gevlitter
stN.
‘unterdrücktes Gelächter, Gekicher’
nû wold er [der Ritter Swantepolk] zu vroidin / ein
getûsche machin, / des man mochte lachin. [...] nû wart dâ
ein gevlittir / von den herrin unde ein pfnust [Prusten]
NvJer
7884
gevlîʒ
Adj.
‘eifrig, fleißig’
sollicitus: geflisse, vnmuͤssig EvAlem
67(L 10,41)
gevlügele
stN.
Koll. zu
vlügel
.
‘Vogel’
her Frouwenlop, ir füert ein stolz geflügel mite, / sô hân ich einen habech,
der weiz ir aller site, / in wîter luft, ûf wâge, in heide er sie versnite
Kolm (B)
62,1
(^1Regb/1/513)
gevlühtic
Adj.
‘flüchtig’
meyne feyndt hast du mir gefluͤhtig gemacht czu rucke
[
inimicos meos dedisti mihi dorsum Ps
17,41]
PsMb
30(Glossar)
gevluote
stN.
Koll. zu
vluot
. ‘Flut’, hier übertr. ‘Schar’
ir slangen! der natern geflude! / wer wenent ir, daz uch behude
EvStPaul
1133
gevogele
stN.
→
gevügele
gevogelze
stN.
Koll. zu
vogel
. ‘Vögel’
div gevogelze gevideret [interl. zu volatilia
pennata
]
PsTr
77,31;
ich [...] beneime Heintze oder Kuntzen
[...] in landrechte vnd teylen das wypp eyn wittwe und
kynde weysen und syn gudt den rechten erben [...], den hals
dem lande, den lyp dem gefogeltz [ich entziehe ihm sein
lantreht und mache aus seiner Frau eine Witwe und aus seinen
Kindern Waisen, gebe seine Habe den rechtmäßigen Erben
[...] seinen Hals dem Land (er wird erhängt) und
seinen Körper den (Aas)Vögeln (zum Fraß)]
WeistGr
4,575
(a. 1324)
gevoich
M.
→
gevuoc
gevolcnisse
stFN.
‘Zustimmung’
aen die regt geeruen [ohne die rehtmäßigen Erben]
ind ir geuolkenisse UrkNiederrh
3,132
(a. 1317)
gevolcsam
Adj.
‘zustimmend, folgsam’
consentaneus: gefolcsamer SummHeinr
2:243,01.77
gevolgede
stF.
‘Gehorsam, Folgeleistung’
ích hábe leidir virbrôchen ioh firsûmit alliu diniu
gibót ioh dîna êwa in sunthafton wíllôn, gilústen,
gigiridôn, giwizzidôn, givolgidôn, givrumidôn, [...],
gidánchen, wôrten ioh wêrchan BambGlB
142,22
gevolgelîche
Adv.
‘folgerichtig’
so heltet sich die
almehtikeit [Christi] gevolglichen
[
consequenter se habet
] zuo der
gotlichen wesunge ThvASu
84,32
gevolgic
Adj.
‘folgsam, gehorsam, ergeben’
so man dich guͦte sitten leret, so soltu gevolgig sin
Mechth
6: 12,9;
do er [Gott] denne vindet eine
guͦte gevolgige nature, darnoch richtet er sin werg Tauler
309,16;
Herb
7980;
EvBerl
132,31.
– mit Gen.:
Joab uf der selben vart / gevolgig des geteilten wart / das
im geteilt was alda RvEWchr
27130;
RvEAlex
1420;
des sol man bedesite gevolgig sin UrkCorp (WMU)
225,4;
WvRh
1867.
– mit Dat.:
dô rieten si ime alle, / daz er wêre dem gote / gevolgich ze
sînem gebote SAlex
3019;
und swie du niht gevolgec bist / ünserm râte an dirre frist, / sô wizzest, daz
der fluoch dich slât, / der in der ê geschriben stât WvRh
2009;
Tr
6954;
Widersp
14
gevolgunge
stF.
‘Zustimmung’
die entliche sentencie von den wirklichen dingen, daz ist die
gevolgunge [
consensus
] in die getat
ThvASu
148,30
u.ö.;
mit dem willen und mit der gevolgunge unsirs conventen UrkCorp
N268,18.
N776,31
gevöllic
Adj.
‘vollständig’
in wúrklicher gefoͤlliger an
schoͮwelicher wise Tauler
277,11;
in einer gevoͤllicher minne ebd.
166,10.
116,8
gevöllîchen
Adv.
‘vollständig’
wie guͦt und wie guͦt es iemer mag sin oder
schinen, das si bildelos, formenlos, wiselos, es si vernúnftig oder
gevoͤllichen gebruchlich [teilhabend] : alles do der
mensche uf rastet mit lust und das besitzt, das wirt alles wurmstichig
Tauler
203,30
gevölliclich
Adj.
‘vollständig’
das ist wol múgelich daz ein edel luter verklert
mensche, daz in die súnden me ansehent sú bas bekennet und sich in
ime erbildent in gevoͤllicher [La.
gevoͤlleclicher
] und bewegenlicher wisen
Tauler
116,8
gevorht
Part.-Adj.
‘ehrfürchtig’ (hier adv. gebraucht):
iz wellen die reht, daz in [Gott]
sol / gevorht der mensche êren, / wil er hie sîn sâlde mêren Kreuzf
1131
gevorhûs
stN.
‘Gerichtshaus, Prätorium’
vz ging er [Pilatus] zu der iuden schar / fur daz
gefurhuse aber dar EvStPaul
14237
gevorstet
Part.-Adj.
‘unter Forstrecht stehend’
daz min herre hat sibenzehen gevorste holzer vmme daz huͤs zv Masbach
ligende unde stende UrkCorp (WMU)
3318,5
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