Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
lîp stM. (3567 Belege) Lexer Lexer-Nachtr. BMZ Findeb.
ich ouch siech sî, dan ob ich gesunt an dem lîbe wære und mich got niht enminnete. Daz got minnet, daz | |
alle sunderlîche dar zuo, daz sie niht erschræken und williclîche lîp und sêle ûfgæben $t durch gotes gerehticheit. Dâ mite sî | |
pînlîche wege, berge und tal, wiltnisse und mer, rouber, morder lîbes und guotes dicke vert und lîdet grôzen gebresten an spîse | |
kleinen ungewissen nutz. Ein ritter in einem strîte wâget guot, lîp und sêle durch zergenclîche und vil kurze êre, und uns | |
wol offenbâr, daz der mensche hât in im zweierhande natûre: lîp und geist. Dar umbe sprichet ein geschrift: swer sich selben | |
bekennet, der bekennet alle crêatûren, wan alle crêatûren sint eintweder lîp oder geist. Dar umbe sprichet diu geschrift von dem menschlîchen, | |
unsæligen menschen! wer lœset mich von disem tœtlîchen vleische und lîbe?’ Und er sprichet ouch anderswâ, daz des menschen geist und | |
daz man sîn enpfinde und gewar werde in allen kreften lîbes und sêle. Nû möhtest dû sprechen: eyâ, herre, ich enwirde | |
wan diu sêle ist vil næher mit gote vereinet dan lîp und sêle, die éinen menschen machent. Disiu einunge ist vil | |
gelihen sîn und niht gegeben, âne alle eigenschaft, ez sî lîp oder sêle, sinne, krefte, ûzerlich guot oder êre, vriunde, mâge, | |
und enist niht honicsamers dan geliten-hân; ez entstellet $t den lîp nihtes mêr vor den liuten dan lîden und enzieret aber | |
ebene:/ er verdiente in disem lebene/ umbe got den êwigen lîp./ alsô tet sîn schœne wîp,/ Cassîniâ diu reine./ sie was | |
offenbære,/ sie wære maget oder wîp,/ swaz sie allen ir lîp/ het gefrumt oder getân:/ daz west er und erkand ez | |
der rîche./ mit guotem gelouben sæleclîche/ diu sêle von dem lîbe schiet./ den tôt mac erwenden niet/ deheines mannes wîstuom,/ schaz | |
Cassîniâ sîn schœne wîp,/ wand er ir was als der lîp./ des wart man hie bî wol gewar:/ ir varende guot | |
missevar./ sie râtet dem edelen wîbe,/ daz sie an ir lîbe/ underwîlen missetuot/ leider durch ein kleine guot./ ir ist endank | |
sî maget oder wîp)/ und ist, daz ich ir den lîp/ schouwen unde sehen muoz/ von dem houbte unz an den | |
ich für wâr sprechen mac,/ daz diu sêle, dô der lîp erstarp,/ die êwigen freude erwarp/ und fuor vil frœlîche/ in | |
daz sie durch niht verbæren,/ als liep in wære der lîp,/ und dar zuo kint unde wîp,/ dazs an dem vierden | |
im der tievel geben,/ dehein man möhte leben/ noch sînen lîp gefristen/ mit deheiner slahte listen/ in dem wâge alsô lange | |
grûz,/ dô sie in gezugen ûz,/ wan daz im der lîp was worden naz./ gerne sach der keiser daz:/ er gebôt, | |
noch./ ez ist ein schädelich schâchroch/ dem herzen und dem lîbe,/ swer bî einem übeln wîbe/ alten unde wonen muoz./ swære | |
die welt ir nemen ze wîbe/ und haben ze iuwerm lîbe,/ sie sol des rîches frouwe sîn./ daz ist der geloube | |
harte erkâmen,/ dô sie die botschaft vernâmen./ sie begunden ir lîp zieren,/ strîchen und zimieren/ und kleiden mit gewande./ die herren | |
gegeben,/ er erkande wol ir aller leben,/ beide herze unde lîp,/ (sie wære maget oder wîp)/ tugent unde missetât./ er næme | |
mohte wesen/ zeslagen unde wol gelesen,/ brîsten sie umbe ir lîp,/ beide maget unde wîp./ dâ wart benæt manec arm,/ der | |
der gebære/ wâren unwandelbære,/ swer sîn rehte war nam./ ir lîp was sô minnesam/ geschaffen wol und schône./ ir zæme wol | |
was beswæret von in beiden,/ daz sie müese scheiden/ ir lîp von dem süezen gelust./ sie hete ir amîs bî ir | |
werlt al./ ichn teile mit im (deist mîn muot)/ beide lîp unde guot,/ ich wil in rîche machen.’/ Eraclîus begunde lachen,/ | |
(ez wære maget ode wîp)/ den daz herze und der lîp/ ân allen wandel wære./ Eraclîus der mære/ nam der frouwen | |
nie niht gesach./ ich wæne, im lieber nie geschach./ ir lîp der was gehiure,/ ir herze âne siure./ als minneclich was | |
was gehiure,/ ir herze âne siure./ als minneclich was ir lîp,/ solde ein wîse man ein wîp/ wünschen nâch sîner wal/ | |
man,/ der vil wol erkennen kan/ ir ieslicher herze unde lîp,/ sie sî maget ode wîp./ der erwelt dem keiser eine:/ | |
mîn giht./ der heilege geist der wont ir bî,/ ir lîp ist sælec, daz herze frî/ aller slahte bôsheit.’/ dô saz | |
ist ein gimme reine./ von fleische und von gebeine,/ des lîbes und des muotes/ sô kam nie niht sô guotes/ ûf | |
sicherlîchen wol,/ swaz guotes an wîben wesen sol,/ daz ir lîp des niht enbirt./ sie ist heilec unde wirt,/ sol sie | |
dâ warp er nâch alle zît:/ daz ist der êwige lîp./ des selben pflac sîn schœne wîp,/ diu vil reine Athânais./ | |
man und sîn wîp/ suln sîn ein sêle und ein lîp./ daz wâren sicherlîchen sie,/ ist ez nû ode wart ez | |
wirs/ (ez ist wâr, geloubet mirs)/ an herzen und an lîbe,/ daz er von sînem schœnen wîbe/ scheiden solde unde varn./ | |
einiu alsô guot,/ diu an ir manne missetuot/ und ir lîbe niht entwert,/ (diu sælde diu ist ir beschert)/ als einiu, | |
im got gegeben/ (deste gerner mohter leben)/ den aller schœnesten lîp,/ den man oder wîp/ dorfte gewinnen,/ geziert mit guoten sinnen,/ | |
nie in solhe nôt:/ deste grœzer was sîn ungemach./ sîn lîp wart im aller swach/ in den selben stunden./ die im | |
mit deheiner slahte dingen,/ die sprungen, schuzzen, wurfen baz./ sîn lîp wart træge unde laz,/ des ist zwîvel dehein./ im begunden | |
guote,/ wâ gwan ie dehein wîp/ einen sô rehte schœnen lîp?/ mir enwart nie solhez kunt./ ir ougn, ir nase, ir | |
von verliesen muoz/ diu ougen, hant oder fuoz,/ der den lip wol nerte,/ ob er sich manlîchen werte./ den siechtuom soltû | |
âne dîn muoter dehein wîp,/ der dîn êre und dîn lîp/ lieber sî, danne mir./ hinne ist niemen niuwan wir./ dîn | |
ze Rôme dehein wîp,/ sô ich die sêle und den lîp/ vor den tieveln müeze ernern,/ diu sich mîn müge erwern,/ | |
ist,/ wie wol mir daz gezæme,/ ob man mir den lîp dâ næme:/ daz wære mir ein senftiu nôt./ bî ir | |
immer mêr dîn eigen/ und wil dir daz erzeigen/ mit lîbe und mit guote,/ des ist mir wol ze muote./ ich | |
helfe mac mich wol gefromen./ sie ist, diu mir den lîp hât benomen/ und alle mîne sinne./ daz ist diu keiserinne,/ | |
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