Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
niemêr Adv. (1164 Belege) Lexer BMZ Findeb.
| der anstôz der untugent enist in dem gerehten menschen $t niemer âne grôzen vrumen und nutz. Nû merke! Ez sint zwêne | |
| dan daz bœse ze dem bœsen. Daz merke! Daz ich niemer kein bœse werk getæte, dennoch, hân ich den willen ze | |
| tuon, als ob ich alle werlt hæte getœtet und doch niemer dehein werk dar zuo getæte. War umbe ensolte daz selbe | |
| dem trôste. Dû solt aber wizzen, daz die vriunde gotes niemer âne trôst sîn, wan, swaz got wil, daz ist ir | |
| der guote wille der enverliuset noch envermisset gotes niht noch niemer. Vil liute sprechent: wir hân guoten willen, sie enhânt aber | |
| allez, daz si oder er ie geredeten, daz enhæte sie niemer muoter gotes gemachet, sunder, als balde si irn willen ûfgap, | |
| ze dem êrsten. Jâ, in der wârheit, diu got ist, niemer enist ein lîden sô kleine, daz dâ gevellet ûf den | |
| eigen. Der mensche, der des sînen wære ûzgegangen, der enmöhte niemer gotes gemissen in keinen werken. Wære aber, daz sich der | |
| vil andern heiligen. Solcher învelle enmac man in disem lebene niemer ganz ledic werden. Dar umbe daz etwenne raten under daz | |
| vil, als alle menschen ie getæten: des enwil in got niemer lâzen engelten, er enmüge mit dem menschen alle heimlicheit haben, | |
| Daz ensol nieman tuon. Der mensche ensol sich deheine wîs niemer verre von gote genemen, weder umbe gebresten noch umbe krankheit | |
| setzet; wan der mensche gâ verre oder nâhe, got engât niemer verre, er blîbet ie stânde nâhent; und enmac er niht | |
| herren nâchvolgen nâch sîner krankheit und enmac noch endarf sich niemer verre dâ von genemen. //in welher wîse der mensche mac | |
| bestanden sî. Der mensche enpfæhet den werden lîchamen unsers herren niemer in disem, $t er enpfâhe sunderlîche grôze gnâde, und ie | |
| als eigen noch als gegenwertic noch als nâhe als got. Niemer gekêret si sich anderswar nâch. Ze den crêatûren enkêret si | |
| gewenter mensche, der wölte sich alzemâle verderben $t und enwürde niemer nihtes ûz im. Swenne sich der mensche selber zemâle ze | |
| noch eigenen willen. Got gegap sich nie noch engibet sich niemer in deheinen vremden willen. Niht engibet er sich dan in | |
| oder gelâzen müge, sunder man sol dar nâch stân und niemer $t ûfhœren, biz man die tugent gewinne in irm wesene | |
| menschen in sînem aller besten. Daz ist sicher wâr, und niemer ennimet er keinen menschen ligende, den er möhte alsô stânde | |
| mac man alle zît âne underlâz zuonemen und wahsen und niemer ze ende komen des zuonemennes. //Von den innerlîchen und ûzerlîchen | |
| ein vernihten sîn selbes. Doch ist daz vernihten und verkleinen niemer sô grôz sîn selbes, got envolbringe ouch daz selbe in | |
| worden in allen tugenden,’ alsô stât geschriben. Entriuwen, daz enmac niemer geschehen, man enwerde ze dem êrsten arm von allen dingen. | |
| Und daz selbe widergelt ensol niht gemeinet $t werden noch niemer anegesehen werden, und daz ouge ensol sich niemer $t eines | |
| werden noch niemer anegesehen werden, und daz ouge ensol sich niemer $t eines dar ûf gekêren, ob man iemer iht gewinnen | |
| blîbet $t abegescheidenheit in ir selber. Nû enmac kein ûzganc niemer sô edel werden, daz inneblîben ensî vil edeler in im | |
| noch guotez werk in der zît beschæhe, und enwirt got niemer deste milter noch deste geneigeter gegen dem menschen, dan ob | |
| menschen, dan ob er daz gebet oder diu guoten werk niemer gewürhte. Ich spriche ouch mêr: dô der sun in der | |
| angel $[gât$] an einer stat unbewegelich und enwirt dar umbe niemer verwandelt. Ze glîcher wîse ist ez ouch hie, ob dû | |
| daz an der taveln stât, und vüeget mir diu tavel niemer als wol ze schrîbenne, als sô nihtes niht an der | |
| der grœsten abegescheidenheit. Ez enmac kein vleischlîcher und lîplîcher trôst niemer gesîn âne geistlîchen schaden, ’wan daz vleisch begert wider den | |
| iz min herre clage./ iedoch ne mach er den scaden/ nimer mer verwinnin,/ ob ich mit unminnin/ uzir sime lande vare./ | |
| armen und von rîchen/ geklaget alsô sêre,/ daz solcher klag niemêre/ wart gesehen wærlîchen/ von armen und von rîchen./ __Dar nâch | |
| fuder gân./ daz treip der liebe herre mîn,/ unz ir nimêr mohten sîn./ alsô wurden si geschriben./ der Parouwer hêt si | |
| dem Weisen tâten die wunden wê,/ daz er gevehten moht niemê,/ wan er vil trûriclîchen sprach:/ ‘ich lîde von iu ungemach:/ | |
| solt dû der ahte wesen./ vier wîp und vier man:/ nimêr süln in die arc gân./ daz ist diu gotes lêre./ | |
| oder man,/ daz daz gebot wil übergân,/ ez wirt mir nimmêr als trût,/ ich slach im ab hâr und hût/ und | |
| daz lac ûf einem grüenem gras./ er kom hin wider nimmêr,/ wan er des âss was vil hêr./ __Dô Noê wol | |
| meister gewunnen ungemach./ daz was von grôzen vorhten,/ daz si nimêr enworhten/ und daz si stuonden stille./ daz was gotes wille./ | |
| ich von got vernomen_–,/ niur Kaleph und Josuê/ und anders niemê.’/ __Alsô hât man mir geseit,/ die meister, für die wârheit./ | |
| all wesen undertân./ ôwê liut unde lant,/ sol mir daz niemêr sîn bekant!/ edel frouwen und edel kleit,/ sol mir daz | |
| genomen,/ des muostens von einander komen,/ wan si dô mohten niemêr./ di wunden muoten si sêr./ des wart ir ritterschaft enwiht,/ | |
| schôz,/ daz er den tôt al dâ genam/ und er nimêr ze strît quam./ dô daz den Kriechen wart geseit,/ dô | |
| lâze/ ûf diser stillen strâze./ daz gewant muoz er lân;/ nimêr sol er gewandes hân/ wan ein tuoch für di scham | |
| die vogel ezzen:/ dâ von bin ich freudenrîch;/ im wirt niemêr mîn rîch./ die vogel habent von im gewin,/ ieglîcher hât | |
| zorn sprach,/ wan ez was im ungemach:/ ‘der stein wirt niemêr sô stolz,/ ich leg gên im sô grôzez holz,/ daz | |
| wîsen man./ __Do diu rîch von in kêrten/ und Rœmær niemêr êrten,/ dô gienc ze Rôm der jung man/ hin für | |
| tôd verbrant/ und lasch an der selben zît./ ez brant nimêr die lucken wît./ __Nâch dem herren Cayus/ besaz ein künic | |
| wesen/ vil verr gar in fremdiu lant,/ daz ich iu nimmêr wird bekant.’/ dô sprach der künic Nerô:/ ‘ez mac ergên | |
| künic rîch/ hiet si betrogen sicherlîch./ er solt ir herr nimêr sîn,/ des wolden si im schier tuon schîn/ und an | |
| dhein zung mê./ ir sprâch was ebraisch genant./ in was nimêr sprâch bekant./ dâ von sint si gescheiden/ von kristen und | |
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