ane harpfen
swV.
→
ane
Adv., Präp. 1.1
anehebære
stM.
‘Urheber, Anstifter’ (vgl. anehabære):
die schulde ze anden / unde rechen die gevære, / der er was selbe anhebære Ottok
67278;
nû ist ein frâge, ob ez den anhebern unde den sündern ouch geben werde? Eckh(Pf)
361,6
anehebærinne
stF.
‘Urheberin, Anstifterin’
als digke fellet das fúrlosenne wip mit dem man in dotsúnde, wenne das fúrlosene wip ist sin ein ursache und ein anhebberin gesin MerswNF
51,30;
MerswKn
101
ane heben
stV.
(mit sw. Prät. BdN 278,31 )
‘(mit etw.) anfangen; beginnen, etw. zu tun’ (teilw. Bedeutungsüberschneidungen mit ane haben)
1 intr. 2 tr. 2.1 mit Akk.d.S. 2.2 mit Akk.d.P. und Gen.d.S. ‘jmdn. veranlassen, mit etw. anzufangen’
3 refl. ‘beginnen’
4 in myst. Texten das Part. Präs. in der Wendung anehebende liut, mensche
‘am Beginn des myst. Weges stehend’ (vgl. ane vâhen 2.1 ) 5 subst. ‘Anfang’
1
intr.:
in sines vater wise / hvb er vil lise / an, vnde sanc ReinFu
K,511a;
swenn ich an hebe, sô hœret mir und alse ich hürne, als hürnet ir Tr
3195;
maniger hebt an und schreibt KvMSph
2,18.
–
‘seinen Anfang nehmen’
eya, du geistlicher man, / blibe swie der orden an / gehaben ist zum ersten! Daniel
2765.
– mit Gen.d.S.:
daz beide [...] / bî iren zîten huoben an / wîplicher fuor mit reiner scham HvBer
1469
2
tr.
2.1
mit Akk.d.S.:
die menschen, die daz niden an den füezen anhebent, daz si an dem haupt sölten anvâhen BdN
122,22;
sîn niuwez ambet huober an / mit vlîzeclîchem ruoche Tr
3564;
iedoch hân ich ain klain angehebt ze spinnen [erzählen] von der lieb an ainer andern stat BdN
278,31.
– mit Akk.d.P. und Akk.d.S.:
die zwêne ungevüegen man / die huoben in den strît an [begannen den Kampf mit Iwein]
Iw
6718
2.2
mit Akk.d.P. und Gen.d.S. ‘jmdn. veranlassen, mit etw. anzufangen’
swaz man ouch von den sîden / und von der woll gewürken kan, / der lêr wolt er sî [seine Töchter] heben an HvBer
1523
3
refl. ‘beginnen’
ein grimmer strit hup sich do an Herb
6350;
nu hebet sich ditz buoch an SpdtL
79,27;
hie hebent sich ane die gesetzede der brûdere des dûschen hûses StatDtOrd
57,1;
von den, der nam sich ze latein anhebt an ainem a, dar nâch an ainem b BdN
119,24.
– im Hinblick auf räumliche Erstreckung:
das ander vegefúr das ist [...] also gros, das es sich anhebet vor der helle munt und endet vor der himmelporte Mechth
6: 8,22;
die viertail des tyrkraizzes, die sich anheben an den vier puncten KvMSph
36,29;
daz ertrîch, / daz dû dort sihest sweben, / in dem wazzer an heben. [aufsteigen] / da solt dû varn ûf mit grôzer nôt EnikWchr
19526.
–
‘sich auf den Weg machen’
ze Rôm wil ich mich heben an EnikWchr
27275
4
in myst. Texten das Part. Präs. in der Wendung anehebende liut, mensche
‘am Beginn des myst. Weges stehend’ (vgl. ane vâhen 2.1):
dise begerunge ist drier leige in drier leige lúten [...]. die erste ist in anhebenden lúten, die ander ist in zuͦnemenden lúten, die dritte in den die volkommen lúte heissent Tauler
51,13.
29,29
u.ö.;
Eckh
5:211,11
5
subst. ‘Anfang’
in dem anhebende der messen Tauler
11,30;
dy ersten acht vers dy haben als ein aneheben von dem aleph [interl. zu versus incipiunt
]
PsMb
25(Glossar);
hetten sij die schuͤler nit bewarnet / und huͤtte sij [das Gedächtnis] yn nit ir anheben, / das sij wissent und gelernet haben [das seit dem Anfang bereits Gelernte]
Pilgerf
4816
aneheftec
Adj.
‘einer Sache anhängend, zugehörig’ (vgl. anehaftec):
Symon prufte an sime sun / daz er wol strite solde tun, / wand er was starc unde creftic / dem gelouben wol anheftic Macc
6338
ane heften
swV.
‘etw./jmdn. an etw. befestigen, festmachen’
er fûrte einen starken schaft, / vor nâ dem îsene an gehaft Kreuzf
5802;
chainen vergen ich nicht loben mag, / dw weil er swimmet auf dem wag, / untz daz er geheftet an / do daz scheff zu recht sol stan Teichn
14,5.
– übertr.:
daz liet ich anhefte / vf dine gnade [stelle ich deiner Gnade anheim]
Wernh
D 74
ane heilen
swV.
‘jmdm. etw. heilend anfügen’
[Jesus] heilde ime daz [abgeschlagene] ore ane HeslNic
621
aneheime
Adv.
nur präd.; in Rechtstexten, ‘zu Hause’
wer in der statt anhaim [wohnhaft] ist DRW
1,659
(Neustadt a. D.; a. 1273);
wenne der puͤrge erloͤzet wirt [...] so sol [das] der jude den puͤrgen kunt tuͦn in aht tagen, ob er anehaime ist. wer aber er niht anhaime [anwesend] , so sol er im ez kunt tuͦn zuͦ seinem hause in derselben frist NüP
189;
die weil sein gelter anhaim ist, und ob der gelter darnach von dem lande vert StRMünch
372,20
aneheimisch
Adj.
nur präd.; in Rechtstexten (vgl. DRW 1,660), ‘zu Hause’
ist der wirt dinne niht oder ist niht anheimisch, verbiutet danne der waibel des gastes gut in der frowen munt [...] so sol der wirt [später bei Gericht] davon antwurten als ob er daheime gewaesen waere StRAugsb
221,30.
104,2
ane hëlfen
stV.
‘helfen, etw. in Gang zu setzen’
wer och dc, dc die knechte in den muͥlinon [...] als sumig wêrin gegen den muͥlinon, so sullen die muͥlimeistra selben da sin vnd den muͥlinon an helfen, dc da enkein bre̋stvͥ si UrkCorp (WMU)
3474,43
anehëllec
Adj.
‘anhängend, verbunden’
mein sele czu gefuͤget ist und anhaͤlik worden [
adhaesit anima mea Ps 118,25
]
PsMb
26(Glossar);
ich pin anhelig der gezeugnus deiner gepot [
adhaesi testimoniis tuis Ps 118,31
]
ebd.
26(Glossar)
ane hëllen
stV.
‘jmdm. nacheifern’
du sollst nicht wöllen anhelen oder nachvolgen dem es glücket in diser welt [interl. zu noli aemulari in illo qui prosperatur in via sua Ps 36,7
]
PsMb
26(Glossar)
anehengelicheit
stF.
‘Verbundensein, Anhänglichkeit’
do muͦs die nature ir selbes verloͤigenen [...] in aller kleblicheit und anhenglicheit do si sich an vint, es sin die frúnt oder die mogen Tauler
377,11;
er wil ouch daz dy vuchtekeyt / des wazzers und der erden / sich wol glichen der werden / an hengelkeit zu Gote Hiob
2865
ane hengen
swV.
‘etw. an jmdn. hängen’ (mit Akk.d.S. und Dat.d.P.):
so hancte ich ir einen schürliz an SM:Ta
3:3,5;
wenestu das dir henge an / groze bete Leviathan [dass Leviathan dich um Gnade bittet] ? Hiob
14935
ane henken
swV.
tr. ‘jmdm. etw. anhängen, etw. an jmdm./etw. befestigen’
so haben wir [...] gegeben disen brief [...] besigelt mit vnserme angehenkten jngesigele UrkCorp (WMU)
2228,44;
hafte gote ane, sô henket er dir alle güete ane Eckh
5: 199,7;
ein götlich hilf, die der creatur vergebens angehenkchet oder gegeben ist [
inpensum
]
Gnadenl
3:M1,192.
– Phras.: der katzen eine schelle ~
→ katze
anehêrre
swM.
1
‘Großvater’ (vgl. ane swstM.) 2
‘Ahnherr’
1
‘Großvater’ (vgl. ane swstM.):
dînen vater dû, hêrre, hâst erslagen, / der [Kinder] anehêrren, die ich bî dir hân getragen UvEtzAlex
3084;
dô diu kint hôchgeborn / in des bâbstes dienste heten florn / den vater und den aneherren Ottok
80484.
87539
u.ö.
2
‘Ahnherr’
nu habe wir sînes sâmen. / der anherre er ist gesîn Kreuzf
1031
ane herten
swV.
‘auf etw. beharren’ (mit Akk.d.S.):
wiltu abir eweclichen zornen adir das anherten zu ende uz? [
perseverabis in finem
]
Cranc
Jer 3,5
ane hetzen
swV.
‘jmdn./etw. hetzen, jagen’
ir moͤcht es gern gesehen haͮn, / wir hatzten ainen hirssen an / zehant do ir geriten wart Teichn
487,54;
swen in [einen Menschen] der tot myt synen hvnden hetzet an, / so wuorf er gerne von ym hyn die svnde Wartb
Rs 83,5
anehin
Adv.
1 direktional ‘hin’
2 temporal ‘weiterhin, immerfort’
1
direktional ‘hin’
nach dem Feuchtenpach anhin an den Goͤlh UrkSteirG
66
(a. 1348)
2
temporal ‘weiterhin, immerfort’
szo moͤchten wy anhen faren / stelen, rouben in allen landen KarlElegast
431
ane hœnen
swV.
vermutlich eher ‘anheulen’ (zu
1hœnen) als ‘verhöhnen’ (zu
2hœnen):
da mit traibt er mich mit sinen lemern under die wolf, der mich maniger grimiglich an zanet und veintlichen an hönet und schalglichen verspottet HvNördlBrf
52,45
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