Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
bœse Adj. (812 Belege) MWB Lexer Lexer-Nachtr. BMZ Findeb.
bis ym daz eytir uus gerynne: is wert gesunt. //WElch ros boze ougyn hat adir wel in den ougen hat, zo nym | |
grozze./ do wolt er durch unsich horen $s manegen itewiz bosen./ si wanten iz warin wol ergen, $s si fuorten in | |
munt unde habe si sô lange dâ inne, unze diu bôsiu fiuhte alliu ûz dem houbte entslîphe; want die weil duz | |
gestalt und ir varb sint zaichen der guoten und der pœsen siten in des menschen sêl. alsô schreibent uns die maister | |
wie daz laider sei, daz er sich vræziger macht mit pœser gewonheit dann andriu tier. Diu versuochende kraft der sêl und | |
die niht haft, wirt gehindert an der sprâche oft von pœser gewonhait. als geschiht an den kinden, die in ir kinthait | |
vil der nâtûr an dem menschen zuo guotem oder zuo pœsem, und dar umb list man, daz ein alter maister von | |
antwurt im der grôz maister und sprach ‘ich hân kainen pœsern noch scherpfern menschen gesehen von nâtûr wann dich und hân | |
ist, daz diu frawe nâch ainem mônât oder nâch zwain pœs gelust hât. das fünfzehend ist, daz daz weiz in den | |
wan mit dem dirnlein. daz sechst ist, daz si niht pœse lüst hât als mit dem dirnlein. daz sibend ist, daz | |
schamich. welhes menschen varb grüen ist oder swarz, der ist pœser site. //VON DEN AUGEN. /Welher mensch grôz augen hât, der | |
bedäutent durchpœse siten. vil fleken pei den augapfeln bedäutent ainen pœsen menschen, und sint sein augen dâ mit manigverbig, sô ist | |
sint sein augen dâ mit manigverbig, sô ist er dester pœser. sint diu augen klain und her für pauzend auz dem haupt, | |
varb hât sam ob er übergoldet sei, der bedäut ainen pœsen menschen, ainen morder, der menschleich pluot gern vergeuzt. über sich | |
auch rôt sint und gar grôz, diu bezaichent ainen gar pœsen menschen, ainen tôrn, ainen narren, ainen trunkenpolt. diu pesten augen | |
der varb grüen sint als ains stains varb bedäutent ainen pœsen menschen, und die läut, die dar zuo fleckot sint in | |
dar zuo fleckot sint in den augen, die sint die pœsten under allen menschen und die grœsten betrieger. wer sein augöpfel | |
ain tôr. wer gar sêr zitternd augen hât, der ist pœs. wer klain augen hât, der ist pœs und ain tôr. | |
hât, der ist pœs. wer klain augen hât, der ist pœs und ain tôr. sint aber diu augen grôz, sô ist | |
aber diu augen grôz, sô ist der mensch niht sô pœs, aber er ist ain grœzer tôr wan der mit den | |
augen. wer manigvirbig augen hât oder grüen augen, der ist pœs und ain diep. welhes menschen augenprâw sich gar oft auf | |
zend sint, lang und stark, der ist ain vrâz und pœs. //VON DES MENSCHEN ANTLÜTZ /Welhes menschen antlütz geleicht aines trunken | |
in seinen werken snell und eilend und ist zornich und pœser siten. wes âtem lang ist, der ist pœs. wer ain | |
zornich und pœser siten. wes âtem lang ist, der ist pœs. wer ain swær stimm hât, der ist ain diener seins | |
und vil zorns. wer aber krummeu ripp hât, daz bedäut pœs siten, und wer geleicheu ripp hât, daz ist ain guot | |
die arm krump sint, daz bedäut ainen vorchtigen und ainen pœsen menschen. //VON DEN HENDEN. /Lind hend und behent bedäutent vil | |
ist und daz flaisch gar hert ist, daz bedäut ain pœs vernunft an dem menschen. kurz und leutsælig füez bedäutent ainen | |
ist ain man, der seinr gezeuglein niht hât) der ist pœser siten, wan er ist tôrocht und geitich und übernemend, alsô | |
und wehset im nümmer kain part. sô ist er der pœst under derlai leuten. //VON DEN TRÄUMEN. /Nun schüll wir durch | |
des götleichen gaistes und auch etleich von dem einplâsen des pœsen gaistes. von den träumen ist ain sunderleicheu kunst lanch genuog, | |
genâd der himelischen fräud. des dreizehenden mâls betrüebet si diu pœsen kranken augen, daz si niht mügen gesehen ir klârhait, daz | |
sunnen schein her wider, reht sam etleichen läuten geschiht, die pœs augen habent: die sehent des nahtes, sô der môn scheint, | |
aber daz wazzer, daz man in kupfer laitet, ist gar pœs und schad, und daz man in plai laitet, ist pezzer; | |
der sunnen underganch oder gegen dem himelwagen, diu sint die pœsten, wann diu machent stain in der plâsen und in den | |
stêt, daz ist ungesünder wan daz vliezend, wan ez nimt pœs dünst von der erden, dar auf ez stêt. Galiênus spricht | |
mit im, wan daz wazzer ertrenkt den menschen und der pœs luft tœt in auch und daz feur verprennt in. diu | |
vant man nihts dar inne dann ainen dunst oder ain pœse fäuhten dâ mit. daz was dar umb, sô der mensch | |
dâ mit. daz was dar umb, sô der mensch den pœsen luft in sich het gezogen und der belaib in der | |
mit edeln dingen und âzen und trunken fruo, daz der pœs luft den leib iht eitel fünd. si behuoten sich auch, | |
oder priet si wol, und reht alsô durchpaiz auch der pœs luft des menschen herz haimleich; unz si sein dann innen | |
sich hungerten, sam die Walhen pflegent, die sturben, wan der pœs luft durchgieng si. nu waiz ich wol, daz got den | |
in dem lenzen allermaist. daz flaisch aller vierfüezigen tier ist pœs, wenn si ir narung suochent an wäzrigen steten. ain iegleich | |
daz izzet flaisch. dâ pei verstên wir die fürsten, die pœs diener habent, die frezzent armen läuten daz ir. welhiu tier | |
lernen, die die hailigen geschrift swærleich enpfâhent, wan in die pœsen sêl, diu zuo loterhait ist genaigt, kümt diu weishait niht, | |
hât und idrucket doch. daz ist dar umb, daz ez pœs zend hât und daz ezzen niht wol gemaln mag. alsô | |
hausfraw sich padet in esels milch. esels flaisch macht gar pœs pluot dem der ez izzet und lâzt sich niht wol | |
sô si die verhœrent, sô verkêrnt si guoteu dinch in pœseu und vergiftent die unschuldigen mit irr valschen pitterkait. //VON DEM | |
von dem kämel oder von dem kämlein, daz ez des pœsen gar ain starch gedæhtnüss hab und ainen swærn zorn und | |
ist auf der zungen, und dâ von vliezent si die pœsen fäuhten auz dem magen mit auzrähsen und werdent alsô gesunt. | |
schol daz kränker dem sterkern entweichen. die hund habent ain pœs gewonhait, daz si die aller schœnsten stet verunrainent und benetzent | |
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