glenzic
Adj., Adv.
‘glänzend, strahlend, leuchtend’
man legte im [Jesus] an an der stat
/ ein glenzic kleit, ein wīze wāt JvFrst
6592.
– übertr.:
got selb [...] macht sie so gentzig,
/ daz ir lip so glentzig / ist gestellet engel var Minneb
4460;
galander heißet der vogel zart: / nach dem heißet irs namen
sprengel / vin galanderischer engel. / der nam durch spehe litze / erdenket wart ir
glitze; / wann der ist so glentzig clar ebd.
3383
glenzieren
swV.
‘glänzen, schimmern, leuchten’
sīn wāpencleit durliuhtic gar / ersach der künec reine / mit
golde und mit gesteine / glenzieren durch des stoubes melm KvWTurn
867;
der lantgrāv ūz Düringen [...] fuorte
ein wāpencleit geslaht / und einen schilt von lāsūr blā. / darūz sach man glenzieren
dā / einen löuwen vīentlich ebd.
480.
381
gleselīn
stN.
Dimin. zu
glas
.
‘kleines Glasgefäß’
si [Tarsia] trug mit ir ain
glëselein, / da was inne rotter wein HvNstAp
15227;
do nam der iúngeling ein klein gleselin mit wasser und gos uf das
fúr ElsLA
11,12
glesīn
Adj.
zu
glas
stN.
‘gläsern’
ouh funden si zwāren / einen sarc glesen SAlex
3554;
da sah Lancelot durch ein glesin venster große flammen in
eim gewelb under der erden Lanc
616,4;
ein glesīn vingerlīn Tr
16870;
allez daz geschirre daz zuͦ dem alter gehorte solte glesin sin
ClosChr
17,11;
nu merchet daz man sumelichiv vaz shephet mit dem atem. als elliv glezeiniv
vaz PrLeys
16,8;
Neidh
WL 9:2,4;
BdN
359,9.
HvNstGZ
658.
–
~
mer (vgl. mare vitreum PL 26,19C-20A):
die offinbārunge fūrit īn blicze und dunreslege und siben geiste durch
loufinde, und daz glźsine mer EvBeh
6.
–
~
gelücke:
ź daz wir āne swaere sīn des lībes und des herzen, / wan vindet ź daz glesīn
glücke, / daz hāt kranke veste. / swanne ez uns under diu ougen spilt und schīnet
aller beste, / sō brichet ez vil līhte in klein stücke MF:Gottfr
1:2,9
(vgl. A. Götze, Zu Gottfrieds Spruch vom gläsernen Glück, in: PBB 60
(1937), S. 186f.).
gleste
stF.
swF. ( KLD:WvB ); s.a.
glenste
stF., (vgl. auch
glast
stM.,
glanst
stM.).
‘Glanz, Schein, Schimmer’
ez taget unmāzen schōne, / diu naht muoz abe ir thrōne, /
[...] / der tac wil in besitzen nuo. / der trībet abe
ir vesten / die naht mit sīner glesten KLD:WvB
3:1,6;
got [...] hat versuchet mynen mut, /
recht als eyn golt in heyzer glut / versucht wirt hin uf diz leste / und in mancher
glute gleste Hiob
9404;
der ougen gleste Mügeln
204,10;
KLD:Namenlos
a,46,27;
KvMSph
1,22;
diu sunnebernde vensterlīn, / diu habent mir in daz herze mīn
/ ir gleste dicke gesant Tr
17135;
HvNstAp
13346.
– übertr. auf strahlende Schönheit, Vollkommenheit:
wen si wenen sitzen veste / in der richen salden gleste
Hiob
1830
glesten
swV.
vgl.
glasten
.
1 intr. ‘glänzen, strahlen, leuchten’
1.1 allg. 1.2 übertr. auf strahlende Schönheit, Vollkommenheit 1.3 unklar, ob hierher 2 tr. ‘etw. zum Strahlen, Leuchten, Glänzen bringen’
1
intr. ‘glänzen, strahlen, leuchten’
1.1
allg.:
ich sihe den morgen-sternen glesten KvWLd
15,1;
ich sihe in [den Tag] durch diu wolken glesten
[...] diu naht ist gar dā hin gescheiden
KLD:BvL
2:1,3;
daz ist der feurein himel, dar umb, daz er glestent
[l. glestet?] und scheint mit
wunderleichem grōzem glast BdN
55,13;
der schein der glest gegen dem tag, / daz iz allez sichtig was
Suchenw
11,62;
vil manic liehter schīn / von viure gegen im glaste
Wig
6679.
7176;
von der sunnen / ein cleinez stręmelīn dar īn, / daz
glestir ūf ir hiufelīn, / ūf ir kinne und ūf ir munt Tr
17578;
schol ich daz viur / iht fuͤrhten und entsitzen /
daz da mit glantzen glitzen / glestet uz dem schilde WhvÖst
4827.
– von himmlischem Leuchten:
diu gotheit kan lūter sīn, / si glestet durch der
vinster want Parz
466,21;
dō die engel quāmen / und den stein abe nāmen, / dā
schein ein lieht vaste, / daz uns in diu ougen glaste
KvHeimUrst
912;
WernhMl
6788.
– von leuchtenden Farben und glänzenden Materialien:
sīt ich źrst gesach ir mundes rœte glesten / sam
die bluot ūz esten SM:Ro
4: 2,9;
ūz rœte rōt dā glestet, / in brūner brūne purpervar der meie
sich nu gestet KLD:HvW
5:1,7;
KLD:KvH
3:4,3;
von Rivelanze Ardān / brāhte manegen ritter snel. / er kźrte, dā daz
pantel / gleste ūz hern Gārels vanen PleierGar
14823;
Parz
792,27.
– Part.:
ez wart ein truͤbe, vinster, dick. / manig
sere glestendir blick / durh die riehinde dicke
[...] schein RvEWchr
4475;
ein phellel glestende als ein viur Wh
360,16.
– subst.:
biz daz der lūter morgenrōt / sīn glesten wünniclīche bōt
KvWPart
2186;
des helmes glesten nu zergat Suchenw
10,252;
Parz
196,11;
Daniel
6593;
JvFrst
9890
1.2
übertr. auf strahlende Schönheit, Vollkommenheit:
die geste / stuonden für si diu dā gleste, / diu Orgelūse
was genant Parz
630,10;
si bat mich ir tschantieren / von der linden esten / und
von des meien glesten Tannh
3,71;
du solt in źren glesten SM:Pf
1: 2,14;
KLD:BvH
11: 5,1.
– subst.:
diu wīse und diu klāre [die Herzogin] /
mangem herzen was ze vāre, / daz twanc ir liuhtic glesten UvEtzWh
4339.
– sprichw. (?):
tugent sol glesten / den friunden und den gesten
KLD:BvH
13: 4,8
1.3
unklar, ob hierher:
swie selten [...] si ir vil sconen lip gepadet
oder gedwuͦge unde swie ubel ir gewasken ware ode gelest Konr
(Sch)
259,16
2
tr. ‘etw. zum Strahlen, Leuchten, Glänzen bringen’
dar nah waz ie der vrowen vliz, / die sih wolten gesten / und ir varwe glesten
OsterSpM
3,68;
glestic
Adj.
‘schimmernd, glänzend, leuchtend’
wa lit glestic rubin richer güte? Frl
3:30,6;
do wart ich [...] gefuͤret in ein gar
zuͦ mole schoͤnes liehtes minnencliches hvs, vnd daz was inwendig also
gar glestig von liehte, das ich den schin kvmme erliden moͤhte MerswZM
12,12;
uf di [
allen mein geminten freunden
]
schein ich mit dem glestigen glaste meiner gotheit AdelhLangm
42,17;
EvAug
97,25.
– übertr. ‘prächtig, glanzvoll’
ez was glestic und nindert blīch / an ir
[
Pālīnā
] , swaz wīplich wirde mac, /
erliuhtend für den klāren tac HvBer
6437
glźt
stM.
‘Hütte, Schuppen, Scheune’ (vgl. DWB 4,1,4,8335):
sine habent hoͮs noch heimuͦt, alle glet dunchent si
guͦt, / daz lant si durchstrichent GenM
36,19;
wie si ir vunt sō bręhten dar [...]
vür daz hūs in sīnen glźt, / den er dā geziunet hźt Wig
5484
u.ö.;
er vil unreine, / er brach mir ūf mīnen glźt / und nam daz ich dā inne hźt
Helmbr
1847;
so er vor den herren stet / reht als ein undersetzter
[abgestützter] glet, / den der wint hat geneiget
Jüngl
660;
swer vor kein kost verborgen hźt / in gewelben, kamern hiusern oder glźt, /
daz wart nū volliclīch her vür genumen Loheng
4189;
EnikWchr
21446;
HvNstAp
1413;
HvNstGZ
6101
glete
stF.
‘Glätte’
div gleti ime den swanc nam. / umbe / den sturz er niht
enlie, / an den / kniwin er wider gie ReinFu
S2,810;
die glete im aber den slag verkerte ebd.
K,813
gleten
swV.
‘etw. glatt machen, glätten’
[der hl. Hippolytus] ist einre der wol pollieret oder
geglettet ist, also er in sinre martil wol glestende vnd schinber wart ElsLA
522,8
glźtphenninc
stM.
‘Abgabe für eine Hütte, Scheune’
item xiii denarios cletphenning UrbNAlteich
495;
insuper dantur xiiii gledphenning ebd.
495
glźtstat
stF.
auch glestat.
‘Stelle, auf der eine Hütte steht’
item duo gletstet solvunt iiii denarios UrkFreisÖst
3,568
(a. 1296);
man dient von einer glestat mitten in dem dorffe drei phfenning
UrkWSchott
127
(a. 1307)
glettunge
stF.
Bed. unklar (vgl. DWB 4,1,4,7760 s.v. Glättung); ‘Speichel,
Schleim’ (?):
saliua: geyfer oder glettunge VocClos
Sa72
glźve , glźvie ,
glevīne , glevenie
stF.
→
glavīn
glīchsen
swV.
→
gelīchesen
glidemen (?)
swV.
ein bestimmtes Musikinstrument (
clīe
) spielen (vgl. Anm.z.St.; Eitschberger, Musikinstr.,
S. 38 und Felder, Krone, S. 570f.); oder zu lesen als glideme swM.
‘Jubel’? (so Lexer 1,1033):
schalmīen, floitieren, glidemen
[
bidemen:] / diu wol gemuoten herzen
erwegte Heidin II
2206
glīdinc
stM.
Bed. unklar, wohl eher zu
glīen
stV. ‘Schreihals’ als zu
glīten
stV. ‘Schleicher’
hoert ir’z her Esel, [...] / her Galgenswenkel,
wend ir wars her Niemansvriunt, her Glīdinc, / ír sīt wol des witehopfen
gnōz Boppe
3:2,2
glīen
stV. (Ia)
vgl.
krīen
stV.
‘schreien’
si glei, daz ez vil lute erhal Tannh
2,62;
wie die megde den selben lobent! / wie sī glīent, wie sī tobent! Neidh
(HW)
42,6;
sie schrien, glien, gellen / gar úbel sich gehabende
/ an sant Johans abende SHort
2962.
– subst. ‘Geschrei’
dā was ach unde wź, / dā was ruofen unde schrīen, / dā was zitern unde glīen
Tund
896.
– von Vögeln:
dō vunden si die reinen / mit klage und mit weinen. / als ein habech si kūme
glei Mai
31,5;
dō kam ein gīr gevlogen / und zuct dem adlar der jungen ein /
[...]. / er hōrte lūte glīen / und wźlīchen schrīen
Wigam (B)
1470
gliffer
Subst.
→
gleffer
glīme
stswM.
→
gleim
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