hâ – habere habergëlt – habet habirhalm – hadel hader – hagedorn hagedürnîn – 2hagen hagen- – hâkeht hækelîn – hale halfter – halmvrischinc halp – halplëbendic halpliute – halpvaste halpvierteil – halsbrëchen hâl|schar – halsslegelen halssnuor – halterin haltnusse – hamme hamster – hanef hanef|âkambe – hanken han- – hantgebeine hantgelübde – hantic hantieren – hantschuoster hantsëhen – hantvestenunge hantvestlich – hantzoum hap – hârgeplocke harheit – harmel harmen – harnaschrâm harnaschrâmic – harpfenspil 1harre – harte harteleben – harz hasart – haselstûde haselvurt – haspel haspelspil – havendeckel havendierne – haʒ- haʒʒære – hebelich hebemuoter – hechel hechel – heckunge hecsche (?) – hegelich hegelîn – heiden heidenbein – heie heie – heile heilen – heilkeit heillich – heilvündic heilvuorlich – heimelîn heimelischheit – heimlendisch heimreise – heimzogen heis – heiterîn heiterkeit – heiʒmüeticheit heiʒmuot – helfamme hé?lfant, é?l(e)fant – hëlfestiure hëlfevater – helleboc hellebodem – hellegrâve hellegrübel – hellemôr hellemunt – Heller hellerabe – helleseil hellesêr – helletranc helletür – hellewagen hellewal – hellisch hëllunge – hëlm- helmhûs – helsen helser – hemeren hemerlîn – hen(e) henefart – hennenbërc hennenvuoʒ – hërbaʒ herbe – herbeststiure herbestteidinc – heremitanîe heremitanîte – hêrgesinde hergeverte – hêrischen hêrischheit – hërnâch hernâchmâles – hêrrenengel hêrrenëʒʒen – herschaft hêrschaft – hërsenkorn hersten – herter hertes – hërunder hërûʒ – hërwërt hërwider – hërzegebët hërze- – hërzeküneginne hërzekünic – hërzen hërze|nabele (?) – hërzensaf hërzenschouwære – hërzeschade hërze- – hërzeswër hërzeswëster – hërzewêwe hërzewol – hesderich heselîn – hewe hewen – hienâch hiene – hîgeræte hîgeselle – himelbërinne himelbërnde – himelgerüste himelgesanc – himeljeger himelkeiser – himellieht himellitze – himelreise himelrîche – himelschuole himelschütze – himelstîc himelstîge – himeltrût himeltugent – himelvluc himelvlügel – himelwîʒ himelwonunge – hindenkalp hindenort – hindergekôse hindergêunge – hinderlister hinderlistic – hindersetzen hindersidel – hinder tragen hinder trëten – hinebaʒ hinehalp – hinkêr hinker – hinloufende hin mahelen – hin- hin scheiden – hinüber hinûf – hinwurf hinze – hirngeil hirngupfe – hirse- hirse- – hirʒeln hirzesmarc – histôrje hitzblâter – hiufelbant (?) hiufeln – hiutelvase hiuten – hôchedel hôchengel – hôchgelobet hôchgëlt – hôchgesëgenet hôchgesenge – hôchgewirdet hôchgezalt – hôchlûtes hôchmeister – hôchstrâze hôchstuol – hôchvertlich hôchvliegende – hôdelôs hof – hœheleht hôhelîche – holde holde – holerwurz holf – holtsam holtschaft – hölzel holz|elle – holzhuon hölzîn – holzschuoher holzschuoherin – hon hôn – honec|rœre honec|saffic – honec|vrischinc honec|wabe – hônkôse hônkust – hopfenscheffel hopfenziech – 1hôre 2hôre – hornboge hornbruoder – hornuʒstich hornuʒʒehe (?) – horvaʒ
horwehtic – hosewît hospitâl – houbetbuoʒe houbetburc – houbetguot houbethaft – houbetlast houbetlaster – houbetmeister houbetmeisterinne – houbetsache houbetsachwaltære – houbetstrît houbetstücke – houbetvahs houbetval – houc houch – höuschrîbære höustadel – höuwetmânôt höuwezëhende – hovegenôʒ
hovegerëhte – hovehêrrinne hovehœric – hovemære hovemarke – hoverede hoverëht – hoveschalc hoverëht stN. hovereht Adj. hoverëhtlêhen stN. hovereise stF. hovereite swF. hoverîbe swF. hoverihtære stM. hoverihte stswF. hoverîtære stM. hoverlîn stM. hoveroht Adj. hoveruoche swM. 1hovesache stF. 2hovesache stF. hovesaz stM. hovesæʒære stM. hovesæʒe swM. hövesch Adj., Adv. hoveschal stM. hoveschalc stM. hoveschar – hove|spil hovespîse – hovevisch hovevrouwe – hozelbozel hû – hücken huckenære – hüenergülte hüenerhirne – hüetewol huf – hüffesiechtuom hufhalz – hulde hulden – hülletuoch hülleworhtære – humel humerâl – hundertvalten hundertvaltic – hundeszunge hündîn – hungerlich hungerlinc – huntgebûr huntgesinde – huobære huobdinc – huobtac huobtuoch – huorærinne huordieren – huormachære huormache – huoticlich huotliute – hurm hurmelen – hurtebære hurtelich – hûsbruch hûsdierne – hûsgerihte hûsgerüste – hûsnôʒinne hûsphenninc – hûsvride hûsvrouwe – hüttenzins hüttesnuor – hy
|
hoverëht
stN.
1
‘Hofrecht’ , für einen Hof (Grundherrschaft oder fürstl. Hof)
geltendes Recht (zur Sache und genaueren rechtl. Differenzierung vgl. DRW 5,1319f.
und 2 HRG 2,1101f.) 2 übertr. auf die an einem Hof geltenden Sitten und Bräuche (z.T. in der Wendung:
etw. tuon nâch ~
)
1
‘Hofrecht’, für einen Hof (Grundherrschaft oder fürstl. Hof)
geltendes Recht (zur Sache und genaueren rechtl. Differenzierung vgl. DRW 5,1319f.
und 2HRG 2,1101f.):
allez daz gvͦt daz der herre sinem dienstman lihet ze hoverehte. da sol
er hoverehtes abphlegen. vnd lehenrechtes SchwSp
204a;
swer in dan vor geriht kamphlîch an sprichet, / daz alte hovereht er an im
brichet RvZw
182,8.
– auf einzelne Rechte und Pflichten bezogen:
ut de hominibus monasterio suo iure proprietatis vel censualitatis
pertinentibus [...] ius mortuarium quod vulgo val et
hobreht dicitur, ammodo percipiant DRW
5,1320
(Reyscher,Stat. 305; a. 1267).
– das zugehörige Hofgericht:
in dûht diu junger alsô guot / daz er sî nôte verstiez, /
wand sî sich vil gar verliez / ze sînem hoverehte Iw
7341
2
übertr. auf die an einem Hof geltenden Sitten und Bräuche (z.T. in der Wendung:
etw. tuon nâch ~
):
ritter unde knechte / nach schönnem hove rechte / gabend
trost irem heren GTroj
24194;
dâ nâch besehen wir zehant / ritter unde knehte, / ros und îserîn gewant / vil
gar nâch hoverehte Virg
305,10;
sî hôrten sînes hornes dôz: / loufen, springen wart dâ grôz / her gegen der
richen porten, / dâ vor der kleine recke stuont / (nâch hoverehte daz sî tuont), /
und gruozten in mit worten ebd.
224,5.
668,8.
669,3
hovereht
Adj.
auch -roht, vgl.
hogereht
.
‘höckerig, buckelig, krumm, verwachsen’
gibberosus: houerehter, hogerohter SummHeinr
1:309,576;
im was daz houbet geleit / daz im sîn rûhez kinnebein /
gewahsen zuo den brüsten schein. / sîn rücke was im ûf gezogen, / hoveroht und ûz
gebogen Iw
464;
sein [des Unkeuschen] prust ist
klain oder behend und ist dar zuo derhebt oder ain wênig hoferot BdN
51,32;
ein geczwerg kurcz und höferecht und ußermaßen ungeschaffen
Lanc
604,12;
næme einer [...] gar ein armez wîp, ein höverehtez,
sô wærez doch ein rehtiu ê, wan daz ez selten wol gerâtet PrBerth
1:320,29.
– subst.:
hat ain hoverohter guͦt, / si minnent in fuͤr
werden man. / er si haltz, crump oder lan, / hat er guͦt, er wirt gereht
WhvÖst
8658
hoverëhtlêhen
stN.
‘Lehen nach Hofrecht, Dienstlehen’
von houereht lehen [Überschrift] .
[...] allez daz goͮt daz der herre sinem
dienstman lihet ze hoverehte, da sol er hoverehtes ab phlegen vnd lehenrehtes
SchwSp
203b
hovereise
stF.
‘Fahrt an einen (Herrscher-)Hof’ (i.d.R. mit dem entsprechenden
Aufwand, vgl.
hovevart
):
nu sît mir grôze willekomen unt al den vriunden mîn. / der
iuwer hovereise sul wir hôhgemuote sîn NibB
789,4;
dô kom der küene Volkêr, ein edel spileman, / zuo der
hovereise mit drîzec sîner man, / die heten sölch gewæte, ez möht^$’ ein künec
tragen ebd.
1476,2
u.ö.;
wir wellen uns mit vlîze darzuo kêren, / daz unser vrouwen hovereise werde
alsô rîche erziuget, / daz sîn daz lant habe vrum und êre Loheng
1197;
Kudr
245,4.
–
dis ist ein hovereise der minnenden sele, die ane got
nút mag wesen Mechth
1: 4,11
hovereite
swF.
‘Hofstatt, (bäuerl.) Anwesen’ (zur weiteren Differenzierung
vgl. DRW 5,1325f.):
div hofereite, da wir inne sitzzen, div sol vnser sin, die wille wir dar inne
sitzen wellen UrkCorp (WMU)
603,13;
ain hofrait, mit sehtzich morgen akkers vnd zehen tagwerch wismads, mit aller
vreihait vnd rehten UrkHohenz
3,179
(a. 1348);
einweider si [die bescholtene Frau]
ruͤm die stat, als die man tuͦnt, oder si blibe innerhalb irs huses
oder iͤrr hofereite WüP
44,4;
ez sullen ouch die ledrer dhainen slauch noch stirn in die
bech der muller nicht werffen noch uf die strauzz, si sullen sie in irr hofreitin
behalten StRAugsb
170,22.
– bezogen auf die Fläche der Hofstätte:
unam aream, que vulgariter dicitur hoveraiti UrkWürtt
7,399
(a. 1275);
diz sint diͤ guͦt: ein hube diͤ ist gnant wilden hube,
waz dor zv gehort, mit der hofereite wisen eckern vnd weide vnd waz dor zv gehort
besucht vnd unbesucht UrkWürzb
40,532
(a. 1343);
zcu dem sechstin gesecze / teilte he alle vlecze [
fundos
omnes Grund und Boden] / der hovereitin gliche
PfzdHech
239,26.
– Zubehör zu einer Hofstatt:
domus mea sita in Mængen cum eidem pertinentibus, que vulgariter dicuntur ain
hoveraiti UrkWürtt
10,24
(a. 1292)
hoverîbe
swF.
‘Hofdirne, ehrlose Herumtreiberin’
verschamtiu umbetrîbe, / sünden schanden reizelklobe, / lôsiu hoverîbe! /
dienet man ir immer, sî gelonet nimmer wol / [...] / diust
an êren kranc Neidh
WL 28:2,3
hoverihtære
stM.
‘Hofrichter, Richter an einem Hofgericht’ (zur Differenzierung
mit zahlr. Belegen vgl. DRW 5,1328-31):
deme ersame herrin greue Hermanne van Sulz, der ein houe rechtere ist des
romisshin kuͦningis Albrechtis UrkCorp (WMU)
3374,7;
wir setzen, daz des richis hof habe einen houerichtere, der en vriman sii
ebd.
494,5;
wer [...] daz sich imant vnser burger zcu hofe zcuge
[...], di sal vnser hoferichter
[...] zcu Legnicz binnen der muer richten
DRW
5,1329
(LiegnitzUB. 51; a. 1326)
hoverihte
stswF.
beim Besitzwechsel auf einem Hof zurückzulassende Bestände (vgl.
hovegerëhte
,
2hovegerihte
):
est autem ius eiusdem boni, quod dicitur hoverihti, taliter statutum:
quandocunque [...] villicus [...]
cedit vel si decedit, dimittat in loco [...] de feno
meliori [...] id quod sufficere videatur pro 4 bubus
arantibus et 1 malterum avene pro semine UrkWürtt
4,Anh.15
(13. Jh.);
Salgisperge ain hof der giltet vier pfvnt oder daz alse tivre
ist, da sint zwai pfvnt fvr hoverihte UrbBayÄ
1586;
unde sol man danne den hvͤber lan varn uf daz gut da
er uffe saz, unde sol er danne dem herren des daz gut was sine hofrihten geben unde
sol von im schaiden nah des dorfes rehte StRAugsb
60,17
hoverîtære
stM.
an einem Hof lebender Ritter:
so svln zwen hofritter, die wir dazvͦ benennen nach vnsers rates rat vi
pfaerst [Pferde] habn vnd niht mer
UrkWittelsb
2,53
(a. 1294);
swigent ir böser wicht / sprach ain alter hoffe ritter KgimBade
1,253;
ain hofritter sol och sin / gesetzet in dem huze din / der mit ganzem sinne /
hab der warhait minne / er ist genant duͤ rechtikait / und trait an im dez
kunigez clait / von sinem kun ist er geborn / und hat an sinen rat gesworn / grossi
wisz ist im bechant / er heltet luͤt und och die lant / in mag nieman
betriegen Gnaistli
539
hoverlîn
stM.
Dimin. zu
hover
.
‘Höckerlein, kleiner Buckel’ (hier metonymisch):
Melioss sprach: ‘ane grusse / trüwe ich vor dir,
höverlin, / wol iemer untz uff min ende sin. / waz möchtt ich fraisse enpfachen /
von dir gar untonnen man?’ GTroj
21445
hoveroht
Adj.
→
hovereht
hoveruoche
swM.
→
horeruoche
1hovesache
stF.
‘Hofstatt, zu einem Haus oder Hof gehöriger Grund’
confirmamus [...] duas curtes
[...] et unam houesacham [...]
et duas houesachas UrkEnns
2,100
(a. 1073);
die hofstat, da daz hus vf stat, vnd alle hofsache vor vnd hinten
UrkCorp (WMU)
736,28;
ein ieglich man des hofesache daran stozzet
StRAugsb
170,14;
StRMünch
55,12
2hovesache
stF.
→
obese
hovesaz
stM.
vom herrschaftlichen Hof gesetzter Pachtzins für etw.:
swaz in von den vorgeschriben vnsern ampten, nuͤtzzen vnd
guͤlten wirt und gevellet, daz suͤllen sie uns nach iren trwͤen
an beraiten pfenningen verdienen, als der hofsatz gesetzzt ist
UrkWittelsb
2,387
(a. 1347)
hovesæʒære
stM.
‘auf einem Hof Ansässiger, Pächter’ (vgl.
hovesæʒe
):
Heinrich der schuͦsuter [...] unde Agnes, sine
eliche husvrowe, die do wilemal unser hofesesser wornt UrkStraßb
3:173,31
(a. 1305).
– bei mehreren Beliehenen der dem Leiheherrn gegenüber Verantwortliche:
als dicke der hofesesser abeget, der es empfangen hett von ir aller wegen, als
dicke sol man dem hofeherren einen anderen hofesesser geben UrkStraßb
4,2:125,18
(a. 1322)
hovesæʒe
swM.
auf einem Hof Ansässiger, Pächter (vgl. differenzierter DRW 5,1335):
wellent dîe houesêzen ir gedinge vf den houestetten verkoufen, so sol mens von
erst dem houeherren bîeten UrkCorp (WMU)
2751,8;
allen den, an die dise houestat in houesezzen wis iemerme gevellet ebd.
3273,25;
uber alle die hove der brudere oder dienestliute, dar inne si selber niht
seshaft sint, so hat reht der schultheisse, oder der rihtere für zu ladenne an
gerihte den hovesessen StRStrassb
57,37
hövesch
Adj., Adv.
vereinzelt und spät auch adv. (
Minneb
4455;
SM: Go
3:2,6
); auch subst.; ab etwa 1200 in allen Dialektgebieten bedeutungsgleich auch
hubisch/ hübesch (vgl. zur Lautgeschichte Bumke, Höf. Kultur, in:
PBB 114/1992, S. 414-492; hier S. 427ff.), im Md. z.T. v-Ausfall (z.B. HagenChr
(G) ).
Kern- und Programmwort zur Charakterisierung eines Gesellschaftsideals der
ritterlich-adeligen Lebenswelt mit ihren materiellen wie ideellen Aspekten (lat.
curialis, vgl.
kurtois
; zu Paarformeln wie
~ unde guot, ~ unde
wîs etc. vgl. mit zahlreichen Belegen Erlei, Höfisch, S. 293-304),
‘den gesellschaftlichen Vorstellungen des (idealen) Hofs entsprechend,
höfisch’
1 auf Menschen bezogen (Verhalten und Erscheinungsbild umfassend) 1.1 Gruppen der Hofgesellschaft 1.2 einzelne Mitglieder der Hofgesellschaft 1.2.1 Männer 1.2.2 Frauen 1.3 Personen außerhalb der Hofgesellschaft (selten) 2 Einstellungen, Verhaltensweisen und Handlungen in höfischem Zusammenhang charakterisierend (z.B. Jagd, Turnier, Minne, Fest, Gespräch) 3 auf den äußeren Eindruck bezogen, von Angemessenheit übergehend zu Eleganz und
äußerlicher Schönheit (zunehmend verfestigt auf Graphien mit b ) 3.1 von Menschen 3.2 von Gegenständen, überw. Kleidung und Ausstattung (bezogen auf Aufwändigkeit von Material und Herstellung sowie Erscheinungsbild) 3.3 selten von Tieren 4 auf Kunst und Literatur bezogen 5 Einzelnes 5.1
‘adelig’
5.2 bezogen auf Gott bzw. heidnische Götter 5.3
‘klug, gebildet’ (?) 5.4 bezogen auf die Ostertage (jüngere Belege SchweizId 2,965) 6 mit negativem Aspekt (vgl. auch einzelne Belege zu Spielleuten unter
1.2 )
1
auf Menschen bezogen (Verhalten und Erscheinungsbild umfassend)
1.1
Gruppen der Hofgesellschaft:
vor Etzeln dem künege ein ingesinde reit, / vrô und vil
rîche, höfsch unt gemeit, / wol vier und zweinzec fürsten tiwer unde hêr
NibB
1342,2;
hufsch des hoves gesinde si Andreas
432;
ie ze dem tische sach man komen / hübsche kamerære UvEtzWh
1615;
tûsent ritter wol becleit. / als ich von in geschriben
vant, / algelîch was ir gewant, / der hübschen kumpânîe UvZLanz
8861;
ûf den hof der knappe reit. / die höfschen prüeveten
sîniu kleit / wol nâch knappelîchen siten Parz
648,4;
alsus enpfâhen wir den süezen meien! / wol ûf, ir hübschen
leien! / wir suln die fröide heien, / vil frœlîch tanzen reien
KLD: GvN
14: 1,12;
die [
hôhgezîten
]
suln wir vrœlîche begân: / stolze junge vrouwen hân / und werde ritter
hôhgemuot / und ander hövesche liute guot RvEBarl
11430.
– bezogen auf Spielleute, z.T. in den Wendungen
~ man; ~
liut:
ich was ein höfscher spilman / und kunde genuoge /
höfscheit unde vuoge Tr
7560;
wa ist diu künegin hêr? / hât si der hübeschen videler bî dem Rîne iht
mêr? RosengD
461,2;
UvEtzAlex
Anh. 1942;
da was ouch manic hubes man: / [...] / der
fidelte uzer der mazen wol, / der sluͦc die drumen, dirre peif, / der
ander suͦze wise greif / an harpen unde an rotten Elis
167;
EnikFb
252;
SHort
3176;
Orend
2334;
er [Salomon] hete ouch springerinne unde
singerinne und ander hübischer liute vil, daz ez âne mâze was
PrBerth
1:176,15;
wan sol oͮuch wissen, vmbe dîe hupschen luͤte vnd vmbe
buͦben vnd vmbe dîe [...] wîp, das stat an
des rates bescheîdenheit UrkCorp (WMU)
1295,4;
ze dem brutlouffe soll ouch nit me hûbscher lütte sin wan zwen singer,
zwen giger und zwen toiber [Schalmeienspieler]
StRZürich (B)
123,30
1.2
einzelne Mitglieder der Hofgesellschaft
1.2.1
Männer:
der willen hett ritter zu werden
[...], der must wesen hubsch on dorperkeyt und
gut on schalckeyt, barmherczig syn uber die armen und milte wiedder die
durfftigen Lanc
120,26;
wande du wâris biderbe unde gût / und hetes manlîchen
mût. / [...] vil milde, / gevôge zô dînem schilde,
/ getrûwe unde wârhaft, / hubisch unde êrhaft, / wol geborn unde rîche
SAlex
3807;
Herb
2975;
er hete guͦte wapin an / und quam wol als ein
huuisc man / geuarn an des ringis ort Athis
E 158;
joch sol ez niemer hövescher man gemachen allen wîben guot. / er ist
sîn selbes meister niht, swer sîn alze vil getuot MF: Eist
3:3,3;
eyn ritter koin [l. küene
] ,
hoisch ind wijs HagenChr (G)
3608;
der soldân hübesch unde wîs KvWPart
15765.
–
‘herre ritter’, sprach die jungfrau,
‘ir sint als hubsch nit als ir wol sin mochtent, ir hettent
nehelich dißen verwunten ritter ertrettet, der wetlich ein als edel man
ist als ir sint oder edeler!’ Lanc
362,1;
irn sitt nit hubsch das ir mich uß mynen
gedencken hant bracht ebd.
224,25
1.2.2
Frauen:
vil dîkke saget man dem hêrren ze mære, / daz ze
Biterne wære / guoter knehte alsô vil / manic rîterlîch spil, / vil manic
hovesc frowe Kchr
4351;
Elena was gewere, / suzze, senfte, reine, frut, /
kvsche, schone, milde, gut, / edel, einfalt, ersam, / hubisch, wise, lustsam
Herb
2942;
ouch intfienc wole den degen / Beatris die gute, / die
hovische unde die wol gemuͦte GrRud
Ib 19;
sie was an allen sachen [in ihrer ganzen
Erscheinung] / hübsch unde hovelîch, / schœne unde
minneclîch Wigam (B)
1548;
‘höfschiu, getörste ichz iu gesagen, / ich
sagetez iu’ sprach Tristan Tr
12086
1.3
Personen außerhalb der Hofgesellschaft (selten):
sage mir, hoͤbescher cramer stolz unt lobbêre
PassSpW
287;
ist daz der höfsche koufman, / von dem uns sîn sun
Tristan / sô manege tugende hât geseit? Tr
4055
2
Einstellungen, Verhaltensweisen und Handlungen in höfischem Zusammenhang
charakterisierend (z.B. Jagd, Turnier, Minne, Fest, Gespräch):
swelch man hât einn hüfschen muot, / der tuot mit rehte swaz er tuot
WälGa
3921;
Helbl
1,463;
der keiser an den wirt gert, / daz er durch hubschen sit /
mit den kameræren rit / ein lutzel für die stat Ottok
32288;
UvZLanz
1340;
LvRegFr
2909;
der wise do mitt wortten hie / sine rede angefieg. / mitt
hübschen züchten er sprach GTroj
19669;
dû sprichest, als der höfsche sol: / diu wort gezement der
crône wol Tr
4495;
man siht noch hiure hofschen tanz, / mangen swanz / unde
kranz. / wen sol der verdriezen? KLD: Kzl
11: 1,11;
kurzewil und hoͮsches leben RvEWh
9866;
ir [der minneholden
] beider wille was al
ein, / ir kurzwîle hübesch unde gemein, / als in beiden wol gezam Heidin
II
1780;
wie vollekomen er wære / an höfscher jegerîe
Tr
3315.
– subst.:
sümliche bizent ab der sniten / und stozents in die
schüzzel wider / nach geburischen siten; / sülh unzuht legent die hübschen nider
TannhHofz
48.
– ironisch:
daz ist Engelbolt mit sîm gesellen Stœren: / die
trettent also wæhe / und gênt dort hübesche her von Hôhenlîten SM:
Go
3: 2,6
3
auf den äußeren Eindruck bezogen, von Angemessenheit übergehend zu Eleganz und
äußerlicher Schönheit (zunehmend verfestigt auf Graphien mit b)
3.1
von Menschen:
daz ist ein hübesch knappe, der weibel: / sîn hâr, daz ist
crispet, / wand erz an dem ringe dike rîbet SM: Go
2: 3,1;
wand sî mit guotes wîbes schamen / wol bekleidet hât ir höfschen lîp
KLD: RvR
13:1,4;
SM:HvS
4: 4,1;
hubische vrowen spulgint [pflegen] sich ze
verwinne mit wizir varwe vnde mit rotir varwe PrGeorg (Sch)
2,162;
wie hubsch [
pulchra
] du bist ein
vrindin min. / Maria magt MarSpAmorb
2,1;
diu kel was hübesch unde sleht / und in allewîs gereht
[
collum Jesu pulchrum erat, planum atque
rectum
]
WvRh
6354.
1308
(aber:
ir ganc was hövesch [
multum
curialis
] unde sleht ebd.
1433
);
do dem húbschen kneblin des weinenden mannes
gross trehen úber sinú oͤglú als vast ab runnen
Seuse
122,7.
121,29
u.ö.;
mit jungen junc, mit alten alt, / mit snellen balt, / mit vrevelen vrech,
mit hübeschen wolgestalt Frl
8:4,3
3.2
von Gegenständen, überw. Kleidung und Ausstattung (bezogen auf Aufwändigkeit
von Material und Herstellung sowie Erscheinungsbild):
dâ [am Mantel] stuont ein
höfscher zobel vor / [...], / weder ze smal noch ze
breit, / gesprenget, swarz unde grâ Tr
10924;
dâ wæren komen geste, / schœner ritter viere, /
hübsch mit geziere / an ross und an gereite UvZLanz
6276;
rôt sîne schuoh und hübesch gnuoc HvFreibTr
1182;
dißer schilt ist viel húbscher dann ich wonde
Lanc
342,34;
daz [beim Gewand] diu übervlüzze der hübeschen
lenge gerlîchen vermîden werde KlarAugsb
4,9;
si suln ouch haben einen swarzen wîl [Schleier]
niht ze kostbær noch ze hübesch gestrecket über ir houpt ebd.
4,27;
[er] bot dem jungling ein húbsches
zeinli [Körbchen] , daz waz vol roter
frúhten Seuse
31,29.
– übertr.:
séht àn die heide, seht an den grüenen walt: /
[...] / bluomen loup diu beide / mit mangem
hübschen kleide / sô sínt sìe bekleit KLD: GvN
20: 1,6
3.3
selten von Tieren:
ein hövescher hunt, der spilte gegen sînem herren schône,
/ wand er sprang ûf in unde bal in süezer stimme dône KvWLd
32,166;
‘luoge, liebe muoter, sich, / zarte muoter, waz hân ich! / ein alsô
hübschez heselîn!’ Häslein
193;
WernhMl
5257;
Seuse
139,3
4
auf Kunst und Literatur bezogen:
fabeln, zale vnde spel, / hubesche buch, minne brieb / was im
[dem Kg. Priamos] vzer mazze lieb Herb
3151;
sô tihteter schanzûne, / rundate und höfschiu liedelîn
Tr
19211;
daz ir in allen iuwern tagen / habet nie gehœret sagen
/ sô hübsche mêre gehiure / von schœner âventiure HvFreibTr
1259.
–
mit diser hibschen gezierde lossen wir die rede stan WolfdD
1112,1;
wir biten dich herr bescheiden / daz du in gotes geleiden /
teutsche machest min hubsche kunst Physiogn
15.
–
ein tribün man vor dem chor vie, / [...] / mit
golt man darin gas, / mit hübschen werchen mans peslas
[umfieng]
Hawich
4325.
– bezogen auf die literarisch-künstlerische Haltung (oder zu
5.3
?):
da von sprach hie vor alsus / ein hubescher man, Ovidius
Ainune
312;
dâ von der hübsche Nîthart / sanc, als ich vernumen hân
HvFreibTr
3780
5
Einzelnes
5.1
‘adelig’
von hovescher geburt DRW
5,1246
(MagdebChr. I; a. 1350)
5.2
bezogen auf Gott bzw. heidnische Götter:
her Jûpiter, der hübsche got KvWTroj
813.
1575;
vnser herre Jesus Christus, der starke, der wise, der gvde, der shone, der
edele, der hohe, der werde, der riche, der milde, der svze, der hvbese, der
othmvdige SalHaus
60,9
5.3
‘klug, gebildet’ (?):
microcosmus, daz ist als vil gesprochen als die clain
werlt. dar umb sprechent hübsch leut: ich sach alle werlt in ainem rock
BdN
4,8;
es ist sicher, das juden vnd haiden minnent vnd bekennent etlich reht,
anders ieglicher neme den andren lip vnd guͦt, der úber jn
moͤchte. dis ist ain húbscher stritt nach der warheit
Gnadenl
1,545;
dy dritte wise [einen Baum zu
pfropfen] ist hobisch [elegant, ausgefallen
?] vnd selczen Pelzb
120,30
5.4
bezogen auf die Ostertage (jüngere Belege SchweizId 2,965):
15 ß an dem hübschen mendag, vnd 15 ß an dem hübschen zistdag
DRW
5,1577
(Geschfrd.; a. 1347)
6
mit negativem Aspekt (vgl. auch einzelne Belege zu Spielleuten unter
1.2):
la mich des gniezzen doch / das ich [der
Teufel] also pin noch, / das ich chain weltleich schande / geschünt
[betreibe] nie in chainem lande / an hübscher sunden
vil Märt
2987;
schonen lip vil hubesch sie [die Sünderin
Pelagia (ein bose wip) vgl. V.
29485
] truc. / ir hohvart die hete unvuc, / der
sie von hubescheit pflac Vät
29501.
– in der Verbindung
~ wîp
‘Prostituierte’ (vgl.
höveschærinne
,
hövesche
):
hute dich ouch vil sere, / wiltu haben ere, / daz du icht brechst die
truwe din. / din gelubde laz stete sin. / kindere unde hubsche wip, / die da han
unsteten lip, / und die ungetruwen man / sal man die truwe brechen lan
Secret
1147.
– Lit.: Erlei, Höfisch, S. 241-268 und
293-304; Wolf, hövesch.
hoveschal
stM.
‘laute, festliche Freude am Hof’
den âbent und den morgen fruo / geschach dâ kurzewîle vil. / justieren,
tanzen, seiten spil / wart gesehen unde erkant. / pferit, silber und gewant / wart
umb êre dâ gegeben. / man sach dâ junge und alte leben / in rîchem hoveschalle
KvWEngelh
5003;
er solte heizen mîden / sîn ingesinde disen dôz. / der
hoveschal ist alsô grôz / und muoz mir werden hie ze sûr KvWTroj
8584.
5334.
– Festlichkeit am Hof:
nu kam in manec geselleschaft / tegelich ûf der strâze, / die
sich ze guoter mâze / gasten ûf den hoveschal UvZLanz
9134
hoveschalc
stM.
1
‘Bauer’
2
‘Diener an einem Hof’ , oft herabsetzend
1
‘Bauer’
colinus [l. colonus
] : houiscalc
Gl
3:666,8
(BStK287)
2
‘Diener an einem Hof’, oft herabsetzend:
ein lôser hoveschalc KvWLd
32,211;
swer dient mit sünden, daz mit schanden / dem würde gelônet in allen landen /
nâch sînem werde, daz wêr wol: / sô wêre sô manic hof niht vol / hofeschelke, der
selten ieman / grôze êre oder frumen ie gewan Renner
18301;
daz haben die argen nu verkeret. / milt dekeine bosheit leret, / ein man wolde
danne im selbe geben. / als lernent hoveschelke leben Jüngl
894.
866;
BMisstr
390
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