a – abe blâsen abe bliuwen – abe dienen abedienest – abe erbeiʒen abe erbiten – abe erziugen abe erzürnen – abegezogen abegezogenheit – abe hëlfen abe|hendec – abe klûben abe klucken – abe legen abelegunge – abelougenunge abe machen – âbentganc âbenthan – âbentsolt âbentspil – abephendec abe phlücken – aberhâke abe rîben – abe|runs(e) aber|wenken – abe schieʒen abeschiht – abe sîgen abe sîn, abe wësen – abe sprëchen abe springen – abe strumpfen abe stürzen – abe triefen abe triegen – abe vâhen abeval – abe vretzen abe vrëʒʒen – abe welzen abewendec – abewîsære abe wischen – abezuc abe wischen swV. abe|wîse, â|wîse stF. abe|wîsec Adj. abe wîsen swV. abe|witze stF. abewörtec Adj. abe würgen swV. abe würken V. abe würzen swV. abe zeisen V. abe zeln swV. abe zern swV. abe zerren swV. abeziehære stM. abe ziehen stV. abeziehunge stF. abe ziugen swV. abezoc stM. abezoge swM. abezuc stM. abe zücken – âbrëchære âbrëchen – achen achilon – ackern ackerrëht – adamantîn adamas, adamant – adel|spar adelsun – âderslahen âderstôʒ – affenlich, effenlich affenmuot – aften aften|dës – afterklage afterkome – afterreif afterriuwe – afterwort afterzal – âgëʒʒel âgëʒʒele – ahlês ahorn – ahtbæren ahtbærgezît – âhteschaz âhteschillinc – âhui ahzec – alabadîn alabandâ – alberîn albern|ach – alene alêne – alkar alkofon – allergotesheiligentac allerhalbe – allermannegelîch allermannelîch – allerwochelîches alles, alleʒ – almeine almende – alpteil alpuzzer – al|tagelich altære, altâre, alter – alterkleit alterlachen – altheit althêrre – altvrenkisch altvrouwe – alwëc alwegent – ambahtære ambahte – ambôʒ ambra – âmer âmer – amman|meister ammannin – an- â|name – anderheit anderleie – anderweiden anderwerbe – ane behaben ane behalten – anebietunge ane bilden – ane brieven ane bringen – ane draben ane dræhen – ane erkiesen ane erkoufen – ane gâgern ane gân – anegengelich anegengen – anegevanc anegevelle – anegrîfunge ane grînen – ane harn ane harpfen – ane hœnen 1ane hœren – ane kifeln ane kivern – ane kroijieren ane künten – aneleitrëht aneleitunge – ane massen ane mâʒen – aneneigec ane neigen – ane reichen anereichunge – aneruofunge, anerüefunge anerûschunge – aneschouwede aneschouwelich – ane seilen ane senden – aneslac ane slahen – ane spinnen ane spirzen – ane stân âne stân – ane strîten ane stroufen – ane tragen anetraht – anevanc ane vangen, ane vengen – anevengunge ane verdienen – ane vüegen anevüerærinne – ane weigen aneweigunge – ane wirken anewirkunge – anezündære ane zünden – 2anger 3anger – angestzil ängstel – ankesmër anlamin – antifener Antipodes – antreite antreiten – antvristen antvristunge – 3antwurt antwürtære – apfelrîs apfelrôt – aprille aprille, approlle – arbeitlich arbeitman – arclist arclistec – areweiʒwaʒʒer areweiʒwisch – armbendec armbouc – armgestelle armgolt – armunge armuot – arômâten arômâtic – artec artecheit – arzâtîen, arzedîen arzâtîn – as as – aschenglas aschenhûfelîn – asen âsen – ass(e) assach – astronomierre astronomus – atichblat atichstein – auctoriteit Augsburger – âvoy âwasel – ay âʒ – âʒ|zît
|
abe wischen
swV.
1
‘etw. durch Wischen, Reiben entfernen’
2
‘entwischen, entrinnen’
1
‘etw. durch Wischen, Reiben entfernen’
das golt, [...], das luchtit nicht, is si denne ymant, der den rost abwusche Cranc
Bar 6,23;
swa si warn iendert bluotvar, / daz wischet si mit ir stauchen ab Krone
12259;
MarLegPass
25,143.
– speziell ‘Namenszüge tilgen, löschen’
wen der eyne stirbit, czuhandis wischit man sinen namen abe. wer ouch wandilt sine herberge, der muz sinen namen abe wischin und schribin do her wonit MarcoPolo
47,3.4.
– bildl.:
daz ewige liecht [...], / daz nimmer mer vorlischet / und allen tran abe wischet / [...] / von den nazzen ougen HeslApk
4266;
dienest gotes wunden / [der dienest für den am Kreuz gestorbenen Heiland] din [des Sünders] ougen regen dir wischet abe Frl
5:5,5
(s. FrlWB unter wischen);
daz her uns den alden schimel / Adames abe wischete HeslApk
3099;
sünde der werlt ~
PsM
H 44,5;
diu laster abwischende (Part. Präs.)
ebd.
H 62,4;
uf dich wirt phaltzen [wohl: blatzen
] kummir, den du nicht magist abgewischen [
expiare
]
Cranc
Jes 47,11
2
‘entwischen, entrinnen’
‘du has gelogen / rechte als ein bose wicht. / des salt du han zuͦ hantgicht / van mir mit deseme stave, / du en gewisches in [ = deseme stave
] dalinc ave, / einen harde grozen slach / up din houvet inde crach.’ MorantGalie
2264
abe|wîse, â|wîse
stF.
‘vom Normalen abweichende Art und Weise, Unart, Unfug, Unsinn’ (oder ‘Abweisung’ zu abe wîsen swV. ?):
mit solher abwîse [La. abeis
] / grâf Yban vil lîse / wolde hân betrogen / von Ôstrîch den herzogen Ottok
25056.
– hierher?:
dâ bî gêt der rôsenstengel lîse, / der volget nâch di âwîse MinneR27
8
(Bed.? Vgl. Anm.z.St.)
abe|wîsec
Adj.
‘verirrt’
si [Maria] ist des meres ein lichte sterne / und der vinsternisse eine lucerne, / si ist den abewisigen ein weg, / si ist den schifbruchigen ein steg Brun
12484
abe wîsen
swV.
1
‘jmdn. von etw. abbringen, abhalten’
2
‘jmdn. abweisen, fortschicken’
3 rechtsspr. ‘jmdn. abfinden, aussteuern’
1
‘jmdn. von etw. abbringen, abhalten’
ichn weiz, wer mich des prîste, / ob ich sie des [vom Kampf gegen die Heiden] abe wîste Kreuzf
3332;
daz er mit miete und mit gâb / sich het lâzen wîsen ab / ab rehtes gerihtes phat Ottok
71603;
la dich nieman dannan [vom Beten] ab wisen noch ziehen Tauler
370,21
2
‘jmdn. abweisen, fortschicken’
die [
schar
] fuorter heim ze lande: / mit êren âne schande / wart in geteilet dâ sîn habe, / mit valsche niht gewîset abe [erg.: diu schar
]
Parz
336,24;
alsus wart zorneclich abgewist [...] der unschemige lastirbalc von dem zuchtigen reinen furstin Köditz
18,23;
dô solde hêr Joachîm sîn opher brengen zu Jêrusalêm zu deme tempele. dô wîsete in der oberste prister abe und wolde nicht sîn opfer HvFritzlHl
195,19;
HvNstAp
652;
Minneb
1230.
– rechtsspr. ‘jmdn. (mit rechte) zurückweisen’
ab zwêne ûf éin gût sprechen [...], jene, der ez under ime [im Besitz] hât, der en sal ez nicheime antwurten, sie en vereinen sich mit minnen, oder der eine wîse den anderen abe vor gerichte mit rechte SSp(W)
3:15,1.
2:15,1
3
rechtsspr. ‘jmdn. abfinden, aussteuern’
kumin abir di kindir zu irin iarin unde werdin abegewisit, woldin denne diselbin [...] erbeteil vordirn unde mac denne ienir, der in deme erbe sitzit, bezugin mit dem richter [...], daz si abegewisit sin von dem erbe, daz muz he tun in den erstin drin iarin StRFreiberg
68,4.7
u.ö.
abe|witze
stF.
‘Unverstand’
daz uns armen got irlidige / uon sundelichen banden / vnde [...] / uon hurlicher hizze, / uon des sinnes abewizze, / uon ujentlicher rache Litan
1298;
wie turst ich daz immer tun / vor deme kunge heren? / er wurde mir ez keren / zu arge und ab witze, / ob er uwer antlitze / meger sehe der andern Daniel
221
(vgl. Dn 1,10).
– Vgl.
âwitze
abewörtec
Adj.
‘wortlos, nicht artikuliert’
ez [
merwîp ‘Sirene’] singt auz der mâzen süezleich, idoch hât ez niht ain gestuckt [artikulierte] stimm als ain mensch, ez hât ain abwörtig stimm, sam die vogel habent BdN
240,21
abe würgen
swV.
1
‘erwürgen, erdrosseln’ , bildl. 2
‘jmdm. etw. gewaltsam wegnehmen’
1
‘erwürgen, erdrosseln’, bildl.:
do würget man der natur den hals abe PrEngelb
185,144.
198,180
2
‘jmdm. etw. gewaltsam wegnehmen’
er het in nâch gevangen / [...]. / den liehten und den glanzen helm / wolt er im abe würgen KvWTurn
921
abe würken
V.
‘sich/jmdn. (von etw.) trennen, lösen’
wirckent úch abe von zitlichen dingen noch sorgveltikeit, lúterent úch von creatúrlichen bilden Seuse
494,18.
166,27.
in abwúrkender wise ebd.
339,27;
wan daz abwúrken ersuͦchet ir innigostes gemarg ebd.
358,10
abe würzen
swV.
‘eine Speise durch Zugabe von Gewürzen vollenden’
geslagen daz gebrete an ein ander vnd die swarten vz gekeret vnd gewunden in ein tuͦch. wol abe gewuͤrtz BvgSp
96
abe zeisen
V.
‘etw. zerzausen’, bildl.:
sie [Juden] begunden en [Christus] heisen [l. heischen?] / hinderwert [Anm.z.St.: „sie griffen ihn hinterrücks an?”] , abe ceisen / pris, lob, dar zu ouch neisen [verunglimpfen] / steteclich sine lere Daniel
4049
abe zeln
swV.
Part. Prät. überw. abegezalt.
1 mit Akk.d.S. 1.1
‘(jmdm.) etw. absprechen, entziehen’
1.2
‘etw. erledigen, auslöschen, als erledigt betrachten’ , i.d.R. im Passiv: ‘erledigt sein’
1.3
‘etw. abziehen, abrechnen (von einem Betrag)’ (?) 2 mit Akk.d.P.
1
mit Akk.d.S.
1.1
‘(jmdm.) etw. absprechen, entziehen’
wê dir, Bêheim, unde ach! / dîn êr und dîn gewalt / wirt noch ab gezalt Ottok
89761;
in wêre gar der selbe gewalt / von den Rômêrn ab gezalt, / des si wêren beroubet / mit gewalt und uberhoubet JvFrst
6094
1.2
‘etw. erledigen, auslöschen, als erledigt betrachten’, i.d.R. im Passiv: ‘erledigt sein’
ich wil unde han mich iu verselt, / min varende muͦt sie abe gezelt Ainune
181;
unser vræude ist aber [l. abe mit HKOZ
] gezalt / der wir pflagen in maniger wis Rennew
13242;
min leben daz wær abe gezalt, / swa Malfer an mich kæme: / moͤht er, min ende ich næme ebd.
26648;
uns ist vil nâch ab gezelt / der vorder teil unsers leben Ottok
89430.
– im Aktiv:
awe mir, kuͤnc Tybalt! / ich han din leben abe gezalt, / ob du joch bist gevangen, / din leben ist doch zergangen Rennew
23898
1.3
‘etw. abziehen, abrechnen (von einem Betrag)’ (?):
so han ich den burgern abe gezalt und abe geslagen hundert mark silbers, die si vor mâl dem keiser hatten gericht MGHConst
4,2:1290,32
(a.1313)
2
mit Akk.d.P.:
‘ jmdn. verdammen, zum Tode verurteilen’
daz [Kaiser Friedrichs Geschlecht] het er [Papst] ab gezelt / mit rehter urteil Ottok
12097;
wie wol du hâst abgezalt [La. abgetzilet
] mich JSigen
140,4;
daz ist daz einig púntli, daz da scheidet die userwelten von den nit userwelten, daz die abgezelten blibend ligende Seuse
366,4;
einen abgezalten menschen von diser welte hoͤret nút zuͦ, kurtzwil und trost hie suͦchen ebd.
431,14.
–
den [Fürsten ] hat der tod nu abgezalt [dahingerafft] , / dem niemant mag entweichen Suchenw
5,97
abe zern
swV.
‘etw. aufzehren’
als ich den wagen [Vorräte auf dem Wagen] abgezer Helbl
1,812.
– refl., ‘sich aufzehren, abmagern’
ich han gesiechet disen summer / und mich gar gezert abe ErzIII
56,77
abe zerren
swV.
1
‘(jmdm.) etw. gewaltsam herunter-, losreißen’
2
‘jmdm. etw. gewaltsam wegnehmen, entreißen’ , subst. 3
‘jmdn. von etw. wegzerren’
1
‘(jmdm.) etw. gewaltsam herunter-, losreißen’
– mit Dat.d.P.:
durch dorne und durch hagene / fuorten si [die wilden Rosse] den gotes trût, / si zarten im abe flaisc und hût Kchr
6358;
daz gewafen si in abe zarten Rol
7094;
Wig
5112;
HvNstAp
5014;
der kuͤnc von Marroch / het im den helm dennoch / nieman haizzen abgezart WhvÖst
10297.
– ohne Dat.d.P.:
er brach sîne site und sîne zuht / und zarte abe sîn gewant, / daz er wart blôz sam ein hant Iw
3235;
der ellenthafte wigant / begunde har und das gewant / us brechen unde zeren abe, / so gros was sin ungehabe RvEWh
1523;
WernhMl
9083
2
‘jmdm. etw. gewaltsam wegnehmen, entreißen’, subst.:
opherost du von unrehtem guͦt. [...] ez si von roͮbe. ez si von diepstal. ez si von abbrechende. ez si von abzerrende. [...] dc ist got allez sament ungenême PrSchw(St)
3,71
3
‘jmdn. von etw. wegzerren’
di entwenten von der milch, di abgezerreten von der brusten Cranc
Jes 28,9
abeziehære
stM.
(zu abe ziehen
1.3) ‘der etwas von dem Text wegnimmt’
so werde deme abziere / got gehas HeslApk
23239
abe ziehen
stV.
1 mit Akk.-Obj. 1.1
‘etw. (auf der Oberfläche Aufsitzendes, Aufliegendes, einen Körper Umschließendes) wegnehmen, entfernen’
1.1.1
‘etw. (Kleidung, Rüstung u.ä.) ablegen, (jmdm.) etw. ausziehen’
1.1.2
‘etw., was jmd. an sich trägt, als Beute wegnehmen’ , mit Dat.d.P. 1.1.3
‘etw. (Haut, Fell u.ä.) von etw./jmdm. ab-, herunterziehen, loslösen’
1.2
‘(sich) von etw. (Kreatürlichem, Weltlichem) lösen’ , i.d.R. passivisch ( von etw.) abgezogen sîn/werden 1.3
‘etw. jmdm. entziehen, wegnehmen’
1.4
‘etw. (von etw.) herunter ziehen, wegziehen’
1.5
‘jmdn./etw. (von jmdm./einer Sache) ablenken, abbringen, abhalten’
1.6
‘einen Betrag in Abzug bringen, abrechnen’
1.7
‘etw. (Wein von seinem Bodensatz) abfließen lassen und umfüllen’
2 refl. 2.1
‘sich zurückziehen’
2.2
‘von einem Amt zurücktreten’ , mit Gen.d.S. 2.3
‘sich von etw. abwenden, lossagen’ , mit Gen.d.S. 3 mit Dat.-Obj. 3.1
‘Enthaltsamkeit, Askese üben, dem Körper das Notwendige entziehen’ , mit Präp.-Obj. ( ane ) 3.2
‘einer Sache/jmdm. Abbruch tun, schaden’
3.3
‘sich von etw. abwenden’
4 ohne Obj. 4.1
‘weggehen, sich entfernen’
4.2
‘an Land gehen’ (vgl. abe kêren )
1
mit Akk.-Obj.
1.1
‘etw. (auf der Oberfläche Aufsitzendes, Aufliegendes, einen Körper Umschließendes) wegnehmen, entfernen’
1.1.1
‘etw. (Kleidung, Rüstung u.ä.) ablegen, (jmdm.) etw. ausziehen’
do zugen si abe ir gewant AvaLJ
24,2;
dû solt daz harnasch ziehen abe Wh
232,18;
sînen mantel zôch er abe Tr
2844;
so men die westerhuͦte abezúhet Lucid
118,3;
ir frouwen sie sich underwant / und zôch ir abe ir gewant / und fuorte sie zuo Paridê Eracl
3984.
–
den hantschuͦch er abe zoch, / in gegen dem himel er in bot Rol
6889;
sînen hantschuoch zôher abe; / er bôt in Môrolde dar Tr
6454.
–
ziehet ab die zoume, diu ross lâzet gân NibB
1660,3.
– bildl.:
daz si ir flêisch hie besnîden von aller slâht âchuste unde ziehin ab den altin man, der ie nach der gîrde des fleisches lêbte, unde leigin an den niwen man, der nach gôt gepildet ist Spec
17,9
1.1.2
‘etw., was jmd. an sich trägt, als Beute wegnehmen’, mit Dat.d.P.:
mach ich den uberwinden, / daz ich dem die chrôni abe ziehe / unt ûz dem velde tûn geflîhen, / sô muget ir mir chuniges namen geben VAlex
377;
man züge im nû den harnasch abe, / dar zuo alle sîne habe Wig
2322;
er zôch ir abe ein vingerlîn / und nam ir vürspan âne ir danc ebd.
6331
1.1.3
‘etw. (Haut, Fell u.ä.) von etw./jmdm. ab-, herunterziehen, loslösen’
nim daz zu mandilkerne den di hut abe gezcin si SalArz
44,55;
dar nâch schol man in [den Fichtenzapfen] die rinden abziehen BdN
339,20;
die uassint sich mit den ruhen húten, die sie den tierent abeciehent Lucid
23,6;
nim frische ele, zuͤch in abe die hut BvgSp
37;
daz si [Schlange] sich in dem winter auzhäutt und ir aigen haut abzeuht BdN
281,24;
und so man si sere martret und ir daz flaisch ab zoh mit kroͤlen, des froͤwet si sich, daz si des wirdig waz daz si daz durch got solt liden PrGeorg
50,23;
EnikWchr
28034.
A II,763.
A II,806;
er tet den priestern vil heiz, / die platen er in ûz reiz, / den münichen die hût ab ziehen, / des mohten si niht enpfliehen EnikFb
1951.
– rechtsspr. (vgl. WMU 1,33):
deme [dem Verurteilten] ziehe men abe vel vnde flesch vnde sol in vs sthoͮzsin vúr die cil der stât UrkCorp
1653,45.
– bildl.:
diu sêle, diu got minnet, diu nimet in under dem velle der güete. vernünfticheit ziuhet gote daz vel der güete abe und nimet in blôz, dâ er entkleidet ist von güete und von wesene und von allen namen Eckh
1:152,6.
–
vedern ~
‘Federn abwerfen, sich mausern’
der wei mag sein federn niht ab geziehen, er vlieg denne gegen mittem tag an daz mer und trink des gesalzenn merwazzers BdN
204,21.
210,9
1.2
‘(sich) von etw. (Kreatürlichem, Weltlichem) lösen’, i.d.R. passivisch (von etw.) abgezogen sîn/werden:
daz ander, daz man abegelœset sî und abegezogen und îngezogen Eckh
1:120,6;
allez abegescheiden und abegezogen und abegeschelt, daz dâ nihtes niht enblîbet dan ein einic ‘ist’ ebd.
2:372,5;
dise beschoͮt ist in der vernunft, want hie ellv̍ sinlichv̍ ding abgezogen sint, vnd bekvmert sich daz gemvͤt allein mit verstentlichen sachen RvBib
68,1.
– mit Präp.-Obj. (von):
diu tugent ist alsô lûter und alsô gar abegezogen und abegescheiden von allen lîplîchen dingen Eckh
2:361,3;
als du dich alsus abzúhest von [La. mit S] allem dinem vermúgende und gezogen hast von minnen und bekomernisse aller creaturen und dich uf getragen hast Tauler
150,5.
296,6.
– subst. Inf.:
Tauler
354,29
1.3
‘etw. jmdm. entziehen, wegnehmen’
ein gelubde sie tâten under in, / wer die stat gewunne, des solde sîn / den gênden [Fußvolk] die bereite habe, / die solde den nieman ziehen abe Kreuzf
2860;
an diseme gebotte verbvtet got alles vnrehtes abeziehen vromede gvot, mit stelenne, mit roube, mit wuechere, mit vntruiwe
2DWB
1:1310,17
(d. Geschichtsfreund 4, 1874, 124).
– rechtsspr., einem Fremden einen Kauf durch Geltendmachen des Vorkaufsrechtes entziehen, diesen Kauf rückgängig machen:
vnd kouf ein vngnoss güter, die mag im ein gnoss [...] abziechen vnd im sinen pfandschilling widergeben, werent in die güter vorhin nit veil gebotten WeistGr
4,393
1.4
‘etw. (von etw.) herunter ziehen, wegziehen’
die vorster soͤlent [Holz vom Wagen] abe ziehen so vil sie moͤgent UrkCorp
N815,32.
– bildl.:
[Christus zum Menschen:] du sist selber wol, das [...] guͦthe menschen sint, das die iemer etthewomitthe behefthet und gefangen sint das si herwidder abbe zúhet uffe ire nattuͦre MerswNF
156,28.
– rechtsspr.: jmdm. die hant ~
jmds. Hand beim Schwur von Bibel oder Reliquien wegziehen und ihn damit am Eid hindern:
hât ener niht geziuge, sô sol er im die hant abe ziehen unde sol alsô sprechen: „herre rihter, mit iuwerm urlaube sô were ich im den eit unde ziuhe im die hant von dem eide [...].” SpdtL
172,11;
SchwSp
114b
1.5
‘jmdn./etw. (von jmdm./einer Sache) ablenken, abbringen, abhalten’
di libe [
caritas
] lezet sich nicht / abe zihen mit keiner suzekeit. / noch vorleiten mit keiner valscheit / noch zubrechen mit widersaze Brun
4720;
swer die gerehticheit minnet, der stât sô vaste dar ûf, swaz er minnet, daz ist sîn wesen; den enmac kein dinc abeziehen, noch keines dinges enahtet er anders Eckh
1:104,6;
nu sint ouch etliche dinc di da zu furderin daz man got irkenne. daz erste ist ein abezihin der begerunge fon allin den dingin di mugelichkeit habin des menschin herze zu inthaldine Parad
46,1
1.6
‘einen Betrag in Abzug bringen, abrechnen’
die selben phenninge wellen wir auch allen unsern phlegern [...] abziehen an irer raytung UrkNeustift
252
(a. 1343)
1.7
‘etw. (Wein von seinem Bodensatz) abfließen lassen und umfüllen’
ez sol auch niemant chainen met schencken, er hab in e zwir oder ainest zuͦ dem minsten abgezogen StRMünch
414,15.
–
‘Feuchtigkeit u.ä. entziehen’, bildl.:
daz geschiht dem verklerten geist, [...] dem die goͤtteliche hitze in der minnen fúre alle fúchtekeit und gropheit und ungelicheit hette abgezogen Tauler
121,4
2
refl.
2.1
‘sich zurückziehen’
also vant er si dc si sich haten abgezogen und azen und trunchen PrSchw
1,16;
der het sich nû ab gezogen / unde wolt gemaches phlegen Ottok
6081.
– militärisch:
eine cleine trucht / sich abe zôch und nam dî vlucht NvJer
15998
2.2
‘von einem Amt zurücktreten’, mit Gen.d.S.:
des amtis zôch er sich dô ab / und iz dêmûticlîch ûfgab NvJer
15409
2.3
‘sich von etw. abwenden, lossagen’, mit Gen.d.S.:
sint do die volle gnade quam / daz Jhesus Crist wart geborn / [...] do zoch her sich des alden abe, / [...] und greif an das nuwe HeslApk
18478;
wand ir uch abe zihet / der metten, messe vlihet Daniel
2729;
daz er die werlde vluhet / und sich sunden abzuhet ebd.
2450
3
mit Dat.-Obj.
3.1
‘Enthaltsamkeit, Askese üben, dem Körper das Notwendige entziehen’, mit Präp.-Obj. (ane):
alle idelkeit si danne floch; / ir selber si danne abe zoch / an willen unde an luste Elis
872.
2891;
das du dime lichamen abeziehest an essende, an trinckende und an sloffende und an alleme gemache Tauler
425,11
3.2
‘einer Sache/jmdm. Abbruch tun, schaden’
daz denne ie gewesen ist, daz muoste alsô stæte unde alsô volbrâht sîn, daz ez nimmer muge gewerren êwiclîchen, wan hête ez keinen gebresten, der züge im alle zît abe, daz ez ze jungiste müeste zeslîfen unde ze nihte werden DvASchr
365,1;
die jene die dir abezogen, / Jherusalem, und uf dich logen, / die werden dich irkennende HeslApk
5699
3.3
‘sich von etw. abwenden’
wan sî der minne abe ziehent, / die ir wîlent dienten ê MF:Veld
21:1,7
4
ohne Obj.
4.1
‘weggehen, sich entfernen’
sie hêten zwô êrlîche rote, / mit den dar nâch abe zugen sie Kreuzf
5311.
– passivisch statt aktivisch:
dôn wart an ir rotte / ir keinem ze spotte / weder nâch noch niender abe gezogen : / si kâmen alle samet gevlogen / mit vliegenden banieren Tr
5571
4.2
‘an Land gehen’ (vgl. abe kêren):
in zwentzig tage wille koment sÿ an die habe: / von Kinstentinoppel ein mile do zugent sy do abe WolfdD
1920,4
abeziehunge
stF.
‘Verleumdung’
dauon werdent inkiht [l. enquicket
] di nide, di criege, di abziehunge [
detractiones
] , di uinhtsceft, di missehellun, di unordin BrZw
65
(vgl. hindercosin
BrHoh ; afterchosen
BrAsb );
glich sin den hunden / al die mit valschem munden / abziunge und afterwort / in hazze sewen hi und dort HeslApk
22989
abe ziugen
swV.
‘jmdm. etw. durch Zeugenbeweis abgewinnen’
dar umbe mûz man niemanne mit rechte sîne gewere abgezûgen SSp(W)
2:24,2
abezoc
stM.
‘Abgang, Abzug’ (s. a. abezuc stM.):
der hurt man von dem schimpfe ließ / yeder man vff pfiffen hieß / der ab zog wart groß / von manigem schallichen doß / daz ez durch ain ander gie / ach wie manlich hie / der hoffe wart gerumet MinneR476
309
abezoge
swM.
‘Räuber’ (?):
man haist manigen ein pider man / wann er zucht auf den plan; / man solt in ain ab zog haizzen guͤt Teichn
197,3
abezuc
stM.
1
‘Verminderung, Entzug, Schaden’
2
‘Entrückung, Ekstase’
3
‘Abwandern, Fortzug’
1
‘Verminderung, Entzug, Schaden’
doch mit nichte Got vertreit / den abczug der gerechtekeit Hiob
12920;
zem andern mâl daz nichtsîn / bedût ein abeslac der pîn; / [...] der unsêld abezuc / und ein benanter karverdruc / ist der pîn zû mangeln / und benimt des argen angel JvFrst
2629;
den brûdren zu abzugge [
subtractio, detrimentum
]
NvJer
26206
2
‘Entrückung, Ekstase’
von dem úbernatúrlichen abzug, der im do ward Seuse
10,10;
dem got groslich mit sunderheit wil helfen mit einem kreftigen abzug, als er Paulus tet ebd.
193,15.
190,11
3
‘Abwandern, Fortzug’
schaden, den wir dehein weg mugin gevân an dem goͧte von ir abzuge UrkZürich
8,270
(a. 1309).
–
‘Nachsteuer, Grundwechselabgabe’ (s. 2DWB 1,1326 unter 2.b und FWB 1, 523 unter 3 ):
1 #(Pfund) #(Pfennig) ze einem abzuge (tot alder lebende [Bedeutung?] ) von dem guͦte in Vinsterenbach UrkFreiburg
3:341,34
(a. 1317)
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