Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
sêle F. (1824 Belege) Lexer BMZ Findeb.
ist und sicherlîche bekant in dem natiurlîchen liehte der vernünftigen sêle, vindet der mensche gewâren trôst alles leides. Sant Augustînus sprichet: | |
berüeret alzemâle. Nû sprichet ein geschrift, daz daz niderste der sêle ist edeler dan des himels hœhstez. Wie mac danne der | |
und mit vröude. Und dar nâch daz die krefte der sêle durnehtiger und vürbaz blôz sint, dar nâch nement sie mê | |
daz sie nement, alsô verre, daz diu oberste kraft der sêle, diu aller dinge blôz ist und mit nihte niht gemeine | |
himel. Alsô treget blôz, arm und îtel aller crêatûren die sêle ûf ze gote. Ouch ziuhet ûf in die hœhe glîchnisse | |
glîchnisse und hitzige minne ûfziuhet und leitet und bringet die sêle in den êrsten ursprunc des einen, daz ’vater’ ist ’aller’ | |
spriche ich danne, daz glîchnisse, geborn von einem, ziuhet die sêle in got, als er ist ein in sîner verborgenen einunge, | |
gesaget von îtelkeit oder blôzheit, daz, nâch dem als diu sêle durnehtiger, blœzer und ermer ist und minner hât der crêatûren | |
daz wazzer. Und dar umbe hân ich gesprochen, daz diu sêle in glîchnisse hazzet und ennimet niht glîchnisse als in ir | |
ein. Von dem, wie daz innigeste und daz oberste der sêle schepfet und nimet gotes sun und gotes-sun-werden in des himelschen | |
zungen ûzerlîche, ê dan der wîn kome inwendic, dâ diu sêle bekennet und urteilet den gesmak. Alsô ist, und unglîche mê | |
sô ist dâ got daz mittel und daz næheste der sêle, und enmac niht die sêle und daz herze des menschen | |
mittel und daz næheste der sêle, und enmac niht die sêle und daz herze des menschen rüeren, daz niht enverliese durch | |
Dar umbe sprichet daz buoch der wîsheit, daz ’der gerehten sêlen sint gote in sîner hant’. ’Tumbe liute dunket und wænent, | |
dar zuo, daz sie niht erschræken und williclîche lîp und sêle ûfgæben $t durch gotes gerehticheit. Dâ mite sî des buoches | |
nutz. Ein ritter in einem strîte wâget guot, lîp und sêle durch zergenclîche und vil kurze êre, und uns dunket sô | |
grôzen und mit hôhen sinnen sprechen und mit erhabenen $t sêlen. Ouch sol man sprechen, daz man sôgetâne lêre niht ensol | |
mensche innerlich. Ze dem ûzerlîchen menschen hœret allez, daz der sêle anehaftende ist, begriffen und vermischet mit dem vleische, und hât | |
Der inner mensche daz ist Âdam. Der man in der sêle daz ist der guote boum, der alles âne underlâz bringet | |
und noch sprichet in dem hœhsten, in dem grunde mîner sêle. Und anderswâ sprichet er und klaget: ’owê mir unsæligen menschen! | |
sprechent ouch heidenische meister, Tullius und Senecâ, daz enkein redelich sêle enist sunder got; sâme gotes ist in uns. Hæte er | |
glîchnisse, $t daz gotes bilde, gotes sun, ist in der sêle grunde als ein lebender brunne. Der aber erde, daz ist | |
sprichet in dem êwangeliô. Sant Augustînus sprichet: sô des menschen sêle sich zemâle ûfkêret in die êwicheit in got aleine, sô | |
sô schînet und liuhtet daz bilde gotes; swenne aber diu sêle sich kêret ûzwert, joch in die tugende ûzerlîcher üebunge, sô | |
sant Paulus lêre. Und dar umbe: allez, daz sich der sêle niderkêret, daz nimet des selben, in daz ez sich kêret, | |
kêret, ein decke, ein houbettuoch; daz sich aber ûftreget der sêle, daz ist blôz gotes bilde, gotes geburt, unbedecket blôz in | |
ist blôz gotes bilde, gotes geburt, unbedecket blôz in blôzer sêle. Von dem edeln menschen, wie gotes bilde, gotes sun, sâme | |
daz aller lûterste vaz’, daz bilde, gotes sun, in der sêle. Und daz ist, daz unser herre meinet an disen worten, | |
mit im die crêatûre; wan bekantnisse ist ein lieht der sêle, und alle menschen begernt von natûre bekantnisse, wan joch bœser | |
der ’edel mensche’ sî. Ich spriche: sô der mensche, diu sêle, der geist schouwet got, sô weiz er ouch und bekennet | |
sicherlîche $t des niht. Aleine ist daz wâr, daz diu sêle âne daz doch niht sælic wære, doch enliget diu sælicheit | |
daz êrste, dâ sælicheit ane geliget, daz ist, sô diu sêle schouwet got blôz. Dâ nimet si allez ir wesen und | |
wurzeln und in dem grunde der sælicheit. Sô aber diu sêle bekennet, daz si got bekennet, sô bekennet si von gote | |
sprichet unser herre in dem wîssagen Osee, ’wil die edeln sêle vüeren in ein einœde, und ich wil dâ sprechen in | |
enweiz nieman von dem andern, daz liget verborgen in der sêle, die wîle got verborgen liget in dem grunde der sêle. | |
sêle, die wîle got verborgen liget in dem grunde der sêle. Disiu minne liget alzemâle in dem willen; wer mêr willen | |
sicherheit; und dâ von kumet ein geistlîchiu vröude, diu die sêle erhebet ûz allem leide und jâmer und bevestent sie an | |
got bereiter ist, die sünde ze vergebenne und ze der sêle ze komenne und die sünde ze vertrîbenne; wan ein ieglîcher | |
unreht lieht. Mêr: dises enpfindet man in allen kreften der sêle und enmac niht getriegen in den, die in wærlîche minnent; | |
sünden verderbet allez, daz an dir ist: herze, sinne, lîchame, sêle, krefte und swaz an dir und in dir ist, ez | |
sîn enpfinde und gewar werde in allen kreften lîbes und sêle. Nû möhtest dû sprechen: eyâ, herre, ich enwirde niht grôzer | |
lîchamen geedelt. Jâ, in dem lîchamen unsers herren wirt diu sêle alsô nâhe in got gevüeget, daz alle die engel, weder | |
beiden. Wan, swâ sie got rüerent, dâ rüerent sie die sêle, und swâ die sêle, dâ got. Nie enwart sô nâhiu | |
got rüerent, dâ rüerent sie die sêle, und swâ die sêle, dâ got. Nie enwart sô nâhiu einunge, wan diu sêle | |
sêle, dâ got. Nie enwart sô nâhiu einunge, wan diu sêle ist vil næher mit gote vereinet dan lîp und sêle, | |
sêle ist vil næher mit gote vereinet dan lîp und sêle, die éinen menschen machent. Disiu einunge ist vil næher, dan | |
und niht gegeben, âne alle eigenschaft, ez sî lîp oder sêle, sinne, krefte, ûzerlich guot oder êre, vriunde, mâge, hûs, hof, | |
hâte Kristus ouch unbewegelîche abegescheidenheit, $t dô er sprach: ’mîn sêle ist betrüebet biz in den tôt’ und Marîâ, dô si | |
sinne und würket doch der ûzer mensche von kraft der sêle. Der ander mensche heizet der inner mensche, daz ist des | |
daz ein geistlîcher mensche, der got minnet, gebrûchet $t der sêle krefte in dem ûzern menschen niht vürbaz, wan als die | |
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