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ABCDEF s.VGHIJK
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hâ – habere
habergëlt – habet
habirhalm – hadel
hader – hagedorn
hagedürnîn – 2hagen
hagen- – hâkeht
hækelîn – hale
halfter – halmvrischinc
halp – halplëbendic
halpliute – halpvaste
halpvierteil – halsbrëchen
hâl|schar – halsslegelen
halssnuor – halterin
haltnusse – hamme
hamster – hanef
hanef|âkambe – hanken
han- – hantgebeine
hantgelübde – hantic
hantieren – hantschuoster
hantsëhen – hantvestenunge
hantvestlich – hantzoum
hap – hârgeplocke
harheit – harmel
harmen – harnaschrâm
harnaschrâmic – harpfenspil
1harre – harte
harteleben – harz
hasart – haselstûde
haselvurt – haspel
haspelspil – havendeckel
havendierne – haʒ-
haʒʒære – hebelich
hebemuoter – hechel
hechel – heckunge
hecsche (?) – hegelich
hegelîn – heiden
heidenbein – heie
heie – heile
heilen – heilkeit
heillich – heilvündic
heilvuorlich – heimelîn
heimelischheit – heimlendisch
heimreise – heimzogen
heis – heiterîn
heiterkeit – heiʒmüeticheit
heiʒmuot – helfamme
hé?lfant, é?l(e)fant – hëlfestiure
hëlfevater – helleboc
hellebodem – hellegrâve
hellegrübel – hellemôr
hellemunt – Heller
hellerabe – helleseil
hellesêr – helletranc
helletür – hellewagen
hellewal – hellisch
hëllunge – hëlm-
helmhûs – helsen
helser – hemeren
hemerlîn – hen(e)
henefart – hennenbërc
hennenvuoʒ – hërbaʒ
herbe – herbeststiure
herbestteidinc – heremitanîe
heremitanîte – hêrgesinde
hergeverte – hêrischen
hêrischheit – hërnâch
hernâchmâles – hêrrenengel
hêrrenëʒʒen – herschaft
hêrschaft – hërsenkorn
hersten – herter
hertes – hërunder
hërûʒ – hërwërt
hërwider – hërzegebët
hërze- – hërzeküneginne
hërzekünic – hërzen
hërze|nabele (?) – hërzensaf
hërzenschouwære – hërzeschade
hërze- – hërzeswër
hërzeswëster – hërzewêwe
hërzewol – hesderich
heselîn – hewe
hewen – hienâch
hiene – hîgeræte
hîgeselle – himelbërinne
himelbërnde – himelgerüste
himelgesanc – himeljeger
himelkeiser – himellieht
himellitze – himelreise
himelrîche – himelschuole
himelschütze – himelstîc
himelstîge – himeltrût
himeltugent – himelvluc
himelvlügel – himelwîʒ
himelwonunge – hindenkalp
hindenort – hindergekôse
hindergêunge – hinderlister
hinderlistic – hindersetzen
hindersidel – hinder tragen
hinder trëten – hinebaʒ
hinehalp – hinkêr
hinker – hinloufende
hin mahelen – hin-
hin scheiden – hinüber
hinûf – hinwurf
hinze – hirngeil
hirngupfe – hirse-
hirse- – hirʒeln
hirzesmarc – histôrje
hitzblâter – hiufelbant (?)
hiufeln – hiutelvase
hiuten – hôchedel
hôchengel – hôchgelobet
hôchgëlt – hôchgesëgenet
hôchgesenge – hôchgewirdet
hôchgezalt – hôchlûtes
hôchmeister – hôchstrâze
hôchstuol – hôchvertlich
hôchvliegende – hôdelôs
hof – hœheleht
hôhelîche – holde
holde – holerwurz
holf – holtsam
holtschaft – hölzel
holz|elle – holzhuon
hölzîn – holzschuoher
holzschuoherin – hon
hôn – honec|rœre
honec|saffic – honec|vrischinc
honec|wabe – hônkôse
hônkust – hopfenscheffel
hopfenziech – 1hôre
2hôre – hornboge
hornbruoder – hornuʒstich
hornuʒʒehe (?) – horvaʒ
horwehtic – hosewît
hospitâl – houbetbuoʒe
houbetburc – houbetguot
houbethaft – houbetlast
houbetlaster – houbetmeister
houbetmeisterinne – houbetsache
houbetsachwaltære – houbetstrît
houbetstücke – houbetvahs
houbetval – houc
houch – höuschrîbære
höustadel – höuwetmânôt
höuwezëhende – hovegenôʒ
hovegerëhte – hovehêrrinne
hovehœric – hovemære
hovemarke – hoverede
hoverëht – hoveschalc
hoveschar – hove|spil
hovespîse – hovevisch
hovevrouwe – hozelbozel
hû – hücken
huckenære – hüenergülte
hüenerhirne – hüetewol
huf – hüffesiechtuom
hufhalz – hulde
hulden – hülletuoch
hülleworhtære – humel
humerâl – hundertvalten
hundertvaltic – hundeszunge
hündîn – hungerlich
hungerlinc – huntgebûr
      hungerlinc stM.
      hungermâl stN.
      hungermælic Adj.
      hungern swV.
      hungernôt stF.
      Hungertal stN.
      hungertuoch stN.
      hungervar Adj.
      hungervürste swM.
      hünkeln stN.
      hunne swM.
      hunnendinc stN.
      hunnengeseige stN.
      hunnschaft stF.
      hunt Num. (Kard.)
      hunt stM.
      huntaffe swM.
      hunt|âʒ stN.
      huntber stNF.
      huntgebûr stM.
huntgesinde – huobære
huobdinc – huobtac
huobtuoch – huorærinne
huordieren – huormachære
huormache – huoticlich
huotliute – hurm
hurmelen – hurtebære
hurtelich – hûsbruch
hûsdierne – hûsgerihte
hûsgerüste – hûsnôʒinne
hûsphenninc – hûsvride
hûsvrouwe – hüttenzins
hüttesnuor – hy

   hungerlinc - huntgebûr    


hungerlinc stM. ‘Hungernder, Hungerleider’ famelicus, fame cruciatus: hungerlinc SummHeinr 2:298,83

hungermâl stN. körperliches Zeichen von Mangelernährung: aller hungermale / an in sich einez nicht erbot, / si waren schone unde rot, / wand ir got mit truwen pflac Pass III 120,74; der mensche boser wicze / verlvsit mit den svnden gar: / er wirdit dvͦfeliche gefar. / daz dudit vns daz hvngermal PrHess 28,65; hungermal sie dicke leit / unde auch von dorste smahtekeit Elis 1769; SHort 10388. – von Falken: sit accipiter in pennis varia signa defectus producens quae hungermal germanice vocantur AlbertAnimal 1481,35. – übertr. ‘Hungersnot’ daz volc erkennet zwar / zukumftige hungerjar, / ez helt getreide unde korn / daz ez blibet unverlorn / und in dem hungermale / lebe wol an quale Secret 1427. – sprichw.: der hoh zimbret [baut] und weh minnet, der gewinnet underwilent hungermal Seuse 13,9

hungermælic Adj. ‘ein hungermâl tragend, ausgehungert’ sich möhte ein hungermælic strûz / gesaten und gespîsen / mit dem gevegeten îsen, / daz si mit swerten schrieten hin KvWTroj 39642; ein mensche hungermælec / wart einer ganzen wirtschaft / nie sô rehte freudenhaft / als si [ Engelhart und Engeltrût ] zer lieben stunde KvWEngelh 3138. 133

hungern swV. hungeren

hungernôt stF. ‘Qual, Bedrängnis durch Hunger’ 1 ‘Hunger’
2 ‘Hungersnot’
   1 ‘Hunger’ die ir seht in hungernôt, / den teilet mit iuwer brôt, / lât sie niht verderben / noch vor hunger sterben BuchdRügen 1471; mit hungernôt sie rungen, / daz fleisch sie gar bedrungen LBarl 4865; von hungernœte manicvalt / was im ûzer mâzen wê, / wande er vant niht spîse mê KvWPart 18244. 21781; Cranc Jer 18,21; UrkCorp 248A,28    2 ‘Hungersnot’ zv Troyge in der geburde [Gegend] / wart do so groz turde [Teuerung] / vnde so groz hunger not, / daz man ein vil kleines brot / koufte vm einen bisant Herb 11097; in disen ziden ane vieng / ein hungernot, die umme gienc Elis 3478 u.ö.; Eilh (L) 1229

Hungertal stN. ‘Tal des Hungers’ (bildl.; hier als fingierter Ortsname): er [...] rîtet heim gein Hungertal, / dâ guotes und êren diu pfrüende ist smal / und unrâtes ein vollez hûs, / in dem ofte manic mûs / getanzet und gereiet hât, / so si anderswâ was worden sat Renner 1605

hungertuoch stN. in der Fastenzeit den Altar verhüllendes Tuch, ‘Fastentuch, Hungertuch’ (zur Sache vgl. LThK 5,337; vgl. auch hungerlachen ): von den túfelen und von dem hungertuͦch [aus einer Kapitelüberschrift] Mechth 5: 23,3 u.ö.; velum: umhang, segel, hungertuͦch, wil GlAnzfKdVz 4,238. – bildl. (vgl. Anm.z.St.): sît ime [dem Ritter] diu state wart alsô, / dâ lac er sanfte, âne vluoch / nider ûf daz hungertuoch Häslein 146

hungervar Adj. ‘von Hunger gezeichnet, ausgehungert’ (vgl. hungermælic ): ein spiler kind und weib / let ungezzen, klaider par / und ist selber hunger var Teichn 541,16; sô oft daz gewürm daz mit in treip [das Ungeziefer zerfraß so oft die Ernte der Ägypter] , / daz si wurden hungervar, / und ersturben vil EnikWchr 7765; die grîfen wârn hungervar ebd. 19485

hungervürste swM. ‘Hungerfürst’, bildl. für ‘Hungernder, Hungerleider’ merkint waz der arme hat / kvmbers vnd vnrat / [...] / der hunger sweinet sin blvot / gedenkint wie in durste / der arme hvnger furste / hunger durst er lidet Martina 128,88

hünkeln stN. hüeniclîn

hunne swM. auch honne. Amtsbez. einer Gerichts- und/ oder Verwaltungsperson (wmd., vgl. DRW 6,101ff., RheinWB 3,989; s.a. ahd. hunno AWB 4,1364f.; zur Wortfamilie und Etymologie vgl. RGA 15,233ff.) 1 ‘Gemeindevorsteher, Niederrichter’
2 ‘Gerichtsbote, Büttel’
   1 ‘Gemeindevorsteher, Niederrichter’ villarum rectores, qui vulgo hunnen solent appellari UrkMittelrhein 3,994 (a. 1256) u.ö.; WeistGr 4,742 (a. 1135) u.ö. – als Beisitzer im Vogtgericht: sall der [...] vagt van H. darumb dincgen mit den hunnen und mit dem lande DRW 6,101 (NrhArch.; a. 1250)    2 ‘Gerichtsbote, Büttel’ officiatus curie, qui dicitur honne DRW 6,102 (NrhArch.; a. 1247)

hunnendinc stN. hier hundel-, honde-, hoin-. ‘(Vogt-)Gericht mit den hunnen’ (vgl. hunne 1 und DRW 6,104f.): und die kamerer sint fry, quit, loß, ledich [...] von dem rechte unde der gewonheit, das man nennet zu dem hundeldinge, dar zu endorfen sy nyet gaen UrkTrier 315,3 (a. 1350); umb dasz sie der boiszen enttragen sint, dar umb bekennent si den voigden des dritten jares ein hondedingen, des maendages na sent Mertins dage WeistGr 6,545. 6,546 (14. Jh.)

hunnengeseige stN. ein unter Aufsicht eines hunnen geeichtes Hohlmaß (vgl. hunne 1): 4 malter weizen hunnengesei DRW 6,105 (ZRG.² Germ.; a. 1308)

hunnschaft stF. eine Verwaltungseinheit (vgl. DRW 6,107f., RheinWB 3,989): prout ipsa hunschaf iacet RegErzbKöln 3(2),311 (a. 1303)

hunt Num. (Kard.) ‘hundert’ (vgl. hundert ): si slugen ir in lutceler stunt / mere denne uierhunt Rol 6650

hunt stM. Pl. hunt, hunde (z.B. Herb 14977 ), hünde (z.B. KvWTroj 18813 ). ‘Hund’, v.a. zur Jagd, Wacht und Repräsentation eingesetztes Haustier (vgl. Batereau, Tiere, S. 30ff.; LexMA 5,213f.) 1 allg.
2 übertr. (verächtlich, als Schimpfwort)
3 im Vergleich (vgl. auch Friedrich, PhrasWB, S. 228ff.)
4 als Bez. für den Hundsstern (Sirius)
   1 allg.: rîterschefte was dâ vil; / mit hunden und mit vederspil / reit der gast, als im gezam Wig 1030. 2884; ich wil, daz Pentesileam / frezzen die hunde Herb 14977; dâ vant er einen hirz stân. / dâ hetzet er die hunt an EnikWchr 20116; der hunt ist ein unreins vihe PrOberalt 62,42. 118,23; so mach hey [der Abt] doyn jaghen [...] mit synen loufenen hunden gelich eynem fursten [vgl. Dalby, Mediaeval Hunt, S. 142] WeistGr 2,780 (14. Jh.); was hilfet, das der hunt billet; die wile das der wirt sclafet, so brichet der diep in sin hus Mechth 7: 3,20; ie edeler hunt ie vester halsbant! ebd. 3: 1,173; hunte vile [interl. zu canes multi ] PsM 21,17. 58,7; SpitEich 14,4. hundes zungen heilent wunden Renner 2864 (vgl. LexMA 5,214). – spez. auch ‘männlicher Hund, Rüde’ die hund betrüebent die hundsmuoter niht gern [ canes masculi non de facili ledunt feminas ] BdN 126,8    2 übertr. (verächtlich, als Schimpfwort): man liset in der künige buoche, daz einer dem künige Dâvît vluohte und im grôze smâcheit bôt. dô sprach einer Dâvîdes vriunde, daz der den bœsen hunt ze tôde slahen wölte Eckh 5: 57,1; sie fuͦrten dich gebuͦnden / zu den boͤsen huͦnden / die unbesniden waren. / Pylatus bi den jaren / waz da ir rihtere HvNstGZ 2558. 3068; stingender hunt Herb 9783; ir ungetriwer hunt! Parz 693,22; ich bin ain sundig hunt SHort 3912. 3919; Kchr 12358; StrKarl 10086. – spez. vom Teufel (vgl. auch hellehunt ): nu ruche, herre, mich ze vridenne / vor dem ubelen hunde, / der ie zallen stunden / wirvet mit flize, / daz er mich beswiche SüklV 586; do uûr der ubermute hunt / also teife an den helle grunt VMos 4,26; ach der vaig hunt, waz hât er uns armen sælichait ab gerizzen! BdN 234,27; Gen 327 u.ö.; AvaLJ 161,7    3 im Vergleich (vgl. auch Friedrich, PhrasWB, S. 228ff.): er lieff ze tal an der stund, / unsynnig als ain hunt HvNstAp 5394; da det der lewe an der stunt / als ain wolgezemer hunt. / er kroch auff den fussen / fur Appolonio den sussen ebd. 12574 u.ö.; sú tuͦnt rechte also die unnútzen hunde tuͦnt Tauler 82,3; denne erste mag mir armen die gnade geschehen, das ich wider krieche als ein gesclagen hunt in die kúchin Mechth 5: 33,11; si fluhen ze den stunden / sam der hirz uor den hunden Rol 6315; diu [ helle ] stinchet wirs danne der hunt Hochz 538; StrKD 107,271; GrRud Eb 50    4 als Bez. für den Hundsstern (Sirius): und ist ain sterne an dem haubt dez zaichens, der haizzet der hunt KvMSph 23,19 u.ö.; der stern, der hunt haizt, in dem himelzaichen, daz leo haizt BdN 468,10

huntaffe swM. Bez. für Vertreter verschiedener, mehr oder weniger Hunden ähnelnder Affenarten, ‘Hundsaffe’ dîn got hât mich geschaffen / als einen huntaffen, / wan des einen: ich hân vlüge [Flügel] , / dâ mit ervliug ich manige vlüge Georg 3504. – als Bestandteil von Personennamen: Vlreich vnd Weichart die Huntaffen StiftZwettl 255. 253

hunt|âʒ stN. ‘Hundefutter’ mein schwester di muß all tage / mit hundten essen hundas; / das ist schmachlich an alle maß HvNstAp 20068; sy habent gefast manger slacht / in duͤ wammas, merckent daz, / muͤll stop [Staub] und hunt auß. / da von das sy muͤller sin / so kan sy nieman bringen in pin Teichn 586,158; cantabrum vel brenda: huntaz Gl 3:673,46 (BStK287)

huntber stNF. hundesber

huntgebûr stM. mit dem Frondienst der Hundefütterung belasteter Bauer (vgl. auch huntlëge ): der gûte meister Winne / [...] / satzte einen, der was sûr, / von Sôsat einen hunt gebûr / ûf daz hûs zû Winden LivlChr 690. – als Schimpfwort: ez wær mir lait, / [...] / daz ain boͤser huntgebur / und valscher hovelecker, / boͤser schalk unkecker / gehoͤrn ez [ ditz buͦch ] ymmer scholt WhvÖst 12326