ābentspil
stN.
‘Abendvergnügen’
[die vröude der Trunkenheit] machet muot ān źre geil, / ir ābentspil līp unde sźl unźret RvZw
115,12
ābentspīse
stF.
‘Abendessen’, das Mahl wie die Speise selbst:
paide wilprett und vische / was ir abend speyse HvNstAp
14191;
nāch der ābentspīse engāt kein ander spīse Eckh
1:327,2.
– besonders für das Abendmahl Christi und das Altarsakrament:
Christ bī der ābentspīse / schein in eigner sīnr gestalt JvFrst
2348;
got gibit sich alliz daz he ist, in der abintwirtschaft zu einir ābintspīse sinen libin jungerin. Parad
57,25
ābentstėrne
M.
‘der Abendstern’
Venus [...] heizent wir den abent sternen vnde den morgen sternen Lucid
47,17;
er haizt auch der ābentstern, wenne er des ābendes auf gźt nāch der sunnen underganch BdN
62,11.
– im Pl. ‘die Sterne des Abendhimmels’
nu sich, die abent sterne, / der nachte vurboten, kumen Vät
35168
ābentstunde
F.
‘Abendzeit, Abend’
ez was abunt stunde. / betten man in begunde, / im vnde sinen gesellen al Herb
1135
u.ö.;
an der abunt stunde / [...] bleib der kuninc Tyrus / di naht in einem iagehus Pilatus
2,25;
in einre demerunge [...] dā man ūfgźn di sternen sach, / an einer ābentstunden NvJer
26848;
MarLegPass
7,74;
KarlGalie
6193
ābentsunnenschīn
stM.
‘Abendsonnenschein’
in mīner ābentzīt [Alter] ich bin / [...] mīn ābentsunnenschīn ist bleich RvZw
180,4
ābenttanz
stM.
‘Tanz am Abend’
sī sprach: ‘ich wil beginnen / und machen einen ābenttanz.’ HeidinIV
1643
ābenttenzel
stN.
‘Tanz am Abend’
wir treten aber ein hovetänzel [La. ābent tenczel Kd bei Haupt/Wießner zu 40,24
] nāch der gīgen Neidh
WL 4:3,12
ābenttisch
stM.
‘Abendessen’, hier für das Abendmahl Christi :
[Christus] der [...] an den grunen dunresdag / sin cleit ouch hine zu dune plag / nach dem abentdisse Elis
2923
ābenttranc
stM.
‘Umtrunk am Abend’
man truoc al umb und umbe dar / [...] guot trinken [...]. als sich ante [endete] der ābenttranc [...]
UvEtzWh
1806;
einis ābindis solde / der vogit [...] trinkin sīnen ābinttranc, / darzū er hatte ouch durch danc / geladin des landis bestin NvJer
10899
ābenttrinken
stN.
klösterlicher Brauch an Fastentagen:
diz ist von dem ābenttrinkene. / alle tage, sō man vastet, sō sulen die brūdere collacione halden [...] an dem tage, sō collacio ze halden ist, sō sulen die brūdere nāch vespere vor complźte zu trinkene zu collacien kumen unde sulen dā gote gnāde sagende nemen daz trinken, daz man in dā schenket StatDtOrd
43,27
ābenttückelīn
stN.
‘kleiner Betrug am Abend’
ich sach iuch ein ābenttückelīn begān; / ein tumber gouch, daz ist noch ungerochen MF:Reinm
64: 1,6
ābenttunkele
swF.
‘Abenddämmerung’
der [
tac
] ne wart nie morginliche intlvtit [l. entliuhtet ‘erleuchtet’] . noch mit abindetvnchelin virselwit PrWack
4,46
ābentvröude
stF.
‘Abendunterhaltung’
in abent vreude hute dich wol, / dar an man zuht erkennen sol, / so spottet man din des morgens niht, / daz doch nu vil lihte geschiht ErzIII
36,141
ābentwint
stM.
‘abends aufkommender Wind’
ez hźt ein ābentwint / ze Wāleis in die marke gefüeret vil der helde Kudr
493,2
ābentwirtschaft
stF.
‘Festmahl am Abend’
ein mensche machete eine ābentspīse, eine grōze ābentwirtschaft. swer des morgens wirtschaft machet, der ladet allerleie liute; aber ze der ābentwirtschaft ladet man grōze liute und liebe liute und gar heimlīche vriunde Eckh
1:342,2. 3;
vil maniger [...] / vuͦrsumen wil / des richen kuninges gave. / sin abentwirtscaft ist bereit, / swer sich da wil zuͦ vursten lazen machen Reinolt
2:3,6;
cena daz ist also vil gesprochen also ‘ein abunt wurtschaft’. nach dem abuntessende envolget keine wurtschaft me noch nśt arbeitendes eigenlichen, sunder rasten Tauler
89,20.
– besonders das Abendmahl Christi und das Altarsakrament:
man begāt hiute in der kristenheit den tac der ābentwirtschaft, die unser herre machete sīnen jüngern, sīnen heimlīchen vriunden, dō er in gap sīnen heiligen līchamen ze einer spīse Eckh
1:342,5.
1:343,15;
meister Eckart bewisit hi wi di inphaunge unsis herrin lichamen heize ein abintezzin, und wilich di knechte sin di zu der abintwirtschaft ladin Parad
3,10
ābentwolf
stM.
Übersetzung von lupi vespertini bzw. lupi vesperi:
di abentwolve Cranc
Hab 1,8.
So 3,3
ābentzīt
stF.
‘Abendzeit’
ez was in der abunt zit Herb
14023;
an der abend zeyt HvNstAp
9702;
RvEWh
11023;
Cranc
Zach 10,1;
ouch sīget der tac sźre / gegen der ābentzīte Tr
2515;
diz triben sī von morgen / nāhe biz gźn ābentzīt Reinfr
25581.
– übertr. ‘Lebensabend’
in mīner ābentzīt ich bin RvZw
180,1
abe nutzen
swV.
‘nießbrauchen, den Ertrag nutzen’
swanne daz vorgenante closter abgenutzet die vorgeschriebenen fünfzig phunt heller
2DWB
1:629,31
(Hs. Arch. Neuenstein)
abe|nuz
stM.
‘Nießbrauch, Nutznießung (eines Pfandes)’
süllen si [...] die burg, lüte vnd guot vnd gerichte [...] niessen vnd han für ir recht phant ze abe nvtze UrkEidgenG
5,1:479
(a. 1324);
vmb den vorgeschriben abnutze ebd.
5,1:479
(a. 1324).
– wie abniezendes phant
→
abe nieʒen
stV.
abephendec
Adj.
~ werden
‘durch Verpfändung entzogen werden’
der keiser enwolt nie gestaten, daz man kein lehen versatzte, durch daz daz [...] ez zu male den rechten erben icht enpfremdet [La. abephendig
] werde KlKsr
3,23;
~ gut
ebd.
3,10
(La.)
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