gegenreise
stF.
‘das Entgegenziehen (des Heeres)’
sine wurden niht enpfangen / mit strītes gegenreise
Wh
96,19;
manic schar im volgte uf die heide, / uf strites gegen reise, da von diu wip
gewunnen jamers leide JTit
873,4
gegen rennen , gegenrennen
swV.
‘(in feindlicher Absicht) gegen jmdn. anrennen’, subst.:
swaz uns die welhischen geste / tuont zuo leide / mit
gegenrennen ūf der heide Ottok
41776;
zwischen in und disen scharn / wart ūf dem plān / manic
gegenrenn getān ebd.
11027
gegen rīten , gegenrīten
stV.
‘jmdm. entgegenreiten’
Siglint diu schœne Kriemhilde gegenreit / [...] in
einer tageweide, dā man die geste sach NibA
652,3
(vgl.
engegene NibB
707,3
).
– subst.:
ze Aschalōne seit man daz / der hōhe bāruc kęme dar. / des wart manic grōze
schar / bekünbert an den zīten / ūf ein gegenrīten / dem werden Babilōne
Reinfr
24274
gegenrīʒ
stF.
‘Widerhall’
„wie ofte blestu in daz horn? [...]” / er
sprach: „wiltu vmme der horne ruft? / der dvnre widerslet sie in der wolken
luft, / ir kegenriz mvoz alle velse brechen [...]”
Wartb
Rs 61,6
gegenschouwunge
stF.
‘das Anschauen, Anblicken’
daz si [Engel] nu niemer mere choment von siner
nachwendechait [Gottes Nähe] unde von siner hern
gegenscouwunge Konr(Sch)
232,16;
diu reste [das Allerheiligste] diu bezaichent die
himelschen Jerusalem, da da inne zallen ziten wonende ist ęlliu gegenschouwunge
aller gotlichen magencrefte ebd.
64,17
gegen sėhen , gegensėhen
stV.
‘(einander) ansehen’, subst.:
wie lieblichi gebärd, / wie minickliches gegensechen, / wie fruntliches
ougenbrechen / von jn baiden beschicht Auge
274,94.
– Part.-Adj.: gegensėhende
‘gegenseitig, fürsorglich’
also wir von alter in langer zit mittenander in vruͤntlicher helfe vnd
in gegensehender liebe, schirme vnde stetikeit har sint komen UrkCorp (WMU)
1788AB,6
gegen senden
swV.
‘(Frauen als Geschenk) zu jmdm. schicken’
vor dir ne wil ih niwit sparen: / ahzic tūsint in einer
scaren / sendih dir gegen frowen SAlex
3632
gegensetzelich
Adj.
‘entgegengesetzt, gegensätzlich’
dar umbe so müezen zwo gegensast
widertragunge [
relationes oppositas
]
zuo zweien personen behören. aber welhe widertragunge niht
gegensetzelich [
oppositae
] sint, dez
ist notdürftig, daz si zuo der selben personen behören ThvASu
310,33.
312,16
gegen setzen , gegensetzen
swV.
1
‘gegenüberstellen, entgegensetzen’
2 refl. ‘sich entgegenstellen’
1
‘gegenüberstellen, entgegensetzen’
aber von der rede [
ratione
Wesen] der
widertragunge [
relationis
] ist daz gesihte
[
respectus Beziehung, Verhältnis] zuo
einem andern, nach dem unde etwaz etlichem gegen gesetzet
wirt [
opponitur
] widertreglichen
ThvASu
308,9.
– Part.-Adj.:
dar umbe so müezen zwo gegensast widertragunge zuo zweien
personen behören ThvASu
310,32;
her zuo ist zesagen, daz in den dingen, die wir von der
driveltikeit sprechen, daz wir zwo gegengesast irrunge behüeten sülen ebd.
312,29.
320,2.
2
refl. ‘sich entgegenstellen’
nū wart ein veltstrīt gestriten, / an dem sō gar wart verriten
/ der Karlot und sīn her, / sō daz er sich mit wer / gegen niht mźr sazte
Ottok
173
gegensetzunge
stF.
‘Gegenüberstellung, Entgegensetzung, Gegensatz’
aber von der rede der widertragunge ist daz gesihte zuo einem
andern, nach dem unde etwaz etlichem gegen gesetzet wirt widertreglichen. unde sint
denne daz die widertragung in got
dinklichen [
realiter
] ist,
[...] so muoz daz sin, daz gegensetzunge widertreglich
si. aber die widertreglich gegensetzunge die slüzet in irre rede die underscheidunge
ThvASu
308,11.
310,32.
312,4.
320,13
gegensidele , -sėdel
stN.
Sitzplatz gegenüber dem Hausherrn: ‘Ehrenplatz’
wir sulin daz geginsidile han Roth
1626;
der kunic wisete daz gegen sidele / eime herren deme iz wole
inzam GrRud
A 7;
an daz gegensidele man Sīfriden sach / mit Kriemhilde sitzen
NibB
617,2;
daz gegensedel gap man der Scham RvZw
261,7;
Parz
309,24
(La.)
gegensihtic
Adj.
‘sichtbar gegenwärtig’
das macht di gegensichtig not / dw im dort vor augen gat
Teichn
344,34
gegenslac
stM.
‘Schlag gegen jmdn.’
got, des zornes kegen slac / nach siner rache nymant mac /
widersten noch intwenken / noch criges ken ym gedenken Hiob
3265
gegenstōʒ
stM.
‘Gegenstoß’
von hurte gegen stoͤze man und ors da dolten groze pine JTit
1712,2;
[Parzival zu Priester Johan, der ihm die Herrschaft
anbietet:] herr, ir sit uf erd uber all die geherten. /
[...] und duhte mich seldenbere, / daz ich
[...] zv rehte wol iwer ingesinde were. / und was ich
iensit mers iedoch gepriset, / nu bin ich wirde sehende, diu mir den muͦt uf
gegenstoz niht wiset ebd.
6318,4.
– übertr. auf das Wortgefecht:
diz disputieren waz so groz / enzwischen disen beiden, / man kond in disen
gegenstoz / in keine wis erleiden HeinzelJoh
15,3
gegenstrīt
stM.
1
‘Gegenwehr’
2
‘Angriff, Kampf’
3
ze gegenstrīte
‘wetteifernd, um die Wette’
1
‘Gegenwehr’
und swā man ritterschaft dā gap, /
[...] daz er was gegenstrītes vrī / vor ieslīchem einem
man Parz
15,22;
wir müezen rīten / in manec lant, daz rīters tāt / uns wol ze
gegenstrīte hāt ebd.
280,30;
als uns nū vil manec puneiz / ze gegenstrīte dringet
Wh
320,19;
ir gegenstrit wart in swach PassIII
270,64;
lützel iemen daz getohte, / daz er im gębe gegenstrīt
Wh
413,7
2
‘Angriff, Kampf’
nu sul wir hüeten uns vor in, / daz uns ir listege gegenstrīt / mit kündekeit
iht ziehe hin / ūz unser wer in ir hamīt LvRegSyon
167;
die heidin kamen / uf si gevlohin, an der zit / gabin si in
geginstrit RvEWchr
18697
3
ze gegenstrīte
‘wetteifernd, um die Wette’
vil kerzen unt diu varwe sīn / die gābn ze gegenstrīte schīn
Parz
243,10
gegenstuol
stM.
Sitzplatz gegenüber dem Hausherrn: ‘Ehrenplatz’
nāch gegenstuol dā niemen sprach, / diu gesitz wārn al
gelīche hźr Parz
309,24.
– in unklarem Kontext:
swa dem man gestuͦlet was, / ze hant gieng er sitzen
dar. / Malfer nam vil guͦte war / des da die kuͤnge sazen: / der
gegenstuͦl was in [?] gelazen Rennew
32182
gegenswanc
stM.
‘das Entgegenlaufen, -gehen’
er herbergt gen der vrouwen tür, / daz si darinne noch davür / getete nimmer
keinen ganc, / er entęt ir einen gegenswanc / daz si im muoste nigen RuprvWü
457
gegenteil
stMN.
‘Gegenpartei’
wer den andren der ee halb anspricht und uff gaystlichem gricht nit behalt, die
parson sol unnsrem her verfallen sjn zechen pfundt Schaffhuser und sjnem gegenthayl ouch
so vil, dartzu der statt ouch zechen pfundt WeistGr
1,298
(a. 1330 kopial)
gegentjoste
stF.
‘Gegenstoß mit der Lanze’
Keie sīne tjoste brāhte, / [...]
durchs Wāleis schilt ein venster wīt. / im wart vergolten dirre strīt. / Keie
[...] / ze gegentjoste wart gevalt Parz
295,18
gegentraht
stF.
‘Widerstand’
dī engle potestates [...], / dī mit strītis kegintracht /
vortribin al des tūvils macht NvJer
673
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