a – abe blâsen â Interj. -â Suffix abbet stM. abbeteie, abbetîe, abdîe, abtei stF. abe Adv. abe Präp. abe baden swV. abe bekomen stV. abe benëmen stV. abe bern swV. abe bërn stV., intr. abe besnîden stV. abe betriegen stV. abe betwingen stV. abe bilden swV. abe binden stV. abe biten stV. abe bîʒen stV. abe blâsen stV. abe bliuwen – abe dienen abedienest – abe erbeiʒen abe erbiten – abe erziugen abe erzürnen – abegezogen abegezogenheit – abe hëlfen abe|hendec – abe klûben abe klucken – abe legen abelegunge – abelougenunge abe machen – âbentganc âbenthan – âbentsolt âbentspil – abephendec abe phlücken – aberhâke abe rîben – abe|runs(e) aber|wenken – abe schieʒen abeschiht – abe sîgen abe sîn, abe wësen – abe sprëchen abe springen – abe strumpfen abe stürzen – abe triefen abe triegen – abe vâhen abeval – abe vretzen abe vrëʒʒen – abe welzen abewendec – abewîsære abe wischen – abezuc abe zücken – âbrëchære âbrëchen – achen achilon – ackern ackerrëht – adamantîn adamas, adamant – adel|spar adelsun – âderslahen âderstôʒ – affenlich, effenlich affenmuot – aften aften|dës – afterklage afterkome – afterreif afterriuwe – afterwort afterzal – âgëʒʒel âgëʒʒele – ahlês ahorn – ahtbæren ahtbærgezît – âhteschaz âhteschillinc – âhui ahzec – alabadîn alabandâ – alberîn albern|ach – alene alêne – alkar alkofon – allergotesheiligentac allerhalbe – allermannegelîch allermannelîch – allerwochelîches alles, alleʒ – almeine almende – alpteil alpuzzer – al|tagelich altære, altâre, alter – alterkleit alterlachen – altheit althêrre – altvrenkisch altvrouwe – alwëc alwegent – ambahtære ambahte – ambôʒ ambra – âmer âmer – amman|meister ammannin – an- â|name – anderheit anderleie – anderweiden anderwerbe – ane behaben ane behalten – anebietunge ane bilden – ane brieven ane bringen – ane draben ane dræhen – ane erkiesen ane erkoufen – ane gâgern ane gân – anegengelich anegengen – anegevanc anegevelle – anegrîfunge ane grînen – ane harn ane harpfen – ane hœnen 1ane hœren – ane kifeln ane kivern – ane kroijieren ane künten – aneleitrëht aneleitunge – ane massen ane mâʒen – aneneigec ane neigen – ane reichen anereichunge – aneruofunge, anerüefunge anerûschunge – aneschouwede aneschouwelich – ane seilen ane senden – aneslac ane slahen – ane spinnen ane spirzen – ane stân âne stân – ane strîten ane stroufen – ane tragen anetraht – anevanc ane vangen, ane vengen – anevengunge ane verdienen – ane vüegen anevüerærinne – ane weigen aneweigunge – ane wirken anewirkunge – anezündære ane zünden – 2anger 3anger – angestzil ängstel – ankesmër anlamin – antifener Antipodes – antreite antreiten – antvristen antvristunge – 3antwurt antwürtære – apfelrîs apfelrôt – aprille aprille, approlle – arbeitlich arbeitman – arclist arclistec – areweiʒwaʒʒer areweiʒwisch – armbendec armbouc – armgestelle armgolt – armunge armuot – arômâten arômâtic – artec artecheit – arzâtîen, arzedîen arzâtîn – as as – aschenglas aschenhûfelîn – asen âsen – ass(e) assach – astronomierre astronomus – atichblat atichstein – auctoriteit Augsburger – âvoy âwasel – ay âʒ – âʒ|zît
|
abe bliuwen
stV.
‘herunter schlagen’
[Nüsse] werdent [...] mit arbeiten [vom Baum] abe gebluͦwen TrudHL
101,21
â
Interj.
als Signal für emphatische (An-)Rede, besonders vor Vokativ, Imperativ, Ausrufesätzen u.ä.:
dô ez tagete, / si [...] sprach ir zuo: / ‘â süeziu tohter, wachestuo?’ Tr
9308;
(verstärkt mit nu:)
Troylus rief ane: / nv a, helde, nemt min war! Herb
9953;
a waz dâ helede tôt lach VAlex
1519;
a wie vro ir herze do was TrSilv
561
-â
Suffix
zur Verstärkung von Imperativen, jâ / nein (vgl.
jârâ
, neinâ) und in Ausrufen an Adverbien und Substantiven, oft mit Wiederholung des Wortes:
nu râtâ degen Sîvrit, waz dich des dunke guot getân NibB
313,4;
man dorfte niht ruofen ‘herâ! her!’ Wig
10932;
wâfenâ, herre, wâfen! Flore
6388.
– Zu Fragen des Alters, der Quantität und des Zusammenhangs mit der Interj. â vgl. Etymol.Wb.d.Ahd. 1,1f.; umfangr. mhd. Belegsammlung von I.V. Zingerle, Germania 7 (1862), S. 257─ 267 (älteste Belege dort „gegen das Ende des 12. Jh.s”, S. 266)
abbet
stM.
Pl. eb(be)te; auch
abbât [:slât
]
UvZLanz
3864,
abbate Konr
9,41,
abte [Akk.]
PrBerthKl
8,50;
verschoben -p(p)- (zu den Schreibformen s. WMU 1,13); lat. abbas, -atis, ahd. abbat (vgl. Etymol.Wb.d.Ahd. 1,19f.).
‘Abt, Vorsteher einer Mönchsgemeinschaft’
der gebruͦdere geistliche uater / vnd ouch appit der stete Ägidius
763;
wir lesen auch von sant Benedicten, do er abt waz ze einem chloster PrOberalt
106,29;
der meister über die münche was, / daz was ein wizzic abbas UvZLanz
3832;
ich han getan gehorsam ir, / reht als ein munch eim apte tut Minneb
1887;
sprichwörtl.
swâ der apt die würfel treit, / spilnt dâ die münche daz ist niht ein wunder Marner
S. 160
(vgl. TPMA 1,17f.).
– als hoher Würden- und Herrschaftsträger:
die äbte und äbtissinne, die gefürstet [in den Fürstenstand erhoben] sint SpdtL
83,16;
eines tages keiser Ott reit / mit den fürsten [...] kurzwîlen an daz velt, / [...] der abt von Vult neben im reit EnikWchr
27811;
des quâmen ûzer clôstern / vil hôher ebbete in den hof / und manic werder bischof KvWHvK
29;
nur die man infel tragen sach, / bischolf, ebt und cardinal Ottok
13525.
– Gebrauch als Titel in Verbindung mit Namens- und / oder Ortsangabe:
von Kapelle abbet Wîde RvEBarl
147;
gedenke [...] zv vorderis [...] des abbit Engelbrechtis Litan
890;
der appet sante Brandan RvEWchr
3060;
in der Anrede mit her(re):
der herzog Albreht [...] sprach: ‘nû verjeht, / her abt, waz iu werre.’ Ottok
36064
abbeteie, abbetîe, abdîe, abtei
stF.
auch abbateie, abbatîe, abbacîe, appiteie, aptîe; vereinzelt sw., mit Umlaut eptigen (Dat. Sg.) Pilgerf
9922. Neben Formen mit dem Suffix -eie, die zuerst in Hss. des 12./13. Jh.s im SummHeinr belegt sind, stehen solche mit dem Suffix -îe, zuerst in HvVServ (abdîe
4395.
4406 [:vrîe]) und EbvErf
435; vgl. AWB 1,12; Palander 133; Suolahti 2,464; Etymol.Wb.d.Ahd. 1,21f. –
‘von einem Abt oder einer Äbtissin regiertes Kloster’, lat. abbatia:
her [Abt] sine appiteie gab / an sente Petires grab [unterstellt sie der römischen Kurie] daz sie immer mere / dar gehorsam were Ägidius
1399;
ze den [Bischöfen] ist daz recht enzwäi: / pharre, prôbstei unt abtei, / [...] daz gebent si ander niemen / wan der ez mit schatze mac verdienen Erinn
66;
eine rîche fürsten aptey stifte vrou Uote / [...] mit starken rîchen urborn [...] daz klôster dâ ze Lôrse NibC
1158,1;
diu edel Uote wart begraben / ze Lorse bî ir aptei [
: enzwei
]
KlageB
3987;
mit bistuomen und mit abbateien [: reien
]
Renner
10868;
abbatîe ebd.
804
u.ö.;
[auf einer Insel] da lac / inne ain aptie, der pflac / [...] ain fúrstinne riche [...] æpitischen und vroͮwe RvEWh
11796;
der ire abbacien pflac, / der was ein abt reine, / behut vor allem meine Vät
27698
abe
Adv.
bei engerer Beziehung zum Verb nicht klar abzugrenzen gegen den Gebrauch als Verbpartikel in Partikelverben.
1 in Verbindung mit Verben ‘herunter, hinunter’
2
abe in elliptischen Ausdrücken: ‘abgetrennt’
3 in Verbindung mit den Präp. von, zu 4 in paarigen Ausdrücken mit phras. Charakter
1
in Verbindung mit Verben ‘herunter, hinunter’
diu dritte [des Quadriviums: Musik] menschen stimme kêret / ze sange ûf abe nu mitte nu oben nu unden KLD:Kzl
16: 10,14;
sô kocht diu leber denn die fäuhten und sendet daz wazzer ab zuo den niern und von den niern in die plâsen BdN
32,23;
oben off lag ein jungfrauw und sah zu eim fenster abe Lanc
220,6
2
abe in elliptischen Ausdrücken: ‘abgetrennt’
daz ir mvter was gesteinet / vnde irme vater daz houbet abe / vnde ir swester erslagen vf dem grabe Herb
16776.
– Sprichwort (vgl. TPMA 6,412):
ez ist bezzer kampf dann hals abe Rennew
816;
PrBerth
2:2,32;
Ottok
5886
3
in Verbindung mit den Präp. von, zu:
von ... abe
‘von ... herab, von ... an; von ... entfernt’
die inrvn burcmvre von dem huse der herren von sante Blasien abe vntze v̂f ir gvͦt UrkCorp (WMU)
347,29.
677,2;
hinten von dem rucken abe / hett der vil sawre knabe / ainen fischzagel lanck HvNstAp
9089;
das wer zu ferre von mym wege abe Lanc
401,10.
–
zur linken/rehten hant abe
‘links/rechts’
da hort er ein horn zur lincken hant abe Lanc
553,17.
401,9;
zu der rechten hant ab ebd.
33,19
4
in paarigen Ausdrücken mit phras. Charakter:
abe unde abe
, verstärkend:
darnach wiͤsten si mich di viswayd [l. vischweide
] oberhalb der Offnaw ab vnd ab [immer weiter hinab] daz wazzer mit der Altach biz vnder den stek niderhalb der Hahmvͤl UrkCorp
462,36;
wande uz dem gebeine / sa heilsam, also reine / zahere also fluzzen, / di abe und abe [unaufhörlich] ruzzen / same dou Elis
10386.
–
abe oder an
:
hier über suohter ir aller rât, / [...] / wier den [
zwîvel
] sô hin getæte, / als er es êre hæte, / eintweder abe oder an [so oder so]
Tr
15299
(ähnl.
15337
);
Melôt sîn mel ze handen nam: / den estrîch er besæte, / ob ieman bî getræte / dem bette dar oder dan, / daz man in spurte ab oder an [damit man sein Weggehen oder Herannahen an der Spur erkennen könnte]
ebd.
15150;
richer kaysser, nun dar / gebend antwurtt mir / [...], / daz ich in so vil kurtzen tagen / daz minem heren kunne sagen / abe oder an die warhaitt [wahrheitsgemäß Nein oder Ja sagen kann]
GTroj
23575.
–
an unde abe
:
si sint [...] sô dicke in ungewisser habe, / wankende beidiu an und abe [auf und ab, hin und her] , / ündende hin unde her Tr
8100;
er wancte mit gedanken / wîlent abe und wîlent an ebd.
834.
–
ûf oder abe
:
und darnach waz der weizze giltet uf oder abe [je nachdem, ob der Weizen höheren oder niedrigeren Wert hat] , vint man wol, wie man die losen wecke, mugeln oder ortweckelech geben sol WüP
91,14.
–
ûf unde abe
:
vort so suͦlen die buͦrgere von Kolne [...] vͦp inde af [hin und weg] riden vriliche ce allen ierer vͦrbuͦren [Gütern]
UrkCorp
85,22;
wir gent [geben] ein fride [...] dem meistere, dem rate vnd der gemeinde von Strazburc [...], ze uarende ze dem tage [Tagung] ze Slezstat uf vnd abe ebd.
N356,39;
sol der [
wec
] sin in der wîtj, daz ain karre oder ain wagen vf vnd abe muge gan ebd.
532AB,23,24;
swa man den herzogen von Oͤsterriche vindet, vͦf vnd ab [überall, landauf und landab]
ebd.
1549,4;
der nur still gesweigen chund / und liez reden auf und ab [hin und her reden]
Teichn
376,25
abe
Präp.
mit Dat., bei Nachstellung mit Akk.
1 zum Anschluss einer Ergänzung oder adverbialen Bestimmung 1.1 lokal 1.1.1
‘von, von ... herab, herunter’
1.1.2 separativ, ‘von, von ... weg, von ... ab’
1.1.3 den Ausgangspunkt angebend: ‘von, von ... aus, von ...an’
1.2 übertr. 1.2.1 zum Anschluss einer adverbialen Bestimmung 1.2.2 zum Anschluss eines Präp.-Obj. 1.2.2.1 Präp.-Obj. mit abe gibt Ausgangspunkt, Quelle, Ursprung, Material/Stoff, Ursache an 1.2.2.2 separativ 1.2.2.3 verblasst, in fester Verbindung mit bestimmten Verben. 2 zum Anschluss eines Attributes eines Nomens 2.1 das Attribut gibt die Zugehörigkeit, Herkunft an 2.2 das Attribut gibt an, woraus etw. gemacht ist
1
zum Anschluss einer Ergänzung oder adverbialen Bestimmung
1.1
lokal
1.1.1
‘von, von ... herab, herunter’
nu stich [steige] / abe dem criuce, so geloube wir dir AvaLJ
150,7;
unser herre gieng ab einem perig PrOberalt
37,37;
vil der edelen steine gevellet ûf daz gras / ab liehten schildes spangen NibB
36,4;
enkumt niht ab dem bette Iw
1231;
der fruhtpær [
cederpaum
] pringt new früht, ê diu vorder fruht ab dem paum kom BdN
318,4.
– nachgestellt mit Akk.: ‘abwärts, hinab’
vnd [
korn
] nit den Rin abe noch vz dem lande ze vuren UrkCorp (WMU)
680,29;
den Main ab gegen den Rein BdN
76,1;
eynen chvrcen stik ab UrkCorp (WMU)
462,5
1.1.2
separativ, ‘von, von ... weg, von ... ab’
unze sich daz fel ab ir [Schlange] lôsit JPhys
11,19;
die brachen ab dem boume die este AvaLJ
109,1;
di ir spieze sint gar zeprochen, / di schilte sint ab in gestochen, / ir helme sint gar zehoͮwen Rol
5662;
er zôch ir ab der hende ein guldîn vingerlîn NibB
679,3;
das er ir name niemer vertilige ab dem puͤch des ewigen lebens Konr
4,6;
der werde künec milte / muose ab dem vurte entwîchen, / doch unlasterlîchen Wh
436,25.
–
‘abseits von, außerhalb’
si hielten ab ir verte NibB
1602,1;
die schergen vluhen von ir phlege, / si burgen sich ab dem wege / vor dem gewaltigen der dâ quam KvHeimHinv
1042;
geschiht aber ez ab [außerhalb] dem house StRAugsb
238,25
1.1.3
den Ausgangspunkt angebend: ‘von, von ... aus, von ...an’
hintene tet er ime den rukke: ab deme gênt rippe, / biugent sich here fure deme herzen ze were Gen
166;
daz im ein are glaste / von golde ab dem schilte UvZLanz
2373;
das sie ab der erden nicht wiedder uff enkunden gestan Lanc
163,30.
– speziell den Ausgangspunkt einer Bemessung:
daz man fvnf fvͤze weges haben sol von vorne abe der straze vnz in die batstvͤben UrkCorp (WMU)
2343,5
1.2
übertr.
1.2.1
zum Anschluss einer adverbialen Bestimmung:
kausal, ‘wegen, durch’
zwo aha [zwei Wasser:] / [...] / diu eina ist da so guot, daz si daz skaf wiz machot; / ab dem andren iz swarz wirdit, ub iz in ofto trinchit Merig
32,3;
des wunderte sie gemeine, / wan abe [woher] daz were, / daz [...]
Herb
3747;
daz die phîl sô dicke vlugn / daz sie der sunnen schîn bezugn / sô gar daz ir lieht verswein / und abe dem strîte kûme schein RvEAlex
12542.
– final, ‘um ... willen’
daz si daz selbe guet sol schaffen ab ir sel dem goteshavs hintz Chremsmvnster UrkCorp (WMU)
957,13;
ab diser rede ward der diener [...] inneklich súfzende Seuse
150,4
1.2.2
zum Anschluss eines Präp.-Obj.
1.2.2.1
Präp.-Obj. mit abe gibt Ausgangspunkt, Quelle, Ursprung, Material/Stoff, Ursache an:
daz sippe reicht ab iu an mich Parz
415,25.
–
daz ieglich man gît abe sîneme eigen / daz finfte teil sîner chorne zi des chuniges urbore Gen
2634;
swaz ich friwentlîche niht ab in erbit, / daz mac sus erwerben mit ellen dâ mîn hant NibB
55,2.
336,3.
875,4;
abe gescôzze und ab jagede nam er sîn getragide Gen
915;
di ist ein kuninginne / allir geistlicher gabe, / dan abe comet salde vnde gnade Litan
1306;
der grunt, [...] dâ des menschen werk ir güete abe nement Eckh
5: 199,3.
–
der nezzelen bleter gestossen mit salze unde dar abe ein plaster gemachet, reinegit di unreinen wunden Macer
4,6;
eins edelen visches grat, da machet man schoͤnú cleinot abe Mechth
4: 18,95.
–
swer latich gerne isset, da wirt der schime der ougen abe Macer
14,9;
swelch man unvarnde ist an sinem dinge, swar abe das kumen si, [...]
ebd.
13,15;
hânt dîne vînde grœzer kraft / dan bî dir dîn helfe habe, / dan solt dû niht erschrecken abe RvEAlex
1596;
ab der botschaft hezlich / erschrac meister Perhtolt Ottok
98331;
ab dem wunder groz ich gruse Rennew
31038;
Ottok
6237.
3318;
wundernde ab dîner gruntlôsen güete DvASchr
373,23
1.2.2.2
separativ:
ettelichen man îlet der Satanas bewellen, / chêren ab der guote mit starchem ubermuote Gen
445;
abe deme bûman er niweht innam [=ennam
] / mit unrehteme gedinge ebd.
1856;
wa hin sin gemute sich lenket, / dan ab ez kaume entwenket Physiogn
122.
– mit partitiver Nuance bei
bîzen, dowen, trinken
:
si trunchen ab dem himeltowe Kchr
16738;
ab dem brôte beiz er zehant Wig
4995;
TannhHofz
45;
der same ist gut getan zu allen dingen, do man abe dowen sol Macer
42,10
1.2.2.3
verblasst, in fester Verbindung mit bestimmten Verben.
klagen
:
diu herzoginne pfligt noch site, / daz sim ir hulde hât versagt / und manegem man ab im geklagt Parz
720,10;
kumet der gast dar nah jn die stat vnd wil abe dem [
burger
] klagin, er enbezirot jme nût UrkCorp (WMU)
248AB,11,43;
ich hœr vil liuten ab iu klagen Boner
53,22.
–
lernen
:
wil iemant dar abe lernen, / der lese den quaternen HeslApk
8875.
–
rihten
:
ze rihtenne abe den, die nótzoc oder manslach tuͦnt UrkStraßb
1:355,32
(a.1261);
vnz abe imme [Dieb] gerihtet werde UrkCorp (WMU)
679,15.
– bei Verba dicendi mit Pron.-Adv.
dar abe, dan abe
:
daz ich niht kan gereden dar abe Tr
4619;
dâ hûb sich der bitteriste strît, / dâ ich noch ie abe hôrte gesagen VAlex
921;
dv bist ein beslozin porte, / dan abe der wissage sagin horte Litan
202;
dar abe ich nû niht mê sprechen wil Eckh
5: 115,24
2
zum Anschluss eines Attributes eines Nomens
2.1
das Attribut gibt die Zugehörigkeit, Herkunft an:
nim einen hasen alsô ganzen, daz dar abe niht verschertet sî, weder hâr noch chlô Barth
149,1;
nim die rinde male granati [...] oder die rinden ab dem lubstechen ebd.
147,19;
occidende, / [Windnamen:] arsiure von dem plane, / der meister ab den Alben, der kriec uz Romanie Tannh
13,73;
wer frisch rôsen ab dem paum well haben ze weihnähten BdN
346,1.
– bes. bei Personennamen, häufig in Urkunden:
her Volmar abe dem berge UrkCorp (WMU)
172,29;
den tvͦmherren ab burg von Basil ebd.
1774,21;
bruͦder Berchtol, ein conuers ab Oͤtenbach ebd.
590,30
2.2
das Attribut gibt an, woraus etw. gemacht ist:
man gibet si [Heilpflanze] ouch etwenne in einer gesoten ieuche [l. jûche
] ab weize. oder ab gersten SalArz
86,2;
ein prodels [Brühe?] ab eins henne ebd.
74,4
abe baden
swV.
‘etw. durch baden (von sich) abwaschen’
hilf uns, daz wir si [
schulde
] abe gebaden / mit stæte wernder riuwe [Reuetränen]
Walth
7,40;
ez möht in bringen sölhen schaden, / dens niht möhten ab gebaden Krone
12094
abe bekomen
stV.
‘von etw. fortkommen’
dâ ist ein hort. / swer in begrîft, derst an ein ort [ganz und gar] / sîner armuot ab bekomen EnikWchr
24165
abe benëmen
stV.
verstärktes benëmen, ‘jmdm. etw. wegnehmen’
allein der mensche im selber nút ensúlle benemen sin notdurft ab [durch zu große Mildtätigkeit]
Tauler
193,26
abe bern
swV.
‘etw. von etw. abhauen, -schlagen’
ich wând daz tûsent klingen [...] dich [Bein] niht alsô balde möhten hân abe gebert / von eim sô grôzen lîbe WolfdD(J)
4:29,2
abe bërn
stV., intr.
Part.Prät. mit sîn ( Dietr ) oder haben ( Serv ).
bezeichnet das Gegenteil von bërn intr. ‘wachsen’: ‘schwinden, abnehmen, weniger werden, vergehen’
wenn sô der tac abe birt / und sich die sunne læzet nider UvEtzAlex
9850;
ein stat diu hiez Tungeren: / über die gie der gotes zorn. / si hat nu vaste abe geborn: / doch was si etewenne / in den reichen gar genenne Serv
70;
swâ rehter erbeherren bar / ein gefurstez lant wirt, / wie gar ez ab birt / von tage ze tag Ottok
40518;
die ere hat zu hofe ir stat, / owe, laider gar verlorn, / seit die ere ist ab geporen Dietr
210;
daz an manger jugent wirt / grôz dienst verlorn und abe birt UvEtzWh
702;
vgl.
Ottok
41854
(êre)
u.
34596
(lobes name);
HvNstGZ
451
(bôsheit)
abe besnîden
stV.
‘etw. von etw. abschneiden’
der wingarter [...] besnidet sin reben [Dat.?] daz wilde holz abe [...] also sol tuͦn diser edel mensche, er sol sich selber besniden von aller unordenungen Tauler
31,23
abe betriegen
stV.
‘jmdm. etw. durch Betrug abnehmen’
do kart er [Reinhart] allen sinen sin, / daz ern im [dem Raben einen Käse] ab betrvge / mit einer kvndiklichen lvge ReinFu
K,227
abe betwingen
stV.
‘ etw. von jmdm. durch Zwang erlangen’
das [Bestechungsgeschenk] ist nicht ein erunge. es wurt suͤntlich abbezwungen Teichn
703,192
abe bilden
swV.
‘abbilden’
di heiligen drîe persônen haben gedrucket in daz bilde der sêle drîerleie eigenschaft. der vater hât drîn gedrucket ein ungeborne mechtigkeit, in der der geist got und alle dinc irkennen mac in einer abegeformeten und in einer abegebildeten wîse aller dinge HvFritzlHl
125,4
abe binden
stV.
‘(jmdm./sich) etw. losbinden’
nu bindet ab die helme NibB
2081,1;
den helm man im abe bant Wig
687;
der herre den gürtel abe bant ebd.
602;
daz swert niht ab gebunden / ructe er vür sich inz schôz Wh
141,6;
Galienus [...] bant di wurzeln [ein am Hals getragenes Heilkraut] abe Macer
60,12
abe biten
stV.
‘etw. von jmdm. erbitten’.
– eine Leistung:
unser herre ist als guͦt: der wol mit im koͤnde, er bete im als das ab das er geleisten moͤchte Tauler
210,4.
–
das Erlassen einer Forderung oder Strafe, Ablassen von einem Vorhaben:
das der himelsche vatter [...] alle die welt wolte vertilgget han in unsers vatters s. dominicus ziten, und er es im do ab bat Tauler
269,1;
der bebottet wird und nicht kommt, der soll geben <1/2> pf. wachs, nicht abzubitten, er habe denn eine redliche sache PreussWb
1,12
(Urk. a. 1334);
vgl.
DRW
1,14
(Urk. a. 1325 unter II.1)
abe bîʒen
stV.
‘etw. (ein Körperglied) durch Beißen abtrennen’
[das Roß,] daz im den vinger abe / gebizzen hât Walth
104,18;
wenne er [Fuchs] auch in ain drawh [
drûch, Falle] gevellt, sô peizt er im selber oft den fuoz ab, dâ mit er gevangen ist BdN
164,7.
– übertr., jmdm. die êre ~
:
die valschen nâchreder, die den läuten [...] ir êr abpeizent BdN
227,15;
Pilgerf
8617.
–
‘etw. (Pflanzen) abfressen’
wenne si [Ochsen] diu kräuter ezzent, sô schadent si den wurzen niht, wan si peizent si neur oben ab BdN
159,20
abe blâsen
stV.
‘etw. (Anhaftendes) wegblasen’
das [abgeschnittenes Haar] bloset er nu ab Tauler
223,3;
sît ir nâch hübeschen recken ist worden alsô gir, / sô wellen wir sie lân schouwen manegen werden man, / der ir den stoup von den ougen wol abe geblâsen kan RosengD
108,4
(phras.?)
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