Wörterbuch
ABCDEF s.VGHIJK
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a – abe blāsen
abe bliuwen – abe dienen
abedienest – abe erbeiʒen
abe erbiten – abe erziugen
abe erzürnen – abegezogen
abegezogenheit – abe hėlfen
abe|hendec – abe klūben
abe klucken – abe legen
abelegunge – abelougenunge
abe machen – ābentganc
ābenthan – ābentsolt
ābentspil – abephendec
abe phlücken – aberhāke
abe rīben – abe|runs(e)
aber|wenken – abe schieʒen
abeschiht – abe sīgen
abe sīn, abe wėsen – abe sprėchen
abe springen – abe strumpfen
abe stürzen – abe triefen
abe triegen – abe vāhen
abeval – abe vretzen
abe vrėʒʒen – abe welzen
abewendec – abewīsęre
abe wischen – abezuc
abe zücken – ābrėchęre
ābrėchen – achen
achilon – ackern
ackerrėht – adamantīn
adamas, adamant – adel|spar
adelsun – āderslahen
āderstōʒ – affenlich, effenlich
affenmuot – aften
      affenmuot stM.
      affenort stN.
      affenrāt stM.
      affensalbe stF.
      affensmalz stM.
      affenspil stN.
      affenspīse stF.
      Affental stN.
      affentaler stM.
      affentanz stM.
      affenvleisch stN.
      affenvuore stF.
      affenzagel stM.
      affenzīt stF.
      affinne stF.
      Africā
      Africāne swM.
      Africaner stM.
      Afrikęre stM.
      aften Präp.
aften|dės – afterklage
afterkome – afterreif
afterriuwe – afterwort
afterzal – āgėʒʒel
āgėʒʒele – ahlźs
ahorn – ahtbęren
ahtbęrgezīt – āhteschaz
āhteschillinc – āhui
ahzec – alabadīn
alabandā – alberīn
albern|ach – alene
alźne – alkar
alkofon – allergotesheiligentac
allerhalbe – allermannegelīch
allermannelīch – allerwochelīches
alles, alleʒ – almeine
almende – alpteil
alpuzzer – al|tagelich
altęre, altāre, alter – alterkleit
alterlachen – altheit
althźrre – altvrenkisch
altvrouwe – alwėc
alwegent – ambahtęre
ambahte – ambōʒ
ambra – āmer
āmer – amman|meister
ammannin – an-
ā|name – anderheit
anderleie – anderweiden
anderwerbe – ane behaben
ane behalten – anebietunge
ane bilden – ane brieven
ane bringen – ane draben
ane dręhen – ane erkiesen
ane erkoufen – ane gāgern
ane gān – anegengelich
anegengen – anegevanc
anegevelle – anegrīfunge
ane grīnen – ane harn
ane harpfen – ane hœnen
1ane hœren – ane kifeln
ane kivern – ane kroijieren
ane künten – aneleitrėht
aneleitunge – ane massen
ane māʒen – aneneigec
ane neigen – ane reichen
anereichunge – aneruofunge, anerüefunge
anerūschunge – aneschouwede
aneschouwelich – ane seilen
ane senden – aneslac
ane slahen – ane spinnen
ane spirzen – ane stān
āne stān – ane strīten
ane stroufen – ane tragen
anetraht – anevanc
ane vangen, ane vengen – anevengunge
ane verdienen – ane vüegen
anevüeręrinne – ane weigen
aneweigunge – ane wirken
anewirkunge – anezündęre
ane zünden – 2anger
3anger – angestzil
ängstel – ankesmėr
anlamin – antifener
Antipodes – antreite
antreiten – antvristen
antvristunge – 3antwurt
antwürtęre – apfelrīs
apfelrōt – aprille
aprille, approlle – arbeitlich
arbeitman – arclist
arclistec – areweiʒwaʒʒer
areweiʒwisch – armbendec
armbouc – armgestelle
armgolt – armunge
armuot – arōmāten
arōmātic – artec
artecheit – arzātīen, arzedīen
arzātīn – as
as – aschenglas
aschenhūfelīn – asen
āsen – ass(e)
assach – astronomierre
astronomus – atichblat
atichstein – auctoriteit
Augsburger – āvoy
āwasel – ay
āʒ – āʒ|zīt

   affenmuot - aften    


affenmuot stM. ‘Torheit, Unverstand’ dīn affenmuot der triuget dich Virg 320,5

affenort stN. jmdn. an ein/ daz affenort setzen ‘jmdn. zum Narren machen’ manic man wźnt haben wīsiu wort, / der doch schier an ein affen ort / würde gesetzet, wźr ieman dā / der baz könde denne er b und a Renner 17766; gesetzet an daz affen ort ebd. 1621

affenrāt stM. ‘törichter Rat’ der toren sin unde affen rat die wegen wol geliche / [...] swer affen rates volget vil, im misselinget Rumelant 3,60a; vierzic tūsent menschen wurden erslagen / [...] den tōren witze und affen rāt / ir leben allen hāt genumen Renner 2100

affensalbe stF. ‘falsches Lob, Schmeichelei’ (vgl. affensmalz): valsche lecheler / [...], die pfaffen und leien und hōhe fürsten / hecheln künnen [...] und dar zuo mit affen salben / sō gar durch smirwen allenthalben Renner 1141

affensmalz stM. ‘falsches Lob, Schmeichelei’ in herren munde līt affensmalz, / daz tōrn pfeffer unde salz / ofte bringet, sō si liegent / und mit süezer zungen triegent Renner 859; swer mir strīchet in den munt / ein affensmalz und als ein hunt / mich vźringen [hinterhältig ] dar nāch bīzet, / grōzer untriuwen er sich flīzet ebd. 13274

affenspil stN. ‘Narrenspiel, Gaukelei’ ie als der unreine [Teufel] wolde affenspil da uben / unde daz herze truben / an der iuncvrowen gelust, / so machte si ie vor die brust / des heiligen kruzes zeichen PassIII 493,19; armuot verdrücket witze vil, / kunst ān guot ist affenspil, / [...] guot āne kunst ist tōren glanz, / kunst mit guote treit źren kranz Renner 13402

affenspīse stF. ‘kärgliche Speise’, hier wohl Fastenspeise gemeint: ein siecher lewe ein effīn izzet, / mit der er sīner siuche vergizzet: / als soltu, siecher, in sünden tuon: / iz affenspīse vür ein huon / (daz ist wazzer unde brōt). / sō fliuhet dīn sźle der źwige tōt! Renner 19326; vgl. affenvleisch BdN 144,22; ferner Dicke/Grubmüller, Nr. 400

Affental stN. ‘Narrental’ swer lebet āne źre in vrīer wal, / der wirt den werden schiere unwert / und hūset in dem affental [La. in der affen tal ] Winsb 45,7; man sihet ez [Wild] gźn dem Affental ūz waten. / wź im, der dan dem loufe / volgen muoz und des niht mac gerāten Hadam 444,5

affentaler stM. zu Affental: mit hosen und hüeten manigerleie / hebt sich der Affentaler reie, / den manic tuomherre und stolz schuolźre / mit dorftummingen ungerne verbźre Renner 16498

affentanz stM. ‘närrisches, unsinniges Zeug’ daz dirre werlde glanz / sī dürkel und ein affen tanz Renner 10328. 13418

affenvleisch stN. ‘Fleisch vom Affen’ der leo febriert nāhent alle zeit mit dem viertägleichen fieber und sō begert er danne allermaist affenflaisches, daz er gesunt werd BdN 144,22

affenvuore stF. ‘Torheit’ du hast din volc her geladen / zu voller affenvure PassIII 670,61

affenzagel stM. ‘Schwanz des Affen’, übertr. ‘törichtes Handeln’ münches tanzen, nunnen hübescheit und affen [La. des affen ] zagel, / des meien rīfe und in dem ougsten starker hagel / mir selten wol behaget Marner 15,231. – Redewendungen: ~ veil tragen, verkoufen, nāch affenzegeln varn ‘Torheiten begehen’ wenne affenzegel und esels ōren / tragent veil der werlde tōren, / von den wehset ein seltsźn orden Renner 16163; diu noch ir affenzegel tragent / veile und niht anders klagent, / denne daz si nimmer gesünden mügen ebd. 21089; manic tōr von sīnen friunden loufet, / der anderswā doch niht verkoufet / sīnen affenzagel als er gedāhte, / dā sīn tumpheit in ūz brāhte ebd. 13835; wil ez [ kint ] sīn fröude in daz alter sparn / und denne nāch affenzegeln varn, / sō hāt ez übel an geleit / sīner jugent wīsheit und arbeit ebd. 14950. – als abschätzige Bezeichnung für Personen: waz sol ein wolf ze kōre, / her affenzagel, her schandendeckeblōz? Boppe 3:2,11

affenzīt stF. ‘Narrenzeit’ ich sach eins māles in der affen zīt / an einem kleinen sīden vaden / Rōme und Lātrāne tragen / und einen fuozelōsen man / loufen für ein snellez pfert LügenrS 1

affinne stF. auch ęffinne, effinne. 1 ‘Äffin’
2 ‘Narr; Heuchler’
   1 ‘Äffin’ diu affine habet ouch des tīeueles pilide JPhys 7a,1; do alle tir waren komen / zu hove [...] / di effinne ouch trat an den ring Brun 5092; ein siecher lewe ein effīn izzet, / mit der er sīner siuche vergizzet Renner 19323; BdN 159,10. – in Vergleichen: der ęffinne tut ein tore gelich, / der in ein geistlich leben sich / mit gutem willen zeuhet / und schire wider uz fleuhet / durch sin alte gwonheit StrKD 45,25; durch den mantel [bildl. f. Heuchelei] bin ich [Frau Hoffart] dicke gewest / in großem stade und hohen eren gewest, / als eine effynne hohe gestiegen / und als eyne goͤdynne angesehen Pilgerf 8053    2 ‘Narr; Heuchler’ er torscheiu ęffinne, / wie ęffenlichen im geschiht! StrKD 45,42; blieb ich dann by uch stande, so were ich ein affin, und nit weiß ob ir gut sint oder böse Lanc 349,18; effynne ich [Frau Hoffart] bin und affen sij sint / die mit dem mantel [Heuchelei] an getan sint Pilgerf 8055

Africā ‘Afrika’ dś welt ist in drś geteilet. daz eine heizet Asia, daz ander heizet Europa, daz drite heizet Affrica Lucid 18,17; MNat 1,11; in dem land Africa BdN 156,16 u.ö.; Alfrich uon Affrica Rol 5297; Tr 5883; Mügeln 24,11 u.ö. – in der lat. Form: alse der groz Alexander, der dś lant Asiam, Europam vnde Affricam gewalticlich hete vberwunden Lucid 148,3; wie Africanus machte / zinshaftig Asiam, / Hispaniam und swachte / Karthago, Africam Mügeln 367,4

Africāne swM. ‘Bewohner Afrikas’ zehen hundert er mit ime nam / [...] / unde fūr zen africanen / den Darios undertānen VAlex 639

Africaner stM. → Afrikęre

Afrikęre , Africaner stM. ‘Afrikaner’ vil sciere er sich besante / von lande ze lande. / Riuzen unde Pomerān, / Priuzen unde Pōlān, / [...] Affrikęre [La. Affricaner ] kōmen willeclīche / dem helede Dieterīche Kchr 14026

aften Präp. nur in festen Verbindungen aftendes, aftendiu ‘hernach’ aftendes: einer tohter si genas, / die aftendiu [La. afterdes, afftendes ] ze snüer gewan / von Agrim herzog Stephan Ottok 2639; aften des UrkHohenf 86 (a. 1343). aftendiu: Ottok 2639 (s.o.); kunic Ruodolf in die schar sīn / die Stīręre nam / und swer mit im her nider kam / und ouch aftendiu von Swāben ebd. 15595. 17754