geristlich
Adj.
zu
gerîsen
swV.
‘geziemend, angemessen’
hymel unde erde / schuͦf er werde / unde ellev dinc /
dev ime geristlich sint VMos
6,12
geriten
Part.-Adj.
‘beritten’
si kâmen dar mit rîcheit, / wol geriten und gekleit, / als ez
ir êren wol gezam Wig
9575;
geriten macht er in iesâ, / daz ie man moht sprechen dâ, /
er wær der baz geritenst man EnikWchr
22477;
StrKD
70,50;
Lanc
86,1.
– subst.:
der walhe lac vil erslagen tôt, / beide zu fûz, ouch die
geriten Kreuzf
3079;
die geredene up in quamen, / die ir ors myt sporen namen HagenChr(G)
5038;
MarcoPolo
35,6;
Ottok
1473
gerîtereht
Adj.
‘gesiebt’
vm einen mvtte gereitterohter pechencholer [ein Scheffel
gesiebter Bäckerkohlen]
UrkCorp (WMU)
1382,37
geriuhe
stN.
‘rauhe Landschaft’
von ir kert er sine vart / hie durch daz wilt geruͤhe
WhvÖst
11579
geriune
stN.
→
gerûne
1geriusche
stN.
‘lautes Geräusch, Lärm’
als ob daz ertrîch über al / erbibente unde erkrachte, / sus huop sich unde
machte / von vanen ein geriusche grôz KvWTroj
25185;
da wart ein gerusche groz, / wand si die viende iageten PassIII
584,86;
dy lute werdin
rufin [
clamabunt
] , alle woner der erdin
[...] von dem gerusche irir wayne [
a
commotione quadrigarum
] und von der menige irir redir
Cranc
Jer 47,3;
Ottok
699;
Tauler
244,25
2geriusche
stN.
‘Strauch, Gestrüpp’
ja ist entprant di
unminsamkeit [
impietas
] als ein vuer,
geruysche und dorn wirt is swenden Cranc
Jes 9,18.
Dan 3,46
geriute
stN.
‘Rodung, gerodete Fläche’
alsus tet er sich abe / aller sîner vordern habe / unz an ein geriute; / dar
vlôch er die liute AHeinr
259;
ir witze so verbramet / mit valschir fruht gesamet / als ein altis geriute
Martina
224,9;
ein niuwe geriute HeidinIII
1620;
WolfdD
1426,3;
Rennew
35514;
in dem Mvræche vnde niderhalben in eim gerivte [das
giltit
] zwei hundert kese UrbBayÄ
5;
UrbHabsb
1:103,18.
–
‘das Roden, Urbarmachen von Land’
ein volc [...] der wilden welde pflac / mit bûwe und
mit geriute KvWTroj
6263
geriutelîn
stN.
‘kleine, gerodete Fläche’
in dem selben dorfe lit ein gruͥtelin und giltet 1 vierteil kernen
UrbHabsb
1:84,15
geriuten
swV.
→
ûʒ riuten
geriuterzëhende
swM.
‘Rodungszins’
tenet in feodum decimam in Hirsbrunne dictam gerutterzehende. item in
Stronbach decimam dictam gerutterzehende UrbWürzb
1214
geriuʒe
stN.
zu
rûʒen
swV. (?) ‘Lärm’
wúrd ein grússe, / so bet ich nicht mere Neidh(S)
2,26 c8:7,11
gerlîche
Adv.
→
garlîche
gërlîche
Adv.
→
girlich
Adj.
gêrmâc
M.
nahe(r) Verwandte(r) von männlicher Seite (s.a.
swërtmâc
):
chain germag oder frewnt [...] mag si dez chauffes
nicht irren StRMünch
377,30;
mit ir gêrmagen und mit iren freunden, der si alz nâhen gesippt sint von der
muoter, daz is êleichen heyrat geirren mæcht RbRupr
308.
6;
sol ir der richter zwen pfleger irr naechsten germagen geben
OberBairLdr
102
gërn
stV. (V)
auch (ge-)iërn (
Macer
1,19;
BvgSp
14
). Vgl.
jësen
.
‘gären’
in den kelern, dâ möst inne gerent BdN
8,30;
wen du siest, das der most ist in siner gar
[...], so gus dor czu andirn most,
[...] gus yn in das vas, das do gerit
Pelzb
137,5.
140,4;
swer den bibos grune stosset unde in den most leget, e her
geieren si, der win wirt vor alle di suche gut Macer
1,19;
BvgSp
14;
SalArz
1,57.
– übertr.:
ûz dem besten wîne scharpher ezzich wirt, /
[...]. / swie guot ich erschîne, mîn gemüete girt /
doch in argem willen KvWLd
19,14.
– refl.:
iuwer vart mir vil mê vreuden birt, / ob ez sich mit strît dort undereinander
girt, / dan daz ir solt die zît hie heim vertrîben Loheng
3679
gërn
swV.
selten girn (
BrAsb
4;
HeslApk
5826.
10827;
Macc
8520;
Konr
20,61;
gegiren HvFritzlHl
106,18;
s.a.
girden
)
und gegërn (z.B.
Wenzl
105;
PsM
Per 9,9;
Ottok
10400;
Martina
263,56
); Prät. auch gart (
Herb
2131
).
‘begehren, verlangen, bitten, streben’
1 ohne Obj. 1.1 mit präp. Erg. 1.2 mit Richtungsadv. 2 mit Gen. 2.1 mit präp. Erg. 2.2 mit Richtungsadv. 2.3 mit Dat.d.P. zur Bezeichnung einer Person, für die man etwas verlangt 2.4
der/einer bëte ~
‘bitten (um etw.), eine Bitte äußern’
3 mit Akk. 4 mit Obj.-Satz 5 mit Inf.-Konstr. 6 subst.
1
ohne Obj.:
so lat er si [Christus die Seele]
ein kleine, das si geron moͤge Mechth
1: 5,7.
– von Jagdvögeln (oft bildlich) ‘begierig sein’, s.a.
Dalby, Mediaeval Hunt, Sp. 61b-62a:
ûf rihte sich der degen wert, / als ein vederspil, daz
gert Parz
64,8;
dô het ouch ich ze tyoste gir. / ich gert alsam ein vederspil
UvLFrd
285,25;
dô gerte [strebte] der habech von der hant, /
als sîn site was gewant Sibote
339;
die [von Liebe entfachte] sele
[...] beginnet denne ze gerende mit des aren
girheit Mechth
5: 31,9;
Wh
273,10;
Mai
111,20
1.1
mit präp. Erg. :
–
ane:
uf den hof chom ain tier geuaren, /
[...] / an den kaiser begunde iz
geren [ging auf ihn los] . / der kaiser entsaz
daz Rol
7117;
also gert an úch min sin RvEWh
8703;
Vateruns
135.
–
gegen:
wâ gegen liebe gert daz herze, / dâ fröit lieb gedinge
wol SM:KvL
22: 4,9.
–
in:
bis dem gelouben mite, / ab du gerst in der hochsten
schar Mügeln
242,12.
–
in und nâch:
manig dirne singet, / diu nah bluomen in den anger
gert SM:KvL
19: 2,4.
–
nâch:
da giret niemen nach gewalt Konr
20,61;
daz [Herz] muoz iemer nâh ir
gern SM:St
4: 3,8;
SM:KvL
16:2,12.
–
ûf:
al sîn sin / ie was gerende ûf den gewin / daz im diu
minne lônde Wh
204,8.
–
umbe:
an den bâbest man dô gert / umb einen meister
Ottok
8717.
–
von:
dô muot im mittem swerte / der truhsæze, als er gerte
/ von sînen bruodern zwein Iw
5332;
Wh
194,29.
–
wider:
wider sînem willen crieget er, / er gerte wider sîner
ger: / er wolte dar und wolte dan Tr
11750.
–
zuo:
wir gern ze den swebenden ünden [auf Kreuzfahrt über das
Meer]
Walth
76,31;
alsô gert mit rehter gir / mîn sêle, herre got, zuo
dir RvEBarl
14993.
12673;
Parz
433,3
1.2
mit Richtungsadv.:
mit versentem muote / ger ich dar und doch mit schœner
zuht SM:KvL
19: 3,4
2
mit Gen.:
swes dû gerst unt swaz dû wilt Wh
194,25;
swer getragener kleider gert, / der ist nit minnesanges wert!
SM:UvB
6: 3,13;
du maht, herre, mich gewern / der din in noten kan gegern
HvNstGZ
1056;
Ottok
10400;
NibB
573,4;
MF:Reinm
30:2,4
2.1
mit präp. Erg. :
–
ane mit Akk.:
swes iemen an si gerte, daz gâben si bereit
NibB
1370,3;
der tohter dîn / gert an dich daz herze mîn
RvEBarl
5932;
Wig
5984;
Mechth
4:2,122.
–
ane mit Dat.:
ih erkenne in alsô wert, / an dem ir
[Orgelûse] minne hât gegert
Parz
619,22;
dar an niht gebrast, / swes ein man gerte / an einem
guoten swerte Eracl
4967.
–
gegen:
op der noch strîtes gein mir gert, / der wirt wol
gendet âne swert Parz
674,7.
–
mite:
swes wir in dime namen / mit ir [der
Heiligen] botscefte gegert habin Litan
1346;
swes ieman mit dem swerte / oder mit der lanzen
gerte, / daz hæter dâ, daz vander Tr
18876.
–
umbe:
unz in der künic gewerte / des er umbe den knappen
gerte Wh
191,28.
–
von:
nu diz lât allez sîn getân, / daz ich des alles sî
gewert, / des ich von worten hân gegert Tr
4910;
wes gerstu von mir mêre? Parz
214,28;
swes ê von in gegert was, / des wart dô begunnen
UvZLanz
4668;
PrOberalt
103,40;
KLD:UvL
27:6,5.
–
zuo:
sölhes wîbes hân ich ie ze frouwen gert
KLD:UvL
26: 5,4;
darumbe enquam ich niht dâher, / daz ich gült oder
wîbes ger / ze solde noch ze lône KvWSchwanr
1272;
Spec
120,11;
Mügeln
9,11;
ze deme kaisere [vom Kaiser]
gerte er des uͦrlobes Rol
1056;
swenn wir da ze unserm herren dez brotes geren
PrOberalt
104,39
u.ö.;
Wh
135,2;
Ägidius
36
2.2
mit Richtungsadv.:
er gert ir anz venster dar Parz
437,19;
des er [Hagen] dô hin
z’in [den merwîp
] gerte, wol
beschieden si im daz NibB
1536,4;
si leiste unde werte, / swes er hin zir gegerte
Tr
12602;
des gert er her zuns beiden ebd.
14998
2.3
mit Dat.d.P. zur Bezeichnung einer Person, für die man etwas verlangt:
necheinen tac her
daz [Bittgebet] ne uirmeit, / her ne gerete in
[Dat.Pl.] gnaden / die do in noten waren
Ägidius
269;
der knappe sprach zer künegîn / ‘waz wîzet man den
vogelîn?’ / er gert in frides sâ zestunt Parz
119,11;
Kchr
4881;
Rol
4866
2.4
der/einer bëte ~
‘bitten (um etw.), eine Bitte äußern’
doch wil ich einer bete gern Tr
18334;
si [...] gerten einer bet
Ottok
90707;
der bete ger ich alle stunde LvRegSyon
3380
3
mit Akk.:
swaz si gerent, daz beschiht zestunt Lucid
132,2;
swaer des vogtes brief gaert vor gerihte daz mit urteil unde
mit rehte dar chumt, da sol im der vogt sin insigel uber gaeben
StRAugsb
188,11;
vil lieber, du weist wol, was ich gere Mechth
3: 15,48;
SM:UvS
26a:2,8;
Frl
5:37,15;
Parz
595,10;
so sælic ist diu frowe mîn: / swen sî mit willen vreide wert,
/ dem gît si vreiden, swaz er ir zer welte gert SM:UvS
20: 3,8.
– mit präp. Erg.:
alle, die iht von ir gerent, die soͤllent gezogen
und genuͤgig wesen iemer ane clage Mechth
7: 36,33;
ist in mînem rîche aldâ / iht des du gerst
[als Gegenleistung] vür mînen tôt, / daz nim und
lâz mich leben Wh
81,9;
swaz liebe ich hân ze dir gegert, / des hâst du dich dur
mich verwegen SM:Te
13: 1,2;
Reinfr
3249.
– mit Richtungsadv.:
het er iht hin zir gegert, / ich wæn si hetes in gewert
Parz
552,27
4
mit Obj.-Satz:
er [Gott] gert daz si
[Juden] gelaubich waren und er vant des gelauben datz
in nicht PrOberalt
11,31;
sô bite ich unde ger / daz ir verkieset die getât
KvWHvK
704;
ich gere, das ir herzen iemer sin offen stande gegen mir
Mechth
3: 19,11;
RvEBarl
5684;
UvZLanz
6233;
Tr
241.
– mit präp. Erg.:
der kuͤnc an in mit bet gert / daz er sin vænr
wære WhvÖst
17008;
Wh
149,24;
do gerete ich zuͦ gotte, das er mich zuͦ
ime neme Mechth
7: 63,7
5
mit Inf.-Konstr.:
si gerent niht hoch werden in dem himelrich
PrBerthKl
5,3;
wer das [Buch Ester] erkennen ger,
/ dem sag ich wol die rechten mer Mügeln
84,2.
196,11;
Athis
E 122.
– mit ze:
ich negere nicht langir ce lebine PrMd(J)
353,29;
wan als er von fremdem dinge / gert ze gewinnen sinne
KLD:UvL
3: 7,4;
der ir dâ gert ze minnen, diu ist des tiuveles wîp
NibB
438,4;
AvaJG
34,4;
Spec
131,15
6
subst.:
mîn trûren müeze swinden / und ein liebez ende an dir bejagen
mîn langez gern MF:Wolfr
6: 4,4;
sint das zu im stet aller geiste geren Mügeln
3,12.
60,8
gërnde
Part.-Adj.
1
‘begierig, sehnsüchtig, verlangend (nach etw.)’
1.1 als Grundwort in Komposita (z.B.
êre(n)-gërnde ,
minnegërnde
,
vröudegërnde
), vereinzelt auch syntagmatisch 2 als Bezeichnung für diejenigen, die um Gaben bitten (Spielleute, Fahrende,
Bettler, Bedürftige) 2.1 in Verbindungen wie
~ r man, ~ diet 2.2 subst. (oft Pl.)
1
‘begierig, sehnsüchtig, verlangend (nach etw.)’
ir herze, ir sin, ir gernder muot / lac niwan an Riwalîne
Tr
1352;
nâch der [Dame] ich mit gerndem
sinne / in der minne hitze brinne SM:KvL
16: 3,10;
mit gernder gottes minne Mechth
7: 62,67;
Hiob
722;
Wig
11647.
– präd.:
ich bin des immir gerende, daz ich an deme crûce irsterbe
PrMd(J)
342,29;
sîn sin / ie was gerende ûf den gewin Wh
204,8;
Mügeln
183,12;
MF: Reinm
29:4,5;
du inbist nicht gerynde [
non est tibi
cura de aliquo
Mt 22,16
] , wen du insyest nicht an dy personen der
lute EvBerl
131,3.
– adv.:
wær ich für vederspil erkant, / ich swunge al gernde von
der hant Parz
487,8.
43,15;
[Jesus] wêre / ein trôstlicher helfêre / den di in
gernde sûchten JvFrst
1495;
daz globten si gereide / mit druwen wol gerende / dem bischofe in sine
hende Elis
5903.
10268.
– subst.:
dâ [in den Scharen der Gegner]
koment die gerenden inne / nâch prîses gewinne Wh
336,9.
349,26
1.1
als Grundwort in Komposita (z.B. →
êre(n)-gërnde,
minnegërnde
,
vröudegërnde
), vereinzelt auch syntagmatisch:
ir herce sint mordes [La.
mort
] gernde StrKD
166,56
(vgl. →
mortgërnde
)
2
als Bezeichnung für diejenigen, die um Gaben bitten (Spielleute, Fahrende,
Bettler, Bedürftige)
2.1
in Verbindungen wie
~ r man, ~ diet:
man siht in Ôsterrîche zuo dem milden vürsten var / vil manigen gernden
man, die er tuot kumbers vrî Wartb
Fl 11,10;
gernder man die cleinen gâbe schelte niht, / die der milte
biete KvWLd
19,21;
KLD:Kzl
2:8,6;
Suchenw
29,23;
gerndiu diet, ir sprechent mit mir: âmen! dem von Hennenberc Marner
15,80.
15,85;
sîn habe was aller gernder diet gemeine Loheng
386;
Wartb
Fl 15,12;
GTroj
1099.
–
swen gerende liute gerne suochen, der ist êren rîche Unverzagt
3:8,1
u.ö.;
durich notdurft meinez leibs nar / nam ich der pideben herren war, /
als gerndem orden wol antzimpt, / der gŭt durich got, durich ere nympt / und
chunst beschaidenleichen phligt Suchenw
29,5
2.2
subst. (oft Pl.):
wie sol diu varndiu diet genesen, / wes sol sich
künsterîcher gernder trœsten KLD:Kzl
16: 12,12.
2:8,2;
do hiess Herodes swigen / mit tamburen, harpfen, gigen /
die gernden all stille SHort
2815;
daz [Kostbarkeiten] warf er an
die gazzen / den gernden [
nôthafte ritter (v.
32)] algemeine KvWTurn
55;
Walth
25,35;
Goldener
4:1,5
gërnde
stF.
1
‘Begierde, Verlangen’
2
‘Fürsprache’ ( intercessio )
1
‘Begierde, Verlangen’
siu und alle die, / die mit deheiner gernde / verwurchent gotes erbermde
Aneg
915.
2302;
wir beiten unde warten sô / nâch unserm heiland Jesum, /
[...] / wan er unser gernde ist JvFrst
8923.
1658;
Ottok
55866
2
‘Fürsprache’ (intercessio):
was gedienet [La.
gernde
] hann ich, / daz gottes mütter siecht mich?
Märt
19233
gërne
Adv.
‘gern, bereitwillig, mit Freude’
ich kuste ouch gerne ir mündel rôt SM:HvS
1: 9,2;
sie sehet in gerne unde iz ist ir lip GrRud
G 13;
swer den laͥvten daz versag, in der weis, daz er den satz gern
[willkürlich] bræch UrkCorp (WMU)
46,19;
Rol
1072;
StatDtOrd
96,24;
Lucid
1,15.
– gesteigert ‘lieber’, ‘am
liebsten’
du maht mir gerner tuon / den tôt Parz
198,5;
wenn der habich ainen vogel gevæht, sô reizt er in des êrsten
an der seiten und suocht im daz herz, wan daz izt er aller gernst BdN
169,30;
ein iegelîchen dunket guot, / swaz er aller gernest tuot Freid
108,20;
so læt in der friunt under wegen, / des er aller
gernist [La. er gernste
] het gepflegen
StrKD
149,94;
Will
51,25;
StrKD
149,94.
– als bejahende Antwortpartikel:
sî sprach ‘welt ir iht ezzen?’ / er sprach
‘gerne, der mirz gît.’ Iw
1219;
‘gip mir her an mînen munt / einen süezen friundes kus /
[...]’. / ‘gerne, frouwe’, sprach er
zir KvWHerzm
194;
‘ja ich truwen’, sprach sie, ‘gern!’
Lanc
499,12;
Herb
11443;
Mechth
4:2,123.
–
‘leicht’
die weil ez [das Erlenholz] grüen
ist, sô læzt ez sich niht sô gern spalten sam daz tännein; aber wenn ez gedorret, sô
læzt ez sich gerner spalten BdN
315,2;
alsô gerne mac ein man / übel tuon alsô wol, / sît ez nieman
reden sol Iw
2524;
den gerne unmähtet, der wirt dâ von [von der
Arznei] gesunt Barth
133,32.
157,12;
ain krone di gar gerne [gut und
gerne] galt / zwaintzig march oder me HvNstAp
18554.
–
‘gewöhnlich, häufig’
die man fleckmaticos heizzet, / [...]
/ der munt stet in gerne offen Physiogn
79;
sweme di ougen gerne trenen. der neme ruten saffes uir leffel
SalArz
37,15;
der paum wechst gern an dem schaten BdN
313,20;
MNat
1,19;
ouch nam er war daz lützel hie / überiger rede ergie, / der
doch gerne vil geschiht / dâ man vil wîbe ensament siht Iw
6295
|