Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
muot,/ sôs iemer beste kunden./ //In den selben stunden/ hæte Tristan einen cumpanjûn,/ der was ein edeler barûn,/ des küneges lantsæze,/ | |
sîn oberster truhsæze,/ und was geheizen Marjodô:/ der selbe was Tristande dô/ gevriunt unde geminne/ durch die süezen küniginne,/ der truog | |
tuot,/ dâ si sich lützel kêret an./ der truhsæze unde Tristan/ si zwêne hæten under in zwein/ gemeine herberge in ein/ | |
wâren gerne ein ander mite./ //Ouch was des truhsæzen site,/ wan Tristan schœner mære phlac,/ daz erm ie nahtes sô bî lac,/ | |
hin zim sprach./ eines nahtes ez geschach,/ dô hæter mit Tristande/ vil unde maneger hande/ rede unde mære getriben/ und was | |
rede unde mære getriben/ und was slâfende beliben:/ der minnære Tristan/ der stal sich tougenlîche dan/ an sîne strichweide/ ze manegem | |
der mâne zuo der zît/ vil liehte und vil clâre./ //Tristan nam keiner vâre/ noch keiner slahte merke war,/ wan gieng | |
wan er was ime sêre ande./ hie mite rief er Tristande/ und woltim sagen mære,/ waz ime getroumet wære./ nun antwurte | |
vil lîse hin zer tür/ unde wartete dervür/ und sach Tristandes spor dervor./ hie mite sô volget er dem spor/ hin | |
tür als offen vant./ sus trahtet er dâ lange/ nâch Tristandes gange:/ er bedâhte übel unde guot./ iezuo sô kam im | |
übel unde guot./ iezuo sô kam im in den muot,/ //Tristan der wære komen dar în/ durch eteslîch juncvrouwelîn./ sô der | |
lûtbærete/ und ez al dâ vermærete;/ sô zôch in aber Tristan/ und diu vorhte dervan,/ die er hin zime hæte,/ ob | |
geleidegeter man/ leiter sich aber wider nider./ nu kam ouch Tristan schiere wider;/ vil lîse er an sîn bette seic./ er | |
ungewon./ von dirre vremede und hie von/ sô sach im Tristan daz wol an,/ daz er eteswaz hie van/ arcwânde in | |
ein mære/ dâ ze hove ensprungen wære/ von Îsolde und Tristande,/ daz liute unde lande/ harte sêre missezæme:/ daz er es | |
und enkunde si hier under/ an keiner wârheit ervarn;/ wan Tristan der bat siz bewarn/ und hæte Îsolde kunt getân/ des | |
neven hant,/ der unser wol gepflegen kan?/ iuwer swestersun, hêr Tristan,/ der ist manhaft unde wîs/ und wol bedæhtic alle wîs.’/ | |
hân:/ er arcwânde genôte/ sîn herzeliep Îsôte;/ er zwîvelt an Tristande,/ an dem er niht erkande,/ daz valsche gebære/ und wider | |
daz valsche gebære/ und wider den triuwen wære./ sîn vriunt Tristan, sîn vröude Îsôt/ diu zwei wâren sîn meistiu nôt:/ si | |
pflegen,/ der iuwer wol gepflegen kan:/ mîn neve der höfsche Tristan;/ der ist bedæhtic unde wîs,/ der vlîzet sich in alle | |
ich;/ der tuot ez durch iuch und durch mich./ //’Hêr Tristan?’ sprach diu schœne Îsôt/ ’zewâre ich wære gerner tôt/ und | |
//Hêrre, enlât iuch niht dar an:/ iuwer neve, mîn hêr Tristan/ dern gepfliget mîn niemer tac./ ob ichs iuch erbiten mac,/ | |
dâ habet ir mînen willen an./ und sît mîn neve Tristan/ unsenfte in iuwerm herzen ist,/ sô scheide ich in in | |
wol:/ sôn ist in disen zwein landen/ âne mînen hêrn Tristanden/ kein hêrre, lâzet irn dâ bî,/ daz er den landen | |
daz uns dâ misselinget an;/ sô wirt mir mîn hêr Tristan/ mit itewîze und mit archeit/ dicke under ougen geleit;/ sô | |
under ougen geleit;/ sô wirt des mæres vil gelesen:/ ’wære Tristan hie gewesen,/ uns enwære niht ze dirre vrist/ sô misselungen, | |
sich al zehant,/ daz al ir herze was gewant/ ze Tristandes êren,/ und begunde ouch iesâ kêren/ an zwîvel unde an | |
iuwer dinc, als ir mir habet geseit/ von mînem hêrn Tristande,/ daz ir in wider ze lande/ welt senden durch den | |
und lœset mich, sô tuot ir wol,/ von mînem hêrn Tristande:/ schicket in wider ze lande/ oder schaffet, daz er mit | |
râten,/ swennez zen vrouwen kæme,/ daz ez dâ war næme/ //Tristandes unde der künigîn;/ möhtez im dâ zuo guot gesîn,/ daz | |
gevielen dô/ mit gemeinem râte dar an:/ würde mîn hêr Tristan/ von dem hove gescheiden,/ man möhte an in beiden/ die | |
al zehant getân,/ daz er gebôt und des er bat:/ //Tristan meit iegelîche stat,/ dâ der vrouwen heinlîche was./ kemenâten unde | |
daz wîp,/ daz wîp bleichete durch den man;/ durch Îsôte Tristan,/ durch Tristanden Îsôt:/ daz tet in beiden michel nôt./ es | |
daz wîp bleichete durch den man;/ durch Îsôte Tristan,/ durch Tristanden Îsôt:/ daz tet in beiden michel nôt./ es wundert mich | |
unde vrô./ verholne bevalher dô/ dem getwerge Melôte,/ daz ez Tristande unde Îsôte/ zuo zir tougenheite/ lüge unde lâge leite:/ ez | |
selbe vuor ze walde hin/ mit michelem geschelle./ sîn weidegeselle/ //Tristan beleip dâ heime/ und enbôt dem œheime,/ daz er siech | |
kunden siz ertrahten nie./ under disen dingen gie/ //Brangæne zuo Tristande,/ wan si vil wol erkande,/ daz sîn herzeswære/ vil nâhe | |
komen niemer mêre/ an unser vrîheit als ê./ //Îsôt ôwê! Tristan ôwê!/ daz ich iuch mit ougen ie gesach/ und allez | |
alle mîne tage,/ ine gesenftet iuwer clage.’/ //’Genâde schœne!’ sprach Tristan/ ’ine hân dâ keinen zwîvel an,/ an iu sî triuwe | |
//Brangæne neic weinende dar/ und gienc trûrende dan./ der trûrære Tristan/ der sneit und warf die spæne,/ als ime sîn rât | |
kein ouge nie gesach./ wan eines nahtes ez geschach,/ dô Tristan aber des endes gie,/ dô wart sîn Melôt, ine weiz | |
vil arger âkust/ wol understôzen sîne brust/ und kam ze Tristande hin:/ ’entriuwen’ sprach er ’hêrre, ich bin/ mit sorgen her | |
dan mir geschehen ist dar an./ nu hêrre, mîn hêr Tristan,/ ich wil varn, gebietet mir;/ swaz ir welt, daz sage | |
nie/ mit keinem mînem râte ergie.’/ //’Vriunt, troumet iu?’ sprach Tristan/ ’waz mære trîbet ir mich an?/ waz ist der hoveliute | |
dazs ûf den beide gestigen:/ ûf dem sâzens unde swigen./ //Tristan, dôz nahtende wart,/ er sleich aber ûf sîne vart./ nur | |
ie genôte/ der seneden Îsôte,/ daz ir geselle wære dâ./ //Tristan gienc über den brunnen sâ,/ dâ beidiu schate unde gras/ | |
beider vriundîn,/ //Brangæne diu reine,/ si zwô si giengen eine/ //Tristandes boten warten/ in ir jâmergarten,/ in dem si zallen stunden,/ | |
vienc si und sachs an,/ si las Îsôt, si las Tristan:/ si nam ir mantel al zehant,/ umbe ir houbet si | |
si kam sô nâhen,/ daz si beide ein ander sâhen,/ //Tristan stuont allez ze stete,/ daz er doch nie dâ vor | |
lâge unde der vâre/ und ouch an dem gebâre,/ den Tristan hin zir hæte./ ’â dirre mortræte’/ gedâhte si ’waz wirdet | |
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