Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
sin stM. (1349 Belege) Lexer BMZ
sei. er ist auch den mônwendigen läuten guot, die ir sinn verkêrent nâch des mônen lauf, und ist den tiefelhäftigen auch | |
sprengent des magneten stückel dar auf, sô werdent der läut sinn und augen in dem haus sô gar verkêrt, daz si | |
der ze latein podagra haizt, und hailt die von iren sinnen koment in irem siehtum, die ze latein frenetici haizent. wenn | |
tregt, dem vertreibt er die raup und die fremdigung seins sinnes und verstellt daz pluot, und helt man in zuo aim | |
aber moyſi b#;ovc oder der kunige b#;ovc. wan den kranken ſinnen nit ez wirt nuzze der ſtunde di ſcrifthe horin and2eren | |
daz ist daz aller beste ding./ bist du niht an sinnen taup,/ So nim gr#;eun wingart laup./ du solt nemen binzen,/ l#;eubstikel | |
der allerbeste die geschrift vernimet, der blôz alles geistes suochet sin und wârheit der geschrift in ir selben, daz ist: in | |
geistes ledic sint und niht enhânt, nâch irm groben menschlîchen sinne wellent urteilen, daz sie hœrent oder lesent in der schrift, | |
den menschen lîden wil. Und daz meinet nâch einem guoten sinne, daz unser herre sprach: ’swer wil komen ze mir, der | |
komen zemâle mit einander alliu guot. Daz meinet nâch einem sinne, daz niht guot enist noch enmac guot gesîn, waz kumet | |
sie blôz niht, ungenæme, unwert und hezzeclich. Vil anders edels sinnes hât daz wort inne, wie allez guot mit gote kumet, | |
wort hât in im, der im rehte tuot, drîer$/ hande sinne. Einer ist, daz disiu werlt ist unwirdic vil guoter liute | |
disiu werlt ist unwirdic vil guoter liute gegenwerticheit. Ein ander sin ist bezzer und sprichet, daz güete dirre werlt ist unmære | |
umbe sint sie gote wert und gotes wert. Der dritte sin ist, den ich nû meine, und wil sprechen, daz disiu | |
grôzen und von hôhen dingen mit grôzen und mit hôhen sinnen sprechen und mit erhabenen $t sêlen. Ouch sol man sprechen, | |
in einem. Noch wil ich sprechen und rüeren einen andern sin, waz der ’edel mensche’ sî. Ich spriche: sô der mensche, | |
menschen und krefte, beidiu ougen, ôren, munt, herze und alle sinne dar zuo gekêret wæren; und niht ensol man ûfhœren, man | |
gehœren und muoz kosten allez, daz man geleisten mac an sinnen und an kreften, sô wirt den liuten reht und nement | |
hâst mit sünden verderbet allez, daz an dir ist: herze, sinne, lîchame, sêle, krefte und swaz an dir und in dir | |
lîplîchen gegenwerticheit $t unsers herren lîchamen alsô, daz alle zerströute sinne des menschen und gemüete diu werdent hier inne gesament und | |
lîchame und der sîne éin lîchame. $t Alsô suln unser sinne und unser wille, meinunge, krefte und glider in in getragen | |
zemâle bevelhen dem lîchamen und den nidersten kreften und den sinnen; aber der geist sol sich mit ganzer kraft erheben $t | |
und lediclîchen in sînen got versenken. Mêr: diu lîdunge der sinne und der nidersten krefte diu engât in niht ane noch | |
dinc und volkomenheit lige? Daz ist wâr. Ez sint zwêne sinne ze nemenne an dem willen: der ein ist ein zuovallender | |
niht gegeben, âne alle eigenschaft, ez sî lîp oder sêle, sinne, krefte, ûzerlich guot oder êre, vriunde, mâge, hûs, hof, alliu | |
der übel tuot, dem wirt ouch dar nâch gelônet. Disen sin redet sant Augustînus in dem fünften buoche von der drîvalticheit | |
doch der sunnen schîn unwandelbære an im selber». Den selben sin rüeret Augustînus in dem zwelften buoche von der drîvalticheit in | |
enstât ouch kein niuwe gesiht in im ûf». Ûf disen sin redet ouch Isidôrus in dem buoche von dem obersten guote | |
mensche, daz ist diu sinnelicheit; dém menschen dienent die fünf sinne und würket doch der ûzer mensche von kraft der sêle. | |
in dem ûzern menschen niht vürbaz, wan als die fünf sinne ze nôt bedürfen; und diu inwendicheit enkêret sich niht ze | |
bedürfen; und diu inwendicheit enkêret sich niht ze den fünf sinnen, wan als verre als si ein wîser und ein leiter | |
als si ein wîser und ein leiter ist der fünf sinne und ir hüetet, daz sie niht gebrûchent irs gegenwurfes nâch | |
swaz diu sêle krefte hât über daz si den fünf sinnen gibet, die krefte gibet diu sêle alle dem innern menschen, | |
si an sich alle die krefte, die si den fünf sinnen gelihen hât, und heizet der mensche sinnelôs und verzücket, wan | |
dem ûzern menschen. Daz sint die liute, die alle ir sinne und vernunft kêrent ûf zergenclich guot, die enwizzen nihtes niht | |
mit gote. Dar ûf stât allez sîn gebet. Von disem sinne mügen wir nemen daz wort, daz sant Dionysius sprichet über | |
rehte nemen war,/ swâ ich dar an missevar/ von swaches sinnes krefte,/ daz sie ez mit meisterschefte/ mir helfen volfüeren,/ rihten | |
was ouch vil rîche/ (daz wizzet wærlîche)/ tugende, guotes unde sinne./ des heiligen geistes minne/ het im sîn herze erzündet/ und | |
vil verenden./ daz kint begunde wenden/ an diu buoch die sinne gar./ ez nam vil ernestlîchen war/ swaz ez sîn meister | |
wîp noch man mac/ deheinen wîs entrinnen/ mit deheinen sînen sinnen./ ez ist ein michel freise,/ daz wir ûf die selben | |
sîn frô./ got hât mich geêret sô/ mit ûz genomen sinnen./ ich trûwe wol gewinnen/ mit êren mîne lîpnar,/ swar ich | |
unde golt/ unde manic rîche wât,/ der weder tugent noch sinne hât./ manegen schalc sie machet frî:/ der selben fünde ich | |
ein sælec man,/ möhtet ir mich gewinnen.’/ ‘von dînen guoten sinnen/ soldestû mir sagen etewaz.’/ da erkenne ich edel gesteine baz,/ | |
sie sâ,/ sie zôch sich in der frouwen leben/ (die sinne het ir got gegeben)/ und was dâ sît manegen tac,/ | |
pfert hie stât,/ ros unde râvît,/ der vîent dir die sinne gît:/ daz er gerne nemen wil,/ daz heiz im geben: | |
rehte frum bis,/ wîse unde wârhaft./ dîn witze und dîner sinne kraft/ soltû erzeigen an mir.’/ ‘herre, wie?’ ‘daz sagich dir./ | |
haben./ ouch heter einen wîsen knaben,/ dem hete got die sinne gegeben,/ er erkande wol ir aller leben,/ beide herze unde | |
wolde kiusche walden/ die wîle und sie solde leben,/ die sinne hete ir got gegeben./ sie hete aber gar ir muot/ | |
hânt bekort,/ ez beneme diu minne/ vil wîsem man die sinne,/ daz er niht wol mac bewarn,/ ern müeze dicke missevarn/ | |
dâ wesen gast,/ unz ich sie gewinne;/ daz râtent mîne sinne./ waz mac ich dir gesagen mê?/ ichn weiz, wanne daz | |
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