elne, elle
stswF.
auch elen, elin.
‘Elle’
1 Unterarmknochen (nur i.d. Glossenüberlieferung in dieser Bedeutung, vgl. Stackmann, FrlBilanz., S. 55ff. und AWB 3,263f.) 2 meist übertr. 2.1 als Messgerät 2.2 als Maßeinheit
1
Unterarmknochen (nur i.d. Glossenüberlieferung in dieser Bedeutung, vgl.
Stackmann, FrlBilanz., S. 55ff. und AWB 3,263f.):
cubitus elin a cubando SummHeinr
1:129,185
u.ö.
2
meist übertr.
2.1
als Messgerät:
ouch sint des bischofs [...] alle wage, mazze,
elne und gelœte RbBasel
3,1;
guet, das man mit der elin snidit UrkBresl
115
(a. 1327).
– in der Wendung bî/ mit der ellen
‘in kleineren Mengen’
daz niemen kain gewant sniden sol bi der ellen mit in
[den Augsburger Bürgern] wan der ze gademe
oder ze offem kaelr stat StRAugsb
41,12;
di div selben tuͦch wurchent, di mvgen si verchovffen bi dem loden
[per Ballen] oder bi der ellen UrkCorp
(WMU)
614A,34;
versneiden bei der ellen DRW
2,1515
(Carinthia; a. 1346);
deheine tuͦch mitt der ellen verchovffen UrkCorp (WMU)
614A,30.
–
wo ein mensch mit unrechten meczen und unrechter ellen wegriffen wiert
StRBrünn
362;
si enbreche unde velle / mit tugentlicher elle / allerhande sunden
bant MarLegPass
23,166
2.2
als Maßeinheit:
– überw. in Verbindung mit Numeralia:
vnd mugent haben zwen besclozen rokke bairisches
tvohes, aso daz div elle geste zehen phennige SpitEich
6,6;
anderhalb hvndert eln grawis tvchiz
UrbBayÄ
19;
vier vnde zwiencich ellene lange Roth
657;
die sint nith wen zwegir elin lanc
Lucid
21,14;
auch was das roß durch die rippe geschroten wol
einer elen lang Lanc
475,5;
mit klainen läuten, die sint kaum ainer eln lang und
haizent pigmêi BdN
192,2;
der flammen schur er uß dem oven sante / lang vierzig
eln Mügeln
246,10.
– in Verbindung mit Raumadj. auf dem Weg zur Lexikalisierung (vgl.
ellenlanc
):
sîn antlütze was wol ellen breit Iw
437;
Wig
5030;
Wate der alte [...] / mit schînenden ougen,
mit ellenbreitem barte Kudr
1508,3;
sin stil ist wol ellen lanch SalArz
85,53;
GTroj
15978;
Er
5513;
ellen tief in einer molte JTit
2170,3;
elen weit was im sein har Neidh (S)
2,6 c1:4,9
ëlnte
F.
in direkter Übersetzung ‘Hyäne’ (vgl.
iêna
), aber auch als ‘Iltis’ aufgefasst (vgl. AWB 4,1488):
hiena: elnte Volucr (L)
65;
hiena: elentes VocBV342
3:36,5.
– als pseudoetymologische Entstellung hierher wohl auch:
hiena: elintesel VocBV927
3:355,33
elojieren
swV.
‘Gold mit einem geringerwertigen Metall mischen’ (aus afrz. aloier,
mnl. aloyeren, alogieren):
ingein broder in sal ingeme joden gult birnen noch slan noch schickin noch
elogigeren noch over golt silver schaven UrkKölnZunft
1:73,13
(Anfang 14. Jh.)
êlôs
Adj.
‘außerhalb des Gesetzes stehend’, oft in Verbindung mit rëhtlôs
(vgl.
ehtlôs
):
qui fuit exlex, quod vulgariter dicitur elôsh UrkWürtt
1,272
(a. 1054);
also swer es breche, das der si meineide, rechtlos, elos, eron vnd seildon ane
UrkCorp (WMU)
151,3;
alle die unêlîche geborn sint oder die sich êlôs gemachet
habent an ir reht mit untât SpdtL
138,23;
der selbe belîbet êlôs unde rehtlôs ebd.
203,6;
ze banne getuon unde dar nâch in die âhte tuon unde dar nâch êlôs unde
rehtelôs sagen und dar nâch den lîp nemen PrBerth
1:364,11
elre
swF.
→
erle
els
swF.
→
erle
elseʒʒer
stM.
‘Wein aus dem Elsass’
von welischem wine, elsezzer, neckerwin oder byer
WüP
14,1.
14,4
elster
stF.
→
agelster
elte
stF.
‘Alter’
die gotes muͦre zimberte er wider / vnd der stete die geuallen
nider / waren von des fivers kraft / und uon der elte Albert
359;
wande aber nv der briefe eiltvͥ dv́ schrift, dv́ dar stat, verboͤst, da von
sint disiv selben reht an disen nv́wen brief geschriben UrkCorp (WMU)
1797AB,3;
anilitas altin ab anu dicta SummHeinr
2:8,163
elten
swV.
→
alten
elter
stswM.
‘Elternteil’ (vgl.
altern
):
vnd dar vmb sol ein herr von in nemen die gewondleich schatzung vnd stewer,
die sein vorvar und sein elter genomen habent RechtssA
I6,12;
wer seinez eltern spott, oder einen schimpf von im macht ebd.
S47,18
u.ö.
eltere
swM.
→
alt
1.2
eltermuoter
stF.
→
altermuoter
eltervater
stM.
→
altervater
ëltes
stM.
→
iltis
elteste
swM.
→
alteste
eltisch
Adj.
→
altisch
elwer
Subst.
→
erle
êly
Interj.
auch hely.
hebr. ‘mein Gott’ (Ruf Christi am Kreuz):
an dem heren criuze fron: / ely, den jamerlichen don, / sang er des males
KvWGS
980;
‘heli!’ was sin krîe MarGr 10
32,14;
der an dem cruͤce lute shre / das reine wort hely, hely, /
des gnade wese dir bi Rennew
15373
êmâle
Adv.
‘ehemals, vorher’
er ahte harte kleine / der gelubde, diu ê mâle / geschehen
wâren âne twâle / zwischen dem kunic rîchen / und herzog Uolrichen
Ottok
10184;
vmb alle sache als si êmal verschriben sint zwischen vns vnd dem pischtum von
Gurk UrkCorp
3369,33
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