gamânje
stM.
→
gâmân
game
stM.
→
gamen
gæme
stF.
→
goume
stF.
gamel
stMN.
‘Vergnügen, Belustigung; Scherz, Spott’
her Hogier und vrou Amele / mit michelem gamele / die naht vertriben biz an
den tac RuprvWü
783;
maniger loufet hinnen gein Compustellâ ze sant Jâcobe
[...] unde gênt danne mit gamel unde mit gelehter unde
sprechent [...] selten iemer dehein pater noster
PrBerth
1:493,12;
min swester [...] hat der welt wider
seit / und wil och magt beliben. / hie von si nieman triben / sicht gern gamel und
schimpf SHort
6309;
diu kint begiengen widerstrît / an im [Alexius] dô
grôzen ungelimpf. / er was ir gamel [Ziel ihres Spottes]
unde ir schimpf KvWAlex
694
gämelich
Adj.
→
gemelich
gamen
stMN.
auch
gam NvJer
7922
(s. Johansson, NvJer. S. 206); game
KarlGalie
2039
(Konjektur). –
selten stN. (
UvZLanz(K)
1071;
GTroj
10512.
13101
).
1
‘heitere, frohe Gemütsstimmung’
2
‘Vergnügen, Belustigung, Erheiterung’
2.1 allg. 2.2
~ hân, machen 2.3 etw. ze gamene hân
‘sein Vergnügen, seinen Spaß an etw. haben’
2.4 etw. ist jmds.
~
‘etw. bereitet jmdm. Vergnügen, macht jmdn. froh’
2.5 umschreibend 3
‘Scherz, Neckerei’
1
‘heitere, frohe Gemütsstimmung’
die [Ritter] alle hetten fürsten
namen, / riche gültt und hochen gamen GTroj
13284
u.ö.;
swelch hôhe vürste nû hât [...] êre und wirde und
werden gamen Boppe
1:9,2.
–
alsus reyt Karlle in groessem gamen KarlGalie
13399;
mit groesser blytschaff ind gamen ebd.
11024.
7728;
die crichen alle sament riten / vnde stapheten in zv
Troyge / mit schalle vnde mit joie [...]. / sie quamen
mit gelfe vnde mit gamen Herb
1575.
–
dô gienc ez ûz dem gamene [...], / swer in dâ
wolde widerstân, / er muoste den lîp verlorn hân StrDan
3760
(vgl. gân
3.8).
– verblasst:
sie vrâgten in demselben gamen / nâch des jungen kindes namen Erlös
3017
2
‘Vergnügen, Belustigung, Erheiterung’
2.1
allg.:
Ysaac und Rebecca sament lâgen, / spileten zesamene mit
chonlicheme gamine Gen
1105
(vgl.
mit chonelicher wunne ebd.
1301
).
746;
der wirt [...] began sô sêre lachen
[...] / und mohte sich des niht enthaben
[...]. / siu [Braut]
wolte wizzen dô bînamen, / wâvon kæme dirre gamen Häslein
420;
[Elisabeth,] di durch milden gamen [Lust
an der milte
] / den kinden brachte dise dinc
[Spielsachen]
Elis
3636;
Dulcifl(N)
220
2.2
~ hân, machen:
wer in [Tristan] ye verriet, / der habe freide
und gammen TristMönch
2094;
ich weiz si [Sarah] des solich
gamen hête daz si erlachete Gen
885;
KarlGalie
10507
(Konjektur);
der herzoge Walraben / der ervuor daz mære sân, / daz ez [das
Turnieren] diu junk vrouw’ het’ getân / sô
rehte wol in sînem namen, / unde hete von ir gamen Frauenturnier
324.
– iron.:
„ich mache dînen gamen” / sprach er „tâlank alsô
grôz.” RvMunre
1312
2.3
etw. ze gamene hân
‘sein Vergnügen, seinen Spaß an etw. haben’
sînes vater [des entblößten Noah ( Gn
9,21ff.)] hônde hête er
[Ham] ze gamine Gen
743;
habe dir iz ze gamene Exod
1467
2.4
etw. ist jmds.
~
‘etw. bereitet jmdm. Vergnügen, macht jmdn. froh’
ditz was aber Ysengrines gamen ReinFu
K,1466;
wir solten uns der sünden schamen, / nû ist ez gar der werlde gamen
Freid
34,12
2.5
umschreibend:
Maria [...] kúneglichen namen /
gewan von spiles gamen WernhMl
1172
3
‘Scherz, Neckerei’
die frauwe [Medea, von Jason
umworben] begunde sich schamen, / doch vurtreip sie iz mit gamen /
vnde wart ouch dicke vil rot Herb
728;
der helt [...] enpfie di rede für ein gamen
UvZLanz(K)
1071;
NvJer
7922;
im was al sîn nôt ein gamen UvZLanz(K)
1686;
duͦrg gamen Elis
3369.
–
sunder ~
‘ohne Scherz, ernsthaft’, verblasst, als Versfüllsel:
sie sungen alle sunder gamen: / ‘der hie kumet in godes namen, /
gebenedîet ummer sî [...]’ Erlös
4625;
Elis
4350.
3769;
sunder spotes gamen ebd.
3331;
sunder valschem gamen KarlGalie
13638
gâmen
swV.
→
goumen1
gæmen
swV.
→
goumen1
swV.
gameracz
stM.
ein Gewand aus Cambraier Batist-Tuch (vgl. Rosenqvist 2,241f.):
ouch welle wir, daz die brûdere nicht sullen tragen gameracze
[mnl. Fassung: gamerock
] , noch enge rocke,
noch knôfele an den ermelen StatDtOrd
151,17
gamerot
Adj.
‘fremdländisch’
und is wirt geschen [...], das ich
wil rache tun ubir di vursten und ubir die kunigis sone und ubir alle di, di da
angetan sin mit gamerotten cleide [
veste
peregrina
]
Cranc
So 1,8
gamîe
swF.
wohl zu gamen (s. Rosenqvist 1,107).
‘lustiges Spiel’
der gamyen [La. gemeynen, gemain
‘Menge’] waz worden vil, / man stach hie, da und dört
MinneR439
1200
gamille
swF.
auch camille und cam(m)omilla, camimola; aus lat.
chamomilla.
‘Echte Kamille’ (vgl. Marzell 3,66f.):
cammomilla oder camimola heizet zu dute wissebluͦme
Macer
39,1
u.ö.;
camomilla haizt gamillen und daz kraut ist dreirlai. daz ain
hât weiz pluomen, daz ander gel, daz dritt purpervar BdN
388,10;
VocOpt
50.086.
–
in den awen / siht man gamillen pluenden aber schon aufgen Neidh(S)
2,9 c2:1,16.
2,82 c33:2,2;
och hies si zetten [streuen]
[...] / dú bluͤemel der gamillen / all dur daz hus
SHort
8379.
–
der sâm [Leinsaat]
[...] senftigt die smerzen, iedoch minner wan die gamillen
BdN
422,28;
ein clister uon ole daz gemachit si uon camomille
SalArz
49,28;
wasche im di bein. vnde di vuze mit wazzer da camomilla inne
gesoten si ebd.
70,32
u.ö.;
OvBaierl
20,7
u.ö.
gamillenbluome
swF.
‘Kamillenblume, -blüte’
flores kammillarum: kamillunbluomen DWB
5,100
(anz. des germ. mus.)
gamillenvar
Adj.
‘aussehend wie eine Kamillenblüte: weiß und gelb (d.h. heraldisch silbern
und golden)’
den [Schild] sach man ee derscheinen / von golt und
von rubeinen, / in plank weis gleich geteilet [...] / des
goldes art gamillen var Suchenw
3,166
gamillenwaʒʒer
stN.
‘Kamillenwasser’
(vgl. →
gamille
):
ist daz ain swangereu fraw sich in gamillenwazzer setzt, dâ
mit si [die Kamille] gesoten ist, sô zeuht si ir die
gepurt her für mit dem pälglein [Nachgeburt]
BdN
388,19;
gamyllen wazzer Barth(H)
545
gamiza
swF.
→
gamʒ
gampel , gempel
stF.
1
‘Scherz, Possenspiel, Spott’
2
‘Gegenstand des Spieles, Spottes’
1
‘Scherz, Possenspiel, Spott’
swer ritterlich geverte sol ritterlichen triben /
[...], der [...] hoͤre
da von lesen, sagen, singen. / daz git im kunst und ellen noch mere dann mit toren
gampel [La. gamel
] ringen JTit
2958,4;
er fert in reicher gempel here [La. ich far in Guppel weisse
dahere, er vert auff seiner gumpen her
]
Neidh(S)
2,156 c76:3,5
2
‘Gegenstand des Spieles, Spottes’
bitet hüeten sîn [des Parzival] vor
spotte [...] : / si sulen ein ander gampel nemn
Parz
143,27;
Sampson uf dem palas / der heidene spil und gampil was
RvEWchr
21179
gampelen
swV.
vgl. →
gumpelen.
‘scherzen, lustig sein’, subst.:
wir sullen wenden vnsern mut / noch gotlichen dingen, / so mag vns wol
gelingen. / was hulff vns vnser gampilen? ThürJungfrSp
B,67
gampelgeile
stF.
→
gampelvreude
gampelher
stN.
‘spaßhaftes, unnützes Volk’
sus [
mit stabn
] sol man
walken gampelher [La. campel hêr
] , / die niht
sint mit manlîcher wer Parz
520,29
|