brīsschüechel
stN.
Dimin. von
→
brīsschuoch
stM., hier ‘Klaue (des
Rinds)’
daz tier
[
wazzerpfärt
] hāt
[...] gespalten füez und hāt preischüehel
[La. clawen
] als ain
rint [
pedes fissos solulares (?) ut
vacca
]
BdN
237,1
brīsschuoch
stM.
‘Schnürschuh’
socular: brisschuͦch VocOpt
17.140;
sīne hosen wāren guot genuoc; / zwźne brīsschuoch er an truoc
Wig
1434;
MüOsw
2533;
prīsschuohe, hūben, gebildet hemde / wāren im [Adam]
biz an sīn ende fremde Renner
22755
brist
stM.
→
brėst
brīsvadem
stM.
‘Schnürband’
so treit manik edel kneht / sine kleider gar unreht: / sin prisvadem hanget
nider Jüngl
93;
er [Dietrich] węnet dā ze Berne sīn, / mit kinden
spilen der tocken / [...] und in nāch trage ir prīsevaden
Virg
203,13
brit
stN.
→
brėt
britānisch
Adj.
→
britūnisch
britel
stM.
selten auch brīdel ( Lanc und VAlex ),
breitel ( SAlex ) und breidel (
Lilie ).
‘Zügel’
frenum quod equos fremere cogat: britil SummHeinr
1:354,114.
2:95,217;
mit zovme unde mit britel [interl. zu in chamo et
freno
]
PsM
31,9;
Teichn
443,87.
–
Vestian daz ros entfienc, / [...] mit
einem breitele von golde / mit gesteine wol beslagen SAlex
391;
dem [
orse er
] alsō
genāhete, / daz er die hant zem brītel liez / und den linken vuoz gestiez / wol
vaste in den stegereif Tr
7041.
– (ein Reittier) bī/mit dem ~ nemen/begrīfen:
unz im daz ros sō nāhen kam / daz erz bī dem britel nam Er
6728;
Philipp
1973;
Gawan sprang einsitt und begreiff das roß mit den brideln,
so das es off synen hehsen bleib siczen Lanc
546,5.
602,22.
– bildl.:
daz er [Gott] sinen satel auf uns
ruch ze legen, daz sint die hiligen tugent, [...] und sinen
britel, daz ist diu huͦte siner gebot PrOberalt
77,24;
ähnl.
PrFrgmLpz
376;
der svnden brittel Martina
226,29;
bit deme breidele der bescheidenheide Lilie
61,8;
noch laß des klaffens britel / dich zoumen noch des drouwes
bant Mügeln
274,11;
zornes britel ebd.
377,11
britelen
swV.
auch breitelen ( MinneR 336 ).
‘(einem Reittier) Zügel anlegen’; gewöhnl. als
Part.Prät.:
da von daz ez [das Pferd] gepritelt ist, / da von
muez ez still stan Teichn
443,102;
er volget ir [der bœsen gewonheit
] mit
swęre, / sam er gebritelt węre LBarl
11933;
alz ich myn liep sie vor mich gaen, / [...] ich stee
of ich gebreytelt zy MinneR336
212.
– bildl.:
alle, die immer gesehen wellent die himelischen Ierusalem,
die muͦzzin ir vlźisch ź brīteln uon suntichlichen gīrdin Spec
40,18
britelīn
stN.
→
brėtelīn
britelrėht
stN.
‘Zaum-, Halftergeld (das der marstaller beim Verkauf eines
Pferdes erhält)’
‘her, by uͤwerm leben, / gebts nu dar! ez [das
Pferd] ist enwicht. / ez hat haimlichs prestens pflicht / dez ir
nit verstet dar an.’ / so wirt im [dem
marstaller
] britel recht da von. / da von rat er zu der
gab Teichn
552,58;
gereut den hern denn der kouff / daz er ez aber geit da hin, / so hat aber da
gewin / der marstaller, sin britel recht ebd.
552,83
britelspil
stN.
‘Brettspiel’ (vgl.
brėtspil
):
prittellspill / spillen in der stuben iunge leut / die noch vnuerdrossen sind
Neidhc
103:3,1;
prittelspill / wil sich in der stuben aber v́ben ebd.
115:1,9
(= Neidh (HW)
16,19 und
Neidh
WL 2:1,9
[bickelspil]);
ebd.
125:1,8
britūnisch
Adj.
auch britānisch ( UvZLanz
691).
‘bretonisch’ (im Sinne der Matičre de Bretagne):
Thōmas von Britanje [...] an
britūnschen buochen las / aller der lanthźrren leben Tr
152;
harpfen [...] in britūnischer wīse
ebd.
3590;
er sanc diu leichnotelīn / britūnsche und gāloise, /
latīnsche und franzoise ebd.
3627.
3691.
10737;
er was der massenīen / von britānischen rīchen
UvZLanz
691
britzelmeister
stM.
zu britze, britsche
‘leichtes Schlaggerät’ (vgl. FWB 4,1146: pritsche
1).
‘Aufseher beim Spiel’
der herr Gunderam / der must sein getecz / da lassen vnterwegen / doch ist er
priczelmaister diesen winter Neidhc
98:1,9
(= Neidh
WL 10:1,9
[bickelmeister])
– Vgl. Art. pritschenmeister, pritschmeister DWB 7,2136 (mit
zahlreichen späteren Belegen)
britzelslahen
stN.
‘Schlagen mit der britsche’ (vgl.
britzelmeister
):
nun will sich in der stuben freude v́ben / von den jungen
[...] / tanczen rayen singen woll / spitellslahen
prittellspill [Konj. HMS 3,288: prizzelslahen,
bikkelspil
]
Neidhc
125:1,8
briu
stF.
‘Frau, Braut’
vnde bin sam stete / sam ingegen des windis bru daz mele
Litan
481;
lūte / alsō rief ein eltiu briu [
: driu
] ,
‘wā sint diu mīniu kint? [...]’
Neidh(HW)
36,11
briu|esse
stF.
‘Brauherd, Brauhaus’
item [der Büttel] habet ad quamlibet byrwette
[Biersteuer] unum bruͦes, de quo habet iv sol.
et xi den. WeistErf
103
(vgl. Anm.z.St.);
bruosse ebd.
107
briugevęʒe
stN.
‘Gefäß zum Bierbrauen’
eyn iclich byrouͤge [Brauer] , der selbir
bruͤwegefeze hat WeistErf
138;
bruͤgevese ebd.
139
briuhaven
stM.
‘Gefäß zum Brauen oder für Gebrautes’; nur als Bestandteil von
Personennamen belegt (vgl. WMU 1,292; Nölle-Hornkamp, Handwerkerbez., S.
146f.):
her Heinrich Prevhafen der ęltźr, her Heinrich Preuhafen der iunger
UrkCorp
2962,25;
bede Preuhęfen ebd.
3020A,4;
von Ōsterrīch Bertolde, / den man hīz Brūhavin NvJer
19004.
21027
briuhūs
stN.
‘Brauhaus, Brauerei’
cervisaria domus: pruhus SummHeinr
2:249,03.14;
ain lipgedinge, da daz brivhus auf stat UrkCorp
646,1.
937,44;
wo man [...] bruwehuße adir schengken uffrugkite in
den dorfern DRW
2,461
(MittOsterland; a. 1310);
daz si di [
feurstet
] besehen
[...] in den melczhausern, in den preuhausern, in den
packhausern [...] und anderswo, da man stetichleich feur
hat StRBrünn
395
(a. 1330);
EbnerChrist
5,22
briulźhen
stN.
‘Braulehen’
da selbsten ist auch ain prevlehen, daz dienet ii schot chornes DRW
2,462
(CDAustrFris; a.1316);
priwlehen ebd. (a.1305)
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