abedienest
stMN.
zu einem ~
‘zu Totsatzung (verpfändet)’ (d.h. zu der Bedingung, dass die gezogenen Pfandnutzungen auf Schuldentilgung angerechnet werden):
widemgüter, welche her H. weilent pharrer zv Voytsperch versatzt dem [...] D. [...] wider seiner sel hail [...], sind [...] von dem selben D. in des P. gewalt zu aim abdienst choͤmen DRW
1,32
(SteirLArch.; a. 1299)
abe dingen
swV.
1
‘mit jmdm. etw. vereinbaren, sich durch Verhandlung mit jmdm. über etw. einigen’ . 2
‘eine Abgabe entrichten, eine Geldbuße zahlen’
1
‘mit jmdm. etw. vereinbaren, sich durch Verhandlung mit jmdm. über etw. einigen’.
–
mit jmdm. (umbe) etw.
~
:
ist, daz der herr oder die frawe mit dem èhalten niht abdingent und dheinerley guͦt dar umb nement heimlich oder offenlichen, so sol der richter chein puͦzz auch dar inn haben OberBairLdr
32;
wan si iaerichlichen mit den richtern abdingen muͦsten, daz si si dez swern ùber hùben ebd.
266;
so sol er abdingen vmb pfenning mit dem herren [...] nach des weins wert UrkWSchott
140
(a. 1312).
– mit Dat.d.P. und Akk.d.S.:
swer mich von mîner erden / wil trîben [...], / der wizze daz ich niemer abe / iht stôzes [Hs.: Ich stozzen
] im gedinge [Hs.: dinge
] . / hie muoz in eime ringe / der kamph benamen enden / mit swerten und mit henden KvWSchwanr
774.
– in der Wendung lîp unde guot/habe ~
‘freien Abzug aushandeln’
do sie so haten gestriten [...], / daz volc sich allez do irgab / dingetin lib unde gut ab Macc
12326;
den lîb, darzû ir habe ~
NvJer
6847;
den lîb und ouch dî habe ~
ebd.
17840
2
‘eine Abgabe entrichten, eine Geldbuße zahlen’
wer sein zechent ze rechter zeit nicht geit, dem verpeut man sein pau wol mit recht, untz daz er aller ding abdingt mit phenning oder mit wein StRWien
114;
ist aber daz [...] iemand wandel vervallen ist und dingt darumb ab, da schol den vogt daz dritael von angevallen und den apt di zwae tail WeistÖ
8,2:958,5.
8,2:957,9
abe donen
swV.
→
abe döuwen
abe döuwen
swV.
‘dahin siechen’?
abdöuwen, nâch verwesen / der etica [hektischem Fieber] gelîche / bin ich vil dicke gewesen, / kein arzenîe wart nie so rîche / diu mir ze helfe kæm an krefte laben Hadam(Sch)
471,1.
Zu töuwen
‘ dahin sterben’ oder döuwen
‘verdauen’? Var. abe donen swV.
Hadam
471,1
‘herabsinken’? (so die Anm.z.St.)
abe drengen
swV.
‘jmdm. etw. abnötigen’
[der deynstman, der] daz land robet, synes herren lute schezzet myt unrechte, synem herren phenninge abedrenghet MGHConst
3:521,4
(a. 1296 kopial?)
abe drëschen
stV.
doch hôrte ich balde ab dreschen [loslaufen] / [...] aller hunde houfen Hadam
117,2.
118,2
(vgl. abe rihten)
abe dringen
stV.
‘etw. von jmdm. wegdrängen’
der vorderer sal einis urteilis biten: ab sich daz pfert intrucke, als he iz angrifen sal [beim Eid mit der Hand anfassen zum Zeichen der Besitzergreifung] , oder ab iz im abegedrungen werde StRFreiberg
90,18.
–
‘jmdm. etw. mit Gewalt abgewinnen’
waz sî heidenischir lant / hernâch mit strîtendir hant / den heidin abgedringin / mochtin unde betwingin NvJer
1758
abe dröuwen
swV.
‘jmdm. etw. durch Drohung abnötigen’
obe yn [den Sack] yemands [...] wolde nemen dir / und dir den wolde abe drauwen Pilgerf
3536;
Ottok
13390.
82180
(La. zu abe erdröuwen)
abe drücken
swV.
‘abquetschen’
in dem valle / kam undir si [Amme] der kleine knabe. / die fuͤze druchte si im abe, / [...] er muͤste iemer mere wesin / ze gende an beidin fuͤzen lam RvEWchr
27578;
übertr.:
owê da man sie hin zuchte / vnd in daz leben abdrukte Wernh
D 4926
abe drumen
swV.
1
‘etw. ab-, losschlagen, -reißen’
2
‘(einen Teil der Rede) weglassen, übergehen, (eine Rede) kürzen’
3 refl., ‘verschwinden’
1
‘etw. ab-, losschlagen, -reißen’
dem herren daz gar sêre vrumt, / daz er abe het gedrumt / des zagels drîer klâftern mâz HeidinIII
1506;
der vlegel danne drumet / abe die grete [die Grannen von den Ähren]
Daniel
2314
2
‘(einen Teil der Rede) weglassen, übergehen, (eine Rede) kürzen’
ein teil wolt ich han uz genumen, / zu mol wil ich daz abe drumen Physiogn
112.
330.
351;
jch wil die red trummen abe, / jch furcht, das euch zu lanck habe MinneR1
326
3
refl., ‘verschwinden’
wann in sint unstet sinne bi [...] in wil der wille balde kumen / und wil sich schier abedrumen Physiogn
70
abe|ein
Adv.
‘voneinander’ (s. a. abe und ein):
er kan sie ab ein gescheiden heizen / rehte als ein hirte schaf von geizen EvStPaul
1509
abe eischen
V.
‘jmdn. auffordern, herunter bzw. heraus zu kommen’
uf swelchem hûse man den vridebrecher behaltet wider reht, swenne [...] man si ab eischet, [...] ergebent si sich niht herabe ûf reht, man veræhtet die burc SpdtL
218,16
abe|eischunge
stF.
Abforderung einer Partei oder Sache aus der Zuständigkeit eines Gerichts
ein abheischung deß gerichts vor ein ander gericht
2DWB
1:383,60
(Landrecht Saarbrücken)
abe enpfallen
stV.
→ abe entvallen
abe entrîten
stV.
‘fortreiten’
ob sie mit Gaytin / woldin ab intritin Athis
A* 108
abe entstricken
swV.
‘losbinden’
dô enstrict er abe balde / sîn helm und satzt in an daz gras UvZLanz
4204
abe entvallen
stV.
‘abfallen’, übertr.:
und disem menschen enpfallet ab alle wúrklicheit uswendig, und er hat och iemer werkes genuͦg inwendig ze tuͦnde Tauler
189,29
abe en|twahen
stV.
‘abwaschen’, übertr. (wie abe twahen):
als manigen heiden er hiut sleht / iegeslîcher, als manic sêl er abe entweht / sünde und wescht sie gar ûz helle wîze Loheng
5092
abe entwîchen
stV.
verstärktes entwîchen:
Kei durch daz sîn dienst liez: / [...] / durch zuht entweich er [La. tet er sich
] diens abe Parz
279,6.
–
vor gedâchte er [Petrus] im [Malchus] den schopf / dar zû kurzen und den kopf; / nur zû dem ôre iz gedeich, / wan im daz swert abe entweich [aus der Schlagrichtung geriet]
JvFrst
4126
abe erbeiʒen
swV.
‘(vom Pferd) absteigen’
Gâwân vor im erbeizte abe Parz
562,28
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