Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
sîn V. (13206 Belege) Lexer BMZ Findeb.
| gotes êre breiter und grœzlîcher ane læge. Doch, swie daz sî: in dem aleine, daz ez gotes wille ist, daz ez | |
| swie daz sî: in dem aleine, daz ez gotes wille ist, daz ez geschehe, sô sol des guoten menschen wille alsô | |
| menschen wille alsô gar mit gotes willen ein und geeiniget sîn, daz der mensche daz selbe mit gote welle, nochdenne ob | |
| ein rehte volkomen mensche sol sich selben sô tôt gewenet sîn, sîn selbes entbildet in gote und in gotes willen sô | |
| und in gotes willen sô überbildet, daz alliu sîn sælicheit ist, sich selben und allez niht wizzen $t und got aleine | |
| sîn selbes willen. Unser herre sprichet selber: ’daz êwige leben ist got bekennen aleine’. Dar umbe sprechent die meister, daz die | |
| crêatûren, die sie bekennent in dem einen bilde, daz got ist und dâ sich selben und alliu dinc got weiz und | |
| dâ wir sprechen: ’vater unser’, ’geheiliget werde dîn name’, daz ist: dich bekennen blôz aleine; ’zuokome dîn rîche’, daz ich nihtes | |
| wizze dan dich rîche. Dâ von sprichet daz êwangelium: ’sælic sint die armen des geistes’, daz ist: des willen, und biten | |
| sprichet daz êwangelium: ’sælic sint die armen des geistes’, daz ist: des willen, und biten wir got, daz sîn ’wille werde’ | |
| wir got, daz sîn ’wille werde’ ’in der erde’, daz ist in uns, ’als in dem himel’, daz ist in gote | |
| erde’, daz ist in uns, ’als in dem himel’, daz ist in gote selben. Ein sôgetân mensche ist sô einwillic mit | |
| dem himel’, daz ist in gote selben. Ein sôgetân mensche ist sô einwillic mit gote, daz er allez daz wil, daz | |
| getân, wan sô gewirdet gotes wille ’in der erden’, daz ist in missetât, ’als in dem himel’, daz ist in woltât. | |
| erden’, daz ist in missetât, ’als in dem himel’, daz ist in woltât. Sô wil der mensche gotes durch got enbern | |
| gotes durch got enbern und von gote durch got gesundert sîn, und daz ist aleine rehtiu riuwe mîner sünden; sô ist | |
| enbern und von gote durch got gesundert sîn, und daz ist aleine rehtiu riuwe mîner sünden; sô ist mir sünde leit | |
| sîn, und daz ist aleine rehtiu riuwe mîner sünden; sô ist mir sünde leit âne leit, als got hât leit aller | |
| ich entæte niht sünde umbe allez, daz geschaffen oder geschepfelich ist, ob joch tûsent werlte êwiclîche möhten wesen, doch âne leit; | |
| leit in gotes willen und ûz gotes willen. Sôgetân leit ist aleine volkomen leide, wan si kumet und urspringet $t von | |
| gesprochen hân, daz der guote mensche, als verre er guot ist, tritet in alle die eigenschaft der güete selbe, diu got | |
| die eigenschaft der güete selbe, diu got in im selber ist. Nû merke, waz wunderlîches und wünniclîches lebens hât dér mensche | |
| und die güete, von der ich nû gesprochen hân, sô bin ich alle zît und in allen dingen glîche ganze getrœstet | |
| des ich beger, dar ane sô hân ich ez und bin in wunne; enwil got niht geben, sô nime ich ez | |
| hât diu gâbe in ir selben, warumbe der mensche vrô sî und getrœstet. Sô man aber niht ennimet, sô enhât man | |
| man sich vröuwe, dan got und gotes willen aleine. Ouch ist aber ein ander trôst. Hât der mensche verlorn ûzerlich guot | |
| oder sînen mâc, ein ouge, eine hant oder swaz daz ist, sô sol er des gewis sîn, ob er daz lîdet | |
| hant oder swaz daz ist, sô sol er des gewis sîn, ob er daz lîdet durch got gedulticlîche, sô hât er | |
| Und daz meinet vil lîhte, dâ unser herre sprach: ’ez ist bezzer, daz dû komest in daz êwige leben mit einem | |
| muoter, swester und bruoder, hof oder acker oder swaz daz ist, der sol nemen hundertvalt und êwic leben.’ Sicherlîche getar ich | |
| læzet vater und muoter, bruoder und swester oder swaz daz ist, der nimet hundertvalt in zweierleie wîse: ein ist, daz im | |
| swaz daz ist, der nimet hundertvalt in zweierleie wîse: ein ist, daz im wirt sîn vater, muoter, bruoder und swester hundert | |
| muoter, bruoder und swester hundert wîs lieber wan sie ieze sint. Ein ander wîse ist, daz niht aleine hundert, sunder alle | |
| hundert wîs lieber wan sie ieze sint. Ein ander wîse ist, daz niht aleine hundert, sunder alle liute, als verre sie | |
| hundert, sunder alle liute, als verre sie liute und menschen sint, werdent im unglîche lieber dan im nû natiurlîche sîn vater, | |
| dan im nû natiurlîche sîn vater, muoter oder bruoder liep sint. Daz der mensche des niht gewar enwirt, daz kumet alles | |
| wirt betrüebet und gedenket und sihet an, daz got niht enist? Wie hât dér alliu dinc gelâzen durch got, der noch | |
| güete in ir selber swebende in sîner blôzen wîte: daz ist got. Wan, als ich oben gesprochen hân: diz und daz | |
| daz sihet und schouwet in der wârheit, wan ez wâr ist in der wârheit, und dar umbe muoz man sîn dâ | |
| wir ouch sehen in der natûre, daz ein mensche grœzer ist und schœner an bilde, an varwe, an wizzenne, an künsten | |
| ouch, daz ein guot mensche wol mac ein guot mensche sîn und doch berüeret werden und wanken von natiurlîcher liebe vaters, | |
| vellic werden von gote noch von güete. Doch nâch dem ist er guot und bezzer, dar nâch er minner und mê | |
| selbe nemen in gotes willen, als verre als gotes wille ist, daz menschlîche natûre den gebresten habe sunderlîche von gotes gerehticheit | |
| sicherlîche, er würde behalten und sælic. Aber ein ander trôst ist: man envindet vil lîhte nieman, der niht ieman sô liep | |
| daz er niht gerne enwölte enbern eines ougen oder blint sîn ein jâr, ob er dar nâch sîn ouge wider hæte | |
| liehte und in gote sich selben und alle crêatûren. Aber ist ein ander trôst: ein guot mensche, als verre er guot | |
| ein ander trôst: ein guot mensche, als verre er guot ist und von güete aleine geborn und ein bilde der güete, | |
| von güete aleine geborn und ein bilde der güete, sô ist im allez daz unmære und ein bitter leit und schade, | |
| daz unmære und ein bitter leit und schade, daz geschaffen ist und diz und daz ist. Und dar umbe: daz verliesen | |
| leit und schade, daz geschaffen ist und diz und daz ist. Und dar umbe: daz verliesen ist lôs werden und verliesen | |
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