ābenthan
swM.
Hahn, der am Abend kräht:
swenn hat gekret der abenthan Frl
11:10,13
ābentimbīʒ
stN.
‘Abendessen’
so man daz abentimmez gaz, / her Clinsor an den luft gesaz / [...] durch gemach Elis
239.
– besonders das Abendmahl Christi:
daz ich diz ābentimbīz dū / mit ūch, ź ich doch morne vrū / līden mūze mīne nōt Erlös
4793;
als sie den abentymbiz sus / enphingen, brot daz nam Ihesus / vnd [...] daruber sinen segen sprach EvStPaul
1675
ābentkriec
stM.
‘Streit am Abend’
vor dem kunig ouch hernāch / manic ābentkriec geschach Ottok
77527
ābentlich
Adj.
‘abendlich, am Abend’
grāve Ritschart [...] der wānde vinden vil bereit / sīn ābentlīche sęlikheit. / durch daz huop er die ritterschaft UvZLanz
3238.
– in der Übersetzung von sacrificium vespertinum:
opher ein abentlih PsWindb
140,2;
von dem opfer David jach / in dem salme do her sprach / [...] mine ufgehaben hende / sin dir ein abentlichez opfir Brun
7445.
– in der Fügung ābentlīchez brōt statt ābentbrōt
Brun
8126.
8132
ābentlieht
stN.
‘Abendlicht’, übertr. (vgl. abentbekantnisse):
Sant Augustīnus sprichet: swenne die engel die crźatūren āne got bekennent, daz ist ein ābentlieht; aber swenne sie die crźatūren in gote bekennent, daz ist ein morgenlieht Eckh
1:133,3
u.ö.;
PrNvStr
301,8
ābentmāl
stN.
‘Abendessen’
den amtliuten was gedon / zuo dem ābentmāle Ottok
68137;
vnd pegert, das er mit dir ain abentmal haben wil vnd pey dir tzw pett ligen Schachzb
90,61
ābentmęrlīn
stN.
‘kleine Geschichte zur Abendunterhaltung’
ich wil durch kurze wīle [...] ein ābentmęrlīn welzen Häslein
7
ābentmaʒ
stN.
‘Abendessen’
vor sehs dagen der ostern quam / Jhesus hin in Bethaniam, / da dot gelag doch Lazarus, / den uf erstan gedet Jhesus. / da mahten sie ym ein abentmaz EvStPaul
13142;
für das Abendmahl Christi:
Petrus [...] sach [...] den jungern, an den Jhesus lust / von minnen hade ─ uf siner brust / er uf das abentmaz entslief ebd.
14726
ābentopfer
stN.
‘Abendopfer’
Gabriel [...] rurte mich in der zit des abentopphirs [
sacrificii vespertini
]
[...] und sprach zu mir Cranc
Dan 9,22
ābentrėgen
stM.
‘Abendregen’, eigentl. der Spätregen, imber serotinus Iob 29,23, die vor der Ernte einsetzende Regenzeit; bildl.:
und vingen myner worte seyn / als eynen suzen abentreyn, / der da brenget loub und gras Hiob
11238;
[Gottes] suzer abent reyn / [...] manchen seyn / hat in sines scrines slozze ebd.
37
ābentrōt
Adj.
‘abendlich rot’
sin rehte geloube im do riet / daz er sich gein der sunnen bot, / die itzu was abent rot Vät
8254
ābentrōt
MNF.
‘Abendrot’
dō gie diu sunne undir. dennoch uol wonete aine wīle der abintrōth TrudHL
87,19;
friundes lachen sol sīn āne missetāt, / süeze als der ābentrōt, der kündet lūter męre Walth
30,15;
wan [l. man
] siht ouch dike, daz schœn ābentrōt / kumt nah manigem morgen, der trüebe ist und timmer SM:UvB
3: 2,4;
do div abent rot / witen ir lieht der erden bot Albert
1488
abentrünne
swM.
→ abetrünne
ābentsanc
stM.
‘Abendgebet’
gote sagetens aber danc / mit dem ābentsange [
nocturnae orationes
]
LBarl
15786
ābentschėme
swM.
‘Abendschatten’
ja hat sich der tag geneyget, ja sint di abentschemen lenger wurdin Cranc
Jer 6,4
ābentschīn
stM.
‘Abendlicht’
alters fröude und ābent schīn / mügen wol gelīch ein ander sīn Renner
10403;
dem si [Maria] ist ein morgenstern / und dar zu ein abentschin MarLegPass
Anh. 65
ābentschouwen
stN.
‘Ausschau am Abend’
min abent schouwen uz venstern uber heide [...] nach liebem fruͤnde JTit
799,1.
– übertr. (vgl. dazu ābentbekanntnisse):
in dem schouwen götlīches wesens, in der morgenstunde, niht in dem ābentschouwen Eckh(Pf)
328,34
ābentsėgen
stM.
‘Abendgebet’
mīn ābentsegen und mīn morgensegen / daz ist allez mit der minneclīchen gar, / daz sī mīn flīzeclīche welle pflegen / und behüeten swar ich in den landen var KLD:RvB
1:3,1;
‘abendlicher Segenswunsch (zum Abschied)’ (?), bildl.:
im wart der welte abent segen / in der sünden naht gebotten / von sinen valschen abgotten Martina
226,24
ābentsende
Part.-Adj.
‘nach dem Abend sich sehnend’ (Lexer) oder ‘abendlich / nächtlich sehnsuchtsvoll’?:
owź vil manger ābentsender [Hs. abent sender
] klage, / diu mich twanc unz morgen gen dem tage KLD:OvB
4:2,8;
oder ist ābent als Gen.Pl. aufzufassen ("der schmerzvollen Klage so vieler Abende", BMZ 1:4a,44)?
ābentsolt
stM.
‘später Lohn’, Minnelohn einer alten Frau:
ź denne ir begundet leben, / dō hāts uns minnelōn gegeben. / welt ir nāch ābentsolde / iuwern jungen līp dā pīnen RvZw
282a,9
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