ane bilden
swV.
‘jmdn. nachahmen’
an pildet die heiligen frowen PrHoff
72,28
ane bîlen
swV.
‘etw. angreifen’
sô solden si mit aller kraft / an die burc îlen / und die an pîlen, / unz man si möhte gewinnen Ottok
98249
anebinde
stF.
‘Hinwendung’
sin muter sich do wol ersprach / mit guter anbinde / gegen irme lieben kinde PassIII
425,37
ane binden
stV.
‘etw. (an etw.) anbinden, befestigen’
ane bunden si ir vanen SAlex
4182;
daz sie balde bunden an / die segele an die masboum Herb
2043;
mit dem nabeln ist daz kindel an gepunden in der muoter leib BdN
33,20;
ez ist noch der geloube mîn, / daz er buoch unde buochstabe / vür vedern an gebunden habe; / [...] / sîniu wort diu sweiment alse der ar Tr
4720;
Dietr
6408
ane biten
stV.
1
‘jmdn. anbeten’
2
‘jmdn. mit einer Bitte ansprechen’
1
‘jmdn. anbeten’
in dem selben nammen bitte ich dich, herre, hútte an, als minen got und minen herren Mechth
6: 37,4;
als sy wider Gott da tatend / und die ab goͤtt an batend KvHelmsd
1440;
Aneg
3067
2
‘jmdn. mit einer Bitte ansprechen’
waz sol [...] dez mannes lip / die mynnenclichen guten / an biten und an muͤten? Minneb
1168;
doch bat in an / daz wîp, daz er sich ime [Franziskus] enthieze LvRegFr
4677
ane bîʒen
stV.
1
‘eine Mahlzeit einnehmen’
2
‘anbeißen, abbeißen’ , übertr. ‘sich auf etw. einlassen’
1
‘eine Mahlzeit einnehmen’
in der burg da wir inn angebißen hant was ein ritter Lanc
579,5.
537,24.
561,4
2
‘anbeißen, abbeißen’, übertr. ‘sich auf etw. einlassen’
owe, got, wan hettin sú din nuwen ein vil klein enpfunden, wan hettin sú nuwen ein vil klein an gebissen! Seuse
449,15
ane blâsen
stV.
1
‘jmdn./etw. anhauchen’
2
‘etw. durch Blasen (eines Horns) ankündigen’
1
‘jmdn./etw. anhauchen’
so diu leuin birit so ist daz leuinchelin tot [...] tene so chumit ter fater unde blaset ez ana so wirdet ez erchihit ÄPhys
1,18;
der per ist sô gar schelmig, [...] waz er anplæst [...] daz fault BdN
163,3.
– subst.:
wâ er [Drache] wont dâ verunraint er den luft mit seim âtem, [...] er hât ain tôtpringendez anhûchen oder anplâsen BdN
269,20.
72,17
2
‘etw. durch Blasen (eines Horns) ankündigen’
als die wahter pflegent auf den pürgen, die paideu naht und tag anplâsent BdN
290,18.
– Zu ane blâsen in Aufforderungssätzen →
ane
Adv., Präp. 1.1
aneblâsunge
stF.
‘Anblasen, Anwehen’
von diner berefsunge herre, uon der anblasunge [interl. zu ab inspiratione
] des gestes dines zornis PsSchleiz
183
aneblic
stM.
1
‘Blick (auf jmdn./etw.)’
2
‘das Aussehen, Äußere (von jmdm./etw.)’
1
‘Blick (auf jmdn./etw.)’
den läuten ze ainem anplick und zuo ainem schawen BdN
161,29;
[der Basilisk] tœt die läut neur mit seinem vergiftigen anplik ebd.
264,2;
alsô hât got in sînem êrsten êwigen anblicke alliu dinc anegesehen Eckh
5: 416,3;
da der mensch nach allem sinem muͦtwillen lebet sunder anderheit, ane allen anblik in vor und in nach Seuse
352,28;
[Christus] hies im raichen ein tüch. / fur seinen anplik [Blickfeld] er es hüb / und drukht mit paiden henden an, / das ein antlitz ward daran Hawich
1546.
–
‘auf den ersten Blick’
[ die Bienen] machent die obersten drei zeil lær von honich, dar umb, daz daz honig an dem êrsten anplick iemant hin zuo lad, der in schaden pring BdN
289,12
–
‘Sichtbarkeit’
der sterb werte als lang, als lang der stern anplik wert und ir samnung BdN
111,29;
der sunnen stern; der benimt im mit seinem schein seinen anplik KvMSph
36,9
2
‘das Aussehen, Äußere (von jmdm./etw.)’
von himel chom ein engel licht; / des amplick gab so prehenten schein / daz wir [...] alle vielen fûr tôt nider GvJudenb
2469;
von seinem [Christus am Kreuz] an plikch wol gar / was verswunden sein schon [Schönheit] für war Märt
4093
ane blîchen
stV.
swa in daz fur ane bliche [wo auch immer der Feuerstrahl ihn traf] ; / so enkvnde ez im niht geschade Herb
1024
ane blicken
swV.
‘jmdn./etw. ansehen, anschauen’
bliche sine vrische wunden an BenGeb
69;
dô er sich ûf gerihte / und sich selben ane blihte / und sich sô griulîchen sach Iw
3506.
– übertr.:
es [das Nichterkennen seiner Göttlichkeit] lit an der entgangung und verahtunge sin selbs na angeblikter wise [nach der Selbstbetrachtung]
Seuse
163,1.
– subst.:
und swen daz anblicken niht verwundet hât, des sêle ist von der minne gotes nie verwundet worden Eckh(Pf)
401,34
anebliclich
Adj.
‘(an-)schauend, betrachtend’, (nur RvBib zur Übers. von lat. intuitivus):
wir svllen [...] sehen, wie dv̍ beschoͮde vnderscheiden si von gedanke, meditacivn, speculatiun vnd von anblichlicher bekennunge RvBib
54,16;
von der anblichlicher gegenwu̍rtiger bekennung [von unmittelbarer Erkenntnis]
ebd.
57,19
u.ö.
ane bocken
swV.
‘provozieren’ (im Bild des mit den Hörnern stoßenden, stinkenden Bockes):
ein stinkender jüde, der uns an böcket PrBerth
1:323,13
ane bockezen
swV.
Intensivum zu ane bocken:
nû sihst dû wol, daz ein stinkender jüde, der die liute an bokezet, sînen vîgertac baz êret danne dû PrBerth
1:270,25
anebot
stN.
‘(Kauf-)Angebot’
ob ein kauf geschech in hasses weis, in zorn oder in gäch [übereilt] anpot [...] das sol nicht kraft noch rechten haben StRBogen
128
ane botwarn
swV.
‘jmdn. verleumden, vor Gericht fälschlich einer Sache beschuldigen’
wer auch umb semeliche sache auf dem andern klagen wil, der schol sich wol ee vorsehen, das er in icht an potwar vnd welle im mit vnrechte seines ackers abgewinnen StRBrünn
221.
346
u.ö.
anebôʒ
stM.
‘Amboss’
der in [den Diamanten] leite ûf einen anebôz / und næme einen hamer grôz / unde slüege ûf den stein, / ez wurre im harte klein Volmar
297;
wær ir herze ein anebôz, / sôst mîn klage doh so grôz, / daz ich wol genâde solte vinden SM:St
9:3,4.
– häufig in Vergleichen:
[sie schlugen auf Schilde und Helme] sam der smít tingelet uf den anbóz Rol
4118;
[der Kampflärm] ward so groß / als auff hundert anpoß / schmide slugen mit hemeren HvNstAp
12441.
– übertr.:
dô kêrte diu schar grôze / gein manegem anebôze / den der touf het überdecket [Christen, auf die die Heiden einschlagen]
Wh
404,10;
swer dich [Kreuz Christi] kan vüren, der gesiget uf aller vart. / eia, stolzer aneboz! Frl
2:17,8
ane bôʒen
stV.
‘etw. (heftig) stoßen’
chêre dîn schef ze stette, / daz dich enmitten ûf dem mer / die sundern winde hin unt her / denne icht ane bôzzen Erinn
653
ane brëchen
stV.
refl. ‘sich anmaßen’
aber das du dich an prichst ein kayser zu sein GestRom
55
ane brieven
swV.
‘(urkundl.) festhalten’
swer sich hinze sime [Gottes] dienste gechert, der ist vil sælic, wan des namen haizet er ane scriben unde ane brieven da ze der himilisken Jerusalem [...]. da wider scribt unde brievet der vil ubel tievel alle die unde aller der namen da ze hellen an, die sinen willen getuont Konr(Sch)
187,37
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