hâ – habere habergëlt – habet habirhalm – hadel hader – hagedorn hagedürnîn – 2hagen hagen- – hâkeht hækelîn – hale halfter – halmvrischinc halp – halplëbendic halpliute – halpvaste halpvierteil – halsbrëchen hâl|schar – halsslegelen halssnuor – halterin haltnusse – hamme hamster – hanef hanef|âkambe – hanken han- – hantgebeine hantgelübde – hantic hantieren – hantschuoster hantsëhen – hantvestenunge hantvestlich – hantzoum hap – hârgeplocke harheit – harmel harmen – harnaschrâm harnaschrâmic – harpfenspil 1harre – harte harteleben – harz hasart – haselstûde haselvurt – haspel haspelspil – havendeckel havendierne – haʒ- haʒʒære – hebelich hebemuoter – hechel hechel – heckunge hecsche (?) – hegelich hegelîn – heiden heidenbein – heie heie – heile heilen – heilkeit heillich – heilvündic heilvuorlich – heimelîn heimelischheit – heimlendisch heimreise – heimzogen heis – heiterîn heiterkeit – heiʒmüeticheit heiʒmuot – helfamme hé?lfant, é?l(e)fant – hëlfestiure hëlfevater – helleboc hellebodem – hellegrâve hellegrübel – hellemôr hellemunt – Heller hellerabe – helleseil hellesêr – helletranc helletür – hellewagen hellewal – hellisch hëllunge – hëlm- helmhûs – helsen helser – hemeren hemerlîn – hen(e) henefart – hennenbërc hennenvuoʒ – hërbaʒ herbe – herbeststiure herbestteidinc – heremitanîe heremitanîte – hêrgesinde hergeverte – hêrischen hêrischheit – hërnâch hernâchmâles – hêrrenengel hêrrenëʒʒen – herschaft hêrschaft – hërsenkorn hersten – herter hertes – hërunder hërûʒ – hërwërt hërwider – hërzegebët hërze- – hërzeküneginne hërzekünic – hërzen hërze|nabele (?) – hërzensaf hërzenschouwære – hërzeschade hërze- – hërzeswër hërzeswëster – hërzewêwe hërzewol – hesderich heselîn – hewe hewen – hienâch hiene – hîgeræte hîgeselle – himelbërinne himelbërnde – himelgerüste himelgesanc – himeljeger himelkeiser – himellieht himellitze – himelreise himelrîche – himelschuole himelschütze – himelstîc himelstîge – himeltrût himeltugent – himelvluc himelvlügel – himelwîʒ himelwonunge – hindenkalp hindenort – hindergekôse hindergêunge – hinderlister hinderlistic – hindersetzen hindersidel – hinder tragen hinder trëten – hinebaʒ hinehalp – hinkêr hinker – hinloufende hin mahelen – hin- hin scheiden – hinüber hinûf – hinwurf hinze – hirngeil hirngupfe – hirse- hirse- – hirʒeln hirzesmarc – histôrje hitzblâter – hiufelbant (?) hiufeln – hiutelvase hiuten – hôchedel hôchengel – hôchgelobet hôchgëlt – hôchgesëgenet hôchgesenge – hôchgewirdet hôchgezalt – hôchlûtes hôchmeister – hôchstrâze hôchstuol – hôchvertlich hôchvliegende – hôdelôs hof – hœheleht hôhelîche – holde holde – holerwurz holf – holtsam holtschaft – hölzel holz|elle – holzhuon hölzîn – holzschuoher holzschuoherin – hon hôn – honec|rœre honec|saffic – honec|vrischinc honec|wabe – hônkôse hônkust – hopfenscheffel hopfenziech – 1hôre 2hôre – hornboge hornbruoder – hornuʒstich hornuʒʒehe (?) – horvaʒ
horwehtic – hosewît hospitâl – houbetbuoʒe houbetburc – houbetguot houbethaft – houbetlast houbetlaster – houbetmeister houbetmeisterinne – houbetsache houbetsachwaltære – houbetstrît houbetstücke – houbetvahs houbetval – houc houch – höuschrîbære höustadel – höuwetmânôt höuwezëhende – hovegenôʒ
hovegerëhte – hovehêrrinne hovehœric – hovemære hovemarke – hoverede hoverëht – hoveschalc hoveschar – hove|spil hovespîse – hovevisch hovevrouwe – hozelbozel hû – hücken huckenære – hüenergülte hüenerhirne – hüetewol huf – hüffesiechtuom hufhalz – hulde hulden – hülletuoch hülleworhtære – humel humerâl – hundertvalten hundertvaltic – hundeszunge hündîn – hungerlich hungerlinc – huntgebûr huntgesinde – huobære huobdinc – huobtac huobtuoch – huorærinne huordieren – huormachære huormache – huoticlich huormache swM. huormachunge stF. huorvuore stF. huoste swM., auch swF. (z.B. huosten swV. huot stF. huot stM. 1huotære stM. 2huotære stM. huotæregadem stN. huotærekræmlîn stN. huotæremeister stM. huote stF. huoteboum (?) stM. huotelôn stMN. huotelôs Adj. huote|strëbe (?) F. huotgadem stN. huothabere swM. huoticlich Adj. huotliute – hurm hurmelen – hurtebære hurtelich – hûsbruch hûsdierne – hûsgerihte hûsgerüste – hûsnôʒinne hûsphenninc – hûsvride hûsvrouwe – hüttenzins hüttesnuor – hy
|
huormache
swM.
‘Verführer, Kuppler, Zuhälter’ (vgl.
huormachære
):
leno: huͦrmacho, huͦrmachare SummHeinr
1:294,335
huormachunge
stF.
‘Treiben von Unzucht’
ích habe gisúndôt in aller slahte huore:
[...] an êrlôsi, an huoris gispénsten, in
huormáchungo BambGlB
147,9
huorvuore
stF.
auch huore-.
‘Unzucht, Ehebruch’ (zur Übers. von lat.
fornicatio), hier (bibelsprachl.) übertr. von treulosem Verhalten
gegenüber Gott:
der geist der hurvur hat sie betrogen, unde sie haben sich
vorunehet von irem gote Cranc
Os 4,12;
und [du] hast gemeret dine hurevur
mich czu reyzene ebd.
Ez 16,26.
Os 2,5
u.ö.
huoste
swM., auch swF. (z.B.
BenRez
36,
HvBurg
4840)
auch hoste.
‘Husten’ (häufig im Pl.):
vil sere in do quelte / ein herteclicher huste Pass I/II
46,15;
liquiricia ist goͮt vur die huͦsten. unte vur den
brustsweren PrüllK
45;
van deme hosten [Überschrift] .
tussis heyszet de hoste vnde kommet van mannigher hande sache
OvBaierl
106,1.
105,12;
poley mit heisem wine genutzet vertribet den husten
Macer
12,15
u.ö.;
ze der husten [Überschrift] . swem
diu huste we tu, der nem guten win in ein vaz, [...], und
lege dar in alantwurz und laz ez uber naht sten und trinch ez morgens
BenRez
36;
tussis: huͦst VocOpt
43.062;
HvBurg
4840;
Renner
23799.
23754.
–
der lowe ane gebende / tet im [Limenius] do dez
huosten buoz [heilte ihn vom Husten, d.h. tötete ihn]
Martina
181,51.
– med. (v.a. im Kontext der Humoralpathologie) häufig durch Adj. näher
klassifiziert:
der truckene huste SalArz
44,26
u.ö.;
daz ist gar guot wider die kalten huosten BdN
367,3.
369,18;
SalArz
45,17;
man schol [...] den sâmen under der
zungen haben für den durst wider die dürren huosten, diu von der gaistleichen
gelider krankhait kümt BdN
417,7;
SalArz
106,44;
di nezzele mit wine genuzzet hilfet dem, der swere edemt unde
vurtribet den alden husten Macer
4,3;
SalArz
103,18
u.ö.
huosten
swV.
‘husten’
sin brvst ist im verwüestet / vngefuoge er huostet / unhovelich er niuset
Martina
124,86;
wan ez geschicht oft, daz etwaz dar in [in die
Luftröhre] velt von ezzen oder von trinken: sô huost daz mensch als
lang unz ez her wider auz kümpt BdN
18,10
u.ö.;
da uon sin si [Kürbisse] den gut
[...] di hustin uor hizze SalArz
13,24;
Morolff husten da began SalMor
279,1;
Dalimil
67,114;
Mechth
3: 21,38.
– med. durch Adj. näher differenziert (vgl.
huoste
):
si sint auch gar ain guot nütz ezzen den,
[...] die trucken huostent und pluot rächsent
BdN
339,18.
– subst. (übertr. ? vgl. Anm.z.St.):
der juden spotlich huosten Ottok
92074
huot
stF.
→
huote
huot
stM.
auch hot, hüt,
Pl. huote, hüete.
‘Hut’
1 Bez. für verschiedene, wohl vorwiegend hohe, feste und mit Krempe versehene, häufig repräsentative Kopfbedeckungen 2 schützende Kopfbedeckung aus stabilem Material, ‘Helm’ , meist
wohl spez. der ‘Eisenhut’ (häufig mit entsprechenden Ergänzungen;
vgl.
îsenhuot
,
stahelhuot
u.ä.) 3 übertr. auf in Form oder Funktion Hüten bzw. Helmen ähnelnde Gegenstände 3.1 (schützender) Überwurf über ein Zelt 3.2 Hütchen eines Taschenspielers 3.3 helmartig gewölbter Deckel eines Destillierapparates (vgl. LexMA 3,735) 3.4
‘Turmhelm’
1
Bez. für verschiedene, wohl vorwiegend hohe, feste und mit Krempe versehene,
häufig repräsentative Kopfbedeckungen:
einen roc von swarzem pfellel den sach man in tragen / und
einen huot von zobele NibB
952,3;
sie fuorte ûf einen huot / von vedern, wîz sam ein snê
Eracl
3816;
der huot was niwe, diu snuor niht alt Parz
313,12;
in hoe gerindin muote, / truogins uf ir huote / daz sie nine
virblichin Athis
C* 72;
wer sein mantel und sein hüt / nicht mit im auß fuert, / ist
das in dann ruert / ain kalter wind und ain regen, / deß schaden muß er selben
pflegen HvNstAp
3788;
er zôch dur sîne hübescheit / den huot gezogenlichen abe
KvWTroj
1777;
Wig
1436;
mantel, huͦt sint eren cleit den wiben JTit
4162,1;
Neidh
WL 24:5,2;
Wig
8909;
Herb
11414.
– priesterliche Kopfbedeckung, Bischofshut:
tiara: huͦt GlAnzfKdVz
7:590,54;
mitra: capitis ornamentum id est huba, hvot SummHeinr
2:365,123
u.ö.
– Kranz oder geflochtener Hut:
ich möht einen loubînen huot / wol gewinnen inme
Spehtshart Wh
377,24;
von bluomen vuorte er einen huot Wig
2232.
– Dornenkrone Christi:
der den dürnînen kranz / ame kriuze ûf hete, den rûhen
huot Wh
357,29.
– Kapuze:
ein rîsen [Schleier] sült ir
haben guot, / einen mantel ân huot EnikWchr
28452.
– unter dem Helm getragene gefütterte Haube (vgl.
badewât
und Schultz, Höf. Leben 2,51):
ia truͦc der chuͦnc Paligan / zwo halsperge
an, / ain huͦt unter dem helme Rol
8519.
– wohl auch vom Gebende der Frauen (vgl.
gebende
2):
diu vrowe diu gienc âne huot / durch daz siu kintlich
wolte sîn UvZLanz
866.
– als Mengenangabe ‘einen Hut voll’
sie [Kirschen] wâren nie sô
grüene, / sie bræche ir vol einen huot Eracl
3473.
– im Vergleich:
[die besten Pilze] sint klain und sinbel
[rund] sam ain huot BdN
401,23;
ein hover [Buckel] ûz gezogen /
ob dem herzen als ein huot Wig
6306;
vür daz tor gesetzet was / ein grôziu sûl von
êre [Erz] ; / [...] oben
was ein rubîn / darinne beworht als ein huot ebd.
7084;
EnikWchr
2720;
Wh
397,4.
– bildl.:
sô decket uns der sælden huot, / daz uns kein weter selwen
[beschmutzen] mac Winsbeckin
45,7;
die der marchgrâve vuorte, / die möht ein huot
verdecken [es waren so wenige, dass sie unter einen Hut gepasst
hätten]
Wh
28,11;
bi zweinzig hüten [weltlichen Würdenträgern, vgl. FrlWB, S.
165] sicht man sich / wol drizig blaten [Tonsuren,
d.h. Geistliche] scharn Frl
9:11,17
2
schützende Kopfbedeckung aus stabilem Material, ‘Helm’, meist
wohl spez. der ‘Eisenhut’ (häufig mit entsprechenden Ergänzungen;
vgl.
îsenhuot
,
stahelhuot
u.ä.):
ûffe sîn houbit er in slûch / durh den stêlînen hût
SAlex
1884;
Roth
1111;
ez ensol auch nieman furbaz auf unser tæidinch fuͤrn
[...]pechelhauben, verborgen hantschuch, verborgen
huͤt noch dehein eisengwant UrkCorp
737,11;
ein panzir hett er ane und einen ysenen hut off synem heubt
Lanc
101,11;
er schlug im den ranfft [Rand, d.i. die
Krempe] von dem hut ab biß off die schultern, so das er im off der
ahseln das banzer durchschlug ebd.
102,6.
323,2;
SM:Go
1a: 3,10;
Wh
295,6;
Rol
4120
u.ö.;
Volmar
819;
die ritter waren wol gewapent mit ganczen wapen, wann das
sie nu ir yseren hút nit off hetten noch ir helm Lanc
322,6
3
übertr. auf in Form oder Funktion Hüten bzw. Helmen ähnelnde Gegenstände
3.1
(schützender) Überwurf über ein Zelt:
von leder ein huot hienc dâ bî / der daz gezelt machet
vrî / des regens, sô der nider gôz Wig
10848;
Artûs gezelde was genomn / diu winde von dem huote
Parz
729,1.
129,24;
maneger pavelûne huot / sâhens vor in schînen
UvZLanz
2818
vgl. ähnl.:
ein hvͦt ob dem gezelde swebt / von richem
pfellor TürlArabel
*A 261,28
3.2
Hütchen eines Taschenspielers:
genuoge hêrren sint gelîch den gougelæren, / die behendeklîche kunnen
triegen unde væren. / der sprichet: ‘sich her, waz ist under disem huote?
/ nû zucke in ûf!’ Walth
37,36.
38,1;
ein gefüeger goukeler, / der under dem huote goukeln kan
Renner
3679;
Suchenw
29,45
3.3
helmartig gewölbter Deckel eines Destillierapparates (vgl. LexMA
3,735):
alsô geschiht auch dem dunst, der dâ kümt
[...] von wein prennen: wenne der den kalten
pleienne huot rüert, sô entsleuzt er sich auch in wazzer BdN
81,14
3.4
‘Turmhelm’
der [
turn
] hêt
einen schœnen huot, / der selb was ân mâzen guot. / der huot hêt vier
blat EnikWchr
22059
u.ö.
1huotære
stM.
‘Hutmacher’
ez sol auch kein huͤter kainen hut wurken wan der gar
wullin si StRAugsb
42,20
u.ö.;
kurssner vnd huter vnser mitpurger haben czwaytracht vmb das, daz di kursner
maynen, daz di hutter nicht schullen fel kauffen vnd di gerben czu vnderczihen ire
hute SchöffIglau
210;
huotær, wurflær und die dâ strickent / und die dâ altiu
kleider flickent Ottok
65679.
– als Bestandteil von Personennamen (unklar, ob hierher oder zu →
hüetære
):
Heinr. Gredinger der huter an der Prunnlaitt sol w. umb H. den Snelpogen den
huter UrkRegensb
748
(ca. 1325-1350)
u.ö.
2huotære
stM.
→
hüetære
huotæregadem
stN.
hier huotergaden.
‘Laden eines Hutmachers’
alle protlauben und eisenkasten und schergaden unde kreme und
huͦtergaden, [...] suͤllent auch niht hoher
gepauwen werden denne als si von alter her sint gewesen NüP
167
huotærekræmlîn
stN.
Dimin. zu
krâme
; hier huter-.
‘(kleiner) Laden eines Hutmachers’
von der vor genanten goltsmiten vnd von dem hvter chremlein schol man
ierichleichen dienen [...] virzich phenning
UrkHeil
2,69
(a. 1321)
u. ö.
huotæremeister
stM.
hier hüeter-.
‘Hutmachermeister’
der huͤtermeister der gebit deme vicztuͤme iodes jares
zcuͤ ostern vir schillinge WeistErf
140
(1. H. 14. Jh.)
huote , huot
stF.
auch swF. (
Parad
8,22
),
auch hüete, hütte (
EvAug
195,12;
GTroj
2149.
13345
).
‘Hut’ (zu
hüeten
swV.)
1
‘Behütung, Bewahrung’
1.1
‘schützende, fürsorgende Beaufsichtigung,
Obhut’
1.2
‘Bewachung, Aufsicht’ , häufig metonymisch
‘Aufpasser, Bewacher, Wächter’
1.2.1 allg. 1.2.2 im Bereich der Minne häufig die Bewachung bzw. Bewacher
von Frauen (vgl. aber auch
2.1
) 1.2.3
‘Wachdienst, Wache’ (vgl.
3.1
) 1.2.4
‘Nachhut’ (vgl.
afterhuote
,
nâchhuote
) 1.2.5
‘Wildhut’
1.3
‘Schutz, Sicherheit’ (offen zu
1.2
) 1.4
‘Bewahrung’ (offen zu 1.1 bzw.
1.2 ) 2 (Schaden verhütende) ‘Aufmerksamkeit, Wachsamkeit, Um- und
Vorsicht’
2.1 allg. 2.2 häufig in Wendungen i.S.v. ‘(vor etw./ jmdm.) auf der
Hut sein, sich (vor etw./ jmdm.) in Acht nehmen’
3
‘Ort des (sich) hüetens’
3.1
‘Wachort, Warte’ (nicht klar zu trennen von
1.2.3
) 3.2
‘Hutbezirk’ (des Försters) 3.3
‘Viehweide, Weideplatz’ (vgl. mnd.
hôde Schiller/ Lübben 2,277) 3.4
‘Unterschlupf, Versteck’
3.5
‘Hinterhalt, Lauer’
3.6 übertr. ‘Einflussbereich’
1
‘Behütung, Bewahrung’
1.1
‘schützende, fürsorgende Beaufsichtigung,
Obhut’
Marcus der guote den nam Petrus in sine huote
AvaLJ
205,1;
gebe ez [den Wachsabdruck] in
die huote sîn: / sîn dinc iemer wol gât / die wîl er daz wahs bî im hât
Volmar
984;
diz glas mit disem tranke nim, / daz habe in dîner huote
/ hüetes vor allem guote Tr
11453;
ich gib ze schœner huote / die burc und iwer
swester, / daz iwer muot vester / solhem zorn entwîch Ottok
4686.
7334;
SM:Gl
1: 8,11;
alsus beleib Lancelot in der frauwen huͦt und
wuͦhs und wart byderbe Lanc
21,16;
Adônides und Actêôn / [...]
phlegent in ir huote / der tiere gewalteclîche RvEBarl
9768;
do sprah got: min huͦte / sol din pflegin: ih bin
bi dir! RvEWchr
9475;
got habe in in sîner huote, / swie ez nû umbe mich ergê
Eracl
4288.
– bildl.:
sô verst ûf gelückes ban / unde ouch in der sælden
huote KLD: BvH
14: 4,5;
erwurbe ich dan der edelen gunst, / armuot, sô schiede
ich gar von dîner huote KLD: Kzl
16: 6,12;
swar ich rede kêr ze guote, / diu bedarf wol zühte
huote Parz
404,10;
SM:JvR
1: 2,3.
1: 1,13;
diu zucht was ie in mîner huote SM: Te
3: 2,5;
sîner meister gebot / im sô gar ze herzen kam, / daz
er in sîne sinne nam / von sîn selbes muote / die lêre in sîne huote
RvEBarl
948.
210;
vgl.:
iz [das Pferd Bukephalos] ne
hât nieman in hûte [hat niemand in seiner Gewalt, kann niemand
reiten] , / wandiz ist vil freislîch SAlex
351
1.2
‘Bewachung, Aufsicht’, häufig metonymisch
‘Aufpasser, Bewacher, Wächter’
1.2.1
allg.:
si liezen âne huote ir schiffel bî der fluot
NibB
403,3;
der ellenden huote hete wol ersehen, / daz noch die
geste lebten ebd.
2125,1
u.ö.;
vnd sol man in [den
Kranken] nimmer an hvͦt lazen
SpitEich
8,10;
Herb
10616;
hie sint ovch rinder vnde swin / vnde manic feistez
zickelin, / ane hvte iz allez hie gat ReinFu
K,925;
RvEWchr
24128;
Erz III
117,171.
–
diu scham ist aller tugende huote, / wan swer rehte schame treit,
/ der mîdet alle bôsheit LvRegFr
3639.
– (jmdm./ einer Sache)
~ setzen
‘Wachen abstellen (zur Bewachung einer Person oder
Sache)’
doch moht daz kint dannen niht, / wan diu vart
was im enwiht: / man hêt im huot gesetzet, / dâ von wær ez geletzet / an
êren und an guote EnikWchr
27729;
subst.:
daz si vnrehtes gewaltes erlazzen sein an der selben weinwahste,
an ir bouwe, an ir lesen, an huet setzen, an ablaitte vnd an anlaitte
UrkCorp (WMU)
2345,27;
bildl.:
herre setze hute dem munde min / min leuesse
[meine Lippen] habe in der scherme din
Albert
428.
– jmdn. einer Sache ze ~ setzen
‘jmdn. zur Bewachung von etw. abstellen’
si sazten mich zu hute dem wingarten
Brun
9027
1.2.2
im Bereich der Minne häufig die Bewachung bzw. Bewacher
von Frauen (vgl. aber auch
2.1
):
merker [Aufpasser] und diu
huote, diu verderbent mich, / dur diu mîde ich die frowen mîn SM:
Had
3: 4,3;
huote machet / staete vrouwen wankelmuot. / man sol
vrouwen schouwen unde lâzen âne twanc MF: Mor
18: 4,3;
siu was der huote entwenket, / der alle vrowen sint
gevê [feindlich gesinnt]
UvZLanz
878;
Wig
8056;
SM:Te
12: 3,1
1.2.3
‘Wachdienst, Wache’ (vgl.
3.1
):
die êrsten hûte dâ der naht / der grâve hielt von
Gelre dô Kreuzf
1140
1.2.4
‘Nachhut’ (vgl.
afterhuote
,
nâchhuote
):
Lengewînes brûder wolde jagen / die afterhûte ûf daz her: / sie
satzten sich kein im zû wer / mit menlîchem mûte. / dô wart von der hûte /
Lengewînes brûder irslagen LivlChr
3044
1.2.5
‘Wildhut’
sô sîn iegere erloubet, den sî doch unde ouch anderen
durch hûte willen unde schirmen vor bôsen lûten mugen mitvolgen
StatDtOrd
47,30
1.3
‘Schutz, Sicherheit’ (offen zu
1.2
):
er zebreitet die wolchen ze hute ir [interl. zu expandit
nubem in protectionem eorum
]
PsM
104,39;
risen, lewen und hunde, / die da ligen zu aller stund /
zu hut vor der burge guͤt Minneb
2753;
gên der sêle huote [zum Schutz der Seele, um
der Seele willen] / von disem übelen guote / sult ir iu
vriunde erwerben [vgl. Lc 16,9]
RvEBarl
5279;
Wh
406,24;
Athis
E 144
1.4
‘Bewahrung’ (offen zu 1.1 bzw.
1.2):
unde die craft des lebenes unde wec der gerehtekeit unde
hûte der zuht hanget an eime gûten hirten StatDtOrd
93,32;
wolden wîp in stætem muote / stæten friunden stæte sîn, /
daz kœm in alsô ze guote / daz in triuwe würde schîn, / ders an friunden
irre varnt [welcher (triuwe) sie in Bezug auf ihre
Freunde entbehren müssen] , / sô si sich mit triuwen huote /
gein ir friunde niht bewarnt KLD: UvL
23: 6,5
2
(Schaden verhütende) ‘Aufmerksamkeit, Wachsamkeit, Um- und
Vorsicht’
2.1
allg.:
der in [den Stein] möht
erwerben, / der [...] bedarf ouch guoter huote, / daz
man in ze bade iht trage Volmar
472;
er [der Falke] fleugt gar
ungestüemicleich und ist im selber mit huot unsicher BdN
188,11;
Gâwân der reht gemuote, / sîn ellen pflac der huote
[d.h. er war mutig und doch besonnen]
Parz
339,2;
Tr
5470.
–
mit (grôʒer) ~
‘mit (äußerster) Wachsamkeit, (höchst) aufmerksam’
dise selig einunge soͤllen wir mit grosser
huͦte behalten Mechth
4: 8,12;
her Gwîgâlois mit huote / allez vor im wancte dan /
unz er im aber an gewan / einen slac alsam ê Wig
6702
(vgl. auch
10411);
Moẏses [...] gab an
dén ziten / das buͦh do dén Leviten, / das siz mit
huͦte wielten / in der arche RvEWchr
15620.
–
sunder ~
‘ohne Bedenken’
der busschoff hedde eme in guden moede / enboden dat hie sonder hoede
/ vrylich zo Bunne queme HagenChr (G)
896;
vgl.:
er schrey lut uber alle die burgk, und die von innen
lieffen zu yren wapen, wann sie waren one hut [wohl
‘arglos’ (vgl. aber auch
1.2)]
Lanc
8,10.
–
‘Augenmerk, Interesse’
si cherent ir huete und ir muͤt / an gemach,
an fraz und an gut Erz III
109,39.
– als Wachsamkeit gegenüber falschem Handeln den
Charakter einer Tugend annehmend (auch in der verdeutlichenden Wendung
reine
~ ):
daz ist mines willen zil, / daz ich uf erden nimmer wil / mit
vorbedachtem mute / vallen uz reiner hute, / der ich unz her han gepflegen
Pass III
29,2;
wâ sach ie man ein wîp so schœne und guote /
[...]? / an kiusche ein engel, sist in reiner
huote KLD: Suon
3:2,3;
diu neigunge [...] ist ein
strengiu geisel, diu den menschen ze der huote und ze der tugent trîbet
Eckh
5: 215,2.
5: 278,2;
minne, by dir auch wonen sol / verswigen und wisheit,
/ hut und auch gerechtikeit, / wol getruwen und warheit
Minneb
1310.
3853
u.ö.;
vgl.:
ir guot wîplîch êren huote / hât ir lîp vor wandel
wol behuot KLD: UvL
52: 3,5;
personif.:
eya liebú vroͮwe Huͦte, sitzent
nit, stant ze allen ziten bi mir, so belibe ich von úbel vri
Mechth
7: 48,74
2.2
häufig in Wendungen i.S.v. ‘(vor etw./ jmdm.) auf der
Hut sein, sich (vor etw./ jmdm.) in Acht nehmen’
da under [unter seinen
Männern] hette her einin riesin vreisam / des moste man groze hote
han Roth
759;
was ir geschadin mochte, da hatte si ir hude fore
Parad
78,30;
HagenChr (G)
910.
1890.
–
sijt in hoeden / bys wir dese dinck vergoiden HagenChr
(G)
4381.
4361;
si musin stêin in grozir hude oder si vallin schire
wider in den toit Parad
119,25;
sulcher dinge sit in hute HeslApk
4000;
der mensch meht in als grozzer hute sin selbes sin,
daz er vier oder zehen tag an tæglich svnde wære PrBerthKl
3,55;
Tauler
399,15.
–
alle die wisen und leben die man haben mag, die
múgen alle wúrmstichig werden, der mensch enstande denne uf
siner huͦte Tauler
185,18.
374,9.
208,31
u.ö.
–
der mensche sol sich ze allen ziten in huten haben vor itelen geberden
und vor unnutzen worten HlReg
53,23.
–
doch hielt er volle hute [nahm er sich besonders in
Acht] , / daz icht die sunde queme / und im mit roube neme
/ sines herzen reinekeit Pass III
241,84.
–
‘auf etw. achten, in Bezug auf etw. Acht haben’
er sol siner worte hvͦt hawen vnd lvzel reden
SpitEich
41,6;
Tristan [...] hæte sîne
huote / an rede und an gelâze / in bezzerre mâze, / danner ê mâles tæte
Tr
13630;
dar umbe hielt er sinen mund in soͤlicher
huͦte, daz er inrend xxx jaren sin swigen ob tisch nie gebrach
Seuse
38,2;
Tauler
159,4;
Erz III
36,72;
das súbent [siebte Gebot] : nieman
stil sin guͦt, / des hab din hertz in gantzer huͦt!
KvHelmsd
640
3
‘Ort des (sich) hüetens’
3.1
‘Wachort, Warte’ (nicht klar zu trennen von
1.2.3
):
eins morgens dô der tac ûf gie / und daz der wahtær
verlie / die huote an der zinne Wig
3707
3.2
‘Hutbezirk’ (des Försters):
in swelhes forsters huͦte der walt prinnet, so sol derselbe vorster
den leuten zuͦruͤffen und zuͦbringen, den walt ze leschenne
NüP
174
3.3
‘Viehweide, Weideplatz’ (vgl. mnd.
hôde Schiller/ Lübben 2,277):
manic kaufman, / daz ich ir niht gezelen kan, / die in
kvrtzen iaren / zv gereche kvmen waren, / beide an dem gute, / an felde vnde an
hute Herb
1874.
– übertr.:
wir suln uns sament
vrowen [freuen] / in den himelischen owen /
und in den hosten [höchsten] huten
HeslApk
7353
3.4
‘Unterschlupf, Versteck’
durch dise not weich hin beneben / Silvester, der vil gute, / zu
heimelicher hute. / diz was in eines berges hol, / da er bliben mochte wol / mit
sumelicher pfafheit Pass III
65,34
3.5
‘Hinterhalt, Lauer’
Nemrot von Romania / funff tausent ritter wolgemait / in
ain hute het gelait HvNstAp
7860;
si leiten sich dô in ein huot / für ein grôz stat guot
EnikWchr
11563;
die helde wolgemuot / randen ûz der huot / die vînde
vîntlichen an Ottok
4292
u.ö.;
Herb
13580;
PrBerth
1:211,27
u.ö.
– jmdm. ~
lëgen
‘jmdm. auflauern, eine Falle stellen’
ich muoz ir legen huote, / sô si in den boumgarten
gêt, / und als si dar inne stêt, / sô muoz ich sie
behuoren [vergewaltigen]
EnikWchr
18706;
Saul Davidi legte hute HistAE
2031;
bildl.:
die wîle dir sô manege huote / daz fleisch und diu werlt leit
LvRegSyon
847
3.6
übertr. ‘Einflussbereich’
der luft ist daz næhst element nâch dem feur wann dâ des
feurs huot ain end hât, dâ hebt sich des luftes huot an BdN
74,1.
68,29
huoteboum (?)
stM.
oder hütteboum (?).
Bed. unklar (vgl. DRW 6,139 und 6,165):
daz eine [Stück Rebland] ist ein zweiteil, lit in
Niderenburcheim [...]. daz andere ist ein halb akker bime
hutteboͮme UrkCorp
N357,13
huotelôn
stMN.
Lohn für Bewachung:
von ieden wagen, der getrayde herfuret des freytages czu nacht, ieder wagen 1
r [...] czu hutlone DRW
6,155
(Siegl,Eger; a. 1350)
huotelôs
Adj.
‘ohne Aufsicht, Bewachung’ (von Nutztieren):
dô vant er [der Löwe] ûf der heide / einen ochsen,
der was grôz, / der gieng allein und huotelôs Boner
78,6.
– im Vergleich:
dar umbe gienge wir irre sam die hirtelôsen [La.
huͦtloseu
] schâf, unz an die zît daz uns got
erlôste mit sîner marter SpdtL
81,2
huote|strëbe (?)
F.
wohl eine Art Gefängnis (oder als Syntagma i.S.v. ‘in strenger
Bewachung’ zu lesen (vgl. Anm.z.St.)):
die gewunnen [Besiegten] / und die gisel, die da
bevor / uf der hohe waren enpor / behalden in hute streben, / die hiez er im wider
geben Macc
4549
huotgadem
stN.
hier -gaden.
Aufbewahrungsort für Kleidung:
gewant daz in der padstuben wiert verlorn, daz gilt der hueter nicht: wiert iz
aber in den huetgaden verlorn und wiert der hueter slechtichleich darum
angesprochen, er laugent und wiert mit seinem aide ledick StRBrünn
394
huothabere
swM.
Hafer als Abgabe für Schutz oder Bewachung:
cum jure aduocaticio earumdem curiarum ac jure quod wlgariter huothaber
nuncupatur UrkAugsbBt
1,324
(a. 1306);
avene dicte huthaber ii modios UrbBayJ
191
huoticlich
Adj.
‘hütend’
daz selbe golt [einen Ring] / du fürste mit dir
füeren solt / und ez tragen alle wege / in dîner huoteclîchen pflege [in
deiner Obhut]
Reinfr
15062
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