hâ – habere habergëlt – habet habirhalm – hadel hader – hagedorn hagedürnîn – 2hagen hagen- – hâkeht hækelîn – hale halfter – halmvrischinc halp – halplëbendic halpliute – halpvaste halpvierteil – halsbrëchen hâl|schar – halsslegelen halssnuor – halterin haltnusse – hamme hamster – hanef hanef|âkambe – hanken han- – hantgebeine hantgelübde – hantic hantieren – hantschuoster hantsëhen – hantvestenunge hantvestlich – hantzoum hap – hârgeplocke harheit – harmel harmen – harnaschrâm harnaschrâmic – harpfenspil 1harre – harte harteleben – harz hasart – haselstûde haselvurt – haspel haspelspil – havendeckel havendierne – haʒ- haʒʒære – hebelich hebemuoter – hechel hechel – heckunge hecsche (?) – hegelich hegelîn – heiden hegelîn stN. hegeln swV. hegen stM. hegen swV. hegenheit stF. hegenîn Adj. hege- swF. hegge F. hegunge stF. hëher stMF. hehsenen swV. hei Interj. hei Pers.-Pron. 3. Sg. Mask. hei stN. heide stswF. heidelber stF. heidelîn stN. heiden Adj. heiden stF. heiden stM. heidenbein – heie heie – heile heilen – heilkeit heillich – heilvündic heilvuorlich – heimelîn heimelischheit – heimlendisch heimreise – heimzogen heis – heiterîn heiterkeit – heiʒmüeticheit heiʒmuot – helfamme hé?lfant, é?l(e)fant – hëlfestiure hëlfevater – helleboc hellebodem – hellegrâve hellegrübel – hellemôr hellemunt – Heller hellerabe – helleseil hellesêr – helletranc helletür – hellewagen hellewal – hellisch hëllunge – hëlm- helmhûs – helsen helser – hemeren hemerlîn – hen(e) henefart – hennenbërc hennenvuoʒ – hërbaʒ herbe – herbeststiure herbestteidinc – heremitanîe heremitanîte – hêrgesinde hergeverte – hêrischen hêrischheit – hërnâch hernâchmâles – hêrrenengel hêrrenëʒʒen – herschaft hêrschaft – hërsenkorn hersten – herter hertes – hërunder hërûʒ – hërwërt hërwider – hërzegebët hërze- – hërzeküneginne hërzekünic – hërzen hërze|nabele (?) – hërzensaf hërzenschouwære – hërzeschade hërze- – hërzeswër hërzeswëster – hërzewêwe hërzewol – hesderich heselîn – hewe hewen – hienâch hiene – hîgeræte hîgeselle – himelbërinne himelbërnde – himelgerüste himelgesanc – himeljeger himelkeiser – himellieht himellitze – himelreise himelrîche – himelschuole himelschütze – himelstîc himelstîge – himeltrût himeltugent – himelvluc himelvlügel – himelwîʒ himelwonunge – hindenkalp hindenort – hindergekôse hindergêunge – hinderlister hinderlistic – hindersetzen hindersidel – hinder tragen hinder trëten – hinebaʒ hinehalp – hinkêr hinker – hinloufende hin mahelen – hin- hin scheiden – hinüber hinûf – hinwurf hinze – hirngeil hirngupfe – hirse- hirse- – hirʒeln hirzesmarc – histôrje hitzblâter – hiufelbant (?) hiufeln – hiutelvase hiuten – hôchedel hôchengel – hôchgelobet hôchgëlt – hôchgesëgenet hôchgesenge – hôchgewirdet hôchgezalt – hôchlûtes hôchmeister – hôchstrâze hôchstuol – hôchvertlich hôchvliegende – hôdelôs hof – hœheleht hôhelîche – holde holde – holerwurz holf – holtsam holtschaft – hölzel holz|elle – holzhuon hölzîn – holzschuoher holzschuoherin – hon hôn – honec|rœre honec|saffic – honec|vrischinc honec|wabe – hônkôse hônkust – hopfenscheffel hopfenziech – 1hôre 2hôre – hornboge hornbruoder – hornuʒstich hornuʒʒehe (?) – horvaʒ
horwehtic – hosewît hospitâl – houbetbuoʒe houbetburc – houbetguot houbethaft – houbetlast houbetlaster – houbetmeister houbetmeisterinne – houbetsache houbetsachwaltære – houbetstrît houbetstücke – houbetvahs houbetval – houc houch – höuschrîbære höustadel – höuwetmânôt höuwezëhende – hovegenôʒ
hovegerëhte – hovehêrrinne hovehœric – hovemære hovemarke – hoverede hoverëht – hoveschalc hoveschar – hove|spil hovespîse – hovevisch hovevrouwe – hozelbozel hû – hücken huckenære – hüenergülte hüenerhirne – hüetewol huf – hüffesiechtuom hufhalz – hulde hulden – hülletuoch hülleworhtære – humel humerâl – hundertvalten hundertvaltic – hundeszunge hündîn – hungerlich hungerlinc – huntgebûr huntgesinde – huobære huobdinc – huobtac huobtuoch – huorærinne huordieren – huormachære huormache – huoticlich huotliute – hurm hurmelen – hurtebære hurtelich – hûsbruch hûsdierne – hûsgerihte hûsgerüste – hûsnôʒinne hûsphenninc – hûsvride hûsvrouwe – hüttenzins hüttesnuor – hy
|
hegelîn
stN.
‘Gesträuch, Wäldchen’
ein halb acker nebent hern Wilhelme vffes hegelin UrkCorp (WMU)
N101,28
hegeln
swV.
‘etw. (Holz) übereinanderlegen, schichten’
dar nach sach ich uff im [dem Wasser]
sweben / holtz uff ein ander gehegelt, / gebort und geschregelt / in aller der wise
sam ein flos Minneb
39
hegen
stM.
→
1hagen
hegen
swV.
1 mit Akk.d.S. 1.1
‘etw. um-, einzäunen, abgrenzen’ ; 1.2 urspr. ‘den Gerichtsplatz abgrenzen’ , übertr. ‘eine
(Gerichts-)Versammlung eröffnen, abhalten’ (zur Sache vgl.
2 HRG 2,866-868) 1.3
‘etw. (z.B. Wiese, Wald) hegen, pflegen, schonen’
1.4
‘etw. (auf-)bewahren, behalten, (über eine lange Zeit) haben’
2 mit Akk.d.P. 2.1
‘jmdn. in bestimmter Absicht einkerkern’
2.2
‘jmdn. als Gast bei sich aufnehmen’
2.3
‘jmdn. beschützen’
2.4
‘jmdn. unterstützen’
3 refl.
1
mit Akk.d.S.
1.1
‘etw. um-, einzäunen, abgrenzen’;
Wiese, Weide, Garten:
ungewunnen [unbearbeitetes] lant, swer dâr
uber vert, ez en sie ein gehegete wese, her blîbt es ân wandel SSp
(W)
2:47,5;
swaz begriffin wirt in gehegidir weide odir in gartin
RbGörlitz
110;
Salomon hete uf dem berge Libano / einen beslozzen
garten gehegit Brun
5335
(oder zu 2?)
–
‘(Wildtiere) in einem Gehege halten’
swer wilde tier hegen wil bûzen banvorsten, der sal sie binnen sînen
beworchten geweren haben SSp (W)
2:62,3.
– hier anzuschließen: ‘Wildtiere in einem Gebiet durch Einfrieden für
sich beanspruchen’
daz wilt in deme walde unde alle wilde vogile die hat allin liutin
gemeine gegebin got. dar umme ist daz unrecht, daz sie die vorstin unde die
herrin gehegit haben in iren waldin unde in iren wisen
RbGörlitz
104
1.2
urspr. ‘den Gerichtsplatz abgrenzen’, übertr. ‘eine
(Gerichts-)Versammlung eröffnen, abhalten’ (zur Sache vgl.
2HRG 2,866-868):
GrimmRA 2,483 (1. Aufl. S. 851)
unde wenne man vardinc haben sal, so sal der selbe richter sin dinc
hegin zu rechte also: [...]
StRFreiberg
213,4;
do gehegit was daz ding Brun
5091;
do hegeten di urborer ein geding und sosen ein gerichte
BgRIglau
434,9;
von richteren, di nicht hegen / recht gerichte
Hiob
7430.
11083;
SchöffIglau
104;
so wil ich / ouch des lan entgelden dich / und daz recht an dir hegen
Pass III
481,41;
durch waz wolden do den spot / unser vetere anlegen / und die
samenunge hegen, / die im [Jesus Christus] riet an
sin leben? ebd.
273,50.
109,54.
–
gehegtes dinc
‘eingefriedeter Gerichtsplatz, ordnungsgemäß abgehaltenes Gericht’,
das in einem solchen Gericht rechtskräftig ausgesprochene Urteil heißt
gehegtes urteil:
ofte ein man ein wip nimet, stirbit die man, daz wip nehauet in sime
guͦte nicht, herne habiz ir gegeben in gehegeteme dinge oder zuͦ libgedinge
UrkCorp (WMU)
51,24;
ob ein schepphe in gehegeteme dinge uf der bank mit vnbillichen worten
van einem manne missehandelet worde ebd.
2265,11;
diz [Strafe] wolde man
volbrengen / nach gehegetem urteile Pass I/II (HSW)
13507;
Vät
36608;
StRGörlitz
456;
weitere Belege JelinekWB, S. 357
1.3
‘etw. (z.B. Wiese, Wald) hegen, pflegen, schonen’
sie heget einen anger mit rôsen wol bekleit RosengC
165;
alle gemeinen holzer ze Mergentheim zehen jare nach sante Walpurc tage nu
nehest ze haigenne vnd ze hegenne ane allen vare UrkCorp (WMU)
3304AB,4;
wenich sparen vn̄ hegen / kans duͦ lijf vnde goyt MinneR
484
174.
– allgemeiner: ‘etw. in guter Verfassung halten’
diz weste wol der gute got, / daz die lieben jungere
sin / [...] sin werc mit vlize hegen, / allez hin
zu sime lobe Pass I/II (HSW)
10684;
sô Gibbelîn zûlegete / dem rîche und daz hegete
NvJer
1487;
daz wir den selben rat setze und gebot halten und
hegen und daran gemein und gelich sin dem armen als dem riͤchen ane geverde
WüP
10,10;
hege din altez recht Frl
9:12,19;
welt ir hegen / recht und gerichte ebd.
9:15,16.
–
‘eine Sache fördern, unterstützen’
daz man dâ hegit arge tât, / swâ man ir nicht
widirstât NvJer
20260;
den, die den obgenanten auflauf [Aufstand,
Aufruhr] gemachet, geheget und gefuͤret haben
NürnbChr
3:332,44
(a. 1349).
3:333,5
1.4
‘etw. (auf-)bewahren, behalten, (über eine lange Zeit) haben’
di wile wir hi bi uns hegen / dirre toden vrouwen as
Pass I/II (HSW)
40824;
ouch hegte und bewarte / der vorgenante êwarte / ein
burnde vûer immir mê / nâch gewonheit der aldin ê NvJer
4053.
–
do wolde er nicht sin leben hegen / uf daz kumftige
ungemach [und tötete sich selbst]
Pass I/II (HSW)
8194;
bi alle disen sachen / so hete er eine groze tugent /
an im geheget von der jugent ebd.
14398;
daz si vurwart iren ruch / solde uf unsern herren legen / und im ir
kuscheit immer hegen Pass III
291,96.
–
der [
brunnen
] von im selben keinen frischen ursprinc heget
Frl
5:73,7;
rosen hegen scharfen dorn ebd.
14:8,5;
der tîch [...] gûtir vische
gnûc / zu der Schalouwin nutze trûc, / [...] nû
hegit er ôt [nur] crotin NvJer
16074
2
mit Akk.d.P.
2.1
‘jmdn. in bestimmter Absicht einkerkern’
den guten man / liez er in den kerker legen. / er wolde
in uf daz urteil hegen, / daz von Rome queme uf in Pass I/II
(HSW)
26566;
er liez sie durch unere / in den kerker balde legen / und uf grimmen tot
hegen Pass III
328,84
2.2
‘jmdn. als Gast bei sich aufnehmen’
sô daz er [...] des geloubin
vînde, / dî Littouwin, ofte pflac, / swen sî quâmen, nacht und tac / hûsen unde
hegin / und iren bruch irlegin / mit vrûntlîchim spîsen / ûf sînre burc
NvJer
20238;
sullin allir der viende sin, die sie huseten adir hebten, hegten adir
fuͤten UrkFriedb
126
(a. 1334);
swer auch schedelich luͤte heltet oder heget, oder der sie
samnunge wizzenklich in sinem huse lezzet haben WüP
38,2
(oder zu 2.3 oder 2.4)
2.3
‘jmdn. beschützen’
do wolde got der gute hegen / die sine cristenliche diet Pass
III
281,24;
daz mit decheiner ursage ieman irbalde den anderin mvnich besirme oder
hege BrHoh
69
2.4
‘jmdn. unterstützen’
dar uf begonden in do hegen / die bosen Pharisei
Pass I/II (HSW)
24456
3
refl.
–
‘sich sammeln’ (?):
wazzer, daz [...] in der wise sich ergoz, / als
sich ein regen da solde hegen Pass III
280,21.
–
‘auf etw. warten’
manic sieche drumme lac, / der dar uf sich hegete, /
[...] daz er zum ersten queme /
drin [in den heilbringenden Teich Betesda]
Pass III
269,43
hegenheit
stF.
Gelegenheitsbildung, wohl ‘Pflege, Hegung’ (vgl. FrlWB, S. 145):
hochvart [hohe, vornehme Gesinnung] versmehet
nidere dinc, die sint ungehiure, / die schande und al ir hegenheit
Frl
5:41,6
hegenîn
Adj.
‘aus einem Dornstrauch (Weißdorn?) gefertigt’
daz si dar ubere [über die geschlachteten
Tiere] sezzent ire chinder / mit hegininen hâckun daz si die âder
ûz chracen Gen
1549
hege- , hag(e)tûbe
swF.
zu Wortbildung und Bed. s. AWB 4,796 s.v. hegitûba. –
eine Taubenart:
palumbes: hagetuba, hegetuba [La. heitubin (Nom.
Pl.)]
SummHeinr
2:407,229;
hactavb UvLil
257r 45;
weitere Glossenbelege des 12. Jh.s s. AWB (s.o.)
hegge
F.
→
hecke
hegunge
stF.
1
‘Eröffnung des Gerichts’
2 Schonungszeit, in der ein Wald gegen Holzfällen geschützt ist
1
‘Eröffnung des Gerichts’
noch der hegung des gerichtes quamen dy, dy den toten vorderten, vnd warten
des rechten SchöffIglau
144
2
Schonungszeit, in der ein Wald gegen Holzfällen geschützt ist:
pro custodia fovenda, quod vulgariter hegunge nuncupatur, in villa, nemore et
campis UrkWürzb
39,550
(a. 1335);
binnen der heͤguͤnge, durfte kein gebwͤrͤ [= gebûre
] zymmers zu syme gebuͤwe, der sal komen vor dy ratmanne zu F.
DRW
5,558
(NeuzelleUB.; a. 1345)
hëher
stMF.
‘(Eichel-)Häher’, auch als Bezeichnung für andere Vogelarten (vgl. AWB 4,
797f. und Suolahti, Vogelnamen, S. 198ff.):
von dem heher. garrulus haizt ain heher, und ist ze latein
als vil gesprochen als ain klaffer, [...] wan er ist
kläffischer dan kain ander vogel [...]. er
[...] mag selten ain ander vogel für in gevliegen oder
gehupfen, den er niht anschrei. er äntert [imitiert] all
ander vogel mit der stimm [...] reht sam er ir spot
BdN
199,6;
iuwer iegeslîchen hât diu heher / an geschrîet ime walde: /
alsô wart ouch dort der alde [Heimrich] / durh sînen strît
beruofen [gemeint: er wurde durch Warnrufe gemeldet]
Wh
407,10;
di zwene [...] spotlich beschriet selten het der
hehere JTit
2078,4;
Renner
13258.
– in Glossen:
orix, glandare: hehera SummHeinr
1:163,712.
2:65,246.
2:146,5;
attacus, attactus: hehera ebd.
2:161,197;
picus: hehera ebd.
2:413,312;
nicedula: huwel, heher VocOpt
44.167;
ornix: heher
44.170
hehsenen
swV.
‘(Fuß-)Sehnen durchschneiden’, Glossenbelege aus dem mhd. Zeitraum s. AWB 4,
608f. s.v. hahsinen und hahsinôn
hei , heiâ
Interj.
auch verdoppelt.
1 meist vor einem Ausrufe- oder Wunschsatz, zum Ausdruck verschiedener
Affekte 1.1 zum Ausdruck des Staunens, der Verwunderung 1.2 zum Ausdruck der Freude 1.3 zum Ausdruck eines Wunsches 1.4 zum Ausdruck der Klage und Trauer 2
heiâ (nu) hei als Schluss-Ansage eines Tanzleichs 3 zur Verstärkung einer Anrede, als Zuruf 4 als Signal eines Widerspruchs
1
meist vor einem Ausrufe- oder Wunschsatz, zum Ausdruck verschiedener
Affekte
1.1
zum Ausdruck des Staunens, der Verwunderung:
heia waz der kaffere was Roth
247;
hei wie dicke er noch genas / dem er [Gott]
genædic wolde wesen! Er
8857;
hey waz man rîcher spîse den edeln jegeren dô truoc!
NibB
963,4.
1376,4.
2003,4
u.ö.;
hei waz dâ guoter knehte / gevellet unde geveiget wart!
Tr
1670;
hei, wie er gap unde lêch! MF: Her
1:3,3;
hei, wie manigen muot und wunderlîche site / si
tougenlîche in ir herzen tragent! MF: Reinm
20: 3,3
1.2
zum Ausdruck der Freude:
heia, mine uil lieben, wie salic div sele ist, div daz
garnet, daz si dort der heiligen engele gesellescaft besizzet
Spec
140,4;
ist aber, daz dir wol gelinget, / sô daz ein guot wîp dîn genâde hât, /
hei, waz dir danne fröiden bringet, / sô si sunder wer vor dir gestât
Walth
91,37;
swer nu liebe nâhe lît, / hei wie der ân allen strît / kan
mit fröuden heilen / sender wunden vil! KvWLd
11,25;
hei wie wunniclich ein schar, / dâ diu vil reine Trinitât in ein gesament
gar / [...] unt ouch diu edele muoter bî gestât
RvZw
12,1;
hei wie frô ir herz was! EnikWchr
2741;
(Schadenfreude:)
euge euge: heia heia PsM
34,21.
39,16
1.3
zum Ausdruck eines Wunsches:
hey wær$’ mir sam gescehen, / daz ich ir gieng$’ enebene
NibB
296,1;
hey, wære ich dort! Neidh
SL 11:8,6;
heẏ stuͤnde in dem gewalte min / diz lút und diente
minir hant! RvEWchr
19153.
–
hei wan muoste ich ir alsô gewaltic sîn, / daz si mir
mit triuwen waere bî / ganzer tage drî / unde eteslîche naht! MF:
Mor
5: 2,3;
hey soldest du in [den
Schild] füeren heim in der Burgonden lant!
NibB
2196,4;
heya, sold er von miner hende / iezuͦ hie chiesen den ende!
Rab
383,5;
hei, sold ich daz heu mit ir hin hinder tragen Neidh
WL 9:5,4.
WL 17:3,11
1.4
zum Ausdruck der Klage und Trauer:
hei wî grôz untrûwe daz was SAlex
4557;
hey waz ich grôzer sorge dicke umbe Sîfriden hân!
NibB
900,4;
hei, wie si dô beroubten / der witze manigen guoten kneht /
der des wânt, ez wær gereht, / swaz si ze Rôme tæten Ottok
140.
– verdoppelt (und in Verbindung mit ôwê):
vrou Ginovêr [...] / sprach
jæmerlîcher worte sin. / "ôwê unde heiâ hei [...]."
Parz
160,3.
103,20.
496,22;
owe und hey a hey! / daz die gelieben suͤzen / sich
nu sheiden muͤzen Rennew
33212.
19590;
‘owê unde heiâ hei!’ / schrirn si alle gelîche Mai
154,12;
subst.:
nu waz moͤhte han die kraft / daz uz dem ainen machte
zwai, / wan des todes haia hay? WhvÖst
2390.
– als Klagegeschrei zur Verfolgung des Täters bei einer handhaften Tat
("Gerüfte"):
der künec rief lûte heiâ hei Parz
525,24;
hier anschließbar:
in wâfenheiz er nante / Gâwânen
[...]. / dâ bî er dicke lûte schrei / "ôwê unde
heiâ hei / mîns hêrren den ir sluoget, / daz iuch des niht genuoget, / irn
nôtzogt och sîn tohter hie." ebd.
407,16
2
heiâ (nu) hei als Schluss-Ansage eines Tanzleichs :
schrîent alle: ‘heiâ hei’! / nu ist der seite enzwei KLD: UvW
Leich 4,193.
Leich 2,107.
Leich 3,126.
Leich 5,84;
heía nu heí! / / des vídelaeres seíte / dér ist enzweí
Tannh
3,127.
4,141;
swá man nu sínge, / froéliche springe, / / heía nu heí! /
(heía nu heí!) ebd.
5,127
3
zur Verstärkung einer Anrede, als Zuruf:
heiâ, gewalt und wîstuom [
potestas und sapientia, d.h. Gott Vater und
Sohn] , / wenne meht wir daz widertuon / um den menschen, der dâ
verlorn ist? Aneg
2265;
heyâ, got, wie teilst so ungelîche! SM: WvH
6: 2,5;
hei tugent, wie smal sint dîne stege, / wie kumberlîch sint
dîne wege! Tr
37;
hei Bêaflôr dû reine, / waz hôher tugende an dir lac! Mai
168,16;
hei, Keii, wie unsanft du maht [...]erbiten!
Mantel
439;
hei, dû trügehaftez wiht! / ich ahte ûf dîne trüge niht
RvEBarl
15095;
hei, kuͦnig, din bart [dein Alter, Verstand] / solte
iz bewart / han an deme edelin rittir zart JMeissn
B1:5,15;
hei, sumer, waz herzen gegen dîner kunft erlachet! Neidh
SL 17:2,1;
nu heia, Tanhusaere! / zergangen ist din swaere
Tannh
4,113.
– die angeredete Person wird zu einer bestimmten Handlung, einem bestimmten
Verhalten aufgefordert:
hei, sælig wîb! / dur dîn besten tugende mir mîn leit
vertrîp SM: HvR
1: 2,6;
SM:HvT
1: 1,5;
heia, Tanhusaer, nu la dich iemer bi im vinden / gar an
allen wandel din! Tannh
5,73.
5,123;
herre Peter, heya hei, / nv hif [l. hilf
] von dirre pinen mir! MarHimmelf
1264;
hei wie ist sin lip und sin gewant / gestalt der úch
bekant / von mir tet dise mere? RvEWchr
35605.
– der angeredeten Person wird eine Strafe angedroht:
[ die Mutter zu der aufsässigen Tochter:] hey, strûche
[NeidhWB, S. 261: Landstreicherin?] , vergên ich
dir den stîc [wenn ich dich erwische] , / dû getuost
ein springen, / daz dir ze leide wirt / und dînen rucke swirt
Neidh
SL 16:7,2
4
als Signal eines Widerspruchs:
hey sîn lîp iu wol gevellet. / ir
[Jeschute] habt iuch zim gesellet Parz
133,21;
‘dû biutest in [den Edelstein] umb
ein kleine guot.’ / ‘hei, het ichs niuwan in der hant’ Eracl
1027;
heya nein, la sin! / du solt got erzurnen niht!
Minneb
4344
hei
Pers.-Pron. 3. Sg. Mask.
→
ër
hei
stN.
vgl.
1gehei.
‘Dürre’
Gawan [...] volget im nach in das
bruch [= bruoch
] , der [statt das
] aller zurspalten was von dem großen hei. sin roß
[...] viel in einen spalt Lanc
593,1
heide
stswF.
swF.
SAlex
4125;
SM:Go
1: 1,11;
SM:St
14: 1,3;
Ottok
75000.
36346;
MorantGalie
4100.
5275;
Seuse
305,4.
304,17.
1
‘ebenes, unbebautes, wildbewachsenes Land, Heide’
1.1 allg. 1.2 in Vergleichen, mit Bezug auf den Blumenschmuck und die leuchtende Farbenpracht der Heide 1.3 als Kampfplatz 2
‘Heidekraut’
3
‘Wald’ (vgl. MNDWB 1,252f. und DWB 4,2,798)
1
‘ebenes, unbebautes, wildbewachsenes Land, Heide’
1.1
allg.:
ich sach vil liehte varwe hân / die heide und al den grüenen walt. / die
sint nu beide worden val MF: Rugge
1:1,2;
diu heide was von bluomen gar / rôt, wîz, weitvar, / brûn, grüen und gel,
/ swarz, mervar, wolkenhel, / tûsenvêch, trûbeblâ, / stahelbleich, îsengrâ, /
purpurbrûn, sîtval UvZLanz (K)
4749;
nûst diu heide wol bekleidet mit vil wunnenclîchen
kleiden: / rôsen sint ir besten kleit KLD: GvN
26: 1,1;
under der linden / an der heide, / dâ unser zweier bette was
Walth
39,12.
– mit Adj.-Attr.:
liehtiu ~
Walth
119,16;
Parz
516,22;
Tannh
15,4;
SM:JvW
1: 1,6;
grüeniu ~
waz dar umbe, valwet grüene heide? MF:
Reinm
18: 1,3;
KLD:GvN
45: 1,1;
rôtiu ~
Walth
122,33;
breitiu ~
SAlex
2617;
dannen kêrt er zestunt / an ein breite heide UvZLanz
(K)
453;
KLD:UvL
9: 1,3;
KLD:Kzl
13: 2,15;
wîtiu ~
Alph
583;
Pass III
226,29;
Seuse
371,2;
wildiu ~
Aneg
1868;
Wig
4865;
WernhMl
234;
wüestiu ~
SAlex
4125.
– in formelhaften Verbindungen mit Bewegungsverben: über walt und
über ~ kêren, walt und ~ varn, rîten u.ä.:
sus kêrten si [...] / allez
gegen der wilde hin / über walt und über heide / vil nâch zwô tageweide
Tr
16681;
sie vuoren ungevertes dar / manige tageweide / walt
und wilde heide / gar mit arbeitlîchen siten RvEBarl
15936;
er rayd wald und hayde / recht untz an den vierden
tag HvNstAp
9881;
Orend
3681;
von Bêheim kunic Ottacker / über heid und über acker
/ den vînden er nâch stapht Ottok
11047;
von dannen geleite er daz her, der wîgant / über holz und über heide /
siben langer tageweide Orend
2401.
– bildl.:
[Maria] du vridestat, du fröidental, / du
spilndiu, blüendiu heide Sigeher
M 48;
des fürsten milte ûz œsterrîche / [...]. /
erst [= er ist
] ein schœne wol gezieret heide, / dar abe man bluomen brichet
wunder Walth
21,4;
LobGesMar
89,4;
Frl
14:29,3;
[
meister,
] die uf der künste heide / gebrochen han und brechen noch vil
rosen speher fünde ebd.
5:116G,5
1.2
in Vergleichen, mit Bezug auf den Blumenschmuck und die leuchtende
Farbenpracht der Heide:
ir tohter, diu sô liehten schîn / gap daz ich die heide /
mit ir manigem underscheide, / des si noch phliget und ouch dô phlac, / gein ir
niht gelîchen mac Wh
200,13;
si gelîchent mich der heide, / diu ê stuont bluomen vol /
und nû der âne lît / diu kalte winterzît SM: Gl
1: 1,3;
swie vil der meie uns brâhte ie / vremder bluomen
underscheit: / manec storje dort geblüemet reit, / gelîch gevar der heide
Wh
20,9;
Kreuzf
1806;
bî Ehmereizes kursît / der heide glanz in des meien zît /
mit touwe behenket / an prîse wære verkrenket: / sô clâr was er gemachet, / daz
die bluomen wæren verswachet Wh
364,22.
1.3
als Kampfplatz:
getunget [mit Blut und
Leichen] wart di heide. / dâ vielen di veige
SAlex
4710;
des strîtes an der heide, / des wart ouch dâ vergezzen niet UvZLanz
(K)
3498;
dar umbe wolde er in bestân / eine ûf der heide
Wig
2942;
Tannh
5,57;
MorantGalie
4100;
im Bild eines Liebeskrieges:
er [der Liebende] mac lîhte
waenen, daz ich sîn erbeite an einer heide, / dâ wir uns beide / versuochen
aller unser maht, / ich bringe in lîhte sigehaft, / ê denne uns ieman scheide
MF: Reinm
67: 4,2
2
‘Heidekraut’
owe [...], / daz da wassen sol daz
gras, / da die schone Troyge was, / busche vnde heide Herb
1741.
10576;
gras, love ind heyde / bant hey zo samen beyde KarlGalie
9794
3
‘Wald’ (vgl. MNDWB 1,252f. und DWB 4,2,798):
doch sint drî heide binnen deme lande zu Sachsen, dâ den wilden tieren vrede
geworcht ist bî kunges banne [...]; daz heizen banvorste.
daz eine ist die heide zu Koyne; daz andere der Harcz; daz dirte die Magetheide
SSp (W)
2:61,2
heidelber
stF.
→
heitber
heidelîn
stN.
‘kleinwüchsiger Heide’
dâ stuont ein altez heidelîn / und het an dem lîbe sîn / von rûhen vellen ein
gewant / und het ein houwen in der hant Heidin III
1623;
daz mänlîn sprach: [...] / her abe gienc daz heidelîn
ebd.
1670
heiden
Adj.
‘heidnisch, nicht christlich, nicht jüdisch’
– von Personen; attr.:
den heidin kunic woltin si bicherin ÄJud
39;
Exod
1860;
Rol
8437;
sô nie nehein keiser wart, / kristen noch heiden En
12807;
manigen riter haiden [Akk.]
Rol
4964;
di heidene gesinden VMos
46,20;
und [Samson] gie gein Tampna / zuͦ
dén heidin Philistim RvEWchr
20548;
ein heiden meister Eckh
1:56,8;
der hedine man Paulus
130.
148;
En
12612;
NibC
1422,3;
KarlGalie
11590.
12254;
heyden lude ebd.
11607;
präd.:
e got giborin wurdi [...]. / daz lut
was heidin ÄJud
3;
wir mochten liever heiden / noch langer han gewesen / inde mit Machumette
genesen / dan gelouven an den got MorantGalie
3424.
– von Land, Sprache, Schriftwerk und Kriegsausrüstung:
Ungerlant dô heiden was EbvErf
2100;
dar nach swͦren die herren / uber alle haiden zungen
Rol
8119;
vnd allein ist daz vrkunde heyden, / dar vmme lazet v di rede
nicht leyden Elmend
A 21;
daz heidine wicgeroͮste Roth
4143
heiden
stF.
vgl. ahd. heidanî stF. AWB 4,805.
‘Heidentum, Gesamtheit der Heiden’
anders wæren wir verlorn. / wol dir sper, criuze unde dorn! / wê dir, heiden,
daz ist dir zorn Walth
15,19
heiden
stM.
im Pl. auch sw. heidenen
Glaub
2246.
2253;
TrSilv
630.
645;
Roth
480.
4155;
Daniel
142.
1450;
Mechth
4: 3,67.
‘Heide, Nichtchrist, Nichtjude’, häufig Muslime bezeichnend (zum Begriff des
Heiden und des Heidentums im MA vgl. LexMA 4,2011-2013)
1 allg. 2 Ausdrücke mit ein heiden , die auf das geringe Ansehen der Heiden oder die negativen Eigenschaften anspielen, die ihnen (von christlicher Seite) zugeschrieben sind 3 tadelnd auf nicht rechtgläubige Christen angewendet
1
allg.:
Adam was ein heiden EnikWchr
1660;
Pharaôni deme heidene Exod
2983;
der künic [Nabuchodononsor] was ein
heiden BuchdKg
61,9;
gentium: der heiden PsM
134,15;
nû nemt ouch drîer künege war, /
[...] Kaspar, / Melchior und Balthasân, / die müeze wir
vür heiden hân Wh
307,10;
dem heyden Pylato PrOberalt
53,1;
saracenus: heidan VocOpt
41.108;
der haiden Marsilie Rol
6165;
getouft wîp den heiden treit, / swie daz kint der touf hab
umbeleit Wh
307,21;
dû bist noch ein heiden / mit zouberlîchen listen / und er
ein reiner kristen RvEBarl
11070;
cristen, juden unde heiden Walth
16,29.
22,16.
– charakterisiert durch bestimmte Adj.:
die grimmigen ~
Rol
20;
ein heidin ureislich Roth
3768;
die heiden die hochvertich waren PrOberalt
151,1;
die verworhten ~
Rol
3465;
Eracl
4609;
die übelen ~
Konr
11,32;
PrOberalt
169,17;
der werde heiden Parz
793,15;
Wh
21,10;
ein wiser haidin haizit Seneca PrGeorg (Sch)
20,91.
– Gen.Pl., in Verbindung mit bestimmten Subst.:
der ~ lant
Rol
2406;
GrRud
γb 50;
Wh
67,30;
der ~ ê
NibB
1335,2;
Wh
464,11;
der ~ gloube
MNat
16,12.
17,29;
der ~ orden
KvWSilv
2061;
HvNstAp
14053;
der ~ sit
Wig
8651;
PrMd (J)
354,18
2
Ausdrücke mit ein heiden, die auf das geringe Ansehen der Heiden oder
die negativen Eigenschaften anspielen, die ihnen (von christlicher Seite)
zugeschrieben sind :
jâ bin ich niht ein heiden. / si sol genâde an mir begân MF:
Eist
15:1,6;
SM:Gl
1: 14,5;
sî tet, als ich wære ein heiden! SM: HvStr
2: 2,4;
seht, des tæte ein heiden niht MF: Hartm
18:5,6;
noch ist sî [...] alsô guot, / erkante sî rehte mînen
muot, / und ob ich wære ein heiden, / [...] sî sagte mir
sîn etelîchen danc HartmKlage (G)
209;
nu bistu lônes gein mir ze laz. / du möhtest einen heiden baz / besorgen und
bedenken UvLFrd
143,8.
149,32;
wære ab ich ein wilder heiden, / mîner triuwe solte ich baz
genozzen hân KLD: GvN
9: 5,9;
ich stên ir helfe leider blôz / diu mich in senden leiden /
[...] nun lange hât [Hs.: lat
] / als einen wilden heiden KLD: UvW
5:2,7;
owe, daz jamerliche scheiden, / daz moͤhte han beweinet ein heiden
Rab
986,6.
1079,3
3
tadelnd auf nicht rechtgläubige Christen angewendet:
swelh kristen kristentuomes pfliht / an worten und an werken niht, der ist wol
halp ein heiden Walth
7,13
|