hemerlîn , -lî
stN.
‘kleiner Hammer’
– als Bestandteil von Personennamen:
Margwart Hemerlj UrkCorp (WMU)
2764,41;
Burghart Hemerlin ebd.
2130,3
u.ö.
hemisch
Adj.
zu
1ham
swstM.
‘hämisch; hinterlistig, boshaft’
– bezogen auf Lebewesen:
Sathan, dis hemsche swin Hiob
6550;
hin reit der hemische Antret HvFreibTr
4655;
der endecrist, [...] des hemischen ruden / beiten di
tummen juden / und gelouben [...], daz er io si messias
HistAE
2423.
– bezogen auf Handlungen:
want sî mit hemischir tât / den degin sô ellinthaft / slûgin
unde nicht mit craft NvJer
12448;
hemische klag Ottok
89824;
hemischen gruoz Helbl
13,172
hemischlîche
Adv.
‘hinterlistig, bösartig’
dornach nicht lange David nam / zu hergreven Amasam, / den Joab zu tode stach. /
hemeslichen daz geschach HistAE
2240;
der unreine / began sîn argiz neckin / offinlîch
inpleckin [sehen lassen] , / daz er hemischlîch barc
NvJer
7593
hemmen
swV.
1
‘etw./jmdn. hemmen, hindern, aufhalten’
2
einen ze einem
‘jmdn. an jmdm. fesseln’
1
‘etw./jmdn. hemmen, hindern, aufhalten’
gras, wie bist verslemmet! / din grune ist gehemmet. / wer
spiset nu alle tier [...] ? Daniel
2682;
si werden grulich gehemmyt / und zu tode gar geclemmyt / in
der gerichte phorten Hiob
1765;
dâwidir [
unkûsche
] doch mit allir craft / der reine gotis degin vacht, / daz vleisch mit
hungir clemminde / und manchirwîs ôt hemminde NvJer
18841;
– subst.:
diz hemmin alsô swinde, / mûhe unde hungirnôt / dem
vorgenantin hûse bôt NvJer
14000.
–
ir hemmen und ir keren, bezogen auf den Lauf der Planeten (vgl.
ZfdA 75 (1938), 22f.: hemmen zu lat.
morari, kêren zu lat. retrorsus
aufugere):
ich han geechset [mit einer Achse versehen]
allen speren [Himmelssphären] / beide ir hemmen und
ir keren Frl
1:17,27;
wer machet alle speren, / ir hemmen und ir keren /
zwuschen den zween achsen smoltz / an den der himel sunder holtz / loufet und
doch stille stat / und von steten nicht ingat? Hiob
3192.
78
2
einen ze einem
~
‘jmdn. an jmdm. fesseln’
dar umb so tut mich hemmen / leit zu im gar vesticlich
Minneb
5088
hemsterlîn
stN.
ein kleines Tier:
glîch eime hemsterlîn [
similis dammulae
] und dem hundelîn der hirze EvBeh
5
(s. Glossar z.St.)
hendeblôʒ
Adj.
vgl. →
hemdeblôʒ
.
‘mit leeren Händen’ (dagegen Heinzle, Nib. z.St. ‘nackt wie eine Hand’;
vgl.
MF: Reinm
20:4,3
unter hant
1.2):
und wære sîn [der Schatz] tûsent stunde
noch alse vil gewesen, / und solt$’ der herre Sîfrit gesunder sîn gewesen, / bî im wære
Kriemhilt hendeblôz bestân NibB
1126,3
hendebreit
Adj., Adv.
unsicher, ob Kompos. oder Syntagma aus breit mit Gen. (vgl. →
breit
Adj. 2.2 und →
hant
stF. 9.1.2); evtl. auch Subst. breite stF. u. Gen.?
(vgl. →
breite
1).
‘handbreit’, als Maßangabe:
diu sahs wol hende breit NibB
956,3;
er het ouch manec ander vlust: / durh daz was herzenhalp sîn
brust / wol hende breit gesunken / und sîn vreude in riuwe ertrunken Wh
177,13;
ich gie nâch blîder vrowen sit: / kûm hende breit was dâ mîn trit
UvLFrd
282,32;
Neidh
WL 29:7,7;
mit den vrawen ilt ich abe [vom
Schiff] , / do ich hendebreit begreif
[erreichte] daz lant TürlArabel
*R 245,25.
*A 152,10
(s.a. →
hendelanc
)
hendelanc
Adj., Adv.
‘so lang wie eine Hand’, als Maßangabe:
der senkel [eines Gürtels] was wol hennde lanch
PleierMel (St)
695;
mit den frowen ilte ich abe [vom
Schiff] , / do ich hendelang begreif
[erreichte] daz lant TürlArabel
*A 240,25
(s.a. →
hendebreit
)
hendelære
stM.
‘Händler, Handeltreibender’, hier als Personenname?:
de domo dicti Hendelere UrkFrankf
2,327
(a. 1332);
uffe Hendeleres hus ebd.
2,330
(a. 1332)
hendeldrücken
stN.
‘Händchendrücken’
mit hochgemuͦtem tanze wolden si sich manger vreuden nieten [sich
vergnügen]
[...]: / hendel drucken [...] und
vrowen cleider treten bi dem soume JTit
1726,4
hendelîn , hendel
stN.
‘kleine Hand, Händchen’
die wîle was ir händelîn / zwischen den handen sîn
Parz
371,21;
nu fuͦrtend sú das kindelin / mit inen an den hendelin
WernhMl
612
u.ö.;
diu zwai geliebe ein ander zart / diu hændel dicke dructen
WhvÖst
2511;
[auf einer Haube] sint ûzen vogelîn mit sîden ûf genât. / dâ
hât manic hendel sîne vinger zuo gerüeret Neidh
WL 29:6,3;
Reinfr
4184;
EnikWchr
6842;
BdN
41,22;
Seuse
30,9
hendelinc
stM.
‘Fausthandschuh’
für Venedier hantschuoch / trüeg er hendlinge baz Helbl
2,69
hendelingen
Adv.
‘sogleich, umgehend’
man [...] sal deme
[Schuldner] hendelingin recht duͦn UrkCorp
(WMU)
60,2;
so suͦlin wir einin anderen ane sine stat sezzin hendelingin ebd.
60,19
u.ö.
henden
swV.
‘mit Händen versehen’
ein munt von rîchen worten vol, / dâ bî ein îtal herze
[...] / des lîbes wolt ich schamen mich. / der alsô gehant,
geherzet wære, / gât ûz, her Lîp, ir sît niht minnebære! RvZw
117,7;
[eine der Krankheiten, von denen die geliebte Frau den Mann befreien
kann:] vapores [Blähungen] henden, füezen
[mit Händen und Füßen versehen = sich verbreiten] / ist
ouch ein suht sûre Hadam
474,1
hendenage
stF.
‘Hände(ab)nager’, bezogen auf die Bestechlichkeit der Kirche (vgl. K.
Janicke, Hugos von Trimberg Weltanschauung, Germania 5 (1860), S.
394):
ze rôme ist antlâz veile, / [...] nâch der alten meister
sage / so bediutet rôme ‘hende nage’, / wenne si neget manige hant, / als pfaffen und
leien ist bekant Renner
9052
hendewinden
stN.
‘Händeringen’
da wart ein hende winden / und ein grozez wainen Rab
1125,5.
326,1;
also Jonathe volc heim quam [...] groz sufzen mit
hendewinden / wart den Jsrahelen kinden Macc
5959.
1506;
WhvÖst
9972
(La.)
hendewringen
stN.
‘Händeringen’
niht wirt da hendewringen Macc
14275
hendigen
swV.
zu handic Adj.
‘scharfen Geschmack haben’
sol imme dv́ ebtizhin [...] ze trinkende
[geben] einen amen wins, der weder shimele noch hendige
UrkCorp (WMU)
679,3
hendschlagen
swV.
→
hantslagen
hen(e)
Adv.
→
hin
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