hûsgerüste
stN.
was zu einem Haushalt gehört ‘Hausrat, Ausstattung’ (vgl.
gerüste
1):
ez was hûsgeruste dheinez, / noch mendelîn sô kleinez, / daz
man dâ inder vant, / ez wurd geschazt zehant Ottok
91765;
schaff ich dar zuͦ allez mein gelt, daz man mir gelten schol, und
schaff ir allez mein hausgeruͤstt und mein vederwat und schaff ir allez daz
ich han UrkRegensb
219
(a. 1321).
675
(a. 1349);
UrkKlostern
1,179
(a. 1321).
– übertr.:
diu vrouwe min / ist ein eren hus gerüste, / mines herzen muot gelüste / hat
mir got an ir gegeben NeunMänner
A:1,5
hûsgesæʒe, -gesëʒe
swM.
‘Hausbewohner’ (vgl.
gesæʒe
swM.):
zehant dô si geborn wart, / wart si gesant von dann / ainer ammen und irem
mann, / des guotes und der êren rîch / mit hûsgesezen êrberclich /
[...] / die man ze guoter pfleg bat
HvdHageMarg
118
hûsgesæʒe, -gesëʒe
stN.
‘Haushalt, Hofstatt’ (vgl.
gesæʒe
stN. 2):
alle jnburger zu s. Nabor wonende vnd ein iglichs hußgesesse ist schuldig
[...] zu geben DRW
5,414
(ZBergGesch.; a. 1302)
hûsgesæʒede, -gesëʒede
stN.
‘Haushalt, Hofstatt’
Ebli Genseli [gibt] 2 schillinge pfenninge
[von seinem] husgessede UrkFreiburg
3:397,24
(a. 1320)
hûsgeschirre
stN.
‘Hausrat, Ausstattung’
suppellex: husgeschirre VocOpt
10.001;
wölte in aber der vogt irrun, so sol der gotzhusman sin gut, und sin
husgeschirre uffen einen wagen legun WeistBa
246
(a. 1344);
insuper de omnibus suis bonis, quod dicitur housgeschirre et de bonis
mobilibus UrkSüdtirol (V)
2,457
(a. 1237)
hûsgesinde
stN.
zu einem Haushalt gehörige Personen ‘Dienerschaft, Gesinde;
Familie’
ein meister sprach, daz lieber im wêr / ein diep denne ein lügenêr / ze
tegelichem hûsgesinde Renner
15347;
[Hiob] hêt och fiumf hundert esel und dar zuͦ hât
er ain grôz hûsgesinde PrSchw
2,29.
2,109
u. ö.;
des menschen veind sint sin husgesinnde
[
domestici
]
EvAug
22,2
u. ö.;
EnikWchr
21387;
WernhMl
3878;
SHort
6129
–
[das Meerrind] ist gar ain küen tier und gar zornik und
doch niht gegen fremden tiern, neur gegen seim hausgesind, wan ez vichtet alle zeit
mit seiner frawen, unz ez si ertœt BdN
237,13
hûsgewonheit
stF.
‘Gewohnheit, Brauch eines Haushalts’
ez was sîn hûsgewonheit, / daz man alle tage bereit / den armen drî stunt den
tisch AlexiusA
51
hûsgot
stM.
‘Hausgott’
dô ime ave daz niene geviele, umbe waz er ime ave verstâle /
sîne hûsgote [vgl. Gn 31,30 sowie Gn 31,19]
Gen
1450;
GenM
62,1
hûshalten
stV.
hier subst.
‘einen Haushalt führen’
hushalten hat mich geleret / daz ich die minne muͦz begeben
[aufgeben]
KgvOdenw
13,6
hûshebic
Adj.
‘ein hûs besitzend, ansässig’ (vgl.
1hebic
):
waeren es aber nicht seszhafft und hushaebig lewt hie
gewesen, so sol man in daz erst fürpott [gerichtl.
Vorladung] tuͦn an die ennd da si denne wonhaftig sind
gewesen StRAugsb
268,13;
[der Vogt fordert] von ie dem wirt, der hushebig ist, ein
viertel haber ze futerhaber vnd ein vasnachthun WeistGr
4,378
(1. H. 14. Jh.)
hûshërre
swM.
Oberhaupt eines Haushalts, ‘Hausherr, Familienoberhaupt’ (vgl.
hûsman
1):
wande hie teilte ein housherre / sinen richtuom vil verre /
undir sine chnehte, / die dienent im mit rehte Hochz
510;
des sollent wachen ir her vmme, / wan ir niht wiszent, wan er kume / der
husherre [
dominus domus Mc 13,35]
EvStPaul
4807.
4881;
WolfdB
830,3.
– als Ehemann:
suo zuei zusamini cumin an rechtir ewi· is dan daz die vroiwi
einin vatir heit, die sal zu rechti di vormuntscaph uflazi, suanni su uri huisherri
bislaphin heit eini nacht Mühlh
136,13;
do dieselbe frowe sach, daz ir husherre nahete zuͦ dem tode, do begunde
sü sere weinen vnd klagen PrEls
74,215
hûshuobe
stswF.
wohl (land-)wirtschaftl. Betrieb, dessen Zins für den Haushalt des Herren eines
Klosters bestimmt ist (vgl.
huobe
; DRW 5,430):
quod huebe, que dicuntur haushube dabunt triticum, quod dicitur hofwaitz
DRW
5,430
(Dollinger, Classes rurales; 14. Jh.)
hûskommentiur , -komtur
stM.
Leiter und Verwalter einer Niederlassung des Deutschen Ordens bzw.
dessen Gehilfe (vgl.
kommentiur
; DRW 5,436):
daz si heimlichen noch offenlichen, oͤn geverde, nimmer rat gehaben, es
sei dann da bei ein conmentiuͦr oder ein huͦs conmentiuͦr oder
ein bruͦder, den si an irer stat dar zuͦ schickend
StRMergenth
131;
in den zîten, als ich las, / hûscometûr zu Cristmemil was /
von Lîbenzelle Friderîch NvJer
24701
u. ö.;
daz ir den huscomdur manit unde bitet, daz er mir biholfin sie
[...] antweder gegin Franken oder gegen Elsazen
UrkCorp (WMU)
3566,3
hûskumber
stM.
als Bestandteil eines Personennamens:
her Claw Huskummer UrkCorp (WMU)
1621,43
hûsliute
stM. (Pl.)
1
‘(Haus-)Gesinde’
2 wohl Einwohner mit eigenem Haushalt (vgl.
hûshërre
und
hûsman
1 )
1
‘(Haus-)Gesinde’
vnser itlich sal in siner vesten als vil geldes beschede
[bereitstellen] , daz si hvslute gehalden mite mvgen
UrkCorp (WMU)
1816,40
2
wohl Einwohner mit eigenem Haushalt (vgl.
hûshërre
und
hûsman
1):
ze Ranshoven von hvslivten H(einrich) Scober zwene mvtte habern
UrbBayÄ
265,d;
von hvslivten ze Ranshove fvnf schillinge ebd.
265,m
hûslode
swM.
einfacher Lodenstoff (wohl für den Hausgebrauch bzw. in Heimarbeit
angefertigt):
man urloubt im [dem Bauern] hûsloden grâ / und des
vîrtages blâ, / von einem guoten stampfhart [gewalktes
Tuch?]
Helbl
2,71;
dar nach lait der ungemut / nuͤn huß loden brait
Teichn
586,25
hûslôs
Adj.
‘ohne Haus, obdachlos’
sus wart er dicke hus los. / swie manic hus er da verlos, /
so geviel im doch daz leben da / baz danne iender anders swa StrKD
36,13.
–
wan ich suochte dich ê dâ dû lêge hûselôsiu an deme bette
dînes suerdin [Leidens]
TrudHL
35,4
hûslouch
stM.
‘Dach-Hauswurz’, eine Pflanze (vgl.
hûswurz
und Marzell 4,245ff.):
barba iovis semperviva: husloich Gl
3:536,57
(BStK947);
semper viva: husloich ebd.
3:545,25
(BStK947);
nim huslouch vnde stampfe in mit boumole. vnde salbe din
houbit da mite SalArz
29,58;
huslouch hat alle die craft, di der surampf hat
Macer
40,14
hûsman
stM.
1 Oberhaupt eines Haushalts, ‘Hausherr, Familienoberhaupt’ (vgl.
hûshërre
) 2
‘(Haus-)Hüter, Aufseher’
3
‘Hausbewohner’
1
Oberhaupt eines Haushalts, ‘Hausherr, Familienoberhaupt’ (vgl.
hûshërre
):
mit rede an den husman sie quamen [
murmurabant adversus
patrem familias Mt 20,11]
EvStPaul
462;
so tuͦt er rehte also ein guͦt biderbe husman,
der vil edelen guͦten win het bi ime stonde Tauler
53,33;
Elis
4977;
der den schaden da tuͦt, ist er ain husman, der sol ain halbes jar die
stat und den zehenden rumen ungefarlich, ist er ain ledig man, der sol ain gantzes
jar die stat und den zehenden rumen ungefarlich UrkEssl
233
(a. 1319).
233
(a. 1319).
–
‘Bauer’ (vgl. DRW 5,444 f.):
husmanni ibi sunt xx. et unus, qui operantur in houesacha et dabunt xii.
carradas ceruisie UrkEnns
1,519
(zw. 1100 und 1215)
2
‘(Haus-)Hüter, Aufseher’
Syon, din got wirt richen. di stim dinir huysmanne
[
vox speculatorum tuorum
]
Cranc
Jes 52,8;
der turn was harte wol gemacht / unde was vil schône binnen; / oben an den
zinnen / stuͦnt ein sô starker hûsman Kröllwitz
583.
644
3
‘Hausbewohner’
inquilinus: husman VocOpt
13.024
hûsnôʒinne
stF.
→
hûsgenôʒinne
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