Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
vergëʒʒen stV. (539 Belege) Lexer BMZ Findeb.
ír boden./ ich dankes gerne den goden./ Datz se mín nícht uorgezen hat./ manich romere rike./ In eynen hof dar her euas/ | |
mere./ ’V sínt die romere/ Also wol gesezzín,/ Woldírs nicht uírgezzín/ Vn̄ woldíz dar nach handiln/ Daz sie %/v muozín wandíln/ | |
ir vatir evas/ Den vrouwin gebin wazzir./ Athis da niht virgazzir/ Und trat zu gaytin/ Ebine an ir sitin/ Mit zuchtigin | |
ir dan andir weide/ Zů uroudín sit gesezzín/ Und unsir hât uírgezzín,/ Als die lebíndín alle thůn/ (So die lûte sich gnůc | |
rat, $s die die werlt gezogenlichen hant,/ die gotes nie vergazen, $s do si ze wirtscefte sazen./ doch wil ich iu | |
$s "mines willen newolt ir niht tuon./ ir hetet min vergezzen, $s ir negabet mir trinchen noch ezzen,/ selede noch gewate, | |
du toufest in deme wazzer, $s so nesoltu des niht vergezzen,/ ob sweme du sehest diu tuben, $s daz soltu mir | |
allez was ergangen, $s do huop si sich dannen./ do vergazen si lewes $s des oberisten chuniges./ Do si chomen under | |
in guoten werken, die gots wort zehant lâzent und sein vergezzent, wan mangez spricht: ‘ach, wie ain guot predig der herr | |
tag, die vallent leiht nider auf den aftern, wan si vergezzent der künftigen sælichait und ergebent sich der erdischen üppichait. iedoch | |
aber er wirt nümmer sô zam, daz er seiner grimmichait vergezz, doch wirt er sô zam, daz er zuo jagen guot | |
man in gevæht und in besleuzt in ainem häusel, sô vergizt er seinr vanknüss und seins leidens und ist nümmer ain | |
betrahtent und sô frô sint mit in selber, daz si vergezzent des ellendes hie, dâ inne si sint. von den spricht | |
auz disem kauf an unserm letzten end, sô unser schier vergezzen wirt von aller diser werlt! //VON DEM KEICHEN. /Kiches haizt | |
vogel verstên ich ainen gedultigen menschen, der seinr tugent niht vergizzet in glück und in ungelück. der fleugt in dem glück | |
dan ander vogel, und dar umb ist daz rephuon gar vergezzen und klainer gedæhtnüss, dar umb vergizt ez gar leiht seins | |
ist daz rephuon gar vergezzen und klainer gedæhtnüss, dar umb vergizt ez gar leiht seins nestes und verleuset seineu air und | |
ir weiblein sein; und in der grôzen hitz der unkäusch vergezzent si der underschaid an weibln und an männln. diu rephüenr | |
si in den warmen sant und gêt dâ von und vergizt der air an der stat und kümt niht wider zuo | |
niht wider zuo den airn, wan ez ist gar ain vergezzen vogel von nâtûr, und dar umb legt er seineu air | |
ob irn airn oder ob irm gesmaiz, und wenn si vergizt der stat, dâ si gepirt ireu air oder iren sâmen | |
siehtum der vergezzenhait, daz ain mensch neur wil slâfen und vergizzet vil ding. der siehtum haizet in latein litargia. man schreibt | |
ambet unde hiez den pfister an den galgen hâhen. //Dô vergaz der schenke Josephes in dem karker unde gewuoc $t sîn | |
beide. Dô bat mich Joseph, daz ich sîn gedæhte. Des vergaz ich, herre, und des sint ieze zwei jâr.#.’ //Dô sprach | |
der künic: #.,Mir ist ein traum getraumet, des ist mir vergezzen. Ir saget waz mir getraumet sî, unde betiutet mir waz | |
betrüepnisse. Dâ von sprichet Salomôn: ’in den tagen des leides vergiz niht der tage der güete’. Daz ist gesprochen: sô dû | |
von hûse ze hûse. Dar umbe, wiltû getrœstet werden, sô vergiz der, den baz ist, und gedenke alles der, den wirs | |
vüllen mac, ouch luftes, âne zwîvel der becher verzige und vergæze aller sîner natûre, und îtelkeit trüege in ûf biz an | |
daz âne allez mittel haftet unden an dem himel. Alzehant vergizzet und verzîhet er vater und muoter, bruoder und swester ûf | |
sêre ze merkenne, daz diz vünkelîn niht aleine læzet und vergizzet vater und muoter, bruoder und swester ûf ertrîche; mêr ez | |
muoter, bruoder und swester ûf ertrîche; mêr ez læzet und vergizzet und verzîhet ouch sîn selbes von minne ze komenne ze | |
pîn und trûricheit; sô aber daz kint geborn ist, sô vergizzet si leides und pîn’. Dar umbe sprichet ouch und manet | |
învluzze des mânen in dem himel obenân sô verzîhet und vergizzet ez sîner eigenen natûre und vliuzet ze berge in die | |
und ouch lîht und süeze. Ouch enwil ich des niht vergezzen, daz diu sælige vrouwe, von der schrîbet daz buoch von | |
und trankes, slâfes und anders ungemaches und doch alles des vergizzet gerne und williclîche $t durch sô kleinen ungewissen nutz. Ein | |
der sünde, sô mac er gedenken, got habe ir ouch vergezzen. man sol gote ê bîhten dan den menschen, und, ist | |
#.,also is iz noch.#.’ ‘n]eina, gute knecht.’/ #.,Solt ich iz vorgetzen?#.’ ‘here, [ia.’/ #.,ich ne mach.#.’ ‘iz ligt dir z]u na.’/ | |
iu in lân’/ sô sprach der truhsæze./ ‘mîn selbes ich vergæze,/ swenne ich in so tiure gulde./ diu werlt mich drumbe | |
sie sprach ‘ich solde in nennen,/ wan daz ich sîn vergezzen hân.’/ Eraclîus sprach aber sân/ ‘der selbe bote der bin | |
kürzen:/ hüetet iuch vor bœsem ezzen,/ (des sult ir niht vergezzen)/ grüenez fleisch ist iu verboten,/ ezn sîn hüener, wol versoten;/ | |
sie smide wæren./ ir spil stuont zallen gelten./ dô wart vergezzen selten/ daz widergebot und daz an daz./ ir würfel wâren | |
diemuot./ dô hete sich der helt guot,/ Eraclîus ein teil vergezzen./ der herre was gesezzen/ ûf ein edel râvît./ purper unde | |
got genôz./ sîn rîuwe diu was sô grôz,/ daz got vergaz der schulde/ und gap im sîne hulde,/ do er von | |
verleite siu,/ daz si negetorsten sprechen $s si hâten is vergezzen,/ si wâren unwizzende $s chomen in die sunde./ / /Duo | |
sô wê mir sînes tôdes!/ daz mîn got sô hât vergezzen $s daz in ie dehein tier scolte vrezzen!’/ / /Sîn | |
ich iemmer sô ubele getuon $s oder mînes gotes sô vergezzen,/ daz ich deme untriuwe tâte $s der mich gechouffet hâte,/ | |
$s alsô dû ê wonetest./ sich, daz dû mîn nieht vergezzest $s sô dû an dînen gewalt widere gesizzest/ und dir | |
der scenche an daz ambahte gesaz $s sînes troumskeiden er vergaz./ er irgaz triuwen $s jouch maniger riuwen/ die er in | |
[des kuniges] sun bi ime saz./ luzzel man ichtes da v[irgaz/ daz] der hogezit inzam./ daz schuf allez der ed[ele man.]/ | |
genas./ in die schif sie sazen,/ der ruder sie nicht vir gazen./ do quamen sie ime zu helfe./ sint waren mit gelfe/ | |
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