Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
kunnen V. (2714 Belege) Lexer BMZ Findeb.
liute/ ein latînisch buoch ze diute/ gerne bringen, ob ich chan./ dâ hân ich gelesen an/ sô geistlîchiu mære,/ daz michel | |
und uns ze besten staten chumt./ niht anders ich erdenchen chan,/ wand ez ist guot daz ein man/ êr alterseine vervar,/ | |
ez von dir gelernet hât/ maniger der ez vil wol chan./ si grüezent unde lachent an/ und triutent rehte als ir | |
schimpf,/ mêr unwirde danne ie man/ erdâhte oder noch erdenchen chan/ sâhen si mit im begân:/ si hiezen in gegen dem | |
unz an den tac./ Ê ez volleclîche würde lieht,/ dône chunden die argen schalche niht/ der rehten zît enbîten./ ez bâten | |
‘dô frâgte ich es an der stunde/ der die sprâche chunde,/ waz si sungen, der seite mirz/ und dannoch mêre: daz | |
spot/ und worhte swaz er wolde,/ sô man vîeren solde./ Chan ieman daz geschœnen,/ der sich vlîzet wie er gehœnen/ unser | |
manic wîp unde man/ die noch ze velde wâren,/ diene chunden niht gebâren,/ ir dehein den andern sach./ dirre wider den | |
haben/ dâ man juden wolde begraben./ er hæte im getân, chunde er, baz./ des wurden im die juden gehaz./ Hœret waz | |
grôzer drô./ swaz si dâ liute funden/ die niht verlougen chunden/ sine wæren mit Jêsû gewesen,/ der ensolde einer niht genesen./ | |
daz wern solden;/ als er dô selbe wolde varn,/ daz enchunde nieman bewarn.’/ ‘Ez ist ungelouplîch,/ der wârheit niender gelîch,/ daz | |
unde man/ an der unrede funden,/ und wir niht gelougen chunden/ wirn missetæten umbe guot?’/ ‘ir habet einen grimmen muot,/ daz | |
lebendic hie/ sint uns an gewunnen,/ daz wir niht wizzen chunnen/ wie si von hinnen sint chomen/ oder wer sie uns | |
drî,/ ‘dâ enist dehein pârât bî./ der reine valsches niht enchan./ wir zeigen iu noch zwêne man/ die gewissez urchünde gebent./ | |
enfinden die wârheit./ ist danne als ir habt geseit,/ sône chan daz niemen understân/ iuwer strît enmüeze für sich gân.’/ Ez | |
hât uns lange wider gewehen/ wan mit manigen sachen:/ er chunde siechen machen/ niuwan mit worten gesunt./ er entslôz den stummen | |
ir munt./ er gap den blinden ir lieht./ diu helle enchunde ir sêle niht/ in deheinem winchel bewarn/ ern hieze sie | |
her./ waz möhte mir geschaden der/ im selben niht gehelfen chan?/ man leit in manigiu laster an;/ im tete diu marter | |
enslief/ und wart nie müede umbe ein hâr./ dem smacke chan ich für wâr/ deheinen smac gelîchen./ smac alsô tugentrîchen/ nie | |
birt/ oder arômâtes namen ie gewan/ oder mannes list erdenchen chan,/ der daz allez in ein gadem/ zesamen stieze, der bradem/ | |
dâ von/ daz unser vreude nie man/ erdenchen noch erahten chan./ schiere quam aber ein stôz/ alsô chreftic und sô grôz/ | |
solde./ dô sprach der sælige man:/ «niemen die genâde erahten chan/ die got an mir begangen hât/ nâch mîner grôzen missetât./ | |
Ei künde ich wol enmitten/ in mines herʒen ſmitten/ getihte uz golde | |
wunder wellent ſpehen,/ daz an dir blüejet ʒaller ſtunt./ wie kan din minneclicher munt/ die ſele ſpiſen unde laben!/ du biſt | |
worden breit/ alſam ein öl gegozzen uz./ mit der geſihte kan der ſtruz/ ſin eier ſchone brüeten:/ alſo wil uns behüeten/ | |
du biſt ein reiniu türtel-/ tube ſunder gallen./ din güete kan uf wallen/ und als ein brunne quellen,/ du widerſtaſt den | |
din ouge/ bewachen ʒallen ſtunden./ der ſiechen ſele wunden/ verheilen kan din ſüezer liſt,/ wan du dem ſündeſiechen biſt/ ein ſalbe | |
dem ſich got geſellet./ ſwie cleine ez ſi geſtellet,/ ez kan ſich doch beheften/ mit al den hohen creften/ die got | |
danne vor./ vil manger vert uf ſünden ſpor/ der ſchulde kan ʒe ringe wegen:/ beginnet des din güete phlegen,/ diu ſüezeclichen | |
kraft/ mit rede werden zende brâht./ ir lûterlichen andâht/ niemen künde vollesagen./ nie ganzer triuwe wart getragen/ von manne noch von | |
danne ouch in ir lîbe/ si zwei zesamne truogen./ doch kunden si mit fuogen/ zuo einander komen niht/ alsô daz si | |
mer/ wil ich zwâre mit ir varn,/ dur daz ich künne si bewarn/ vor im unz daz er gar von ir/ | |
an der stunde/ danne ich mit dem munde/ iu bescheiden künne./ an werltlicher wünne/ lag ir beider herze tôt:/ ir liehten | |
von Kempten Heinrich,/ ‘daz ir den fürsten edellich/ sô vaste kunnet bliuwen,/ daz sol iuch hie geriuwen,/ wand ich vertrages langer | |
al mîn êre lît/ an iu bî disen zîten:/ jâ kunnet ir ze strîten/ gerâten ûzer mâzen wol,/ und swaz man | |
wirt wol schîn/ daz ir hôchvertic wellet sîn/ und übermuotes künnet phlegen’./ ‘genâde, herre!’ sprach der degen,/ ‘ich quam betwungenlichen her./ | |
swære;/ ir lîben/ an wîben/ mit fröuden muoz gelingen;/ si kunnen/ vil wunnen/ mit hôchgemüete bringen./ /Vênus, vil werdiu künigîn,/ wache, | |
daz |
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ougen/ blüejet unde spilt./ swen ir berndez minnezwî/ niht ergeilen künne,/ der gê sterben unde sî/ lebender fröude ûf erde frî!/ | |
unde enblœzen sich/ liehter bluomen wünneclich,/ die der süeze meie kunde bringen./ walt, von dînem cleide $s nu scheide,/ grüeniu löuber | |
werden müeze/ sam ein stift der zêhen. $s swer vêhen/ künne tugentrîchen muot,/ dem werd iemer vor behuot/ hôchgelopter wîbe minnesüeze./ | |
mit êren/ sol sich cleiden $s mannes lîp,/ daz im künne $s fröude mêren/ ein bescheiden $s sælec wîp./ swer verschulden | |
wunne snuor./ / Swer sich daran stœzet,/ daz diu milte künne geben/ bresten unde ein armez leben,/ der ist ein gouch:/ | |
$s triuten:/ nie $s der $s morgen $s minne-$sdiebe $s kunde $s büezen $s clagen./ er $s lêret $s ougen $s | |
$s reinen $s wîben/ minnen $s spil, $s der $s künne $s schelten $s morgen./ / Winter ûf der heide bluomen | |
sô wirt si mit êren/ an ir gemüete sigehaft./ ez enkan hôchclünger niht kein lebende crêâtiure sîn,/ danne ein wîp clâr | |
gelücke wirt/ ûf die verlust gemêret,/ daz er zejungest werden künne gar von im versêret./ swer an dem ende wol gevert, | |
gerne tôren triegen,/ die mit ir valsche rîlich guot iu kunnen abe erliegen?/ sinnelôse giegen/ hânt in ir herzen die vernunst,/ | |
sô starker herescraft/ daz sich diu frouwe tugenthaft/ mit nihte kunde sîn erwern,/ wand er begunde si verhern/ mit roube und | |
dienestliute si verlân/ mit helfe dâ begunden,/ dem fürsten si enkunden/ gurliugen noch gestrîten./ dâvon ir zallen zîten/ der herre vil | |
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