Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
vërre Adj. (755 Belege) Lexer BMZ Findeb.
seind doch der lewe und der elephant haimisch werdent, die verr grœzer sint. Aristotiles spricht, daz die swalben zwir airn in | |
christenhait, daz götleich und daz werltleich. iedoch ist daz gaistleich verr über daz werltleich, reht als des menschen sêl ist über | |
und begern. mit den vier flügeln fliegt der sinnreich mensch verren und nâhen. //VON DEM MERMÜNCH. /Monachus_marinus haizt ain mermünch. daz | |
aineu sterben muoz und hœrent die läut nâhen gesezzen von verren ir klagen und ir wainen. alsô bekennt ir trauren, wie | |
grôz, daz si inseln dunkent oder wäld, wâ man si verr siht, oder scheinent als die grôzen perg. die walvisch nement | |
man in væht, aber sô man in selzet und in verr füert, sô wirt er wert umb sein selzein. iedoch sô | |
behend, lang, swarz und gespalten und dar umb gêt si verr her auz auz dem mund. der slangen herz ist ze | |
mêr und wirt sô grôz, daz er seinen aufsitzer gar verr füert auf im selber, aber sô er müed wirt, sô | |
weder hœrent noch sehent, und dar umb sint die winkelslangen verr pœser wan die rehten slangen. //VON DER DURSTSLANGEN. /Situla haizt | |
mit wazzer. si hazzent gar vast pœsen smack und vliehent verr dâ von, und unsauber salb laidigt si sêr. Basilius spricht: | |
habent ain därmel, daz ist vol unsauberkait, und vliegent über verreu mer hungrig und ungezzen vil tag. des nimt uns wunder, | |
vil tag. des nimt uns wunder, daz die würmel sô verr vliegent nâch irs leibes narung. wærleich, ez schölt der mensch | |
durch der êwigen speis willen, sam daz gotswort ist, gar verr varn. eyâ, waz ist diu christenhait worden an manger stat, | |
an manger stat, dâ man ainen Uodelger und ainen Penzen verr lieber hœrt wan ain êwangelium sagen! die häuschrecken snurrent mit | |
si lebent in dem feur, vliegent aber si ain klain verr dâ von, sô sterbent si. //VON DEM FLOCH. /Pulex haizt | |
er paitet mit seinen pletern und mit seinen plüeten unz verr in den sumer, sô der sunnen hitz daz ertreich gar | |
reht sam diu puoch hât, aber des kestenpaums früht sint verr grœzer wan der puochen früht und ietweder paum hât in | |
der schickung nâhent sam der weiden pleter, aber si sint verr grœzer und habent ain weizer varb. des paums fruht ist | |
sô in die gaiz laidigent. er teuft sein wurzel niht verr in die erd und wechset mêr von dem regenwazzer wan | |
menschleicher art, aber wâ nim ichs? wærleich, si wachsent gar verr in meim garten! aber hâst dû guot und golt, dû | |
machest dir vil ding nâhen und holt, die kaufläut varnt verr. //VON DEM BIDELL. /Bidellia haizt ain bidell. daz ist ain | |
hert wirt, sô hât er den namen, aber er ist verr scherpfer wan der mirr selb, der fäuht ist und wolsmeckend. | |
andern, reht sam der vaizt waiz ist in ainem land verr pezzer wan in dem andern. //VON DEM STORAX. /Storax ist | |
puoch hab gemacht ze latein, wan er in andern püechern verr anders redet von den sachen dan daz puoch redet, er | |
sein durch des stains wirdikait. der andern lai adamas ist verr unwerdiger und niderr wan der êrsten lai, und den vint | |
ECHITEN. /Echites ist ain stain, den pringt der adlar von verren landen in sein nest, wan der adlar waiz von nâtûr | |
daz niht gesein mag, wan die sâmen, die sô gar verr von ainander sint, die zeprechent sich von ainander, und wirt | |
von gewonhait, daz sint die in den wälden erzogen werdent verr von den vernünftigen läuten und lebent sam daz vieh. die | |
dan daz si an aim apfel smeckent, und wenn si verr wellent gên, sô tragent si den apfel mit in, anders | |
ist gebernde und gebirt den guoten, und der guote, als verre sô er guot ist, ist ungemachet und ungeschaffen und doch | |
sun, guot der güete sun, gereht sun der gerehticheit, alsô verre als er aleine ir sun ist, sô si ungeborn-gebernde, und | |
gewâren trôst alles leides. Sant Augustînus sprichet: gote enist niht verre noch lanc. Wiltû, daz dir niht verre noch lanc ensî, | |
gote enist niht verre noch lanc. Wiltû, daz dir niht verre noch lanc ensî, sô vüege dich ze gote, wan dâ | |
gerehten leidic machen, wan allez, daz geschaffen ist, daz ist verre under im als verre als under gote und enhât keinen | |
allez, daz geschaffen ist, daz ist verre under im als verre als under gote und enhât keinen îndruk noch învluz in | |
in disem büechelîn gesprochen hân, daz der guote mensche, als verre er guot ist, tritet in alle die eigenschaft der güete | |
wîse ist, daz niht aleine hundert, sunder alle liute, als verre sie liute und menschen sint, werdent im unglîche lieber dan | |
künde ein mensche daz selbe nemen in gotes willen, als verre als gotes wille ist, daz menschlîche natûre den gebresten habe | |
crêatûren. Aber ist ein ander trôst: ein guot mensche, als verre er guot ist und von güete aleine geborn und ein | |
und werdent mê ein mit dem, daz sie nement, alsô verre, daz diu oberste kraft der sêle, diu aller dinge blôz | |
ist im sîn louf süezer und wünniclîcher; und ie ez verrer kumet von im selben und von allem dem, daz jenez | |
daz diu verborgen kraft der natûre hazzet verborgenlîche glîchnisse, als verre ez in im treget underscheit und zweiunge, und suochet in | |
und sunder verre. Lust und vröude endünket nieman lanc noch verre. Allez, daz ich nû gesprochen hân, daz meinet, daz unser | |
schaden. Daz kumet alles und aleine dâ von, daz er verre von gote ist und niht ledic der crêatûre, gote unglîch | |
hazzet er minner lîden-suln dan gelitenhân, $t wan geliten-hân ist verrer und unglîcher lîdenne, wan ez zemâle vergangen $t ist. Daz | |
daz allez und dem glîch und ouch glîchnisse selbe gote verre und vremde sint. Sie haftent und behaftent $t und gestillent | |
daz ein machet uns sælic, und ie wir dem einen verrer sîn, ie minner wir süne und sun sîn und der | |
ist und waz zuokünftic ist, daz ist gote vremde und verre. Und dar umbe: swer von gote geborn ist gotes sun, | |
vürbaz ze dem dritten mâle, daz ein guot mensche, als verre er guot ist, hât gotes eigenschaft niht aleine dar ane, | |
schrîbe ’von dem edeln menschen, der ûz vuor in ein verrez lant nemen an sich ein rîche und wider ze komenne’. | |
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