Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
stân V. (2697 Belege) Lexer Lexer-Nachtr. BMZ Findeb.
nû volget mir,/ und enkumt niht ab dem bette./ iu stât diz dinc ze wette/ niuwan umbe daz leben./ den stein | |
iu alle sint gehaz,/ und ir sî seht bî iu stân/ unde drônde umbe iuch gân,/ und sî doch sô erblindent/ | |
gedanc verdenken kan/ mit wîslîcher getât:/ swes sin aber sô stât/ daz er an allen dingen/ wil volbringen/ mit den werken | |
wurdes deste bezzer rât,/ und weste si wie mîn muot stât,/ daz ich ze wandel wil geben/ mich selben unde mîn | |
daz er mit hulde/ vüere swar in dûhte guot,/ sone stuont doch anders niht sîn muot/ niuwan ze belîbenne dâ./ wær | |
er gewesen anderswâ,/ sô wolder doch wider dar./ sîn herze stuont niender anderswar/ niuwan dâ er sî weste:/ diu stat was | |
ern wære danne des tôdes vrô?’/ er sprach ‘mîn muot stât niender sô/ daz ich gerne wære tôt,/ und vreu mich | |
hân ich schulde gnuoc/ daz ich im vîent sî:/ ouch stât unschulde dâ bî,/ der ez rehte wil verstân:/ er hât | |
mir den wirt erslagen hât./ ob ez anders umb in stât/ alsô rehte und alsô wol/ daz ich im mîn gunnen | |
vruo/ gnâde gevangen hân./ ir hât mir selch leit getân,/ stüende mir mîn ahte und mîn guot/ als ez andern vrouwen | |
ich vil dicke hân getân/ dâ ich vür mînen vriunt stuont./ ichn weiz war umbe sî ez tuont,/ od waz si | |
was ie under in zwein/ ein geselleschaft âne haz,/ und stuont vil verre deste baz/ ir ietweders wort./ noch lac der | |
behüeten kan./ deiswâr uns was mit iu ze gâch./ dâ stüende bezzer lôn nâch/ dan der uns von iu geschiht:/ ouch | |
niht./ //Mîner vrouwen wirt wol rât,/ wan daz ez lasterlîchen stât,/ deiswâr unde ist unbillîch:/ si ist iu ze edel und | |
prîslichen wol:/ ouch gie der walt wildes vol:/ swâ daz gestuont an sîn zil,/ des schôz er ûz der mâze vil./ | |
doch niht sicher sîn/ unde verrigelte vaste die tür:/ dâ stuont im der tôre vür./ der tôre dûht in alze grôz:/ | |
ob disiu sam tuont?/ sît daz mir ê sô wol stuont/ in mînem troume rîch gewant.’/ alsus cleiter sich zehant./ als | |
wærer dâ gewert:/ sîne versaget im lîp noch guot./ sone stuont ab niender sîn muot:/ ern wolde dehein ander lôn./ dô | |
gern./ desn wolde sî in niht gewern:/ wan an in stuont al ir muot./ si bedûhte des, er wære guot/ ze | |
wan alsô ist ez gewant,/ als ez ouch undern liuten stât:/ sô man aller beste gedienet hât/ dem ungewissen manne,/ sô | |
sînem dienste êrte/ und volgt im swar er kêrte/ und gestuont im zaller sîner nôt,/ unz sî beide schiet der tôt./ | |
gerne wolde jagen./ dazn kunderm anders niht gesagen,/ wan er stuont und sach in an/ und zeicte mit dem munde dan:/ | |
der strâze/ wol eines wurfes mâze,/ dâ er ein rêch stânde vant,/ unde vienc ouch daz zehant/ und souc im ûz | |
vrouwen lande./ diz ist ir êre unde ir lant:/ daz stuont ê in mîner hant,/ daz mir des wunsches niht gebrast:/ | |
endes iender sam der mîn./ ich sihe wol daz ir stât/ unde rîtet unde gât/ swar iuch iuwer wille treit:/ sô | |
ir angesthafter sît/ dan ich, sît ez sô umbe iuch stât/ daz ez iu an den lîp gât,/ ob ir iuch | |
ir zwêne, und ouch niht mê,/ an den sô volleclîchen stê/ diu tugent und diu manheit,/ die sich sô starke arbeit/ | |
und nennet mir danne mê/ die zwêne umbe diez sô stê,/ der ietweder sô vrum sî/ daz er eine væhte wider | |
ist genant/ der künec Urjên./ der kumber dâ ich inne stên,/ der ist von sînen schulden./ mir was ze sînen hulden/ | |
ich gelige durch iuch tôt.’/ //Sî sprach ‘lieber herre,/ sô stüende iuch al ze verre/ ze wâgen ein als vorder lîp/ | |
irn suochtet helfe unde rât/ dâ er iu ze suochen stât,/ in des künec Artûses lande?/ ir habet dise schande/ âne | |
wan der wirt bôt im sîn guot:/ er sprach ‘sône stât niht mîn muot/ daz ich ûf guotes miete/ den lîp | |
bære/ der erbarmherze wære:/ erbarmet er sich über sî,/ dâ stüende gotes lôn bî./ //Daz beweget im den muot:/ wan er | |
ich mîn deheinen rât./ ich bin, als ez mir nû stât,/ gunêret ob ich rîte/ und geschendet ob ich bîte./ nune | |
lêrt in diu gewonheit./ sîn ors sach er bî im stân,/ er hiez die brücke nider lân./ er sprach ‘diz sol | |
sînen lîp/ vriste und behuote:/ mit lîbe und mit guote/ stüenden sî im ze gebote./ alsus bevalch er sî gote./ //Im | |
hurt was bereit/ und daz viur dar under geleit,/ unde stuont vrou Lûnete/ ûf ir knien an ir gebete/ und bat | |
über sî hie claget,/ des wil ich in ir schulden stân:/ und sol sî dâ zuo kempfen hân,/ sô wil ich | |
sîn dâ pflac,/ der gesach vil schiere sînen haz/ und gestuont hin nâher baz./ //Nû was diu reine guote maget/ von | |
sint iuwer drî?/ wænet ir daz ich eine sî?/ got gestuont der wârheit ie:/ mit ten beiden bin ich hie./ ich | |
den sult ir hôher heizen gân,/ iuwern lewen der hie stât:/ der andern wirdet guot rât./ hien vihtet niemen mit iu | |
sprach ‘desn sol niht geschehen.’/ sus muose der lewe hôher stân:/ dochn mohter des niht verlân/ ern sæhe über den rücke | |
er niht mêre mohte gân,/ dô muoser von dem orse stân,/ und las zesamne mit der hant/ mies und swaz er | |
‘si ist hie nâhen bî,/ ein juncvrouwe, heizt Lûnete:/ diu stât an ir gebete/ in der kapellen hie bî:/ dar rîtet | |
war,/ an dirre stat dâ liez ich in:/ war ab stüende sîn sin,/ des enwolder mir niht sagen./ und ein dinc | |
iu gesendet hât./ ich sag iu wie ez umb sî stât./ sî lîdet von gewalte nôt./ ir vater ist niuwelîchen tôt,/ | |
beiden:/ sô wil sî sî scheiden/ von ir erbeteile,/ ezn stê dan an ir heile/ daz sî den kempfen bringe dar/ | |
iuch got sô gêret hât/ daz alsô gar ze prîse stât/ vür manegen rîter iuwer lîp,/ sô êret got und diu | |
die herbergen solden,/ als ouch sî gerne wolden./ //Diu burc stuont besunder,/ und ein market darunder:/ dâ kâmen sî in geriten./ | |
do enpfiengen sî mit unsiten/ alle die in den strâzen/ stuonden unde sâzen./ sî möhten wol erschricken/ von ir twerhen blicken./ | |
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