dînhalp, dînenhalp
Adv.
auch dîne(n)halben.
1
‘was dich betrifft’
2
‘deinetwegen’
1
‘was dich betrifft’
sorge ist dînhalp nu weise [verwaist]
Parz
782,17;
du solt dich sin nu mazzen! / sih, daz der krieg
[Streit] iht langer wer, / dinhalb du solt in lazzen!
HeinzelJoh
61,4;
hab guoten muot, / diu sach muoz dînhalp werden guot Boner
95,36
2
‘deinetwegen’
in Oreb das kalb / got verscharte, zarte / tavel dinenhalb
[auf Maria bezogen]
Mügeln
318,3;
is dit dy vrôide und dat gemach, / dy wir van dînenthalven han? Yolande
3751;
Hiob
971;
HvBurg
4420
dinkel
stM.
‘Dinkel’ (Weizenart, Triticum spelta):
frumentum haizt korn und ist mangerlai. ainz haizt
rokkenkorn, daz ander waizenkorn, daz dritt haizet tinkl BdN
402,32;
siligo genus est tritici precipui dinkil a selecto SummHeinr
1:206,455;
sy namen wes ir hertz pegertt, / paide waitz und dinckel: / sy
fulten all ir winckel. / si machten mel und pratt HvNstAp
1147;
als dar uz dem tinkle / gute phister den raten lesen HeslApk
21014;
JJud
272;
UrkCorp (WMU)
3155,4
dinkelgëlt
stN.
‘Abgabe in Form von Dinkel’
funf maltir dinkilgeltis und vier maltir habern UrkRech
5,66
(a. 1351)
dinkelîn
Adj.
‘von Dinkel’
siligineus panis: dinkilin brot SummHeinr
1:335,300;
also tuͦnt och suͥmeliche luͥte, die gessent dc dinchelin
und gebent dc ruggin alder dc heberin. und dc ist unreht, wan der mensch der
soͤlte ie dc besti geben, dc er hêt PrSchw(St)
3,94;
dis ist der vorster lon: in den vorgenanten höffen git jegkliche fürstatt dem
vorster ein dinklin garbe, vnd der meygerhof vier garben WeistGr
1,35
(a. 1347)
dinkelkorn
stN.
‘Dinkelkorn’
appeta: dinkel korn VocClos
Ap10
dinkelmël
stN.
‘Dinkelmehl’
welch ros eynen gespaldyn vues hot, dem sal man uf spaldyn
czwisschen dem hare unde czwischen dem horne. unde lege dor uf eyn kuchelyn von
tinkil mele getempirt Albrant
3,28
dinkeltor
stN.
Bed. unklar (vgl.
dinchoftor
):
laite uns für daz dinkeltor, / lâ den tanz her ûf den wasen
rîtten SM:Go
1a: 3,5
dinne
Adv.
→
darinne
dinsen
stV. (IIIa)
1
‘jmdn./etw. ziehen, zerren’
2
‘etw. spannen, strecken’
3
‘sich ausdehnen, schwellen’
4
‘etw. tragen’
5 intr. ‘sich bewegen, sich begeben’ (nur
Ottok )
1
‘jmdn./etw. ziehen, zerren’
ein geczwerg [...] het ein geißel
in der hant und slug da mit ein alt gurre [Mähre] die den
karch danse Lanc
604,14.
608,14;
Ihesus gedunsen vf der fart / hin fur den hosten prister wart [Mc
14,53]
EvStPaul
5050;
er kam auff aines scheffes
grans [Schiffsschnabel] . / gar drate er es zu dem land
dans HvNstAp
5454;
di lute [...] hizen den heiligen lichamen uzer der
stat dinsen alse einen stinkenden hunt HlReg
87,25.
– mit Präp. (bî, mit):
als er in [Heinrich den Kaiser
Otto] bî dem barte dans, / daz kinne wart im und der flans /
vil hâres dâ beroubet KvWHvK
269;
dô si mir nâch gie / und mich bî mînem kleide dans Volrat
219;
der ritter danß yn mit der kelen und warff yn darinn
Lanc
213,21;
mit poynders krefte man sie dranc / in daz wazzer, dâ vil maniger inne
ertranc, / die nû diu êwic dampnüsse mit ir dinset
[erträgt]
Loheng
2846;
mit den worten tet sie ein griff: / ‘du muͦst mir volgen in
myn schiff’, / [...] / mit dem hals sie in dans
MinneR410
413.
– mit Refl.-Pron.:
also danse sich Lancelot uff dem
schwert [auf der Schwertbrücke] mit der krafft von
den armen und von den fußen da er sich mit sturet, biß das er anderhalb den lant
qwam Lanc
629,14.
–
‘führen’ oder ‘ziehen’? (vgl.
Anm.z.St.):
so fürchtet alle den tod, der hie daz leben dinset Frl
5:68,19
2
‘etw. spannen, strecken’
wan Kloto, dû [l. diu
] den rokken /
dinset, dû muoz lîden / wan Atropos abe snîden / wil des lîbes sîden vadem
SeeleLeib
63;
nah im dans er [der Frosch] div beine, / daz niht
snelles an ime scheine FabelCorp
19,27
3
‘sich ausdehnen, schwellen’
sie [Blumen] vor edelm smak dunsen Minneb
78.
– hierher oder zu zerdinsen (vgl. Glr.z.St.):
der [
flegmaticus
]
ist ungerünig und feistes libes, / wiß sin aneblick / und zerblunsen, dunsen /
und auch sleferig Mügeln
331,6
4
‘etw. tragen’
sîne stangen er al bluotic dans Wh
329,24;
man liez in [den jungen Achilles] cleiner hemde /
niht tragen unde dinsen KvWTroj
6085
u.ö.;
alsam der groze visch den man / dri tage in sinem libe dans KvWGS
1627;
der moht ez [das Schwert] kûm gedinsen vor der
swaere Loheng
800;
so jamerlich daz hopt [des Johannes] si dans / daz
da sumlichen gesten / begund da von gebresten SHort
3122;
KvWPart
5490;
Mügeln
187,9.
– hierher?:
nie man sô grôze tumpheit dans [besaß]
Parz
515,14
5
intr. ‘sich bewegen, sich begeben’ (nur
Ottok ):
kunic Albreht [...] het vernomen, / daz hinz Wienen
was komen / sîns bruoder sun Johans, / selb er gegen im dans Ottok
82250;
ach [...], / daz dîn swert niht dans / durch mînen
freudenlôsen lîp! ebd.
95015
u.ö.
dinster, dunster
Adj.
s.a.
duster
.
‘finster, düster, dunkel’
swe dinster die nacht was / sie luctin alse der tac
Roth
1611;
da nâch leite her si in einen dinstern kerker HvFritzlHl
64,14;
so muͦs von not das geschaffen liecht dunster und dunkler werden
Tauler
344,23;
die sunne klar muz dabi dinster wesen Frl
7:2,6;
ich hân überstigen alle berge unde die vermügentheit mîn selbes biz an die
dunster [undurchschaubare] kraft des vaters
Eckh(Pf)
507,17;
HeslApk
11228
dinstere
stF.
‘Finsternis’
wilich was der schin, der durhluchte / di dinstre diner
bruste, / do dih [Maria Magdalena] andris nit ne geluste,
/ wene got ze sehene vnde zu horen Litan
1138;
ein wolken swarz [...] begunde sine dinster vür den
sterne schikken Rumelant
3,62a
dinsterheit, dunsterheit
stF.
auch -keit ( EbvErf ).
‘Dunkelheit, Finsternis’
swenn nu der geist in diser verklerten glanzenrichen dúnsterheit na sin selbs
unwússentheit eigenlichen hie wonhaft wirt Seuse
187,17.
189,24.
330,14;
aldâ wirt er enkleidet von liehtes dunsterheit Eckh(Pf)
516,29.
517,5;
die gotes knehte / enhêten mit einander niht / zweierhande geschiht: / daz lieht
unt die dinsterkeit, / liegen unde wâr geseit, / bôsheit unde grôze tugent EbvErf
3635
dinsternisse, dunsternisse
stFN.
s.a.
dusternisse
.
‘Dunkelheit, Finsternis’
al dîe uuîla so dísiu uuérlîche uínstre [La.
thimsternisse
] uuéret Will
46,7;
do ime die dinsternisse quam GrRud
H 19;
swenne disiu wîsheit mit der sêle vereinet wirt, sô ist ir aller zwîvel und alliu
irrunge und alliu dünsternisse alzemâle abe genomen und ist gesetzet in ein lûter klârez
lieht, daz selber got ist Eckh
1:18,6;
daz dünsternisse begrîfet des liehtes niht Eckh(Pf)
288,30;
Tauler
47,13.
14,27;
Parad
22,19
1dionysia
Subst.
‘Blütenkopf der Wegwarte’ (vgl. Marzell, 1,990):
solsequium oder sponsa solis, daz spricht der sunnen praut,
und des krautes pluom haizt dionysia BdN
394,21
2dionysia
Subst.
ein Edelstein:
von dem dyonisi. dyonisia ist ain stain in den landen gegen
der sunnen BdN
444,15;
emathîtes unt djonisîâ / achâtes unt celidôn Parz
791,10.
– wohl hierher:
dyacodus, dronisya, / entices, eleotropia
HvNstAp
18154
dipsas
stF.
→
dispe
diptam
M.
auch in der lat. Form dictam.
‘Diptam’, Heilpflanze, die i.d.R. bei der Entfernung von Pfeil-
und Speerspitzen verwendet wurde (Dictamnus albus, vgl. Marzell 2, 122ff.):
[der Arzt] nam / triakel unde dictam / und eine wênege
zange / [...], / dâ mit her ûz dem beine / daz phîlîsen
gewan En
11900;
dô nam diu alte künegîn / dictam und warmen wîn /
[...] do erstreich si diu bluotes mâl / ûz den wunden
Parz
579,12;
diu künegîn mit ir blanken hant / gelâsûrten dictam / al blâ
mit vînæger nam, / [...], / dâ mit er [der
Pfeil] wurde her ûz getriben Wh
99,23;
von dem pfefferkraut. diptamus haizt pfefferkraut
BdN
398,15;
wil dû machen ein electuarium, daz guot ist ze dem hercen unde
ze der brust, sô solt dû nemen ysop unde [...] typtannum
Barth
136,35;
diptamus: diptam VocBV947
3:540,40
diptonge
F.
‘Zwielaut, Diphthong’
so wurde die leyd dyptonge / ‘Oi my’ gar verdrucket / und
‘wol mich’ her fur getzuͤcket Minneb
2388
dirdendei-
→
tirtei-
dirhalp
Adv.
→
disehalp
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