamen [Hostie] her, / des mennischeit von des
blinden [Longinus’] sper / starp, dâ diu
gotheit genas Wh
68,25.
224,16;
der durch uns starp und doch genas
RvEBarl
170.
– in der Wendung kûme ~
‘nur knapp überleben’
daz in kûme genas / der lîp der in doch nâch gesweich
Iw
6210;
in Armenie ich was. / wie kume ich da genas!
Tannh
5,18;
wer an den tagen siech wart, der starb oder genas kume
MNat
17,31;
Herb
1468.
3092
u.ö.;
Wig
911
1.1.1
mit Gen. ‘etw. überleben’
swie er der marter dort genas, / er was doch marterære
genôz RvEBarl
416.
– mit adv. Gen. in instr. Funktion (vgl.
2
5Mhd. Gr. § S 76) ‘durch etw./jmdn.
überleben’
dû [Vater] scolt unser
phlegen, dîn [durch dich] sculen wir genesen
Gen
1430;
daz nieman so sich [l.
siech
] me enwart, / er genese
miner [Medeas] lere Herb
821.
– mit Gen. der Relation (2
5Mhd. Gr. § S
75):
si wârn vil frô, daz si des lîbes genâsen
[mit dem Leben davonkamen]
VAlex
505
1.1.2
mit präp. Erg. ‘etw. überstehen, gegen jmdn.
bestehen’
welt ir mir helfen genesen / gegen dem fürsten
Fridrîch, / zwâr daz stêt iu ritterlîch EnikFb
3578.
–
sus was genesen der küene man / von dirre
crêatiure Wig
6539.
–
niht ist der vor hant miner [Gottes]
muge genesen [interl. zu eruere
]
PsM
C 6,39;
der herre nemach uor Rother nicht genesen
Roth
949;
ir muget vor iuwern fînden harte wol genesen
NibB
1467,2;
Tr
8338
1.1.3
mit präp. Erg. von
‘von etw. am Leben gehalten werden’ (?):
von dem höuwe [auf dem der hl. Franziscus gelegen
hatte] ouch genâren / vil frouwen, sô si kint gebâren, /
ob siez under sich leiten LvRegFr
3160
1.2
‘gesund werden, wieder zu Kräften kommen’
sî pflac sîn daz er wol genas Iw
1782;
dâ lac sie, unz sie wol genas Eracl
4096;
PrGeorg
6,33.
–
nu was ouch Tristan genesen / ganz unde geheilet
garwe Tr
8142;
‘wie stêtz, sît ir genesen? / durch got,
frouwe, sagt uns daz.’ / ‘mir ist’ sprach sie ‘ein
lützel baz.’ Eracl
4086;
stand uf, liep kint min, du bist genesen!
Mechth
5: 8,15
1.2.1
mit Gen. ‘sich von etw. erholen, von etw. geheilt
werden’
der wunden er niuht genas VAlex
549;
SAlex
1874;
also er do des siechtuͦmes genas
Konr
9,47;
nu was ouch Keye genesn / bî dem Plimizœl der tjoste
Parz
675,4.
–
‘etw. heil überstehen’
her [der
jaspis
] ist den wiben gut umme gegort, / di
genesen suln kindes gebort Brun
1685
(vgl. 1.4)
1.2.2
mit präp. Erg.:
so sag ich im [...] das er
an dem beyn genesen ist, wann es im bestrichen wirt mit des ritters blut
Lanc
356,29;
bildl.
ob ich an freuden sol genesen [wieder
glücklich werden]
Parz
327,8;
so maht du an der kúscheit genesen
Mechth
4: 1,5.
–
daz Hector was von sime slage / genesen vnde von
siner wunden Herb
9408
1.3
‘gerettet/erlöst werden, Heil finden’
dâ mit ist Anfortas genesen Parz
484,7;
ich wæne, ich bin noch ungenesen; / doch wânde ich hie
genesen wesen Tr
8838.
8842.
– bezogen auf das Seelenheil:
swer uzerhalb dez gelauben ist, der enmach niht
genesen Konr
23,27;
sus sulen sie al genesen, / die
sine [Gottes] kint willent wesen
TrSilv
255;
swelh sæliger den [
êlicher
hîrât
] ze rehte hât, / der ist hie und dort
genesen KvHeimHinv
997;
PrOberalt
16,26.
– subst. Part.-Adj.:
diu guoten ze der zesewen [der Rechten
Gottes] , daz sint die genesenen AvaJG
25,2
1.3.1
mit Gen.:
nû solt dû wîsen mich daran, / wie ich der übelen nôt
genese [entkomme] / und in der guoten vreude
wese RvEBarl
3817.
9123.
–
duo er
[Christus] drizzich jar alt was, / des disiu
werlt al genas, / duo chom er zuo Jordane, / getoufet wart er dare
VEzzo
200;
des ist mîn sêle genern in êwe Gen
1544;
sich begunde starke mêren / der geloube, des wir
suln genesen Eracl
147
1.3.2
mit präp. Erg.:
ein wîp, diu ê von senender nôt genas
MF:Reinm
37: 1,4;
[wer] umwizende einin man / sluͦg und danne
dar [zu der Freistatt] entran, / der solte denne
sichir wesen, / von jenis vrúndin sin genesen RvEWchr
15309.
–
daz ich vur svnden sy genesen TannhBu
7;
[Noah] vor der sintfluot wol genas
LvRegSyon
2238.
– in der Wendung an/ze der sêle ~
:
in dem namen [Jesus
Christus] wir alle genesin schulin an der sêle
Spec
16,22;
lat sie [...] ebtessinne
wesen, / so sit ir an der sele genesen ReinFu
K,2124;
dô Friderich ûz Œsterrîch alsô gewarp, / daz er an der sêle
genas und im der lîp erstarp Walth
19,30;
die [...] zur sele sint
genesen HeslApk
10188.
–
[Nebukadnezar wurde] von gotes gebote schiere
/ verwandelt zeinem tiere. / siben mânôde er daz was. / in rou sîn
sünde: dô genas / er wider in die menscheit RvEBarl
2366
1.4
allgemeiner auf Unversehrtheit oder Wohlbefinden bezogen ‘schadlos,
sicher sein’
ich genis [interl. zu protegar
]
unter dem schaten vetchen diner PsM
60,5;
ir ieglicher wol genas, / und quamen zu Rome gesunt PassIII
15,60;
gip har vünf phenning [als Wegezoll]
[...], wilt du genesen Boner
76,37;
StrKD
161,204.
–
‘es sich gut gehen lassen, zufrieden sein’
selch vreude niemer werden mac / der man ze den zîten
[zu Lebzeiten König Artus’] pflac. /
doch müezen wir ouch nû genesen Iw
53;
[der Wucherer] wil mit wucher wol genesen
StrKD
7,128;
Hiob
4710
1.4.1
mit Gen.:
des amtes moht er [Pitipas]
wol genesen [vgl. Glr.z.St.: Vorteil von etw.
haben] , / wan er [Willehalm]
fuͦgte im mit richait / guͦt, saͤld, er und werdekait
RvEWh
15482;
hierher oder zu 1.1.1 (dann: ‘von etw.
leben’):
die besten frawen bruͤst,
[...] / der mugent die kint do baz genesen
Physiogn
338
1.4.2
mit präp. Erg.:
wer möhte ouch noch vor ir genesen [sicher
sein] / diu sô schœne wære? Wig
736.
–
ich [betrügerischer Kompagnon] muz
choufen vleisch und brot, / dar zu knobelouch und kese, / bi dem ich wol
genese [womit ich auskäme] , / west ich wie
ich den andern [Begleitern] tet ErzIII
56,104
1.5
‘ein Kind zur Welt bringen’
1.5.1
ohne Zusatz:
swelch wip mit einem kinde arbeitet, sudet si den
bibos mit wine oder mit bire unde nutzet das: si geniset an der stunt
Macer
1,10;
genesen ist [interl. zu enixa
est
] chinttragerinne PsM
H 37,5;
des tages was sîn zwei jâr / daz sîn wîp was genesen
Wig
1219.
1085;
sy [Maria] pelaib maget do
sy genas HvBurg
542;
Mügeln
188,8
1.5.2
mit Gen.:
er [der iaspis
]
ist gut den wiben, di des chindes genesen sol PrüllS
1,6;
sîn [Alexanders] mûter frow
Olimpias / ze den stunden dô siu sîn genas, / dô wart ir ein vil michel
nôtfal VAlex
106;
diu frouwe an rehter zît genas / eins suns
Parz
57,15;
zwayr kinder sy genaß, / das aine was ain
dochterlein, / das ander ain sun HvNstAp
14278;
RvEBarl
10819;
HeslApk
17716.
– hierher bzw. zu 1.4.1 (dann: ‘von etw.
unversehrt bleiben’):
din
[Marias] magtduͦm
sin [Jesu] genas MarlbRh
21,12.
40,24
2
subst. ‘Überleben, Heil’
an dem ainem muͦste wesen / ir verderben, ir genesen
RvEWh
12922;
uf ein êwigez genesen / strîtet hûte frôlîche / um ûr erbe daz
himelrîche Kreuzf
1888.
3214;
StrAmis
2218;
EnikWchr
11920.
–
‘Entbindung’
du solt, here, pey mir wesen, / untz das du sichst mein
genesen / oder ob ich soll sterben / und des kindes verderben
HvNstAp
2334
3
vereinzelt tr. (wohl unter nd. Einfluss, vgl. Schiller/Lübben 2,58)
‘jmdn./etw. retten’
dô bat hê sînen arzet gên, / ob he sê iht kunde genesen /
[...] von einem dranc
[Trank] wil ich ir geben, / daz si genesen sal ir
leben Crane
431
genëserinne
stF.
hier -în.
‘Hebamme’
dô Joseph ersach, daz / Marîen stunde komen was, / er îlete vil balde hin /
rüefen zwein geneserîn WvRh
3289;
[Engel] dienden dem mägetîn / an der stat der geneserîn
ebd.
3297.
13815
genetzen
swV.
→
netzen, →
genecketzen
ge|nëven
swM. (Pl.)
‘Neffen, Verwandte’
si wâren beide geneven / Helenôr unde Lîke [Lycus]
/ zwêne ritter hêrlîke En
6974;
si [Bysan und Arbazan, die Mörder des
Darius] wâren zwêne geneben SAlex
3925
geneʒ
stN. (?)
‘Arbeits- und Wohnraum der Frauen’ (vgl. gr.
gynaeceum):
geneceum, genicium: genez, geneztunc SummHeinr
2:320,149.7
geneʒtunc
stMF.
‘Arbeits- und Wohnraum der Frauen’ (vgl. gr.
gynaeceum; vgl.
tunc
):
geneceum, genicium: geneztunc SummHeinr
2:320,149.7
geneʒwîp
stN.
‘Frau im Frauengemach’
si [die Königin] enbôt Êtîô, / si
newurde niemer frô, / er nekôme in ir phiesel [beheizbares
Frauengemach] , / daz er die wolle
ziese [zupfe] / under andern
jenezwîben [La. ghenizwiben
]
Kchr
13953
genge
Adj., Adv.
1
‘gangbar, gut im Gange’
1.1 bezogen auf Pferde ‘zugeritten, gut zu reiten’
1.2
‘schnell (bei der Hand)’
1.3 geschickt (?) 2
‘gängig, üblich’ (vgl.
gengic
) 2.1
‘bekannt, (weithin) verbreitet’
2.2 von Münzen ‘im Umlauf, gültig’ (vgl. WMU 1,545 mit zahlreichen Belegen)
1
‘gangbar, gut im Gange’
gar genge waz ir worte pflug, / si menten [führten]
in her und dar MinneR480
292;
die gesoten ruoben waichent den leip und machent in geng
[lösen die Verstopfung]
BdN
419,11
1.1
bezogen auf Pferde ‘zugeritten, gut zu reiten’
ezn wart nie ros so genge, / wil manz ze allen ziten /
ungezoumet riten, / ane gerten und ane sporn, / elliu sin tugent si verlorn
StrKD
86,172;
‘wâ nû ros? ich wil rîten!’ / [...]
ein zelter schœne und genge / hiez der künic ziehen dar Flore(S)
2736
1.2
‘schnell (bei der Hand)’
Nectarius von Karnand / sprang uss dem getrenge, / zü
füss waz er genge / da er die minenklichen vand GTroj
6008;
mit präp. Erg.:
den bosen was er herte, / er strafte ir geverte / an gerichte strenge, /
zu ir straphe genge Elis
3994.
–
sô er wînglocken hœre liuten, / daz er kome ginge [Hs.
genge
] / und sîn silber bringe
Niemand
169.
–
Monagris waz strenge, / Paris unmassen
genge [streitlustig] . /
[...] mitt grossen schlegen manig valtt
GTroj
8414;
owê spotlîchez schimpfen, / wie bist du dâ sô genge Hadam
459,2
1.3
geschickt (?):
dô wundert’ vrouwen unde man, / daz der jung’ vürste wære /
ein genger videlære Bussard
464
2
‘gängig, üblich’ (vgl.
gengic
):
swer kunst in sînem herzen hât, / den kan si
[
valsche milte
] wol versmâhen, / swer
aber âne fuoge stât, / dem wil si balde nâhen. / si [Kunst âne
fuoge (?)] kan dur valsche missetât / die gengen gâbe
emphâhen KvWKlage
17,6
2.1
‘bekannt, (weithin) verbreitet’
din [Marias] lenge reichet von des hohen trones
vunt / mit voller kraft biz in der tiefen helle grunt: / ach Got, wa wart ein
maget ie so genge AveMaria9
8;
sein nam der wær noch genger / in manigen landen worden Suchenw
16,176;
sine [Platos] kvnst vnde sine
list, / die zv Paris genge ist / me denne anderswa: / daz ist dialetica
Herb
10672.
– in der Verbindung
~ mære:
ez waz ein gengez mære, / waz im âventiure was geschehen
UvZLanz(K)
7812;
daz was ein gengez mære / in allem dem lande
Iw
3374;
Dietr
2873;
präd.:
ouch wart des heilegen mære genge / an die breite und an die lenge
LvRegFr
1372
2.2
von Münzen ‘im Umlauf, gültig’ (vgl. WMU 1,545
mit zahlreichen Belegen):
zwai phunt phenninge, die ze Nvrenberch genge sint UrkCorp (WMU)
949,7;
die münze sint nu sêre genge worden Renner
13815.
– meist in paarigen Ausdrücken, v.a. mit gæbe:
swer einem phenninge gelobet, der sol enem phenninge geben die dâ
genge unde gæbe sint SchwSp(W)
251,3;
hundirt marc gengis vnd gæbis silbers UrkCorp (WMU)
150B,13;
sessuntryzig marg pening, gengir und gebir,
[...] an gereydeme gelde UrkFrankf
2,186
(a. 1323).
– mit gibe bzw. guot:
mit guten Regenspurger phenningen, die denn gib vnd geng sind ze
Regenspurch UrkCorp (WMU)
2823,33;
mit gvͦtem vnd gengem silber ebd.
1341,16
genge
stF.
unklar; vielleicht ‘vertraute Erscheinung’ (?):
doch so erstant si da [beim Jüngsten Gericht] gar /
die guoten vnd der svnder schar / mit ir ganzen liben / die man zvo den wiben / in
vollekomener genge / vnd in der selbin lenge / als in div nature verlech
Martina
199,57
genge
stN.
‘Ausgang, Ursprung’ (vgl.
anegenge
):
wiltu wizzen uon welcher vuchte iglich sichtum ein genge habe
SalArz
110,32
gengelære
stM.
‘Umherziehender’
daz bin ich, der arme gangelære Schlegel
545;
erbarme dich noch uver den armen gengelere, / so wirt noch vrolich sin herberg
Lilie
18,29.
33,18
gengelich
Adj.
‘im Umlauf, gültig’
da bi haͮn wir in oͮch gegeben funf schillinge haller
gengeliches geltes UrkHohenz
1,152
(a. 1340)
gengelîn
stN.
‘Äderchen’ (übers. lat. venula):
ander maister sprechent, daz sich daz kint [im
Mutterleib] fürb und sauber von wäzzriger überflüzzichait in ainem
gänglein, daz hât diu nâtûr gemacht zwischen dem pälglein, dâ mit si daz kint
umbhüllet in der muoter leib BdN
34,7
gengen
swV.
‘jmdn. zum Gehen bringen, antreiben’
herzog Wildhelm ersprangt / daz ros mit kraft er gangt
WhvÖst
14796;
den dieb er dannen gengete PrHess
42,134
gengic
Adj.
1
‘im Umlauf, gültig’ (vgl.
genge
2.2 ) 2
‘(weit) verbreitet, bekannt’ (vgl. genge
2.1 )
1
‘im Umlauf, gültig’ (vgl.
genge
2.2):
daz si vns dienen [...] zehen schillinge phenninge,
di danne gengich sint UrkEnns
4,124
(a. 1290).
– in der Wendung
~ unde gæbic:
einen shillinch phennige, di daz [
da
ze
] Nvͦrnberch gengich vnd gebich sint
UrkCorp (WMU)
2887,20
2
‘(weit) verbreitet, bekannt’ (vgl. genge
2.1):
als ez des morgens wolde tagen, / do hort man in der stat sagen / (vil gengich
was daz mære), / man sagt, daz entrunnen wære / ouz der stadt chunich Ermrich
Dietr
6930
genibele
stN.
Koll. zu
nëbel
, ‘Nebel, Dunst’
naht vnd vinster vnd genibele [interl. zu nox et tenebre et
nubila
]
PsM
H 19,1;
div naht vnd ir genibele / was so groz hie nidene / daz man
si mohte greiffen Wernh
A 3617;
so vallit vil dicke / mit regne joch mit blicke / ein viurin genibile / mit
stinkindim swebile LAntichr
816;
dô was daz genibel sô dicke, / daz si kûme bî dem blicke /
die burc kuren nâch wâne UvZLanz
7589;
Kchr
4296;
Kudr
1134,1.
– bildl.:
si [Adam und Eva nach der Vertreibung aus dem
Paradies] gingen in ellende / in dizze genibele / daz haizet
Babylonię / daz ist uinster unde blint VMos
10,20
genibelet
Part.-Adj.
‘neblig’
an aim genibelten morgen SHort
3276
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