drâten
Adv.
→
dræte
drâtes
Adv.
→
dræte
stF.
drec
stM.
‘Dreck’
ja han ich sünden vil getan, / als ich mich allerbeste noch versinne: / min
lib, min muot eines drekkes wert, / min milte wære mit einem eie vergolten
Stolle
20,9;
lutum: pfuͦl oder leime oder dreg VocClos
Lu73;
stercus: mist oder treg ebd.
St33;
merda: dreg ebd.
Me109;
VocOpt
1.257
drël
Adv.
‘sehr, kräftig’ (die beiden Reimwörter drel, hel markieren
den Beginn des Abgesangs):
drel hel / vogelîn sungen KLD:Namenlos
Mb 2,11
drellen
swV.
s.a.
drillen
.
‘etw. formen, herausarbeiten’
islich zunge hete ganz / di schrift [die Inschrift]
nâch der schowe glanz, / als man si sach dâ gemelt / an den bûchstaben schône gedrelt
JvFrst
9060
dremel
stM.
1
‘Balken’ (s.a.
drâm
) 2
‘Türriegel, Sperrbalken’
3
‘Knüppel, Hebel’
4 unklar
1
‘Balken’ (s.a.
drâm
):
swer kosteclîche ein schœne hûs mit holze rehte entworfen hât: / diu siule
grôz, die wende starc, ûf tremel wol gedillet stât WernhSpr
7,2;
lât erz belîben âne dach, / die tremel, siule und ouch die starken wende, /
daz wurde ein niht ebd.
7,8;
dô viengens aber an, / ir bette gegen gotte hân / umb einen küng. ein tremel
grôz / Jupiter in den wîg er schôz: / der sölt ir aller künig wesen Boner
25,17
2
‘Türriegel, Sperrbalken’
pessulum: dremel SummHeinr
2:409,253;
repagulum obiecto qua ostium clauditur: dremel ebd.
2:443,121
3
‘Knüppel, Hebel’
die chleinen stoche si ouz nement, / unz si an den grozzen
choment. / [...], / wellent si des beginnen, / daz si in uz
der erde bringen. / daz schulen si tuon mit ringen, / die dremele drin stozzen
VRechte
135;
wa nu dremell stangen spies / laitern hacken here / wellen wir disen fies
[Kerl] / er gemut vns nymermer Neidhc
107:8,9
4
unklar:
[was sie ihm zum Lohn gaben] , / des danht er
[das Jesuskind] in so schone, / sich negent uf die
schemele. / des [l. des si
] under wilunt
tremele [Stückchen, Reste? vgl. Anm.z.St.] / gabent im
sunderlich, / die wan so tugentrich SHort
2219
dremelstange
swF.
→
dremel
drengen
swV.
1
‘jmdn./ sich/ etw. drücken, drängen (zu etw.)’
2
‘jmdn. bedrücken, bedrängen’
1
‘jmdn./ sich/ etw. drücken, drängen (zu etw.)’
dô sach man Alexandern / den koph als ê den andern / in sînen buosem drengen
RvEAlex
6479;
Ottok
16483;
daz har der trutellehten / man kund nie geflehten / noch so
wol gedrengen / daz es úber spengen / móht ie dehain hant allaine
SHort
7099;
sô sie dich drengent zuo bekentnisse gotlîcher wârheit Eckh(Pf)
665,31;
Tauler
384,17.
–
da von solt sich nieman setzen / noch sich drengen an ein stat
Teichn
306,5.
– mit Ersparung d. Obj.:
ir hort und secht / das man schreit und drengt Teichn
679,21;
maniger stellt nach grozzem gŭt / in geitichait mit valschem mŭt, /
[...] / er smaichet unde trenget Suchenw
21,108.
–
ĭr wengel tzart gedrenget [ausgeformt]
Suchenw
25,197
2
‘jmdn. bedrücken, bedrängen’
vnd [sie] ensulnt in noch sine erben dvheinewiz
vurbas drengen an deme vorgenanten guͦte UrkCorp (WMU)
N80,11;
StRObernb
364;
were ouch das die selben [...] ieman trengen,
bekriegen oder bekuͦmbern woͤlte StRColmar
96;
drîerleie betrüepnisse ist, daz den menschen rüeret und drenget
in disem ellende Eckh
5: 8,5
drengnisse
stF.
‘Gedränge, Enge (im Kampf)’
drengnisse dâr wart getân / und ein jagen ûf Dêmantînes leit Demantin
9436
drëschære
stM.
‘Drescher’
dô muͦstez [das Korn] ouch gedroschen sîn; /
daz tâten dreschêre Kröllwitz
3047;
ein dreschær nie sô gedrasch, / als von Trense der wîgant Ottok
16274;
Pilgerf
2695;
UrkCorp (WMU)
2481,24
drësche
swM.
‘Drescher’
als dierne unde knehte oder hirte mit sîme stabe oder tresche mit sîme flegel
PrBerth
1:90,13
drëschen
stV. (IV)
sw. Part. Prät. Ottok
31127.
1
‘dreschen’
2
‘heftig und anhaltend schlagen’
1
‘dreschen’
die söllen im danne helfen, dass er geschnidte vnd getrösche vor dem zil
WeistGr
1,34
(a. 1347).
– meist mit Akk.:
Joseph hiez daz chorn dresken Gen
2121;
vnd sol auch der zehende des kornes gedroschen werden in des maisters
stadel UrkCorp (WMU)
899,1;
als man die arweiz drischet uz halmen unde sloufet / die niht mit stro
gemischet sint [...] also dreschent si den pfeffer
danne JTit
6050,1;
übertr.:
sant Augustinus [...] hat uns die heiligen scrift
gedrosken unde gemalen unde hat uns dar uͦz gemachet die vil lutern
semelen Konr(Sch)
209,7.
– mit Refl.-Pron. im Sinne eines Mediopassivs:
waz sich mischet und unmischet / und waz sich uz der mische drischet
Frl
1:17,2.
8:25,21
2
‘heftig und anhaltend schlagen’
ein dreschær nie sô gedrasch, / als von Trense der wîgant Ottok
16274.
– mit Akk. :
die dreskent. muont mih die frowent sih ob ih geweget wirde
[
qui tribulant me exultabunt si motus
fuero
]
PsWindb
12,5;
der ungehuͤr flegel / het in so ser gedroschen / daz er vor unmaht
loschen / muͦst als er wær tot WhvÖst
12169.
–
des wurden fiures blicke / ûz helmen dâ gedroschen KvWTroj
32685.
– mit präp. Erg. ûf:
rehte als ein jegere / ob eines hasen legere / ûf den busch drischet / und
der hase hin wischet StrDan
3647;
ûf sîniu küneclîchiu lide / wirt alze vil gedroschen
KvWTurn
969;
gerne hieten si gedrescht / ûf die anzundære
Ottok
31127.
– subst.:
ob ich laͤsterleich entrinn, / so chaͤm ich
hin mit treschen wol Teichn
130,53
drëschunge
stF.
‘das Dreschen’ übertr. zur Übers. von tribulatio
‘Mühsal’
dv hast di dresschvnge vf vnse rucke gelegit BrHoh
7;
gib uns hilfe uone dere note dresckunge PsWindb
59,13.
21,12.
77,49
drëschzît
stF.
‘Zeit zum Dreschen’
tritura: troͤßchezit VocClos
Tr111
drî
Num.
Nom./Akk. neutr. driu, dru; Gen. drî(g)er, Dat. drin,
drî(e)n (auch dron
Lilie ), in zweisilbigen Formen mit zwischenvokalischem g, j
(vgl. 2
5Mhd. Gr. § L 87ff., ausführl. zum Formbestand WMU
1,398f.).
‘drei’
1 adjektivisch (überw. attr., auch präd.) 2 subst. 3 übertr. ‘eine geringe Anzahl, wenige’
4 phras. (?) 5 zur Bildung weiterer Num.
1
adjektivisch (überw. attr., auch präd.):
nu han ich vernomen das dry die besten sach an uch gebrestent
Lanc
51,37;
di dri snelle degene VMos
77,20;
die stete alle drî hat der almahtige got vervloͮchet
Spec
143,30;
gip ime drige tage ze trinchinne Ipocr
144;
dru des heiligin crucis ort / sint des giloubin dru wort
SuTheol
166;
daz er vunden werde in der drîer scare etelîcher
Spec
98,31;
spalde den wynstok [...] an eyme
teyle drygir vynger rum Pelzb
132,4;
ein got in drin persônen KLD:Kzl
2: 16,12;
mit drein so herlichen sachen eroffent er sich an disem
herlichen tag PrOberalt
30,10;
bit disen dron seilen Lilie
32,17.
–
in ~
‘in drei Teile(n)’ (hierher oder schon zu
endriu):
der geslehte waren zvelfev / div teilten sich sa in driv
VMos
45,4;
wie mac sich ein gotheit in drú geteilen?
Lucid
3,4;
die cristen leiten sich / [...],
/ in drû geschart [in drei Abteilungen] uf den plân
Kreuzf
6584.
– wichtige Anzahl von Personen zur Durchführung von Rechtsgeschäften, bei
rechtl. Fristen u.ä. (vgl. ausführlich DRW 2,1081ff. und 2HRG
1,1143f.):
wirt ers uͦberseit mit drin unversprochenen mannen
WüP
7e,11;
werdin su iz ubirzugit mit drin urin naciburin
Mühlh
108,19;
daz der vogt driu vogtes dink in dem iare hat ze rihtenne
StRAugsb
6,7;
der sal die stat rumen in achte tagen zwene manden uz ze
sine, bi drin milen nicht naher ze kuͦmene WüP
7b,11;
daz ligent gut sol er in drivierzehen tagen
[Sechswochenfrist] verkaufen StRNördl
9,16
2
subst.:
mich rúwent ser mine dri / die ich verlos mit toppel da!
RvEWh
9824;
her Salomon, der spricht: / dri sint, die mir gefallen nicht
Mügeln
209,2;
ich [Maria] slief bi drin, / des wart ich fruchtig
Frl
1:11,8.
– mit part. Gen.:
drî wâren der mûre VAlex
711;
der himele sint drie Lucid
11,13
3
übertr. ‘eine geringe Anzahl, wenige’
zwai wort oder driu / wolt ich dir kunden, / ê iz di liute
bevunden Kchr
12506;
wan wo zwen oder drie gesammet werdent in minem namen da bin
ich inmiten ir EvAug
43,10
4
phras. (?):
er sprach nu sey dar das sey! / und gelte es halt drey!
HvNstAp
10432;
lieber, nv versuͦch ez noch ze dem dritten mol, wann aller luͤpp
[
lüppe stFN. eigentl. ‘Zaubermittel’
u.ä.] schuͤllen drevͤ sein GestRom
152
5
zur Bildung weiterer Num.:
mit uns er wantelote / driu unte drizzich jar
VEzzo
242;
an dem dryundzwenczigsten tag Lanc
254,2;
die zalt man, sô ich sicher bin, / zaht hundert unde trîn
VAlex
1448;
[es] warn in den tale vierdehalb hundert ritter komen und
dri Lanc
569,12.
– Lit.: Meyer/Suntrup, Zahlenbed., Sp. 214-331; 2HRG 1,1143f.
drîancasîne
Subst.
→ drianthasmê
drîangel
stM.
‘Dreieck’
[wenn man ein Viereck durch eine Diagonale teilt, hat es]
zwen dryangel [
triangulos
] , das sind zwo
figur, der ysleiche drey ekg hat oder winkel KvMSel
538
drianthasmê
stM.
kostbare Stoffart (mit dreißig Gold- oder Purpurstreifen, vermutl. zu mlat.
pallium triacontasimum; vgl. Nellmann, Parz. S. 766):
er prüevete kostenlîche / ein tavelrunder rîche / ûz eime drîanthasmê
[:ê
]
Parz
775,5;
hierher oder Adj. (?):
diu zieche was ôsterîn, / diu ander driancasîne
[:sarrazîne - La.
triantasme
]
En
9309
dribbendei
Subst.
‘Anschlagen mehrerer Glocken nach einem best. Takt in regelmäßiger
Folge’ (vgl. Rosenqvist 2,224):
item de pulsacione drybbendey in eodem festo 17 s. StRechAachen
119,8
(a. 1338)
drî|benemede
stF.
‘Dreiheit, Dreieinigkeit’ (vgl.
drînemede
):
ich gloube die heiligun tribinemmede an demo ungisceidenen einwesente
BambGlB
135,27
|