g – gabiʒ? gâch – gademstat gademvrouwe – gâhe gæhe – galazîâ galban – 1galle 2galle – galsterîe galsterlich – gamanje gamânje – gampelher gampelsite – ganeist(e) ganeistelîn – ganteren ganz – gære gargarismus – gart gart – gartgabele garthagen – gasse gast – gastmeisterin gastnusse – gæʒe gaʒʒe – gebant gebâr – gebeinet gebeitic – gebërærin gebërc – gebietære gebietærin – gebiuge gebiunde, gebünde, gebunt – gebogen geborc – gebraste gebræte – gebrësthaftic gebrëstic – gebrûchic gebrûchlich – gebünde gebünde – geburgeze gebûric – gebûschirre gebütel – gedæhtnisse gedalsch – gedense gederbe – gedinchof gedinclich – gedon gedon – gedröulich gedröuwe – gedwâse ge|ehte – gegate gegatrom – gegen hëllen gegenherte – gegenrede gegenreise – gegentraht gegen trëten – gegenwertige gegenwort – gegihte gegiric – geharnascht geharre – geheiligunge geheim – gehende gehenge – gehimelze gehirne – gehœric gehœrlich – gehüge gehügede – gehuobet gehuof – geilic|heit geillîche – geiselstreich geiselunge – geisticlich geistîn – geiʒeweide geiʒgalle – geiʒwolle gejac – gekleide geklûder – gelæge gelaister – gelegede gelegelich – geleitesman geleitgëlt – gëlfe gëlfen – gelîcherin gelîcherte – gelîchsame gelîchsamen – gelide gelidemâʒe – gelinc gelinc – gelle gelinc stM. gelinde Adj. gelinge swM., stFN. gelingen stV. gêlingen Adv. gelîp Adj. gelisem stN. gelit stN. gelit stMN. gelîte stNF. gelitenhaben stN. gelitkrachen stN. gelitschert Part.-Adj. gelitschrôt stM. geliuhte stN. geliumet Adj. geliune stN. geliute stN. geliz stMN. gelle swF. gelle – gelœte geloub- – geloupheit gelouplich – gëlte gëltel – gelübe gelübede – gelüppic gelüpschafte – gëlwelot gëlwen – gemahellich gemahelschaft – gemæʒicheit gemæʒiclich – gemeinder gemeine – gemeinmüeticlich gemeinsagunge – gemelîche gemelîcheit – gemietede gemietunge – 2gemüete, gemuote gemüetic – gemuotheit gêmuoticheit – genâden genâdenarm – genâdezît genædic – genant 1genantlich – genemede genende – genës genesche – genibelet genîc (genîge ?) – genistbærlich geniste – genôʒsam genôʒsame – gensîn gensischen – genuht genuhten – genuocsamede (?) genuocsamen – Geon georset – gequël gequide – 1gerat 2gerat – gerede gerede – gerëhtmachen gerëhtmachunge – gereiʒe gereiʒede – gerigel gerigelingen – gerihticlîche gerihtinsigel – geristic geristlich – gërne gerner – gërste gërstegrûʒ – 2gertelîn gerten – gerûmiclich gerummel, gerumpel – geruowic geruowicheit – gesagede, gesegede gesalzene – geschaffenheit geschaffenwësen – gescheftnisse gescheftvrouwe – geschepfnisse geschepfunge – geschihtic geschihticlich – geschræje (?) geschrât – geschulteret geschuoch – geselbede gesêlen – geselliclîcheit geselligen – gesigel gesigen – gesinne gesinnen – gesiuniclich gesiuse – gesloufe gesloufic – gesnæren gesnarren – 1gespenge 2gespenge – gespîwe gespiz – gespreide 1gesprenge – gestalt gestalt – gestelle gestellet – gesticke gestickelet – gestopfel gestœʒe – gestriuʒe gestriuʒunge – gestüplach gestüpnisse – gesuoch gesuochære – geswenke geswenze – geswindicheit geswindiclîche – getænede getæper – getelse getemere – getougen getougen – getregede|gülte 1getrehte – getriuwenisse getriuwewirdic – getult getumele – getwancnisse getwancsal – gëtzen getzsal – gevæhic geval – geværlich gevatere – gevellicheit gevelliclich – geveterede geveterlîn – gevlester gevlitter – gevorstet gevræʒe – gevüegelich gevüegetheit – gevürste gewach – gewalt gewalt – gewaltroubunge gewaltsame – gewantsnîden gewantsoum – gewarsamlîche gewarschart – gewehenen gewehse – 2gewende gewendelach – gewërben gewërbic – gewërken gewërldet – gewëterblitzen gewette – gewilden gewîlet – gewinnunge gewint – gewist gewiste – gewonet gewonhaft – gewuoc gewurc – gezamen gezan – gezerge gezic – gezît gezîte – geziugelîn geziugen – gezühticlîche gezunft – gheheel gibe – giegengêre giel – gifticheit gifticlich – gîgengarren gîgennagel – gîle gileht – gine|glapf ginen – gir gir – giric giricheit – girte girunge – gît git (?) – giuden giudenlich – glanken glanst – glas(e)väʒʒelîn glas(e)vënster – gleienbluome gleif – glenzezît glenzic – glîme glîmen – glîssenerîe glisterîe – glocke glockehûs – gloie gloieren – glück- glüejen, glüen – gnaister gnaistli – gogel gogel- – golf gollen – goltërze golt|esche – goltmâl goltmasse – goltslahære goltsmelz – goltvël goltvinger – gos (?) got – götelîn gotelop – goteshûsrëht goteshûswartære – gotesvriunt gotes|wâr – gotheftic gotheit – gotmeinunge gotmensche – gotweiʒ
gotzam – gougeren göugewete (?) – goukelklucken goukelkunst – goukeltocke goukelunge – göumütte, -mutte göu|phâwe – grâ grâ – grab(e)wart grab|îsen – 2grâl grâlen – gran grân – gransprunge gransprunge – gras(e)löufel gras(e)marschalcambet – grætic grâ|tuochære – grâwërc grâwërcliute – grêde grêden – gremiclich grempære – greʒenach gribellure – grieʒwart grieʒwartære – grîfvalke grîfzan – grîn grindel – grisegrammen grîseleht – griuse griuselen – groben grobiln – grôʒgamander grôʒgebieter – grôʒtürstic grœʒunge – grüenheit grüenlich – grundelôs grundelôselich – gruntrëht gruntrüerunge – gruntvorschende gruntvriunt – gruoʒbære gruoʒe – grütschîn grutte – gubelnagel guc – güeticlîche güetlich – gugelkotze gugelroc – gülte gülteguot – gumpenîe gunderam – guonlich guot – guotlich guotlîche – gupfoht guppelspil – gürtelsenken gürtelsnuor – gymnosophiste
|
gelinc
stM. , gelinge
swM.,
stFN.
‘das Gelingen, Glück, Erfolg’
daz uͤns der almaehtig got sick und geling geit gen
hertzog Fridreich von Oesterreich StRMünch
88,3;
minnenclîch gedinge fröit mich mange stunde, / daz mich trœste
ein rôter munt [...]. / minnenclîch gelinge, / obe ich daz
dâ funde, / sône kunde mir ûf erde niemer werden baz KLD:GvN
4: 4,4.
–
guot, hôch, kranc ~
:
der kunic wart sô balt / ûf unguotiu dinc, / daz im guot
gelinc / von got solt wesen tiure Ottok
11990;
MF:Reinm
48:2,7;
KvWEngelh
4684;
TvKulm
1;
daz ist an fröiden mîn hœhste gelinge KLD: TSchreiber
1:5,3;
nu gihes vür hôch gelinge [halte es für einen
großen Glücksfall]
Wh
121,28;
wie rechte krank daran gewesen ist mîn gelinge
SM:Te
6: 1,8.
–
daz in got het gegeben solch gelinge Loheng
6096;
Brun
7333.
– mit Poss.-Pron.:
nû wârens under in beiden / des willen ungescheiden
[...] : / ir gelinge was ab mislîch Iw
2579.
1525;
allen sinin gelingen / liez er an gotis helfe da
RvEWchr
24188;
sîn heil unsælde [Subj.] nider
zôch / und irte daz gelinge sîn KvWTroj
37059;
Mai
133,11;
CrescC
182;
Neidh(S)
2,219 c124:4,9.
–
sîn ~ sagen/schîn tuon
‘sagen/zeigen, wie es einem gelungen ist, welchen Erfolg man
hatte’
ir sache und ir gelinge / ein ander si dâ seiten
KvWTroj
29530;
KvWEngelh
5060;
er tete im sîn gelinge schîn / und al sîn âventiure kunt /
mit rede gar biz ûf den grunt KvWTroj
23092.
–
durch/ nâch ~
‘auf gut Glück’
daz geschach [...] / tzu Muldorf, do man durch geling
/ fur stet und vest vil dike sŭcht [Angriffe unternahm]
Suchenw
14,30;
swen si [Pelikane] suochen wolden,
/ daz si ezzen solden [...], / sô samt sich ein schar / und
flugen nâch gelinc / etswâ ûf einen klinc [seichte Stelle im
Fluss]
Ottok
96194.
81942.
–
ûf (den) ~
‘zu dem Zweck’, mit abh. Satz:
dar nach gedaht er manigen
suͦch [Plan] / uf den gelingen / wie daz er
mohte bringen / den brief zu sinem lieben WhvÖst
6777;
durch di sache quam / gotes sun und an sich nam / di menscheit uf gelinge /
daz er [...] / gohorsam dem vater were TvKulm
2275
gelinde
Adj.
‘sanft(mütig), schmeichelnd’
blandus: gelinder SummHeinr
2:200,01.21
gelinge
swM., stFN.
→
gelinc
stM.
gelingen
stV.
unpersönl. mit Dat.d.P. (vereinzelt persönl. konstr., s. unter
4).
1 jmdm. gelinget
‘jmd. hat Erfolg, Glück’
2 mit adv. Best., jmdm. gelinget
wol / übele
‘jmd. hat guten / schlechten Erfolg, es ergeht jmdm. gut /
schlecht’ u.ä. 3 mit näherer Best. (Gen.d.S., Präp.-Gruppe), in Bezug worauf (wobei, womit) jmd. Erfolg, Glück hat 4
‘Freude haben, Gefallen finden an (an / in)
jmdm./etw.’
5
‘etw. gefällt jmdm.’
1
jmdm. gelinget
‘jmd. hat Erfolg, Glück’
nû saz diu burcmûre [...] / vol ritter unde vrouwen /
die daz wolden schouwen / wederm dâ gelunge Greg
2115;
in dûht, im wær niht gelungen EnikWchr
25450.
– subst. Inf., ‘das Gelingen, Erfolg, Glück’
disem liep, jenem lait / was do der
[Gegner] gelingen WhvÖst
8829;
er wolt durch gelingen [auf gut
Glück] / baizzen [mit dem Falken
jagen] an des meres stade ebd.
1118;
Ottok
1076;
SM:Had
48:4,5;
Hiob
2345;
die doch frô gedingen / hêten uf gût gelingen
Kreuzf
1844
2
mit adv. Best., jmdm. gelinget
wol / übele
‘jmd. hat guten / schlechten Erfolg, es ergeht jmdm. gut /
schlecht’ u.ä.:
er [Artus] saget
in [Iwein und Gawan] gnâde unde danc, / daz in sô ofte
wol gelanc Iw
3076;
uns wil schiere wol gelingen [bald wird uns alles nach Wunsch
gehen]
Walth
51,21;
Rol
8896;
wie moͤhte úch bas gelingen? Mechth
7: 37,31;
Parz
685,28;
zwene riche chuͦnige, / den gelanc da uil
uͦbele Rol
6335.
7762;
daz uch in dem engeslichen gerichte ubel sol gelingen HlReg
70,12;
Herb
11894;
ein núwis getihte er sang, / wan im so selichlich gelang
RvEWchr
20877;
sît im sô schône gelanc KvHeimUrst
2112.
–
nu prüevt wie Lucifern gelanc / unt sînen nôtgestallen
Parz
463,4;
im was komen mære / wie in gelungen wære
Iw
3074;
NibB
224,1;
KvWWelt
3;
in ist dicke alsus gelungen Parz
450,8;
Tr
409.
– vereinzelt mit Dat.d.S.:
gelinget mînen dingen wol, / daz wirt im schiere bekant
Tr
7452.
– mit (sô und korrelierendem) Konsekutivsatz:
ob dir sô wol gelinge, / daz dich ein slâ dar bringe, /
aldâ du Munsalvæsche sihst Parz
442,11;
do gelanch im so an siner vart, / daz er maniges mannes
esel wart StrKD
70,149;
Kudr
372,1;
doch gelanc dem keiser Fridrîch, / daz die sînen
sicherlîch / den sic an gewunnen EnikWchr
28727
3
mit näherer Best. (Gen.d.S., Präp.-Gruppe), in Bezug worauf (wobei, womit) jmd.
Erfolg, Glück hat:
im müest des baz gelingen, / swaz er fürbaz het ze schaffen
Ottok
9269;
des weges gelang im deste baz [er kam umso leichter
vorwärts]
Boner
77,14.
–
ja gelinget einem ofte an zwein [einer hat
doch oft Erfolg gegen zwei]
Iw
6619;
dem an stæte nie gelank Walth
97,4;
im wære wol gelungen [er habe Glück gehabt] an
sînem lieben kinde Kudr
182,3;
jâ gedâhten si in beide, daz in möhte noch an ir gelingen
[dass sie noch ihren Zweck bei ihr erreichen
könnten]
ebd.
1045,4;
MF:Mor
16:1,3;
SM:HvS
4:5,8.
–
den vünf vanen wol gelanc / gein mangem kumber der si
twanc Wh
433,19.
–
swaz er [...] getuot, / dâ muoz
im an gelingen / ze allen sînen dingen Volmar
979;
got der lat sin [Riese] niht
genesen, / daz ist min gedinge, / daz mir zu im gelinge Rennew
35292.
36472
4
‘Freude haben, Gefallen finden an (an / in)
jmdm./etw.’
delectabuntur in multitudine pacis: in gelinget in dem michelem fride
PsM
36,11.
– persönl.:
delectare in domino: gelinge an dem herren PsM
36,4
5
‘etw. gefällt jmdm.’
er bot in golt daz rote [...]. / div
miete began in gelingen Wernh
D 1510
gêlingen
Adv.
→
gæhelingen
gelîp
Adj.
‘mit einem lîp versehen, beschaffen’
ir [Frauen] sît alle alsô gelîp, /
alsô gartet unde gemuot: / iuch dunket ie daz arge guot Tr
9868
gelisem
stN.
vgl.
lismen
swV.
(vgl. Rosenfeld, lesa und
lese S. 130).
‘Unterredung, Beratung’, jmd. hât (ein) ~
, mit
folgendem indir. Fragesatz:
besunder het er ain gelisem / mit ieglichem kuͤnge
hoch / wie si den kuͤng von Marroch / mit strite do entworhten
WhvÖst
7868;
die kuͤnge grozz gelisem / under ain ander heten / waz
todes si tæten / Wildhelme von Österrich ebd.
10786
gelit
stN.
auch gelide; Pl. auch gelide und
gelider.
1 eigentl., ‘Körperglied, -teil’ (vereinzelt
‘Gelenk’
1.1 allg. 1.2 bestimmte Glieder 1.3 umschreibend 2 bildl. und übertr. 2.1 auf das Zugehörigkeitsverhältnis von Leib und Gliedern bezogen, überw. für
Personen 2.1.1 die Gläubigen als Glieder des Leibs Christi, der Christenheit 2.1.2 die Verdammten als Glieder des Teufels 2.1.3
‘Anhänger(in) eines Glaubens’
2.1.4
‘Angehöriger, Mitglied eines Ordens’
2.1.5 für die Schachfiguren außer König und Königin (= den
houbeten ) 2.1.6 als Teil eines Ganzen 2.2 auf Mehrgliedrigkeit, eine Folge von Gliedern bezogen 2.3 mit unklarem Bezug; 3
‘Knoten des Pflanzenstängels’
4
‘Türflügel’
5 wohl ‘Glied (eines Kettchens)’
1
eigentl., ‘Körperglied, -teil’ (vereinzelt
‘Gelenk’
artus: glider PsM
H 110,2;
SummHeinr
2:178,01.30,
vgl. 3)
1.1
allg.:
er [Gott] gischuf an uns du
gilit alli / ein andir dininti SuTheol
197;
augen, nas, hent, fuͤzze und elliu unseriu glid
PrOberalt
27,1.
151,28;
er was [...] / an geliden und an
geliune / gewahsen alse ein hiune Tr
4035;
di irscraken also sere daz si ein gelit nicht regen mochten HlReg
45,6;
im tâten gar wê sîne gelide HvFreibTr
5235;
EbvErf
2642;
iz czymt baz daz eynes dyner gelede vorterbe, denne alle
dyn licham gesenket wurde in dy helle [
Mt 5,30
]
EvBerl
107,20;
Barth
140,14;
UrkCorp (WMU)
475B,8;
StRBrünn
345;
Volmar
554;
Daniel
6683.
6866.
–
ein stvcke reben [Rebland, Weingarten]
[...] wart gekoifet [...]
vme xii phvnt, die wir mit vnsirn geliden [mit eigener Hände
Arbeit] gedienit hetten UrkCorp (WMU)
3575,24
1.2
bestimmte Glieder:
ich gæbe ê [...] / ein mîn lit
[La. gelit
] von mîner hant, / ê ieman
wære bekant, / daz ich hie bî iu wære Tr
14743;
kegin eyme gelede breyt des lengistin vingirs
Pelzb
121,1;
Cranc
Dan 5,5.
–
waz dutet dit, / daz got heiset der ougen
gelit [die Augenlider] / mit ougsalben
bestrichen? HeslApk
7076
(vgl. collyrio inunge oculos tuos Apc 3,18; oder zu
1.3?).
–
wan er [in der Hölle] mer
gewitzet [gepeinigt] waz an der zungen dann an
andern sinen gelidern PrOberalt
118,37;
die zvnge ist ein glit / die maniger sunden vbertrit / an den luten
menget [vermehrt]
PassI/II
116,82.
–
wen der man sin manlich gelit / besneit
HeslApk
12472;
[ein Sud] benimpt hitz oder prunst
[...], und allermaist wenn man diu schämigen
gelider dâ mit handelt BdN
312,13.
– für innere Organe:
werin ellú minú gelider daz edelste gelid, daz an mir
ist, daz ist daz herz, daz wolt ich lazen durwunden und toͤten
Seuse
210,1;
die schüllent muskât kewen, daz diu gaistleichen
gelider gesterkt werden, daz herz und diu leber und andreu gelider
BdN
372,11.
339,15.
393,12
1.3
umschreibend:
siner zungen gelit / berihtet jenes und ouch dit
Vät
12319;
siner ougen gelit / sint groz PassI/II(HSW)
31774;
siner liebe gebot / lac ir ie vollen nahen / und kondez wol gevahen / mit
ires herzen gelide PassIII
618,55;
Vät
15951.
19539.
– formelhaft:
mit des toufes gelit / was si
[Katechumenin] dennoch unbewart
PassIII
117,6;
Elyphas [...] / nu habe Job
gestrafet vil / durch syner sunden gelyder Hiob
9099;
durch daz gelyt / diner claren gerechtekeit ebd.
3552
2
bildl. und übertr.
2.1
auf das Zugehörigkeitsverhältnis von Leib und Gliedern bezogen, überw. für
Personen
2.1.1
die Gläubigen als Glieder des Leibs Christi, der Christenheit:
daz er nicht wil sin ein gelit an dem lichamen da Got selbe houbet ane
ist HlReg
78,7;
SuTheol
246;
Tauler
81,6;
wir sin alle der cristenhait gelide PrGeorg(Sch)
19,287.
15,277;
DvAPatern
197.
– die Gläubigen als Glieder Christi:
merket daz unser trechten / ist houbet der
gerechten / unde sie wider sine gelit HeslApk
1971.
3299.
16881;
do erschein im [Papst Gregor I.]
Cristus / und sprach wider in alsus: / Gregori, du pfligest bevriden /
mich dicke an minen geliden PassIII
202,86;
ellú dú menschen, dú sinú gelider sint
Seuse
339,7;
Stagel
72,35.
– die Gläubigen als zueinander gehörende Glieder ( Rm
12,5):
swel mentsche der cristinhait gelit ist, dem tuͦt we und
wol, daz ouch sin ebinmentschin we tuͦt, der sin gelit ist uon
der cristenhait PrGeorg(Sch)
15,277;
swaz minem bruͦder alde miner swestir wirret, daz sol och
mir werren, sit si min gelid ist vnde ich ir gelid bin ebd.
19,288
2.1.2
die Verdammten als Glieder des Teufels:
alle vorlorne sint gelit / des tuveles
HeslApk
10784;
slafestu, tyranne, / dins vatter Sathans ain gelid?
SHort
10521;
PassI/II
377,25
2.1.3
‘Anhänger(in) eines Glaubens’
ich han vernumen daz Judit, / rechtes gelouben ein
gelit, / sich zierte [...], / uf daz sie mochte wol
behagen / dem herren Holoferni Vät
36360
2.1.4
‘Angehöriger, Mitglied eines Ordens’
dirre heilige ritterliche orden des spitâles sente
Marîen von dem thûschen hûse [...] ist gezîret mit
manigeme êrsamen gelide StatDtOrd
25,29
u.ö.;
bruder Helwic von Goltbach, der ouch ein gelit ist des selben ordens
UrkCorp (WMU)
1508,10;
NvJer
830.
853
2.1.5
für die Schachfiguren außer König und Königin (= den
houbeten):
ir habt der houbet vert [Gangarten]
vernomen; / nu bin ich [in meiner Darlegung] an
diu glider komen HvBer
10201
2.1.6
als Teil eines Ganzen:
uß den teilen [
partes orationis
]
wird gesmit / der rede lib und ir gelit MügelnKranz
178
2.2
auf Mehrgliedrigkeit, eine Folge von Gliedern bezogen:
darnach so ist Judith / das buch, der bibel ouch ein
gelit Mügeln
83,2
2.3
mit unklarem Bezug;
‘Ort, Stelle’
des cirkels trit / nindert quam an daz gelit, / da die sunne blint
stat / unde eclipsim begat PassIII
544,42;
an des jares umme trit / ist der stunden [La.
stunde
] gelit / gevallen nu uf disen ort, /
daz man der propheten wort / vernuwet und ir wisheit PassI/II(HSW)
2034.
–
‘Reihe’ (wie späteres milit. ins Glied
treten)?
nu was er [Johannes der Evangelist] also
veste an gote, / daz er nindert einen trit / uz des gelouben gelit / besit
weich durch vorchte PassI/II(HSW)
26590;
der da vrolichen trit / in des gelouben gelit / nam und ouch bestunt
dar an ebd.
35418;
[Paulus ergänzt seine bisherige Lehre:] so wil
ich nu dar zu sagen / werlich ane hindertrit / an miner lere gelit, / daz
[...] du [Maria]
sist ane zwivel kumen / in daz himelriche ebd.
11820
3
‘Knoten des Pflanzenstängels’
manchirleyge ist der boume pfroppunge, doch is gewonlich, das
man das rys snyt von syme stamme benedin deme knoufe odir dem gelede
Pelzb
120,17.
19-21
4
‘Türflügel’
[der Weinkeller soll haben] von czwen gelidin eyn gatir
Pelzb
138,31
5
wohl ‘Glied (eines Kettchens)’
di [
suckenîe
] was von
golde gar durch slagen. / mit giliden was dar auf getragen / manig kostlicher stain
HvNstAp
18372
(vgl. Anm. z.St.)
gelit
stMN.
→
geliz
gelîte
stNF.
→
galîte swF.
gelitenhaben
stN.
→
lîden
stV.
gelitkrachen
stN.
‘Gliederkrachen’, in einer Aufzählung von Klagegebärden:
jamers wüeff vnd brustslege [...], / hertzen bresten,
liden [La. glid
] chrachen Krone
11539
gelitschert
Part.-Adj.
→
litscherten
gelitschrôt
stM.
‘Verletzung der Glieder, Verstümmelung’
swer aver dem andern einen winger abslecht, oder also verwundet, daz er
gepresten der glider leidet, daz da glidschrot haizzt UrkBabenb
2:289,17
(a. 1244)
geliuhte
stN.
1
‘Leuchten, Licht, Glanz’
2
‘Beleuchtung’
3
‘kirchliches Licht, Kerzenstiftung’
4
‘Augenlicht’
1
‘Leuchten, Licht, Glanz’
din hoer gotlicher rat / geworcht vnde vnderworcht
[geschieden] wol hat / daz vinstere von geluchte
PassI/II
1,30.
21,49.
29,22
u.ö.;
das geliucht der sterne das si gebent uf das ertriche PrWack
68,346.348;
der tuvel irschein / als ein liehter engel rein. / vil
liehte sine geluchte bran Vät
22729.
40063;
vil edele gesteine / liez er stecken aldar in, / die alsam sternen solden sin
/ und mit geluchte brunnen PassIII
280,9;
Kröllwitz
2001.
– vom Umlauf der Gestirne:
des geluckes [l. geluchtes
] vmmetrit
/ an sternen manen sunnen / wie die iren louf kunnen / in ir cirkels krumme
PassI/II
1,48;
im Pl. von den Gestirnen selbst:
schowe [...] daz wunder
[...]: / sunne, mand und sterne
[...], / wie die geluchte
[Lichter] ummegan / und nimmer stille gestan
PassIII
670,75
2
‘Beleuchtung’
als ymant sluge, stoisse, ader vngebarte in finstern steden, dar die luchte
[Lichter] oder daz fyr vzgedain weren gewest, der sal
gelden die busse vierueltig, vnd daz sal man halden vff alle die jhene, die daz
geluchte vnd daz fyr vzgedain han WeistGr
1,542
3
‘kirchliches Licht, Kerzenstiftung’
daz he ader sin erbin [...] sullent gebin
[...] i. punt oleiis an daz geluchte UrkHess(B)
1,316
(a. 1306);
rente ind gulde anderhalffs puntz ways, de de heiren jayrlichs
[...] schuldich waren zu geven
[...] in die kirche zu Luppe zu dem geluygte
UrkGerKöln
389
(a. 1349);
zuͦ eyme ewigen geluchte UrkFrankf
2,67
(a. 1317);
UrkSiegen
126
(a. 1335);
UrkDOHess
2:500,34
(a. 1341)
4
‘Augenlicht’
sin gelûhte wart im wider EbvErf
3003
geliumet
Adj.
= geliumundet, ‘in gutem Ruf stehend’
(vgl. ungeliumet):
waz daz puoch nicht enhat oder zwen artickel mit ainander chriegen, darumb sol
der richter fünf gesworen und geleumter man an der schrannen dargeben
StRMünch(A)
160.
–
‘berühmt’
das hübsch spil hat funden ain maister, der hies Xerses, in Chaldea. der was
ein so wol gelewnter [Konjektur, s. Anm. z.St.] maister,
das sich der maister in Chriechen vil nach im nannten Schachzb
26,51
geliune
stN.
Koll. zu lûne.
‘Beschaffenheit, Gliederbau’
Nestor quam do zv geriten, / groz alsam ein hune, / mit
starcem gelune Herb
1382;
er [Rual] was
[...] / an geliden und an geliune / gewahsen alse ein
hiune Tr
4035;
den [Trojanern] wuohs vil manic
scharte / an lîbe und an geliune KvWTroj
33757
geliute , gelût
stN.
‘Schall, Klang’;
der menschl. Stimme:
ich erhorde daz sueze gelut [: krut
] /
von den [singenden] megden JvBrabant
2:2,3.
– von Musikinstrumenten:
do luitin simo [dem abgot zu
Ehren] zisamini / mid trumbin joch mid cymbilin
[...]. / mid so gitanimo giluti / so bigingin si sini
ziti ÄJud
31;
Lanc
273,26.
– bes. ‘das Läuten der Glocken, Glockengeläut’
in der Kriechen lant [...] / ân
geliut gênt si ze kirchen gar, / wan si der glocken niht enhant
EnikWchr
27576;
sî santen nâch den pfaffen, / sî hiezen sâ schaffen / umbe geliute und umb sîn
[des Tnugdalus] grap Tund
267;
vnd (ich) shaffe [...] dem mesnaͤr vīer
phennīḡ, daz er min iarzit mit gelevtte begê UrkCorp (WMU)
653,35.
2419,9;
Köditz
12,14.
–
do inphienc man die herren / mit michelen eren,
[...] / mit grozeme gelute, / heilictum unde cruce
GrRud
B 27;
den herren man da erte / mit geliute unt mit gesange Serv
933;
Kchr
12602;
RvEGer
668
geliz
stMN.
auch unverschoben gelit. – zu liz.
‘Verlangen, Begehren’
daz sie
[Prediger]
[...] den herten
naturen / mit herten worten sturen / an menslichen gelitzen HeslApk
8199;
got [...] kunde den unturen / tuveln
wol gesturen / unde al ir gelit gestillen ebd.
2705
gelle
swF.
ahd. gi-ella zu ella swF. (AWB 3,266).
‘Rivalin, Nebenbuhlerin’
der selbe man Elchana / zwei wip im ze wibe nam
[...]. / die gellin hatin undir in / vil ofte
krieclichen nit RvEWchr
21770
(I Rg 1,1-6);
swie sie [Lea und Rachel, Gen 30
]
geswester waren, so bitterten sie doch als die gellen gein einander
PrBerth(K)
111;
bœser schimph macht undr gesellen / grœzern nît dan under gellen WälGa
670;
GenM
38,31;
RvZw
47,7.
–
ein gelle ir gellen nîden muoz RvZw
47,1.2;
sîner swester gellen, / die hiez er füern von dan
Ottok
74486;
derselbe man ein ander wip beschlief vnd dovon begunde er sine husfrowe sere
fürsmôhen. [...] do gedahte sü, wie sü sich an irer gellen
reche PrEls
70,208.
30A,240;
ReinFu
K,58.
– Wortspiel mit
1galle:
sô sint aber noch wirsere, die mugen baz gellen haizzen denne
chebese, want si tragent die pitteren gallen wider gaistlich leben
TrudHL
98,26
|