Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
kraft stF. (1882 Belege) Lexer BMZ Findeb.
| gel sam der saffrân. des paums pleter habent sô grôz kraft, wer si auf ain slangen wirft, diu stirbt zehant, und | |
| wirft, diu stirbt zehant, und dar umb habent si pilleich kraft wider die vergift. //VON DEM RÔSENPAUM. /Rosarius haizt ain rôsenpaum, | |
| ez sich verb und dick werd. daz honig hât die kraft, daz ez rainigt von des honigs art und sterket von | |
| dich vil pfenning in der apotêken. daz zukkerrôsât hât ain kraft ze kreftigen und ze sänftigen wider den rôten fluz und | |
| abnement daz in diser werlt ist mit dem sündær: tugent, kraft, schœn, leib und leben; dâ von haizt diseu werlt wol | |
| die zaubrær sprechent. sein rind und seineu pleter habent die kraft, daz si zesamen ziehent und stark machent. daz saf, daz | |
| oder ain holder in anderr däutsch. der ist mit der kraft warm und trucken in dem andern grâd und der paum | |
| ain korn und smeckent gar wol und sterkent des menschen kreft, wenn man muos dar auz macht. //VON DER SPERHAGEN. /Speragus | |
| ain paum und mag ain sperhagen haizen. der ist an kraft warm und trucken in dem dritten grâd. des früht sint | |
| ez auf der erd ligt, sô verleuset ez leiht sein kraft. des paums pleter sint daz ganz jâr grüen. Platearius spricht, | |
| auch, daz der paum in dem land Calabria sô grôz kraft hab, sei daz ain mensch dar under sitz und slâf, | |
| von der nâtûr nôtdurft, wan sô sterket er die kochenden kraft in dem magen und in den gelidern. ez ist kain | |
| leibes und machent ez durchprechent, wan der ezzeich hât die kraft, daz er ander ding kreft, die im zuo gesellt sint, | |
| wan der ezzeich hât die kraft, daz er ander ding kreft, die im zuo gesellt sint, füert in die tiefen. daz | |
| erde steckt und grebt, sô würzelt er und kümt zuo kreften. der paum ist zeitleich grôz und hât ain scharpf kritzlot | |
| ALOE. /Aloe ist ain salb, haiz und trucken mit seiner kraft, sam Plinius spricht. daz macht man auz dem saf des | |
| der fäuhten, die man flegma haizt. ez hât auch die kraft ze rainigen und ze auztreiben die fäuht, diu melancolia haizt, | |
| ain süez dar ein gemischt ist. daz holz hât die kraft, daz ez die nâtûr kreftigt mit seinem guoten smack und | |
| ist in dem munde. Platearius spricht, daz der zäher ain kraft hab zesamen$/ ziehen und zuoziehen. er hailt des leibes hinlauf, | |
| daz der taubenmist hitzig ist, und der balsem behelt sein kraft, wenn er niht auzdünst. der zaher ist mêr werhaft denn | |
| opobalsamum. Platearius spricht, daz opobalsamum die pesten und die geweltigisten kraft hab, wan ez ist haiz und trucken in dem vierden | |
| ist haiz und trucken in dem vierden grâd mit seiner kraft, und dar umb, daz ez seltsam ist, velschet man ez | |
| mêr, ist der balsem gereht, sô hât er sô grôz kraft, wenn man sein an der sunnen hitz ains tropfen grôz | |
| man aber in auf wazzer geuzt, sô behelt er sein kraft. man läutert den balsem mit ezzeichwaschen, wenn man in dar | |
| sô wol gevelschen sam man tuot. der balsem hât die kraft, daz er entlœst und behelt die kreft und zeucht zuo | |
| balsem hât die kraft, daz er entlœst und behelt die kreft und zeucht zuo im. under andern werken, diu er hât, | |
| geküsset.’ des küssens fräw ich mich und gibt mir ain kraft, mêr dann aller balsem smack. //VON DEM CINAMOMPAUM. /Cinamomum ist | |
| purpervar an den pletern gleich ainem kranwitpaum und hât cinamomes kraft, aber sein kraft ist niht sô stark und dar umb | |
| pletern gleich ainem kranwitpaum und hât cinamomes kraft, aber sein kraft ist niht sô stark und dar umb muoz man ez | |
| daz daz holz sei haiz und trucken und hât ain kraft ze verzern und ze sterken von seinem guoten smack. sein | |
| die sint auch guot zuo erznei und die habent ain kraft ze entsliezen und ze verzern und ze fürben. wer wein | |
| si machen mit salz und mit ezzeich. die habent die kraft, daz si den lust erweckent ze ezzen und kochent die | |
| der pest, der weiz und lauter ist, und hât die kraft, daz er entsleuzt und zuo im zeucht und verzert und | |
| smeckent und ezzent, ob si siech sint an der sêl kraft, wan si machent ain guot sêl. die nägel sint haiz | |
| alsô mag man si zehen jâr behalten in gar grôzer kraft. wenn aber si verdorben sint und dürr worden, sô velscht | |
| werent die valschen kaum dreizig tag. die nägel habent ain kraft ze kreftigen und entsliezent und verzerent. wer sein hirn sterken | |
| für den rôten auzfluz des leibs, wan daz hât ain kraft, daz ez zesamen zeucht und verzert und kreftigt und leimt | |
| ez kewen und lang in dem mund haben, daz sein kraft auf gê in daz hirn und die überflüzzichait zersträw. //VON | |
| hirn vast und diu gaistleichen gelider, wan si hât die kraft ze sterken von irm edelen smack und von irr aigener | |
| grœz, doch hât etleichz ains andern elementes mêr nâch der kraft, wan ains pfeffers korns grôz feurs oder luftes hât mêr | |
| wan ains pfeffers korns grôz feurs oder luftes hât mêr kraft und werks denn gar michel erd oder wazzers. auch nement | |
| gar michel erd oder wazzers. auch nement diu dinch ir kraft von den formen und von den aigenchaiten, die der himel | |
| von den formen und von den aigenchaiten, die der himel kreft dar ein drückent. noch ist ain frâg. seint ain kraut | |
| drückent. noch ist ain frâg. seint ain kraut an der kraft kalt ist, daz ander warm, ainz süez, daz ander sawr | |
| mangerlai art auz dem selben ertreich wahsen von mangerlai stern kreften an den himeln, wan ain iegleich form in disen zergäncleichen | |
| iegleich form in disen zergäncleichen dingen hât ir aigen sternes kraft in dem himel. seint nu diu vier element mit enander | |
| kräuter wahsent, sam vor gesprochen ist, sô zeuht iegleichs sternes kraft des elementes allermaist zuo irm werk, des si allermaist bedarf, | |
| daz puoch ze latein niht frâgt: ob diu kräuter ir kreft all haben von der mischung der vier element? sô sprich | |
| ich: nain! wan si habent wunderleicheu werch von der stern kreften, die sich in ir form drückent, reht sam ain gaistleich | |
| an die andern; reht in der weis würkent der stern kreft in der kräuter art, und dar zuo helfent ze stunden | |
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