Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
aber adv_k (1742 Belege) MWB Lexer Lexer-Nachtr. BMZ Findeb. Findeb.
| daz den gerehten niht enbetrüebet allez, daz im geschihet. Ist aber, daz er betrüebet wirt von dem ûzerlîchen schaden, wærlîche, sô | |
| gewâren trôst vinde, der trôst suochet an den crêatûren. Der aber got minnete aleine in der crêatûre und die crêatûre in | |
| im und sehent sich ane von antlitze ze antlitze? Wære aber, daz er sich kêrte ûf die sehzic mark, die er | |
| Daz iht ist und guot ist, daz mac trœsten; daz aber niht enist noch guot enist, daz mîn niht enist und | |
| gemaches, daz dû noch hâst und beheltest. Ouch sol daz aber den menschen trœsten, ob er gedenken wil, wie manic tûsent | |
| sie vil rîche wæren und von herzen vrô. Noch ist aber ein anderz, daz den menschen trœsten sol. Ist er siech | |
| Augustînus sprichet: «herre, ich enwolte dich niht verliesen, ich wolte aber mit dir besitzen die crêatûren von mîner gîticheit; und dar | |
| selben, warumbe der mensche vrô sî und getrœstet. Sô man aber niht ennimet, sô enhât man niht noch envindet noch enweiz | |
| sich vröuwe, dan got und gotes willen aleine. Ouch ist aber ein ander trôst. Hât der mensche verlorn ûzerlich guot oder | |
| der übeltætige getœtet werde, sicherlîche, er würde behalten und sælic. Aber ein ander trôst ist: man envindet vil lîhte nieman, der | |
| götlîchen liehte und in gote sich selben und alle crêatûren. Aber ist ein ander trôst: ein guot mensche, als verre er | |
| ez hæte, noch die, der ez niht enhæte; wan ez aber blôz ist aller varwen, dâ von bekennet ez alle varwe. | |
| diu crêatûre, sô envindest dû niemer rehten trôst. Sô dich aber niht trœsten enmac dan got, wærlîche, sô trœstet dich got | |
| sô enhâst dû weder hie noch dâ |
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| ein arbeit und ein strît zwischen viure und holze. Sô aber alliu unglîcheit wirt benomen und abegeworfen, sô gestillet $t daz | |
| mit widerkriege, mit andunge und unruowe und in der zît; aber geburt des viures und lust ist sunder zît und sunder | |
| kint, sô hât si leit und pîn und trûricheit; sô aber daz kint geborn ist, sô vergizzet si leides und pîn’. | |
| crêatûre, gote unglîch und kalt an götlîcher minne. Noch ist aber ein ander sache; swer die merken und bekennen wölte, sô | |
| beschehen; und sô würde er billîche getrœstet. Noch setze ich aber ein anderz: dû hâst verlorn tûsent mark, sô soltû niht | |
| leben verdienen, daz manic tûsent menschen $t niht enhânt. Noch aber ein anderz, daz den menschen getrœsten mac. Ich setze, daz | |
| sune und dem heiligen geiste gibet allez, daz guot ist; aber der crêatûre engibet er kein guot, sunder er verlîhet ez | |
| ez ir ze borge. Diu sunne gibet dem lufte hitze, aber lieht gibet si im ze borge; und dar umbe, alzehant | |
| diu sunne undergât, $t sô verliuset der luft daz lieht, aber diu hitze blîbet im, wan diu ist dem lufte gegeben | |
| sunes vater und niht herre, noch des heiligen geistes herre. Aber got-vater-sun-und-heiliger-geist ist ein herre und ein herre der crêatûren, und | |
| der crêatûren, und sprechen wir, daz got was êwiclîche vater; aber mit der zît, dô er geschuof die crêatûren, sô ist | |
| unglîcher lîdenne, wan ez zemâle vergangen $t ist. Daz man aber lîden sol, daz enbenimet niht alzemâle lîden, daz er minnet. | |
| der zît, dô er noch niht volkomen enwas. Ich wæne aber, daz diz wort kæme von einem volkomenen herzen. man sprichet | |
| sich ein rîche und wider ze komenne’. Ouch sol man aber wizzen, daz in der natûre îndruk und învluz der obersten | |
| enwil niht übels, und daz ist sælicheit. Dar umbe sprichet aber unser herre wol: ’sælic sint, die dâ lîdent durch die | |
| dienet, der mir volget, der ze mir kumet. Noch ist aber ein ander trôst. man sol wizzen, daz aller natûre unmügelich | |
| herre: ich was alhie, als ich nû bin. Ich wolte aber und mich luste ze schouwenne, wie vrom dû wærest. Ein | |
| $t müge und im eine liebe bewîsen. Ouch sol man aber gedenken: hæte ein mensche einen vriunt, der durch sîn willen | |
| im niht engenüeget an gote selben?» Dar umbe sprichet er aber anderswâ: herre, wîsest dû uns von dir, sô gip uns | |
| sô enwæren sie niht guot noch âne sünde. Sint sie aber guot, sô enist in daz lîden niht leit noch ungelücke, | |
| er von minne mir nû zemâle niht engæbe und mir aber dar umbe nû niht engæbe, daz er mich dar nâch | |
| Waz mac ich, ob ieman daz niht enverstât? Und sprichet aber anderswâ, daz sich der mensche alze blœzlîche minnet, der ander | |
| sehen îngetragen enhât, der weiz, daz ez wâr ist. Der aber des niht enweiz, der lachet und spottet mîn, und ich | |
| lachet und spottet mîn, und ich erbarme mich über in. Aber sôgetâne liute wellent schouwen und smacken êwigiu dinc und götlîchiu | |
| ist der arzât, daz er die siechen gesunt mache. Ist aber ieman, der diz wort unrehte vernimet, waz mac des der | |
| birboume, nuzboumes sâme in nuzboum, sâme gotes in got. Ist aber, daz der guote sâme hât einen tumben und einen bœsen | |
| mensche lebet nâch dem bilde guoter und heiliger liute und aber noch gât an den stüelen und heltet sich nâhe bî | |
| ist in der sêle grunde als ein lebender brunne. Der aber erde, daz ist irdische begerunge dar ûf wirfet, daz hindert | |
| got aleine, sô schînet und liuhtet daz bilde gotes; swenne aber diu sêle sich kêret ûzwert, joch in die tugende ûzerlîcher | |
| daz ez sich kêret, ein decke, ein houbettuoch; daz sich aber ûftreget der sêle, daz ist blôz gotes bilde, gotes geburt, | |
| ich brûn bin, ich bin doch schœne und wol gestalt; aber diu sunne hât mich entverwet’. Diu sunne ist daz lieht | |
| sihet man die crêatûre in bilden etlîcher underscheide; sô man aber die crêatûre in gote bekennet, daz heizet und ist ein | |
| si enweiz niht dan wesen dâ und got. Sô si aber weiz und bekennet, daz si got schouwet, bekennet und minnet, | |
| in der wurzeln und in dem grunde der sælicheit. Sô aber diu sêle bekennet, daz si got bekennet, sô bekennet si | |
| sehen; wan diu natûre beginnet irs werkes an dem krenkesten, aber got der beginnet sîner werke an dem volkomensten. Natûre machet | |
| man von dem kinde und daz huon von dem eie, aber got machet den man vor dem kinde und daz huon | |
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