goltvinger
stM.
‘Ringfinger’ (vgl. auch
golttrage
):
der næhste vinger bî dem dûmen [...] der mittel
vinger [...] der goltvinger [...]
der aller minneste vinger PrBerth
2:193,38;
anularis vel medicinalis [...]: goltvinger
SummHeinr
1:130,198.
2:6,89
goltwëbære
stM.
Handwerker, der golddurchwirkte Stoffe herstellt (vgl. Nölle-Hornkamp,
Handwerkerbez., S. 358):
Arnolt der goltweber UrkCorp (WMU)
N344,16
goltweppe
stN.
ein golddurchwirktes Kleidungsstück:
ciclas [...]est uestis filis aureis contexta.
wlgariter goltweppe GlZfdW
5,5
(BStK324e)
goltwërc
stN.
1
‘Goldarbeit, goldenes Schmuckstück’ (hier bildl. im Vergleich) 2
‘Goldbergwerk’
1
‘Goldarbeit, goldenes Schmuckstück’ (hier bildl. im Vergleich):
obe er [der Berg] durchslagen goltwerg / von grunde
in rehter swere / biz an die hohe were Elis
1310
2
‘Goldbergwerk’
das vnse erbherre der herczoge von alder zcu rechte aller goltwerke, di vmmen
Goltberge sin gewest [...] oberste liher gewest sy
DWB
4,1,5,866
(LiegnitzUB; a. 1342)
goltwine
stM.
durch Gold erworbener Freund, hier ‘Vasall’
do hugeter auer widere [dachte er daran,
zurückzukehren] / mit sinen golt wín; / uil willic waren
si im, / want er milticlichen gab / die wile er der marche phlác
Rol
4675
goltwolle
swF.
ein Meereslebewesen, wohl die Seemaus (Aphrodita aculeata):
von der goltwollen. aureum vellus haizt goltwol. die zeuht
und speist daz mer [...] und daz gestat pei dem mer gepirt
die wollen, nâch dem gold etswie vil gepildet, und dar umb haizt si auch goltwoll
BdN
245,21
goltwurm
stM.
die Spanische Fliege, ein Käfer:
cantarides haizent paumwürm [...].
die würm sint grüen, aber wenn diu sunn scheint, sô sint si goltvar, und dar umb
haizt man si auch goltwürm BdN
300,1
goltwurz
stF.
auch golde-.
als Gl. für verschiedene Pflanzenbezeichnungen (vgl. Marzell, 1,923ff.; Etymol.Wb.
d. Ahd. 3,525f.):
coconidium: goltwrz Gl
3:49,38
(BStK694);
celidonium: goltwrz ebd.
3:388,8
(BStK726);
affodillus: goldewrz ebd.
3:525,23
(BStK455)
goltzein
stM.
‘goldener Stab’ (vgl.
zein
):
in allen er [der Engel] erschain, /
lieht als ein goltzain Wernh
A 2030.
– Leiste (?) am Gewand (vgl. auch goltphedel):
niderthalp [auf dem Gewand] lag ein goltzæin. / vil
schöne augenwæide der bot. / da was in daz golt rot / ein chrisolitus gestalt
Serv
562
gome , gume
swM.
‘Mann’
unz daz die tiurlîche gomen / ir müede heten überkomen
UvZLanz
6613
u.ö.;
zwelf gummin dinotin imo du LobSal
162;
do der gotes goume / lac ruͦwen in deme troume
Albert
626;
ich doͧ dich richen gum; / ich gebe dy weder din herczogthuͦm
KarlElegast
1738;
der vil alte gom LBarl
15708;
Roth
753;
Eilh (L)
4658.
– allg. ‘Mensch’
dô dis beide gotes gomen [Maria und Joseph] /
Bethleem wân nâhe komen, / der heilec engel in zwein / mit grôzer schoenheit
erschein WvRh
3260
gomman
stM.
→
gotgomman
gomor
stN.
ein Hohlmaß (Gomer/ Homer):
svannez [
manna
] iuden
âzen / daz taten si mit maze / iegelicher zeines tages frist / namen ein gomor soz
gescriben ist / so hiz der selbe mezze VMos
79,4;
ein gomor. / das was ein mez do hie bevor
RvEWchr
11208
gon
stSubst.
ein Gefäß:
weler smit deheim rosse lât [zur Ader] , der soll
das bluot enpfahen in ein kübel oder in ein gon SchweizId
2,330
(LStadtb.; a. 1300).
– Lit.: Besse, Gefäß- u. Hohlmaßbez., S. 362-366.
gopse
F.
‘hohle Hand’
mensuranda cum mensura manuali que vulgariter gobsen dicitur DRW
4,253
(MGladbachUB.; a. 1311).
– mit Metathese:
mit ir goufen [La.
gouspen
] truoc si dar / des wazzers unde gôz im in
Wig
5454
gor
stN.
‘Kot, Mist, Dung’
fimum: gor Gl
4:143,14
(BStK391).
3:677,6
(BStK287)
goras
Subst.
eine Fischart, ‘Karausche’
vorhen, goras und äschen, / roten visch und lachsen
HvNstAp
18047
gordiân
stM.
→
gardiân
gorge
swM.
‘Gurgel, Schlund’
über einen ronen brach er daz sper: / daz vorder stucke daz
stach er / dem trachen zuo dem gorgen în Tr
9209.
2984.
–
‘Schlucker’
vnde sturbent vor den sorgen. / owe, armen gorgen
Herb
10082
gorz
Subst.
ein Hohlmaß (vgl. DWB 4,1,5,970, vermutlich entlehnt aus slaw. korec,
s. F. v. Krones, Verfassung u. Verwaltung der Mark u. des Herzogthums Steier,
1897, S. 360):
sex modios braze, 1 modium tritici, 3 gorzas siliginis et 3 gorzas hophen ad
pastum porci UrkFreising
547
(a. 1160);
24 gorc tritici totidemque humbuli UrkSteierm
1,408
(a. 1160);
frumenti 8 goͤrz UrbNOÖst
209;
einen halbn gortz magen [Mohn] , ein drittail eins
lamps, zwo gortzes chorns ebd.
306
u.ö.;
UrkEnns
1,617
(13. Jh.);
UrbSteierm
12.
–
per ebdomadam mensuram vnam tritici, que dicitur gorl [wohl
verschrieben für gorz
]
UrkEnns
3,107
(a. 1241)
gos (?)
Subst.
→
gôʒ
stMN.
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