Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
daz sîn wîp Îsôt/ ir herzen unde ir sinne/ an Tristandes minne/ mitalle was vervlizzen;/ und enwoltes doch niht wizzen./ wem | |
Îsôte seite/ ze keiner trügeheite:/ weder sin trouc in noch Tristan;/ er sach ez doch mit ougen an/ und wistes ungesehen | |
und sôs ie harter clebent an./ alsam tet Îsôt und Tristan:/ al zehant dô daz geschach,/ daz in ir wunne und | |
sinne;/ und aber binamen Îsôte/ der was ande unde nôte:/ //Tristandes vremede was ir tôt./ sô ir ir hêrre ie mê | |
wunne sehen./ waz wære ouch dem iht wirs geschehen/ dan Tristande unde Îsolde?/ der mirs gevolgen wolde,/ ern dörfte niht sîn | |
gevolgen wolde,/ ern dörfte niht sîn leben geben/ umb keines Tristandes leben;/ wan zwâre ein rehte tuonde wîp/ an swen diu | |
vor herzenôt,/ sô wol sô nie dekein Îsôt/ dekeinen ir Tristanden baz/ und hân ez ouch binamen vür daz:/ der suohte, | |
huote komen:/ den gelieben, alse ir habet vernomen,/ //Îsolde und Tristande/ den was diu huote als ande,/ verbot daz tet in | |
si dan/ entwîchen al gemeine/ niwan Brangænen eine./ nu was Tristande ein bote getân,/ daz erz durch niht solte lân,/ ern | |
von golde,/ ezn dorfte noch ensolde/ niemer baz gevüeget sîn./ //Tristan und diu künigîn/ die sliefen harte suoze,/ ine weiz nâch | |
in,/ daz ime gesaget wære/ vür ein wârez mære,/ daz Tristan und diu künigîn/ bî ein ander solten sîn,/ dazs alle mit | |
gie/ und harte unverre was dervan,/ sô daz erwachet ouch Tristan/ und sach in von dem bette gân./ ’â’ sprach er, | |
dar ûz enkomet ir niemer:/ //Îsôt diu muoz iemer/ in Tristandes herzen sîn./ nu sehet, herzevriundîn,/ daz mir vremede unde verre/ | |
dem herzen mîn/ niht lebenes noch niht lebendes sîn/ wan Tristan, mîn lîp und mîn leben./ hêrre, ich hân iu nu | |
daz ich iuch alse verre mane:/ wart Îsôt ie mit Tristane/ ein herze unde ein triuwe,/ sô ist ez iemer niuwe,/ | |
leben daz leitet ir./ nu gât her und küsset mich:/ //Tristan und Îsôt, ir und ich,/ wir zwei sîn iemer beide/ | |
ir mîn/ belîben stæte unz an den tôt,/ niwan ein Tristan und ein Îsôt.’/ //Nu daz diu rede versigelt wart,/ //Tristan | |
Tristan und ein Îsôt.’/ //Nu daz diu rede versigelt wart,/ //Tristan der kêrte ûf sîne vart/ mit jâmer und mit maneger | |
began/ und aber sînen zorn lie/ und ungerochen dannen gie./ //Tristan zen herbergen kam:/ sîn ingesinde er allez nam/ unde zogete | |
kunde geben/ und trôst ze sîner triure./ hie merket âventiure:/ //Tristan vlôch arbeit unde leit/ und suohte leit und arbeit;/ er | |
grôz urliuge wære/ zAlmânje in dem lande./ diz seite man Tristande./ sus kêrter wider Schampânje/ dannen her zAlmânje;/ hie dienter alsô | |
ist doch mit der wârheit/ ein michel arbeit ûf geleit./ //Tristandes leben und sîn tôt,/ sîn lebender tôt, diu blunde Îsôt,/ | |
Îsôt,/ der was wê und ande./ des tages dô si Tristande/ und sînem kiele nâch sach,/ daz ir daz herze dô | |
ir herze wider sich selben sprach:/ ’ôwî ôwî, mîn hêr Tristan,/ nu clebet iu mîn herze allez an,/ nu ziehent iu | |
ine kan weder dar noch dan./ //Nu hêrre, mîn hêr Tristan,/ sît daz ir mit mir alle zît/ ein lîp unde | |
uns wære guoter lêre nôt./ waz rede ich sinnelôse Îsôt?/ //Tristandes zunge und mîn sin/ diu varnt dort mit ein ander | |
und bin hie an dem lande./ ich var dort mit Tristande/ und sitze hie bî Marke./ und criegent an mir starke/ | |
rehte sagen,/ daz ich mir trûren unde clagen/ billîche nâch Tristande nime:/ wan mîn leben daz lît an ime;/ dâ wider | |
im cleine minne./ swaz schaden ich sîn gewinne,/ ich wil Tristandes vriundîn/ gern âne sînen schaden sîn;/ daz ime sîn dinc | |
sîn entwese,/ durch daz er mir und ime genese.’/ //Dô Tristan, alse ich iezuo las,/ zAlmânje gewas/ ein halp jâr oder | |
sult ir wizzen, daz die dô/ von inneclîchem herzen vrô/ //Tristandes künfte wâren./ den antfanc, den sim bâren,/ der was reine | |
daz er iuch uns her wider hât brâht.’/ //Der trûrære Tristan/ der hæte aber hinnen van/ triure unde michel ungehabe./ er | |
kint gecrœnet sint.’/ diu sæligen Rûâles kint/ diu leiten dô Tristande vür/ mit vil durnehter willekür/ ir hiuser, ir lîp unde | |
herzogîn/ diu was genant Karsîe./ nu man ze Parmenîe/ gesagete Tristande,/ daz urliuge in dem lande/ ze Arundêle wære,/ er gedâhte | |
nôt den biderben sol./ si erkanden in von sage wol:/ //Tristan, als uns diz mære seit,/ der was von sîner manheit/ | |
ouch die wol in ein/ unz an ir beider ende./ //Tristan der ellende/ //Kâedînen er zuo sich nam,/ an den herzogen | |
daz lac den vînden ûf ir wege;/ aldâ gezôch sich Tristan în/ und sîn geselle Kâedîn/ mit mæzlîcher ritterschaft./ sin wâren | |
und mit brande/ geschaden der vînde lande/ geswâslîch und verstolne./ //Tristan sante verholne/ wider heim ze Parmenîe:/ sîner lieben massenîe,/ //Rûâles | |
wol ze prîse,/ und grôzen rât von spîse./ und alse Tristan vernam,/ daz ime von lande helfe kam,/ er vuor selbe | |
Karke./ //Des morgens dô ez tagen began,/ nu hæte aber Tristan/ ritter ûz gesundert/ niht minner danne hundert;/ die andern liez | |
hæten getân/ vil ofte unde ze manegem tage./ nu kêrte Tristan ûf ir slage/ und sîn geselle Kâedîn;/ dô jene vil | |
michel schade ergie./ si tâten schaden dort unde hie:/ hie Tristan unde Kâedîn,/ dort Rugier unde Rigolîn./ swes ieman mit dem | |
schâfen./ baniere unde wâfen,/ diu der houbetvînde wâren,/ der begunde Tristan vâren/ und sîn geselle Kâedîn./ dâ wart Rugier und Rigolîn/ | |
und Nautenîs gevangen/ und michel schade begangen/ under ir massenîe./ //Tristan von Parmenîe/ und sîne lantgesellen/ die riten vînde vellen,/ slahen | |
und die gevangenen bewart/ und behalten, dâ si solten sîn,/ //Tristan unde Kâedîn/ die nâmen alle ir ritterschaft,/ alle ir state | |
wol ir zorn gerâchen/ und hæten zir hant allez lant,/ //Tristan der schicte al zehant/ sîne lantmassenîe/ wider heim ze Parmenîe/ | |
tiure,/ daz er êre und âventiure/ von ir genâden hæte./ //Tristan der nâchræte,/ dô sîn gesinde dan geschiet,/ umb die gevangenen | |
dan,/ die houbethêrren unde ir man./ //Hie mite was aber Tristande/ dâ ze hove und dâ ze lande/ vil lobes und | |
daz niht anders seite/ wan von ir sælekeite./ dô die Tristan sô schœne sach,/ ez vrischet ime sîn ungemach:/ sîn altiu | |
dicke hât gegeben/ wunne unde wunneclîchez leben.’/ //Alsolhiu mære treip Tristan/ vil ofte wider sich selben an,/ swenne er sîn senftez | |
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