Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
verstân V. (542 Belege) Lexer Lexer-Nachtr. BMZ Findeb.
izt neur klain visch in dem mer. Pei dem tier verstên ich die gar hertes sinnes sint und alsô unvernünftig, daz | |
dar nâch. daz tuont andreu tier niht. Pei dem tier verstêt man den wuochrær, der die armen kaufläut haime lädt zuo | |
und mêr überflüzzichait habent wan die man. Pei dem tier verstên ich diu freien ledigen herzen, diu alleu auzwendigeu dinch ring | |
niht, si hûchent neur mit den mäulern. Pei dem merhund verstên ich den pœsen gaist, der jagt tag und naht, wie | |
pain kümt, ist guot zuo dem zantsiehtum. Pei dem tier verstên ich die pœsen puoben und die verræter und die ungetrewen | |
und werdent ze letzt als der vater. Pei dem merohsen verstên ich ainen iegleichen eifrær, der in seim haus promsent ist | |
leibes. man dræt scheft auz seiner haut. Pei dem tier verstên ich die valschen vorsprechen, die mit irm rüezel haimleich diu | |
seiten und daz milz in der rehten. Pei dem tier verstên ich all verkêrt ordenung, als wenn die tôren die weisen | |
andern, wâ ez sein snellikait hin treibt. Pei dem tier verstên ich ainen iegleichen behenden menschen, der sinnreich ist. der hât | |
hât seinen munt nâhent pei der nâsen. Pei dem tier verstên ich die gleichsnær, die ander läut zuo in lockent mit | |
angst und nôt sei allen tœtleichen dingen. Pei dem tier verstên in all bekêrt sündær wainend und klagend ir sünd und | |
merweip sehent, sô fürhtent si in hart. Pei dem tier verstên ich diu untugenthaften weip, diu weipleicher zuht verlaugent habent, diu | |
Italiam und Siciliam diu zwai lant underschait. Pei dem tier verstên ich die valschen juncfrawen, die mit gepänd als juncfrawen gênt | |
vergift, die der mensch in im hât. Pei dem tier verstên ich die heiligen peihtigær. wenn ain vergiftiger sündær daz getranch | |
inn, der vint in vol süezes wazzers. Pei dem tier verstên ich die widervallenden sündær, die zuo dem süezen wazzer des | |
erslagen wurden in der Troier lant. /Pei der guldeinn wollen verstên ich die himlischen goltpluomen, ich main die muoter der parmherzichait | |
daz man ez mit kainem hamen gevâhen mag. Dâ pei verstêt man die diemüetichait unser frawen, wan diemüetichait mag niht gevallen, | |
iedoch ist er ain zeitleich guot ezzen. Pei dem visch verstêt man die läut, die leihticleich ir ôren naigent zuo pœsem | |
vischel kain ander sach müg gehaben denn daz got ze verstên gibt in seinen crêatûren seineu wunderleicheu werk, und seineu wunder | |
vil pain und diu selben sint hert. Pei den hausen verstên ich die läut, die mit des herzen gir grôz sint | |
vinden und muoz sterben in dem hunger. Pei dem visch verstên ich die läut, die des gots wortes niht gehœren mügent, | |
sâmen, er sei denn ze vischeln worden. Pei dem hecht verstên ich all wüetreich, die arm läut frezzent und auch ir | |
ir vergift von ir. Albertus spricht, daz man dâ pei verstên schol, wie grôz sänftikait und tugent der man haben schol | |
wirt der wein widerzæm, sam Rabanus spricht. Pei dem visch verstên ich den menschen, der weder im selber noch der werlt | |
verslindent si denn daz ungedäut ezzen anderstund. Pei dem visch verstê wir die läut, die an in selber verstênt, daz in | |
dem visch verstê wir die läut, die an in selber verstênt, daz in die werltleichen reichtüem schedleich sint an leib und | |
tuot, und mag aigencleich ain merscher haizen. Pei dem visch verstêt man die sünder, die sô gar pœs an irm leben | |
si den tôt leiden umb ir schuld. Pei der murên verstêt man die frawen, die sich lâzent locken auz irn häusern | |
sich unser frawe dem sünder mit dem selben wort: dô verstuont er sein niht und suocht seineu stuck in den hebraischen | |
diu nater ist ain zestœrerinn des wazzers. Pei der slangen verstên ich die velscher, die daz wazzer der weishait und der | |
die apotêker und behaltent si in pühsen und dâ pei verstêt man, daz si lang zeit ungezzen mügent sein, und die | |
mit ir vergift flaisch und pain verzert. Pei der serpen verstên ich ain häzzigz herz, daz verzert dem menschen leib und | |
sunnen, unz daz si wider gesehen wirt. Pei der seuren verstên ich den menschen, den diu gemainschaft diser werlt hât verplendet | |
ê daz si in peiz oder heck. Pei der slangen verstên ich die pœsen râtgeben, die ander läut vergiftent mit irm | |
von auzerwelten pluomen und von aller genuhtsam. Pei den peinen verstên ich ainen iegleichen tuom, dâ ain pischolf weisel ist der | |
art, daz si fürht, ir zerinn der erden. Dâ pei verstê wir die geitigen. //VON DER GROZEN KROTEN. /Borax haizt ain | |
all gaistleich läut æzen für ander gestüpp. Pei dem würmel verstê wir all die menschen, die läuhtend sint mit guoten werken | |
vindent, die peizent si, daz si pluotent. Pei der vliegen verstêt man den teufel, der hanget dem menschen tag und naht | |
über den Jordan, des wazzer ungestüem ist, und dâ pei verstê wir die ungestüemigen gedenke, die den menschen von got schaident. | |
saureu dinch liep haben und süezeu dinch vliehen. Dâ pei verstê die pœsen, die daz guot nümmer geredent von irn nâchgepaurn, | |
allermaist wâ si in holn steten sint. Pei den harlizen verstên ich ain iegleich üppig gemain, dâ ainr dem andern niht | |
für getraht noch erarbaitt in dem sumer. Pei dem wurm verstê ich die müeziggängel, die den arbaitern nihts lâzent irs swaizes | |
den menschen gesunt und tœtt sich selber. Pei dem wurm verstê wir die mit geitichait und mit haz dick überwunden werdent, | |
seiner art. daz ist guot zuo mangerlai erznei. Dâ pei verstê die läut, die versuocht habent daz salz der weishait, die | |
fäuht macht, reht sam der kürbiz tuot. Pei dem paum verstên ich unser frawen. diu haizt wol der allerschœnst paum, der | |
an dem schaten, auch als daz kürbiz. Pei dem paum verstên ich daz hailig cräuz, daz hât getragen die gar schœnen | |
Pei der arbeit, dâ mit man die mandel süez macht, verstên ich die gaistleichen arbait, diu alle die pitterkait der rew | |
überfluz der frawen, ob sein ze vil kümt und niht verstên wil. die faulen küten geprant und gepulvert sint guot für | |
und habent die kraft, daz si der frawen rôt flüzz verstên machent und sint auch guot für ander flüzz an dem | |
ander niht sô süez, der dritt pitter und ungesmach. daz verstên ich alsô, daz man die ölfrüht dreistunt twingt und druckt | |
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