Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
gast stM. (743 Belege) MWB Lexer BMZ Findeb.
Wege an uns der ern lost/ Und sey heut unnser gast!’/ Do sprach der tugentlich man/ ’Das sey guttichen getan.’/ Er | |
Man sagte der kunigynne do/ Ir kame heut ain lieber gast,/ Deiner zuch noch eren nie geprast./ Deß freute sich di | |
und erde manigvalt/ Und in der helle feste’/ (Die h#;eimlichen geste/ Gewonnen daz boden brot):/ ’Er lebt nu der e waz | |
geschiht./ dû erlâst dîns nîdes niht/ daz gesinde noch die geste:/ der bœste ist dir der beste/ und der beste der | |
wirt mich anderstunt enpfienc./ ezn gebôt nie wirt mêre/ sînem gaste grœzer êre./ er tete den stîgen und den wegen/ manegen | |
vil sêre,/ und jach daz im nie mêre/ dehein der gast wære komen/ von dem er hæte vernomen/ daz er âventiure | |
ein zage,/ wan da ergienc wehselslege gnuoc,/ unz daz der gast dem wirte sluoc/ durch den helm einen slac/ zetal unz | |
slegetor/ und liez daz hinder ime nider:/ done mohte der gast vür noch wider./ sus was mîn her Îwein/ zwischen disen | |
der erde/ iemer iht glîches werde./ //Diu künegîn was des gastes vrô:/ ze hern Îwein sprach sî dô/ ‘geselle unde herre,/ | |
‘geselle unde herre,/ ich gnâde dir vil verre/ unsers werden gastes./ zewâre dû hastes/ iemer lôn wider mich.’/ von schulden vreute | |
als ein helt./ si gedâhte ‘ich hân wol gewelt.’/ //Der gast wirt schiere gewar,/ enist er niht ein tôre gar,/ wie | |
und daz ist ie der ander gruoz/ den er sînem gaste gît:/ er sprichet ‘sît der zît/ daz ich êrste hûs | |
hûse geringen.’/ //Sus beginnet er trûren unde clagen/ unde sînem gaste sagen/ sô manec armez mære/ daz im lieber wære/ wærer | |
got vil sêre/ daz er in iemer mêre/ erlieze selher geste:/ wand er vil lützel weste/ wie ez umbe in was | |
als die ie rîter wâren.’/ //Alsus was er sîn selbes gast,/ daz im des sinnes gebrast:/ und ob er ie rîter | |
schœnest ors über al daz lant./ sus wart bereitet der gast/ daz im nihtes gebrast./ //Dar nâch eines tages vruo/ dô | |
nû wart der muot von in genomen,/ dô sî den gast sâhen/ zuo den vîenden gâhen/ und sô manlichen gebâren./ die | |
mir des wunsches niht gebrast:/ des bin ich alles worden gast./ ich mac wol clagen mîn schœne wîp:/ war umbe spar | |
gestriten/ und dicke ûf den lîp geriten,/ und geloupte dem gaste deste baz;/ wander allez bi im saz/ unz daz er | |
über state gêret./ sî wurden vil vaste/ ze liebe dem gaste/ alle wider ir willen vrô:/ wand ir herze meindez niender | |
hin geleit;/ dâ er niht umbe enweste,/ er als ander geste./ ouch enhet ir vreude unde ir schimpf/ deheiner slahte gelimpf./ | |
sîn unvrô:/ wan ez geziuhet mir alsô.’/ //Dô bat der gast unz an die stunt/ daz im der wirt tete kunt/ | |
mîniu unschuldigen kint,/ diu biderbe unde guot sint!’/ //Dô der gast sîn ungemach/ beidiu gehôrte unde gesach,/ daz begund im an | |
geriet der êrste ungewin/ ze sînen unêren,/ als er den gast bat kêren./ daz was in einem walde./ ouch kêrter alsô | |
niht, ez was im liep./ der gâhte ouch an den gast:/ vil lützel doch des gebrast/ daz im niht sam geschach,/ | |
verclaget./ nu enpfiengen sî in beide wol,/ als man lieben gast sol./ //Dô sprach der wirt ‘mich dunket guot/ daz ir | |
‘mich dunket guot/ daz ir vil dienesthaften muot/ traget iuwerm gaste./ er hât sich alsô vaste/ unser swære an genomen,/ wir | |
edelen rîter wâren blôz/ an beinen unde an armen./ den gast begunde erbarmen/ diu grôze nôt die sî liten./ ir pfärit | |
dise drî,/ daz versmâhet in vaste:/ doch entwichen sî dem gaste/ und macheten im wec dar./ nû nam er umbe sich | |
daz er nam daz man im bôt./ man mac den gast lîhte vil/ geladen der belîben wil./ im wart daz tor | |
der der were pflac,/ der ersach sî vil drâte./ ein gast der alsô spâte/ und alsô müeder kumt geriten,/ den mac | |
mit iuwer aller minnen./ aller liute beste,/ enpfâhet ir iuwer geste/ alle sament alse mich,/ daz ist untrœstlich/ einem her komen | |
leben,/ daz sich hie vor wîp noch man/ neme deheinen gast an/ ûzerhalp dem bürgetor:/ hien herberget nieman vor./ got sol | |
er sprach ûz schalkes munde/ so er schalclîchest kunde./ ‘her gast, ir woldet vür daz tor./ niht: dâ ist ein nagel | |
sprach ‘ich sag iu ein bast./ wænet ir niht, her gast,/ daz mich iht betrâge/ iuwer müezegen vrâge?/ ir verlieset michel | |
ir lesen was eht dâ vil wert./ //Dô sî den gast ersâhen,/ dô begundens gâhen,/ diu vrouwe unde der herre,/ engegen | |
verre/ unde enpfiengen in alsô wol/ als ein wirt den gast sol,/ der im willekomen ist./ dar nâch het in in | |
ouch ezzen,/ und enwart des niht vergezzen,/ sî enbuten dem gaste/ volleclîchen vaste/ alsô grôze êre/ daz ez nie wirt mêre/ | |
vaste/ alsô grôze êre/ daz ez nie wirt mêre/ sînem gaste baz erbôt./ des was er wert und was im nôt./ | |
ergie./ zwêne risen die sint hie:/ desn ist dehein mîn gast erlân/ erne müese sî bestân;/ daz sî noch nieman überwant!/ | |
iuch ner,/ sî slahent iuch âne wer.’/ //Dô sprach der gast ‘daz ist ein nôt,/ herre, daz man iuwer brôt/ mit | |
der daz sô vlîzeclîchen tete!/ wand ez was ân des gastes bete./ der dinge verkêret sich vil,/ daz einer dem andern | |
wân,/ deiswâr, dazn wirt mir niemer leit./ nû was der gast wol bereit:/ ouch kâmen die risen mit wer,/ sî mohten | |
langen clân/ die erde kratzen vaste,/ dô sprâchen sî zem gaste/ ‘herre, waz wil dirre leu?/ uns dunket daz er uns | |
man/ die huoben in den strît an./ got müeze des gastes pflegen:/ wan der strît was ungewegen:/ ern bestuont nie sô | |
iuch unz an mînen tôt/ harte gar erlâzen sol.’/ der gast vertruoc den zorn wol./ //Er sprach ‘lieber herre,/ nû man | |
und liez sî ûz den banden sâ,/ und behabte den gast bî im dâ/ unz an den sibenden tac,/ daz man | |
leide/ daz liebest und daz beste./ jane wâren sî niht geste/ des willen, sam der ougen./ ir ietwederm was tougen/ daz | |
daz im nihts gebrast./ si enpfie den wirt vür einen gast./ und bî dem êrsten gruoze/ viel er ir ze vuoze/ | |
och deste unschœner niht./ êre ist ir, sist niht ir gast./ alle tugent sî gar zündet,/ daz der werlte fröide kündet./ | |
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