hôchmeister
stM.
auch hôh-, hôhe-, hôe-, hô-.
1
‘Oberster eines geistlichen Ritterordens’
2
‘Vorsteher eines Spitals’ (s.a. Glossar zu
StRMünch , S. 839) 3
‘hoher/ großer Meister’
1
‘Oberster eines geistlichen Ritterordens’
die des wolden geniezen, / daz si die hôchmeister hiezen
– / daz ist ir oberister nam – / die gebuten bî der gehôrsam / den
brüedern ze fliehen Ottok
51720.
– Deutscher Orden:
ein vromer helt [...] wart zû hôemeistere erwelt
LivlChr
9767;
zu hômeistere gekorn NvJer
17142;
wir brvͦder Cvͦrat von Vuͥhtewangen, hohmeister des
ordens sante Meriien von dem tutschen hvse UrkCorp (WMU)
1651AB,29,28;
homeister des spitals sente Marien des tutschenhuses von Jerusalem ebd.
3264,2;
bittet ouch vor unsern hômeister unde vor alle gebîtere unsers ordens
StatDtOrd
131,38;
Kreuzf
4046;
Köditz
7,28.
41,3;
Hiob
15563;
OberrhChr
65,12.
– Johanniter:
der hômeister [Hs.
hohemeister
] von sente Jôhanne Kreuzf
1149.
1659;
vome spitâle der hômeister [Hs.
hohemeister
]
ebd.
1769;
Herman von Brunshorn, der hômaister waz und ist UrkCorp
(WMU)
N178,13
2
‘Vorsteher eines Spitals’ (s.a. Glossar zu
StRMünch , S. 839):
dez spitalz pfleger, hochmaister oder swie ir maisterschaft
genant ist StRMünch
535,4;
Gabriel der Ridler und Ludweig der Poͤtschner, burger
ze Muͤnichen und die zeit hochmaister und pfleger des spitals zum Hailigen
Geist daselbs ebd.
592,24.
588,11
3
‘hoher/ großer Meister’
ein hôchmeister von der schrift oder von rechte [Doktor der
Theologie oder des Rechts]
StatDtOrd
143,17
hôchmësse
stF.
‘feierliche Messe, Hochamt’
‘in principiô’ / daz ewangelium [Io
1,1-14]
[...]
[
solden
] dî pfaffen
[...] / nâch der hômesse sprechen NvJer
26711;
daz si keine processien gen noch homesse singen soldin Köditz
50,21
hôchminne
stF.
‘hohe Minne’
hôch minne kan wol zieren Parz
757,24;
solh vngefueg, des dew hoch minne / ze flust gicht JTit
3318,2(La.)
hôchmüete
Adj.
‘hochmütig, übermütig’
[die Frauen] worden alze hôch gemût [La.
hoch muͦt
] / und alze stolz wider die man
En
11300;
[
si
] wurden vil hôhmuote
PrStPaul
115,6
hôchmüete
stF.
auch hô-.
‘Hochmut, Übermut’
diu [La. ther
]
hochmuͦt muz ie unter geligen Rol
4886.
3689(La.);
si hat den loͤwen der hochmuͤti under ir
fuͤsse getretten Mechth
1: 38,5;
sine groze homut Pass I/II (HSW)
19395;
ein prister zu im quam / in werltlicher homut Pass III
402,53;
Vät
4200;
Bit
7713.
10915
hôchmüetic
Adj.
auch hô-.
‘stolz, hochmütig’
er was [...] / sinen undertanen
otmutig, / sinen ubertogenden [=
übertougenden
] hochmutic Herb
140;
manec hôchgemüetic [La.
hohmuͤtich
] lîp Wh
370,6;
sîn volc hôchgemüetic [La.
hochmuͤtik
] und gogel ebd.
377,3;
der homutige man Pass III
159,23;
Hester
126;
wand er sich homutic truc Daniel
3833;
Mechth
5: 34,13.
7: 52,4;
subst.:
oetmoet den hoemoedigen dwingt, / daz her nicht zuͦ ho
enspringt MinneR 496
175;
Mechth
3: 21,35.
–
so volgete er deme mute / an homutigen sachen Pass III
280,1;
es sint etteliche menschen von nature eins
hochmuͤtigen sinnes Seuse
506,25;
homutic stet sin herze Daniel
6175;
ir homutigez sunden Pass III
403,98;
mit hochmuͤtiger girekeit Mechth
3: 24,18;
in homuͤtigem zorne ebd.
7: 3,50
hôchmüeticheit
stF.
‘Hochmut’
der fumft nutz [dieser Betrachtungen ist] , daz si
mich demuͤtich machten in hochmuticheit, so mir min dinch eben gie
Baumgart
68,21;
[das Verurteilen anderer Menschen] wurt geborn uz
hochmuͤtekeit und eigenre gevallunge Tauler
74,15;
muͦtwillikeit [...],
hochmuͤtikeit, eigenwillikeit, [...]
ebd.
196,1
hôchmüeticlîche
Adv.
auch hô-.
‘stolz’
di brut vri von allen sorgen / sprach recht al sunder vare /
gar hochmuticlich offenbare Brun
852;
und wer also [demütig] zu kirchin get, der scheidet
bezzir dannen. swer aber homuͦtecliche dar get, der scheidit ergir dannen
PrLpz
123,3
hôchmuot
stM.
auch hô-.
1
‘Überheblichkeit, Hochmut, anmaßendes Wesen’
2
‘gehobene Stimmung, hohes Selbstgefühl, Freude, Glückseligkeit’
1
‘Überheblichkeit, Hochmut, anmaßendes Wesen’
sîn hôhmût in dar zû trûc, / daz er sih hîz wîsen / gegen den
paradîse SAlex
6614;
als balde als einem menschen in kumet ein hoch muͦt,
ein beheglicheit sin selbes und ein vermessenheit oder eigenwillikeit, so zehant ist
der vigent do Tauler
215,1;
iz dûhte si ein hôhmût SAlex
2252;
(sprichw.:)
ez ist eht als man dâ seit, / daz unrehter hôchmuot / dem manne lîhte schaden
tuot Er
1230;
der hât sich underwunden / grôzes hôchmûtes En
5385;
an im [Bischof] entpfant / Effrem der altvater gut
/ so ungevugen homut, / den er truc Pass III
126,60;
[
got
] verdruckit allen homut, / al ubirmut er
nideret Glaub
2553;
sô vellet si [Seele] an hôchmuot, daz ist sünde
Eckh
2:143,5;
wolde ich disen gûten kneht / verderben dorch mînen hômût En
11675;
der mit homute ummegie Pass III
11,15;
so ir den lîp vil wole gazet unde getrenchet, so schundet er
iuch sâ ze bôsin werchin, ze bosin wortin, ze hohmuͦte, ze aller slâhte
upichêit Spec
45,19
2
‘gehobene Stimmung, hohes Selbstgefühl, Freude, Glückseligkeit’
dô der herre Heinrich / alsus geniete sich / êren unde guotes / und
vrœlîches muotes / und werltlîcher wünne[...], / sîn
hôchmuot wart verkêret / in ein leben gar geneiget AHeinr
82;
mir ist freude gestîn, hôhmuot gast Parz
219,22;
hôhen lop erwirbet hôher muot. / guoten wîben hôchmuot wol
behaget KLD: UvL
46: 2,4;
Parz
237,8(La.).
342,8(La.);
Wh
268,28(La.)
hôchprîsende
Part.-Adj.
‘hoch zu preisen’
der junge sûze man, / des hôch prîsende tât / zu sûzer rede
brâht hât / her Wolfram von Eschenbach Kreuzf
953;
sîn hôch prîsende tât ebd.
5973
hôchprîslich
Adj.
‘in hohem Maße preiswürdig, herrlich’
des geloube ich nicht, daz sô hôch / prîslich wêr sîn lobes
[adv. Gen. ‘durch/ für sein
Lob’
] kleit [Subj.] /
gesprenzelt und zîrlich bereit JvFrst
9388
hôchprophête
swM.
‘hochstehender, in Ehren stehender Prophet’
er waz ein hoch prophete MarHimmelf
95;
Zacharîas, / der ouch ein hôch prophête was Erlös
1514.
1636
hôchredic
Adj.
‘prahlerisch redend’
linguam magniloquam: die zunge hohredige PsM
11,4
hôchschînende
Adj.
‘ein hochstehendes, achtbares Aussehen habend’
also sint [...] gros hoch schinent
uͤbungen und wunderlichen hoch lebende wort und werk, das alles inwendig in
dem grunde wurmstichig ist Tauler
185,8
hôchsidel
stN.
‘erhöhter Sitz, Speisesofa’, Glossenbeleg des 12. Jh.s s. AWB
4,1198
hôchspitzic
Adj.
‘eine hohe Spitze habend’
hôchspitziger dache, vürspitziger liute / ist vil mêr in der werlte hiute /
denne bî unser veter jâren, / dô dach und liute einveltic wâren
Renner
13807
hôchsprünge
Adj.
zur Wortbildung vgl. ahd. granasprungi (Splett, AWB 1,914; Heidermanns,
Primäradj. S. 539).
‘hochspringend’
swer nu des hasen geselle sî / und ûf der wortheide /
hôchsprünge und wîtweide / mit bickelworten welle sîn Tr
4640
hôchstapfes
Adv.
‘mit hohen Schritten, stolz’
die scorpionen [...] gent hostapfes
glich den croten HeslApk
13845
hôchstat
stMN.
‘hohes Ufer, Steilufer’ (WMU 2,874):
und anderhalb juchert uf dem hohstat, dú Blache UrkCorp
(WMU)
2348,10
=
UrkFreiburg
2:213,37
(a. 1296);
uf dem hohstade ein zweiteil ebd.
3:328,28
(a. 1317)
hôchstrâze
stF.
auch hô-.
‘Hochstraße, befestigte Straße, Hauptstraße’
und lit ein stuke uf der hochstraze neben Sehern Berngeres langem acker
UrkCorp (WMU)
694,9;
hern Frideriches haus [...], daz da stet auf der
hohstrazze ebd.
2609,11;
in civitate Winne in platea, que dicitur hostraze UrkSalzb
3,207
(a. 1216);
UrbTennenb
224.
– als Bestandteil von Personennamen:
Berhtolt an der hohstrazze UrkCorp (WMU)
1103,13;
her Leupolt ouf der hohstraz ebd.
1014,29;
Seifrit, Leupolts sun ouf der hochstrazze ze Wienne ebd.
2103,7;
her Seifrit, hern Leupoltes sun von der hohstrazze ebd.
N363,20
(vgl.
Leupoldus de alta strata UrkWSchott
82
(a. 1288)
).
– als Ortsname:
Hochstraze giltit zwæne mutt rocken UrbBayÄ
1003
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